Anne Applebaum.AtlanticCouncil

Publizistin und Vorstandsmitglied des National Endowment for Democracy Anne Applebaum: «Die Beweise für die Massenvernichtungswaffen des Iraks sind unwiderlegbar.» © AtlanticCouncil

Medienleute, die den Irakkrieg willfährig herbeischrieben

Adam Johnson /  Sie hatten auch Liberale vom Kriegseinsatz überzeugt. Entschuldigt für ihre Verschwörungsphantasien haben sie sich bis heute nicht.

upg. Der US-Angriffskrieg im Irak forderte rund eine halbe Million Todesopfer und viele nicht gezählte Schwerverletzte. Städte und Infrastrukturen wurden zerbombt. Damals mitverantwortliche Journalisten und Journalistinnen besetzen noch heute einflussreiche Posten. Eine Recherche von Adam Johnson, Kolumnist bei Substack.


Kürzlich blockierte das Pentagon laut Berichten die Bemühungen des Weissen Hauses, Informationen über russische Kriegsverbrechen an den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) weiterzugeben. Das Pentagon meinte, dies könne ein Präzedenzfall werden für die Verfolgung von Amerikanern wegen Kriegsverbrechen im Irak, in Afghanistan und anderswo. Die Blockadeversuche des Pentagons werden wahrscheinlich rückgängig gemacht, weil «Präzedenzfälle» im Grunde nichts bedeuten, wenn es um den Internationalen Strafgerichtshof geht. Dieser hat in den mehr als 20 Jahren seines Bestehens in seinen 41 öffentlichen Anklagen nur Afrikaner wegen Kriegsverbrechen angeklagt. Wahrscheinlich wird der Gerichtshof von dieser rein afrikanischen Vorgehensweise kaum abrücken. 

Es kann zwar sein, dass mit Putin davon abgewichen wird wegen des relativen Pariastatus Russlands auf der Weltbühne, dessen winzigem BIP und seiner eklatanten Missachtung ziviler Opfer. Doch dass die USA, Israel, das Vereinigte Königreich und andere westliche Mächte jemals wegen Kriegsverbrechen in Den Haag vor Gericht gestellt werden, ist extrem unwahrscheinlich. In den USA hat niemand etwas zu befürchten.

Keiner der Falken, welche die kriminelle Invasion des Irak gefördert, bejubelt oder genehmigt haben, wurde jemals zur Rechenschaft gezogen. Das gilt auch für Medienleute, welche die Lügen des Pentagons als wahr verbreiteten und zum Krieg aufriefen. Im Gegenteil: Sie sind heute sehr erfolgreich in Medien , als Redner oder in bequemen Denkfabriken. Sie sitzen derzeit sogar im Oval Office. 

Anders ging es solchen, die sich damals im Mainstream offen gegen den Krieg aussprachen – wie beispielsweis Phil Donahue und Chris Hedges: entweder wurden sie gefeuert oder in alternative Medien verbannt. 

Um Erfolg zu haben, geht es oft nicht darum, Recht zu haben, das Richtige zu tun oder die Macht herauszufordern, sondern nach dem vorherrschenden Wind zu pfeifen und jene zu verhöhnen, die es wagen, das Gegenteil zu tun. 


DAVID FRUM

David Frum war Chefautor im Weissen Haus von Bush und prägte den Begriff «Achse des Bösen». Seine Aufgabe war, eine Invasion des Irak zu verkaufen.

Obwohl er ein vehementer Verfechter des Kriegs war, blühte seine Karriere nach seiner Zeit im Weissen Haus von Bush auf: Frum wurde gut bezahlter und einflussreicher Kolumnist für The Atlantic und eine Hauptstütze des Kabelfernsehens. Noch heute veröffentlicht Frum ausländerfeindliche Titelgeschichten für The Atlantic

In letzter Zeit hat er sich damit beschäftigt, den Boden für einen sanften US-Putsch in Mexiko zu vorzubereiten, indem er hysterisch falsche Diktaturvorwürfe gegen Präsident Andrés Manuel López Obrador erhebt. Aber hauptsächlich ist er eine Marke in den Social Media, eine neokonservative Plattitüdenmaschine für wenig informierte MSNBC-Zuschauer, die über «Autoritarismus», «Rechtsstaatlichkeit» und andere aufgewärmte Slogans aus dem Kalten Krieg schimpfen, mit denen die Einmischung der USA in fremde Länder gerechtfertigt wird. 

