Sperberauge

Ärztegesellschaft muss Corona-«Fehlinformationen» sanktionieren

Urs P. Gasche © Peter Mosimann

Urs P. Gasche /  Ein neues Gesetz in Kalifornien verpflichtet die Ärzte, über Covid-Impfungen gemäss «wissenschaftlichem Konsens» zu informieren.

Gouverneur Gavin Newsom von Kalifornien unterzeichnete am 30. September die Assembly Bill 2098, welche «das Verbreiten von Fehlinformationen oder Desinformationen im Zusammenhang mit dem SARS-CoV-2-Coronavirus als unprofessionelles Verhalten» definiert. Damit zwingt das Gesetz die in Kalifornien staatlichen Ärztekammern, ihre Mitglieder mit Sanktionen zu belegen, falls diese gegenüber ihren Patientinnen und Patienten «Fehlinformationen» oder «Desinformationen» verbreiten.

Die Sanktionen reichen von Disziplinarmassnahmen bis zu einem Verbot, weiterhin ärztlich tätig zu sein.

Als «Fehlinformation» bezeichnet das Gesetz eine «Information, die im Widerspruch zum aktuellen wissenschaftlichen Konsens steht und dem Standard der Behandlung widerspricht».

Über Meinungen von Experten, die von der Mehrheitsmeinung oder dem «wissenschaftlichen Konsens» abweichen, dürfen Ärztinnen und Ärzte ihre Patienten nicht mehr informieren.

Doch welches der jeweils «aktuelle wissenschaftliche Konsens» ist, müssen die Ärztekammern in Zukunft festlegen. Die Kriterien legt das Gesetz nicht fest: Ist der Konsens die Meinung der Wissenschaftler, die auf Twitter am lautesten sind und in Medien am meisten zitiert werden? Oder die Meinung derjenigen, die von der Regierung Fördergelder erhalten? Oder die Meinung derer, welche die besten Beziehungen zu den Impfherstellern haben? Oder umgekehrt derer, welche keine Interessenkonflikte aufweisen?

Der «Konsens» hat sich im Laufe der Pandemie stark verändert, ob es sich um den Schutz der Masken, den Schutz vor Ansteckung dank Impfung, den Schutz, dank Impfung nicht ansteckend zu sein, oder darum handelte, wie lange und wie stark man nach einer Ansteckung oder nach einer Impfung geschützt ist.

Andererseits können Ärztinnen und Ärzte trotz des Gesetzes in Kalifornien nicht sanktioniert werden, wenn sie beispielsweise den Nutzen von Impfungen zu gross erscheinend mit relativen Zahlen angeben anstatt auch mit absoluten Zahlen.*

Die Gesetzes-Initianten begündeten das Gesetz damit, dass «die Verbreitung von Fehlinformationen und Desinformationen über Covid-19-Impfstoffe das Vertrauen der Öffentlichkeit geschwächt und Leben in ernste Gefahr gebracht hat».


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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2 Meinungen

  • am 9.10.2022 um 17:42 Uhr
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    Dass jeder wissenschaftliche Fortschritt immer und ausnahmslos mit dem Bruch der aktuell wissenschaftlichen Erkenntnis kommt scheint den Knallfröschen wohl entgangen zu sein. Galileo, Einstein, Plank jeder hat die aktuelle Erkenntnis auf den Kopf gestellt. Wenn dann noch die aktuelle Meinung mit sachlich falsch erfassten Statistiken, mit bezahlten Meinungsmachern unter politischem Druck zustandekommt, dann gute Nacht Freunde. Sind wir nicht mehr weit von Prawda entfernt.

  • am 10.10.2022 um 14:24 Uhr
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    Ja, seit Corona ist verstärkt eine Art Sowjetisierung der Medizin zu bemerken. Ein oberster Sowjet definiert unumstössliche Wahrheiten, Gesellschaftsziele und Pläne. Es gibt Instrumente der Verkündung und der Sanktion. Widerspruch findet sich schnell zwischen Ächtung und Kriminalisierung wieder. Werden Ziele verfehlt, so ist schnell der Corona-Konterrevolutionär als Ursache ausgemacht. Ihm wird Unwissenschaftlichkeit und Verrat an der Gesellschaft vorgeworfen.

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