Sprachlupe: Von Duden der Polizei ins ‹Stamm›buch geschrieben Daniel Goldstein / 14.01.2023 Die Berliner Polizei soll «diskriminierungssensiblen Sprachgebrauch» zeigen. Wie’s geht, steht im Duden-Band «Rassistisches Erbe».
Sprachlupe: Gute Gründe, Überzeugungen zu misstrauen Daniel Goldstein / 31.12.2022 Ein Basler Professor legt dar, wie sich das Gehirn mit falschen Vorstellungen über die Welt aus der Erklärungsnot befreien kann.
Sprachlupe: Wortspiele kann man auch spielen Daniel Goldstein / 17.12.2022 Um Wortwitz geht es hier nicht, aber er kann helfen: dabei, ein Rätselwort zu finden oder der Wissenschaft zu nützen.
Sprachlupe: La Suisse latine n’existe pas non plus Daniel Goldstein / 3.12.2022 Bei der Bundesratswahl geht es auch um die «angemessene Vertretung der Sprachregionen». Wer’s genau nimmt, tappt in eine Grauzone.
Sprachlupe: «Die Konkordanzdemokratie trägt anarchische Züge» Daniel Goldstein / 19.11.2022 Die Zauberformel für die Zusammensetzung des Bundesrats hält noch, ist aber nicht in den Fels der Konkordanz gemeisselt.
Sprachlupe: In der Kürze lauern Stürze Daniel Goldstein / 5.11.2022 Platz ist Geld, darum sparen Medien gern da und dort ein Wort ein, wenn man den Ausdruck trotzdem versteht. Das klappt nicht immer.
Sprachlupe: Odysseus und der Alpstein im Schlussgang Daniel Goldstein / 22.10.2022 Im Sportteil Stilblüten zu suchen, ist unsportlich. Anstrengender ist es, sie als Neophyten querbeet durch die Medien zu verfolgen.
Sprachlupe – Alter weisser Mann, es geht noch schlimmer: reich Daniel Goldstein / 4.10.2022 Tamara Funiciellos Tirade gegen «alte, reiche, weisse Männer» nach der AHV-Abstimmung bedient sich bei einem Gruppenstereotyp.
Sprachlupe: Können Sie Denglisch? Lernen Sie Tschörmen! Daniel Goldstein / 24.09.2022 Ohne Drill kein Kampfrekord! Leuchtet ein, könnte aber anders gemeint sein, nämlich in einem englischen Sinn.
Sprachlupe: Anstelle des Gebrauchs zu lesen Daniel Goldstein / 10.09.2022 «Nicht dafür bestimmt, mangels Wissen benutzt zu werden.» So gewarnt, werden Sie nichts benutzen, das Sie für etwas anderes halten.
Sprachlupe: Bitte antworten Sie zeitfern Daniel Goldstein / 27.08.2022 Die Frage lautet: Was bedeutet «zeitnah»? Die zeitferne Antwort kann überraschen.
Sprachlupe: Diese Gerechtigkeit hat seinen Preis Daniel Goldstein / 13.08.2022 Mit der Endung «-innen» Frauen zu zeigen, ist leicht. Aber wo nötig ein anderes Femininum zu finden, scheint schwieriger.
Sprachlupe: Na dann prost und guten Appetit! Daniel Goldstein / 30.07.2022 Haben Sie Lust auf Veredelungskartoffeln? Oder dürfen es Foodwaste-Orangen sein? Dann liegt auch ein Sparklassenwechsel drin.
Sprachlupe: Selbsternannte Prügelknaben und Lachnummern Daniel Goldstein / 16.07.2022 Um Amtsanmassung geht es selten, wenn Medien jemanden als «selbsternannt» bezeichnen. Meistens finden sie etwas anderes anmassend.
Sprachlupe: Im Korsett der Korrektheit Daniel Goldstein / 2.07.2022 Im Namen von Gruppen, denen der herkömmliche Sprachgebrauch Unrecht tue, werden laufend neue Regeln verlangt.
Sprachlupe: Schreckmümpfeli im Mundart-Schlaraffenland Daniel Goldstein / 18.06.2022 Möchten Sie Münz machen, «um es Billett z lööse»? Fragen Sie einen Dialektfan, so korrigiert er: «für/zum». Vielleicht zu Unrecht.
Sprachlupe: Die geschlechtervereinenden Arbeitgebenden Daniel Goldstein / 4.06.2022 Werden Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu Arbeitgebenden vermählt, so wirkt das Gendern auch aufklärend: Wer gibt denn da?