Für seine Rolle beim Verkauf des Irak-Krieges hat sich Frum nie entschuldigt. Er verteidigt ihn sogar und zwar in extrem herablassender und rassistischer Form. Die «Intervention» der USA und Grossbritanniens habe dem Irak eine bessere Zukunft gebracht. 


JEFFREY GOLDBERG

Der Chef von David Frums, Jeffrey Goldberg, war ein Reporter beim New Yorker, der Verschwörungstheorien aufstellte, die Saddam Hussein mit dem 11. September 2001 und den Irak mit Al-Qaida im Allgemeinen in Verbindung brachten – Theorien, die im Nachhinein eine wesentliche Rolle dabei spielten, Liberale davon zu überzeugen, den Krieg zu unterstützen. Sechs Wochen vor der Invasion trat Goldberg im heiligsten aller Heiligtümer für demokratische Medienkonsumenten, NPR, auf, um «mögliche Verbindungen zwischen dem Irak und Al-Qaida und Beweise dafür, dass die Iraker versuchen könnten, sich den Waffeninspektoren zu entziehen» zu diskutieren. Er verbreitete dabei auch Dick Cheneys Fehlinformation, dass Saddam am 11. September 2001 beteiligt gewesen sei.

Trotz dieser Fehlleistungen blühte seine Karriere auf: Jeffrey Goldberg ist heute Chefredaktor des angesehenen und einflussreichen Atlantic Magazine. Wie alle anderen auf dieser Liste hat er die jüngste russische Einmischung in die US-Wahlen und die Aggression gegen die Ukraine genutzt, um sein Image aufzupolieren und sich als Verfechter der westlichen liberalen Demokratie und der Liberal Rules Based Order zu präsentieren.

Ausgerechnet Goldberg besass die Frechheit, für eine mehrteilige Serie in The Atlantic über «Verschwörungstheorien» zu schreiben und diese Serie von 2020-2022 zu leiten. Er war sogar Co-Produzent einer Dokumentarserie für Peacock (die von der Atlantic-Mehrheitseigentümerin und Multimilliardärin Laurene Powell Jobs unterstützt wird), in der es um den Aufstieg von Verschwörungen in der US-Politik geht. Während viele der in der Serie dokumentierten Verschwörungstheorien in der Tat toxisch und schädlich für unsere schwache Demokratie sind, hat Goldberg eine der folgenreichsten Verschwörungstheorien der letzten zwanzig Jahre bequemerweise ignoriert: die Idee, dass der Irak bei der Planung und Durchführung der Anschläge vom 11. September 2001 eine Rolle gespielt habe. Allein diese Verschwörungstheorie – und das ist sicherlich eine zutreffende Beschreibung – hat zum Tod von 500’000 bis 1 Million Irakern beigetragen.


JOE SCARBOROUGH

Nachdem Joe Scarborough im Jahr 2001 gerade aus dem Kongress ausgeschieden war, erhielt er im April 2003, zwei Wochen nach der Invasion, eine Kabelsendung auf MSNBC namens «Scarborough Country». Eines der ersten Dinge, die er von seinem neuen Medienplatz aus tat, war, diejenigen zu verspotten, die die Weisheit des Krieges angezweifelt hatten. 

«Ich bezweifle, dass die Journalisten der New York Times und von NPR oder von ABC oder CNN jemals zugeben werden, wie falsch ihre negativen Äusserungen in den letzten vier Wochen waren», sagte er am 9. April 2003. Am nächsten Tag spottete er über «Elitejournalisten, Politiker und Hollywoodtypen», weil sie sich geirrt hätten.

