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Ein Prozent besitzt die Hälfte aller Wertpapiere

Red. /  Acht Milliardäre machen Schlagzeilen. Die meisten können sich nicht vorstellen, wie extrem ungleich das Weltvermögen verteilt ist.

Nur acht Milliardäre besitzen zusammen gleich viel Vermögen sie die ärmere Hälfte der ganzen Weltbevölkerung, heisst es im neusten Oxfam-Bericht. Oxfam fordert einen weltweiten Mindeststeuersatz für Konzerne, das Schliessen von Steueroasen sowie höhere Steuern auf sehr hohen Einkommen und Vermögen. Dabei ist es unerheblich, ob – je nach Berechnung – nur acht oder doch dreissig oder vierzig Milliardäre gleich viel Vermögen besitzen wie die ärmere Hälfte der ganzen Weltbevölkerung.
Reichtum in den USA extrem einseitig verteilt
Ende 2012 visualisierte ein anonymer Autor Daten über die Vermögensverteilung in den USA. Schon über zwanzig Millionen haben den Film auf Youtube angeschaut. Aus aktuellem Anlass zeigen wir einige Grafiken hier auf Infosperber. Seit 2012 hat sich die Konzentration der Vermögen weiter verschärft.
1 Prozent der US-Bevölkerung besitzt 50 Prozent aller Aktien, Obligationen und Fondsanteile

Das eine Prozent musste grafisch rechts mit einem eigenen dicken Balken dargestellt werden. Grössere Auflösung hier.
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Resultat einer repräsentativen Meinungsumfrage in den USA: Die gesamten Vermögen sind noch viel einseitiger verteilt als vermutet.


Welche Vermögensverteilung als «ideal» angesehen wird (unterer Balken), welche tatsächliche Vermögensverteilung vermutet wird (mittlerer Balken), und die tatsächliche Verteilung des Vermögens (oberer Balken). Grössere Auflösung hier.
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Die Umfrage im Einzelnen: Folgende Verteilung der Vermögen mit einer starken Mittelklasse wurde als «ideal» bezeichnet.

Grössere Auflösung hier.
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Die vermutete tatsächliche Verteilung der Vermögen sieht viel einseitiger aus


Grössere Auflösung hier.
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Die tatsächliche Verteilung der Vermögen ist noch viel einseitiger als der Durchschnitt der Bevölkerung vermutet


Bei den 10 Prozent Reichsten gehen die Balken über die Grafik hinaus. Grössere Auflösung hier.

Einem einzigen Prozent der Bevölkerung gehören 40 Prozent aller Vermögen. Grössere Auflösung hier.
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Alles im Original-Video:


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine. The video is based on a chart that was created by Mother Jones based on polling data put together by Dan Ariely and Michael L. Norton, which illustrates Americans’ mistaken expectations of wealth distribution vs the harsh realities (see pictured).

Zum Infosperber-Dossier:

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Reich, arm, ungleich

Grösser werdende soziale Kluften gefährden demokratische Rechtsstaaten.

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4 Meinungen

  • am 18.01.2017 um 12:17 Uhr
    Permalink

    Wer die Inhalte neoliberaler Vorstellungen kennt und versteht erkennt heute, viele Jahrzehnte nach den Anfängen der Umsetzung dieser schrecklich wahnsinnigen Ideologie das alles so ist wie man sich das einst dachte.

    Natürlich ist es krass Irreführend ein geistiges Konstrukt einiger weniger Ueberzeugter über alle Regionen, Kulturen, Menschen anzuwenden, doch auch das war kein Hindernis für den Siegeszug der neoliberalen Ideologie und deren äusserst geschliffener Argumentation. Deren Anfänge hier in der Schweiz in der Mont Pellerin Societe vor mehr als 60 Jahren… heute sind dieser Societe weltweit hunderte Organisationen, Staats- und Regierungschefs, Volksvertreter, Unternehmensführer, Professoren, Wissenschaftler informell und wohlwollend angeschlossen.

    Dies bedeutet das sich diese Ueberzeugten im laufe der Jahre in alle unsere Lebensbereiche eingenistet haben. Inzwischen wurden recht perfekt alle massgeblichen Kritiker, Mahner und Frager aus jeder Gesellschaftlich relevanten Aufmerksamkeit deaktiviert. Wie jede Ideologie, Religion alles erklärende und angeblich alles Wissende führt auch diese für immer mehr Menschen in das Verderben.

    Geopfert wurden demokratischen Systeme. Eine gesunde stabile Demokratie kann nur mit systematischen Einnahmen und Mehrheitsfähigen Ausgaben Sinn bereiten. Nun bestimmen global agierende von sozialer Verantwortung befreite Individuen was gut und auch was schlecht für uns ist… was heute hier ist ist eine neoliberale Dystopie.

  • am 18.01.2017 um 13:11 Uhr
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    Ein treffendes Zitat dazu aus einer früheren Wikipedia-Version. Ist leider (wieso auch immer) heute nicht mehr abrufbar:

    Die relative Dominanz von Psychopathen in der Ökonomie sind keine Einzelfälle, sondern strukturell bedingt: Wird das diagnostische Instrumentarium auf das herrschende Menschenbild der Volkswirtschaftslehre, das Modell des sogenannten homo oeconomicus angewandt, so erfüllt dieses die Kriterien für die Diagnose «Psychopathie». Die Basis der Wirtschaftstheorie bildet damit faktisch ein homo psychopathicus.

    Weitere Informationen dazu sind abrufbar unter http://www.ich-1prozent.ch

  • am 18.01.2017 um 14:27 Uhr
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    Oxfam vergleichtAepfel mit Birnen! Schleunigst Grundkurs in Statistik belegen.

  • am 18.01.2017 um 16:53 Uhr
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    Umverteilung via Börse: von unten nach oben!

    9% der reichsten Steuerpflichtigen in der Schweiz verfügten 2003 über 70% des Reinvermögens (Aktiven minus Passiven, vor Sozialabzügen); 0.1% sogar über rund 20% des Reinvermögens. In der Schweiz gab es 2010 243’000 High Networth Individuals (HNWI), eine Spezies, die pro Kopf über ein liquides Vermögen von mehr als 1 Million US-Dollars verfügt (Totales Vermögen abzüglich Betriebs-, Immobilien- und sonstiges festangelegtes Vermögen).

    Während sich die HNWI Vermögensverwalter leisten können und bei Aktienbewegungen jeder Art meist mitverdienen, verpassen die Verdiener im Mittelfeld oder darunter meist die günstigsten Kauf- und Verkaufstermine und sind à la longue Verlierer an der Börse. Der schöne Spruch „Geld verschwindet nicht, es wechselt nur den Besitzer“ gilt insbesondere für die modernen Finanzmärkte; sie verteilen es vor allem um; in der Regel auf die dem Kapitalismus so nachhaltig eigene Weise: von unten nach oben. Zahl und Vermögen der High Networth Individuals (HNWI) wachsen, der Mittelstand verliert (nach S. Wagenknecht, Kapitalismus im Koma, „Umverteilung via Börse“, 2003).

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