Sprachlupe: Gebt mir eine (deutsche) Pause! Daniel Goldstein / 21.05.2022 Für manche gilt: Hauptsache englisch, und sei es als wörtlich übersetzte Redensart in einem deutschen Zeitungstext.
Sprachlupe: Vernunft, Wahnsinn und das Völkerrecht Daniel Goldstein / 7.05.2022 Ein dubioses Spinoza-Zitat wäre, auf den Ukraine-Krieg bezogen, Wahnsinn – aber ein anderes, bestätigtes, passt bestens.
Sprachlupe: Hoffen auf Vernunft, hüben und drüben Daniel Goldstein / 23.04.2022 Statt «Illusionen» soll künftig die Vernunft den westlichen Umgang mit einem «zur Vernunft gebrachten» Russland leiten.
Sprachlupe: Tempo Twitter ist gefährlich wie Tempo Teufel Daniel Goldstein / 9.04.2022 Mediale Empörung ist ein schlechtes Umfeld für besonnene amtliche Stellungnahmen. Das EDA bekam’s zu spüren.
Sprachlupe: «Collateral» sind nicht Schäden, sondern Menschen Daniel Goldstein / 26.03.2022 Der Kreml weist die Schuld für zivile Opfer in der Ukraine von sich – und zeigt, dass sie ein Teil seines Kriegskalküls sind.
Sprachlupe: Die Geschichte und der Konjunktiv Daniel Goldstein / 12.03.2022 Während Russland seinen Krieg in der Ukraine kleinredet, zirkulieren im Westen zwei gegenläufige Thesen eigener Mitschuld.
Sprachlupe: Es lohnt sich, Putins Rede zu lesen Daniel Goldstein / 24.02.2022 Die Ukraine braucht einen guten Schuss russischer Staatlichkeit, um auf den Präsidenten nicht als Bedrohung zu wirken.
Sprachlupe: Grussgraben – ein Fall für die Meinungsforschung Daniel Goldstein / 12.02.2022 Das wechselhafte Abstimmungsverhalten der Agglomerationen liesse sich vielleicht anhand der Grussgewohnheiten erhellen.
Sprachlupe: Tickt und tockt eine ganze Generation gleich? Daniel Goldstein / 29.01.2022 Altersklassen erhalten seit den Babyboomern Etiketten mit fixen Eigenschaften. Aktuell arbeiten sich Medien gern an der Gen Z ab.
Sprachlupe: Gerecht fürs Geschlecht, schlecht und recht Daniel Goldstein / 15.01.2022 «Gleichberechtigt» behandeln viele Medien weibliche und männliche Personenbezeichnungen. Heisst das «gleich oft», gehts oft schief.
Sprachlupe – Perle aus frisch gehobenem Wort-Schatz: «flubbern» Daniel Goldstein / 1.01.2022 Im Basler Uni-Archiv schlummerte ein monumentales Wörterbuch-Manuskript. Nach gut 250 Jahren ist es endlich im Druck erschienen.
Nicht mehr auf Papier – und ja nicht papieren! Daniel Goldstein / 18.12.2021 Beflügelt es die Kolumne, wenn sie aus der Zeitung ins Internet wandert? Gar so sehr, dass die Schreibweise flüchtig wird?
Sprachlupe: Weltläufigkeit in the hinterland Daniel Goldstein / 4.12.2021 Hauptsache Englisch: In Schweizer Medien flattern Sprachfetzen, die auf Geltungsdrang und mangelndes Verständnis schliessen lassen.
Sprachlupe: Eigenverantwortung, zu Dummheit mutiert Daniel Goldstein / 20.11.2021 Ein Auto-Aufkleber* gegen das Covid-Gesetz bestätigt den zunächst befremdenden Befund einer Psychiaterin.
Sprachlupe: Der journalistische Imperativ Daniel Goldstein / 6.11.2021 Hier steht, was Sie wissen müssen, wenn Ihnen angebliches Pflichtwissen vorgesetzt wird.
Sprachlupe: Ein stolzes Programm mündet im «Ver-Bund» Daniel Goldstein / 23.10.2021 «Der Bund» sollte den Bundesstaat publizistisch verkörpern. Nach langem Weg lässt sich dieser Anspruch quasi als erfüllt erachten.
Sprachlupe: Wer Unterstellungen durchschaut, hat mehr vom Lesen Daniel Goldstein / 9.10.2021 Jemanden zu kritisieren, ist am einfachsten, wenn man ihm die Missetat unterstellt, die man anprangern will. Am besten versteckt.