«Ich warte darauf, die Worte ‹Ich habe mich geirrt› von einigen der weltbesten Journalisten, Politiker und Hollywood-Typen zu hören […] Ich frage mich nur, wer der erste Elitäre sein wird, der Charakter zeigt und sagt: ‹Hey, Amerika, ich hatte unrecht›. Vielleicht bekommt das Weisse Haus eine Entschuldigung.»

Obwohl er sich schrecklich geirrt hatte, blühte seine Karriere auf: Bizarrerweise machte Scarborough in den Jahren, nachdem er eine grosse Show daraus gemacht hatte, sich über Kriegsskeptiker lustig zu machen, eine Karriere daraus, sich selbst als solcher auszugeben. Wie Peter Hart von FAIR gründlich dokumentiert hat, läutete Scarborough jeden Jahrestag der Irak-Invasion ein, indem er seine Rolle ganz wegliess und sich selbst deckte, während er über bestimmte Demokraten log, die den Krieg unterstützt hätten, wie Carl Levin und Nancy Pelosi, die das jedoch tatsächlich nicht taten.

Joe Scarborough ist seit 16 Jahren Multimillionär und Moderator einer Morgensendung auf MSNBC. Seine anfänglichen selbstgefälligen Kommentare auf dem Sender, insbesondere seine Verhöhnung von Kriegskritikern, sind aus dem Gedächtnis völlig verschwunden.


JONATHAN CHAIT

Jonathan Chait war ein junger, karrieristischer Autor bei The New Republic, die damals von dem sehr pro-Irakkrieg eingestellten Marty Peretz geleitet wurde. In mehreren Artikeln plädierte er ausdrücklich für die Invasion des Irak. In einem Artikel mit der Überschrift «Gebt dem Krieg eine Chance» begründete er, warum auch «Liberale eine Militäraktion gegen den Irak unterstützen sollten».

Der 51-jährige Chait ist heute vielleicht der am wenigsten gut bezahlte Autor auf der Liste der damaligen Journalisten, die den Krieg befürworteten. Er blieb einige Jahre lang ein einfacher – wenn auch, wie man annimmt, massiv überbezahlter – Mitarbeiter und stieg schliesslich zum leitenden Redaktor auf, bevor er 2011 die New Republic verliess.

Chait ist nach wie vor ein langweiliger Hippie-Schreiber für das New York Magazine, wo er sich über politisch korrekte College-Kids, Bernie Sanders, Medicare for All und alles beschwert, was links vom Weissen Haus Obamas steht. Seine neueste Obsession ist es, die aktuelle Anti-Trans-Panik zu befeuern.


FAREED ZAKARIA

Fareed Zakaria war einer der grössten Verfechter der «Kampf der Kulturen»-Rhetorik, die viel zur chauvinistischen Invasionsbegeisterung beitrug. Schliesslich war es Zakaria, der zwei Wochen nach dem 11. September die berühmt gewordene Titelgeschichte «Why They Hate Us» (Warum sie uns hassen) für Newsweek verfasste, begleitet von einem Foto eines totäugigen, waffenschwingenden Kindes, das bereit ist, gute weisse Amerikaner zu ermorden.

Wie FAIR im Jahr 2007 feststellte, trug Zakarias Bericht aus dem Jahr 2002 über den weit verbreiteten europäischen Widerstand gegen den Irak-Krieg die merkwürdige Überschrift «Die einsamen Tauben Europas». In dem Artikel bezeichnete Zakaria die deutsche Opposition gegen den Krieg als «bizarr» und stellte die Antikriegsposition von Bundeskanzler Gerhard Schröder als «Anbiederung an die öffentliche Meinung» dar.

Im Jahr 2015 hielt Zakaria das Mea Culpa zum Irak-Krieg, aber es war defensiv, revisionistisch und endete mit dem Gefühl, dass es keine grösseren Lehren aus der ganzen Saga zu ziehen gibt. Nur dass sein Urteilsvermögen in jener Woche nicht stimmte.

Heute ist Zakaria Gastgeber von Fareed Zakaria GPS auf CNN und schreibt eine wöchentliche Kolumne für die Washington Post.


