Sperberauge

PFAS: das Jahrhundertgift ist in fast allen Körpern

Daniela Gschweng. © Alexander Preobrajenski

Daniela Gschweng /  Eine NDR-Reportage fasst zusammen, was die «ewigen Chemikalien» so gefährlich macht.

Sie sind überall, sogar im Regenwasser – weil sie so unheimlich praktisch sind. Jeder hat sie im Blut, auch der berichtende Reporter. Per- und polyfluorierte Kohlenwasserstoffe, kurz: PFAS, können unter anderem Krebs auslösen, unfruchtbar machen, Impfungen wirkungslos werden lassen.

Infosperber berichtet seit Jahren regelmässig über die fast unzerstörbaren Chemikalien. Wer sich über PFAS informieren will, dem empfehlen wir das Video «Jahrhundertgift: Warum wird es nicht verboten?» des NDR.

In dem 30-minütigen Video haben die Reporter*innen des jungen Reportageformats  STRG_F zusammengetragen, was es zu den giftigen Chemikalien Wichtiges zu sagen gibt.

Die Journalisten reisen ins deutsche Altötting, dessen Einwohner so viel PFAS im Blut haben, dass sie kein Blutplasma spenden dürfen. Sie sprechen mit dem US-Anwalt Rob Billiot, der den Kampf gegen die ewigen Chemikalien begonnen und zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat. Und sie warnen vor GenX, der Ersatzchemikalie, die vielleicht genauso giftig ist wie das Original. Lange Zeit unternahmen Behörden wenig, nun erwägt die EU, die gesamte Chemikalienklasse der PFAS zu verbieten ausser in Fällen, in denen es gar nicht anders geht.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Weiterführende Informationen

Zum Infosperber-Dossier:

Gift_Symbol

Gifte und Schadstoffe in der Umwelt

Sie machen wenig Schlagzeilen, weil keine «akute» Gefahr droht. Doch die schleichende Belastung rächt sich.

Laufen_ElizabethTable4Five

Öffentliche Gesundheit

Ob wir gesund bleiben, hängt auch von Bewegungsmöglichkeiten, Arbeitsplatz, Umwelt und Vorsorge ab.

PFAS.Dossier.M&P

PFAS-Chemikalien verursachen Krebs und können Erbgut schaden

Die «ewigen Chemikalien» PFAS bauen sich in der Natur so gut wie gar nicht ab. Fast alle Menschen haben PFAS bereits im Blut.

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2 Meinungen

  • am 21.10.2022 um 00:57 Uhr
    Permalink

    Leider bin ich zu dieser Stoffklasse nicht auf dem Laufenden. Um sich ein klares Bild zu machen, wären drei zusammenfassende Sätze nützlich, welches die häufigsten Anwendungen von PFAS sind, wer sie herstellt und in welchen Ländern sie eingesetzt werden.

    • alex_nov_2014_1_3_SW(1)
      am 21.10.2022 um 08:39 Uhr
      Permalink

      Sehr geehrter Herr Brechbühl, hergestellt werden PFAS von den Unernehmen der chemischen Industrie. Los ging’s damals mit 3M, denen Rob Billot wegen der Chemikalie PFOA auf die Schliche kam (lesenswerte Geschichte, unter dem Artikel verlinkt). PFAS finden sich grob gesagt, überall, wo etwas feuerfest, wasser- und fettabweisend sein soll. Auch in der Produktion werden sie eingesetzt. Wichtigste Quellen sind Feuerlöschschäume, Outdoorkleidung und beschichteter Karton, auch in Lebensmittelverpackungen. Die ETH-Forscherin Juliane Glüge hat sich vor zwei Jahren die Mühe gemacht, nachzuvollziehen, welche Produkte PFAS enthalten: https://pubs.rsc.org/en/content/articlelanding/2020/em/d0em00291g.
      Sehr ausführlich beschrieben sind PFAS und die daraus resultierenden Gesundheitsgefahren mittlerweile auf Wikipedia. Das BAFU hat ebenfalls eine zusammenfassende Seite:
      https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/altlasten/fachinformationen/altlastenbearbeitung/pfas.html

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