Sprachlupe: Wo sich Tote mausern, droht ihnen der Hammer Daniel Goldstein / 25.09.2021 Praktisch, aber gefährlich: Textbausteine erleichtern das Schreiben, sorgen jedoch im Geschriebenen nicht selten für Misstöne.
Sprachlupe: Wer hat ein Flair für grossstädtisches Flair? Daniel Goldstein / 11.09.2021 Vergessen Sie Ihr Französisch, sonst verstehen Sie «Flair» nicht so, wie es sich von Deutschland her auch bei uns ausgebreitet hat.
Sprachlupe: Velofahrerinnen und -fahrer, macht Platz da! Daniel Goldstein / 28.08.2021 Auch wer meint, das generische Maskulinum lasse weibliche Wesen unerwähnt, hat elegantere Möglichkeiten, als «-innen» anzuhäufen.
Sprachlupe: Sind Sie durch den Wind? Gehen Sie in die Beiz! Daniel Goldstein / 14.08.2021 Wer «Beiz» in die Zeitung setzt, ist nicht gerade «durch den Wind» – wohl aber, wer Letzteres hierzulande ohne Erklärung schreibt.
Sprachlupe: Alphamännchen und der Sexismus-Verdacht Daniel Goldstein / 31.07.2021 Was man über eine Frau sagt oder sie fragt, kann zum Vorwurf führen, ein Mann wäre davon verschont geblieben. Umgekehrt ists rarer.
Sprachlupe: Mit Buchstaben Schwarz oder weiss malen Daniel Goldstein / 17.07.2021 Nach den Gendersternen die Rassismusbuchstaben: Sie sollen sichtbar machen, wo weisse Leute Schwarze Leute diskriminieren.
Sprachlupe: Mundart, die aus dem Computer kommt Daniel Goldstein / 3.07.2021 Eine neue digitale Dialektsammlung lässt vielerlei Hoffnung zu – und eine Befürchtung: dass Sprachassistenten ihre «Mundart» reden.
Sprachlupe: Jetzt trifft uns gleich der Glottisschlag Daniel Goldstein / 19.06.2021 Als mündlicher Genderstern dient neuerdings in manchen Medien eine Pause inmitten der weiblichen Wortform. Das machen Könner innen.
Sprachlupe: Fehlt Wissenschaftern in der Schweiz ein l? Daniel Goldstein / 5.06.2021 Schriftdeutsch, nicht nur die Mundart, hat in der Schweiz Eigenheiten. Aber etliche davon werden in den Medien zusehends verdrängt.
Sprachlupe: Wenn die Blasensprache in die Zeitung rinnt Daniel Goldstein / 22.05.2021 Fachkompetenz soll sich nicht im Vokabular, sondern in der Sache zeigen. Das gilt auch fürs «Fach», jung und hip und urban zu sein.
Sprachlupe: Wenn die Diversität sprachliche Blüten treibt Daniel Goldstein / 8.05.2021 Selbst wenn ein Wort schon einmal ins Deutsche eingewandert ist, kann es das nochmals tun: in anderer, zuweilen konfuser Bedeutung.
Sprachlupe: Kein Pflegefall, aber pfleglich zu behandeln Daniel Goldstein / 24.04.2021 «Sprachlupen» gibt’s auch zum E-Buch gebündelt. Fürs Vorwort des neuen Bandes hat Pedro Lenz eine Steilvorlage geliefert.
Sprachlupe: «Da klemmt etwas», schlägt die «Sprachlupe» Alarm Daniel Goldstein / 10.04.2021 «Ich darf das», gibt mir ein Schriftsteller einen Nasenstüber. Nicht persönlich, aber in einem Buch mit so abwegiger Zitierweise.
Sprachlupe: Mit Gebärden lässt sich alles sagen Daniel Goldstein / 3.04.2021 Bekommt die Schweiz neue Landessprachen? Seit 2019 ist beim Bundesrat ein Bericht zur Anerkennung der Gebärdensprachen bestellt.
Sperberauge Duden merkt: Auch Frauen dürfen Mieter sein Daniel Goldstein / 29.03.2021 Duden.de bleibt zwar bei der neuen Definition, z. B. ein Mieter sei eine «männliche Person», erwähnt nun aber Ausnahmen.
Sprachlupe: E-ID-Gesetz – ausser Spesen Stilkunde gewesen Daniel Goldstein / 20.03.2021 Bei dieser Vorlage haben die vielen Köche den Wählergeschmack verfehlt und stellenweise die sprachliche Qualität verdorben.