ANNE APPLEBAUM

Anne Applebaum war Mitglied der Chefredaktion der Washington Post und setzte sich lautstark für die Invasion im Irak ein. Ihr berüchtigtster und kolossal falsche Leitartikel, «Unwiderlegbar» vom 6. Februar 2003, lautete:

«Nach der gestrigen Präsentation von Aussenminister Colin L. Powell vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ist es schwer vorstellbar, dass irgendjemand daran zweifeln könnte, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besitzt. Powell liess keinen Raum für die ernsthafte Behauptung, dass der Irak das Angebot des Sicherheitsrates, eine ‹letzte Gelegenheit› zur Abrüstung zu geben, angenommen hat. Und er lieferte ein schlagkräftiges neues Argument dafür, dass das Regime von Saddam Hussein mit einem Zweig der Al-Qaida-Organisation zusammenarbeitet, der versucht, chemische Waffen zu erwerben und Anschläge in Europa zu verüben.»

Unnötig zu sagen, dass jedes Wort davon eine Lüge war. Und unglaublich selbstgefällige Lügen, um das Mindeste zu sagen. Bis heute hat sich Applebaum für das Verbreiten dieser Lügen nie entschuldigt.

Trotzdem blieb Applebaum jahrelang Meinungsmacherin bei der Washington Post. Ihr zweifelhaftester Beitrag im Jahr 2009 war ihre Verteidigung von Roman Polanski gegenüber Kritikern, die meinten, er sollte für die Vergewaltigung einer 13-Jährigen gerichtlich zur Rechenschaft gezogen werden, anstatt in einer Villa in Frankreich zu leben und weiterhin Filme zu drehen. Im Artikel «The Outrageous Arrest of Roman Polanski» gab Applebaum vor, empört darüber zu sein, dass manche Menschen die Vergewaltigung von Kindern strafrechtlich verfolgen lassen wollen. (Der Artikel scheint von der Website der Washington Post gelöscht worden zu sein, aber er bleibt auf webarchive für diejenigen, die daran interessiert sind, ihn zu lesen …)  

Was in Applebaums Verteidigung von Polanski nicht erwähnt wird: Ihr Ehemann Radosław Sikorski, der damalige polnische Aussenminister, intervenierte für Polanski und setzte sich bei der damaligen Aussenministerin Hillary Clinton dafür ein, Polanski nach Frankreich zurückzuschicken. Clinton wies den Botschafter verständlicherweise ab.

Heute ist Applebaum Mitarbeiterin bei – wo sonst? – The Atlantic. Und sie ist Senior Fellow am Agora Institute der Johns Hopkins University sowie Vorstandsmitglied des National Endowment for Democracy. Sie bleibt ein weiteres neokonservatives Standbein. Sie poliert ihren Ruf auf, indem sie sich vehement gegen Putin stellt.

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This article is under licence CC BY 2.0. Adam Johnson hosts the Citations Needed podcast and writes at The Column on Substack.

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Auch in der Schweiz und in Deutschland gab es Redaktorinnen und Redaktoren, welche die US-Verschwörungsphantasien unkritisch verbreiteten und den Angriffskrieg der USA in Kommentaren rechtfertigten und befürworteten. Öffentlich entschuldigt für diese Fehlleistung und Irreführung haben sich die wenigsten.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Zum Infosperber-Dossier:

ISISKmpfer_2

Der «Krieg gegen den Terror» im Irak forderte 500'000 Todesopfer

USA, Iran, Türkei, Saudis, Europa und Russland mischten und mischen im ölreichen Irak mit. Noch immer sind Teile des Landes besetzt.

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6 Meinungen

  • am 26.03.2023 um 16:10 Uhr
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    In der Tat; … Auch hierzulande haben namhafte Publizisten naiv und willfährig Bush Juniors und Tony Blairs dreiste Propagandalüge über Massenvernichtungswaffen, die angeblich im Besitz des irakischen Diktators Saddam Hussein sein sollten (jenes Kriegsherrn nota bene, welcher vom Westen einst jahrelang als treuer Verbündeter gegen Khomeini gehätschelt und in seinem Angriffskrieg gegen den Iran nach Kräften aktiv unterstützt wurde) für bare Münze genommen. Eine besonders üble Rolle spielte dabei namentlich die NZZ, welche den völkerrechtswidrigen Angriff der USA und Grossbritanniens auf den Irak damals publizistisch gefeiert und aktiv befeuert hatte. Ein beschämendes Faktum, über welches in den Redaktionsstuben an der Falkenstrasse (nomen est omen !) bis zum heutigen Tage Stillschweigen bewahrt wird und niemals auch nur ein Wort des Bedauerns zu dieser publizistischen Fehlleistung zu vernehmen war.

  • am 26.03.2023 um 16:28 Uhr
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    Diese Liste könnte ewig so weitergehen. «Failing up» ist ein fundamentaler Bestandteil des Establishment, mit dem fortwährend neue Leute belohnt und in den erlauchten Kreis gehoben werden.

    Ein Video von Judith Miller aus dem Jahr 2016. Sie ist eine ehemalige New York Times Reporterin, die für ihre Irak Storys als Sündenbock herhalten musste und entlassen wurde.
    https://www.prageru.com/video/did-bush-lie-about-iraq

  • am 26.03.2023 um 20:41 Uhr
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    Die Fehleinschätzungen und -Sanktionen, Tötungen u Morde, Abu Ghraib, Uranmunition etc im dritten Irakkrieg waren grauenhaft. Zweifellos. Aber was brauchen wir jetzt? Der Autor hat ja recht daran zu erinnern, dass damalige Kriegstreiber gelogen haben u wohl nicht genug bestraft wurden (wobei deren Lohn 20J danach wenig zur Sache tut). Aber solche Kurzsstories reichen nur um immergleiche Anti-US-Moralsuppen aufzukochen. Manche schlürfen nichts anderes. Doch eine betr. Zahl der Kriegstoten resultierte aus Shia-vs. Sunni-Milizen, lokaler Anarchie etc, sicher mitbedingt durch krasse Alliierten-Fehler, aber nicht durch deren Hand u Intention. Irakis selbst hatten u haben auch teilweise «agency» u Mitverantwortung. Die Frage ist: Was genau hätte im geopolitischen Kontext passieren können u sollen zB nach den Iran- u Kuwait-Angriffskriegen Saddams, nach >100k getöteten Kurden, sowie vieler Shias ua. Kritiker u seiner zunehmenden Paranoia und Machtfülle? Was denken irakische Fachleute darüber?

    • am 27.03.2023 um 15:42 Uhr
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      Im Artikel geht es primär um die Personalie Anne Applebaum, nicht um den Irak. Diese wird (zusammen mit Timothy Snyder) in unseren Medien gerne so quasi als absolute Referenz in Sachen Russland/Ukraine herumgereicht.Ihre Vergangenheit betr. Irak belegt eben, in welchem Masse sie nicht eine um Objektivität bemühte Historikerin ist, sondern eine Propagandistin deren Aussagen und Darstellungen nicht einfach ohne Hinterfragen übernommen werden sollten.-
      Zu Iran/Irak- Saddam wurde damals vom Westen zum Krieg gegen Iran ermuntert, und seine Verbrechen waren kein moralisches Problem für den «Westen», bis zum Zeitpunkt wo Saddam aus welchen Gründen auch immer zur persona non grata wurde und diese thematisiert wurden um den geplanten völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu verkaufen.
      Giftgasangriffe auf kurdische Dörfer können jedenfalls nicht der Grund gewesen sein- dies hat schon Winston Chrchill als Kriegsminister in den 20er Jahren im letzten Jahrhundert vorgemacht.

    • am 27.03.2023 um 16:14 Uhr
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      @ J. Stern,
      Ja, dieser verdorbene Antiamerikanismus….
      Was könnte denn das Syndrom «Amerikanismus» alles einschliessen oder gar rechtfertigen?
      Man sollte doch wissen dürfen, WORAUF sich dieses abgewetzte «Anti» bezieht!

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