2020-08-29_Corona-Demonstration

In immer mehr deutschen Städten protestieren Menschen gegen die Corona-Massnahmen. Foto von einer Demonstration in Berlin im August 2020. © cc-by-sa-4 Geoprofi Lars, via Wikimedia Commons

Es muss um den Schutz vor schweren Erkrankungen gehen

Martina Frei /  Deutsche Hygienefachleute halten den Zusammenhalt der Gesellschaft für gefährdet. Sie raten dringend zum Strategiewechsel.

Die «Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene» (DGKH) hat sich während der Pandemie immer wieder kritisch und mit praktisch-nützlichen Tipps zu Wort gemeldet. Nun richtet sie in einer aktuellen Stellungnahme sehr deutliche Worte an die Adresse der deutschen Politik.

«Die bisherigen Kollateralschäden für die Gesellschaft und der Tribut für die soziale Kohärenz in unserer Gesellschaft, die Gefährdung der medizinischen Versorgung übriger Erkrankungen sowie auch die wirtschaftlichen Folgeschäden sind gewaltig», schreibt die DGKH und rät, die «de facto bereits zusammengebrochene Containment-Strategie» politisch einzugestehen. 

«Das alleinige Setzen auf die Impfung als finale Kontrolle der Pandemie hat sich als illusionär erwiesen, weil sich ein signifikanter Teil der Bevölkerung den Impfempfehlungen verweigert und gleichzeitig erkennbar das passiert, was bereits in den Zulassungsstudien der Impfstoffe erkannt wurde. Impfung schützt nicht vor Infektion und Übertragung, sondern nur vor schwer verlaufenden COVID-19-Erkrankungen.»

Zuvorderst stehe nun der Schutz vor schweren Erkrankungen und Tod anstatt Schutz vor jeder Infektion. Auch die «kritische Infrastruktur» müsse geschützt werden. Dieser Strategiewechsel sei «überfällig, notwendig, angemessen und sinnvoll». 

«Gründe, die gegen eine Impfpflicht sprechen, müssen ernst genommen werden»

Einige Punkte aus der DGKH-Stellungnahme: 

  • Anlassloses, allgemeines Testen entbehre jeglicher wissenschaftlicher Evidenz. «Insbesondere die anlasslosen Massentests in Schulen und Kitas sowie insgesamt bei asymptomatischen Personen ausserhalb der kritischen Infrastruktur sowie des Umfelds vulnerabler Gruppen müssen beendet werden», fordert die DGKH. 
  • Angesichts des milliarden-teuren Aufwands für die Tests müsse das Verhältnis von Aufwand und Nutzen kritisch überprüft werden. 
  • Bei den Testvorgaben im Umgang mit vulnerablen Personen [Patienten, Pflegebedürftige, Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen – Anm. d. Red.] dürfe in der aktuellen Omikron-Situation nicht unterschieden werden zwischen ungeimpft, geimpft, geboostert oder genesen.
  • Für das Tragen von FFP2-Masken in der allgemeinen Bevölkerung gebe es keinen Nutzensbeleg. 
  • Für Kinder unter 12 Jahren darf es keine generelle Maskenpflicht geben. 
  • Im Vordergrund müsse der Schutz der vulnerablen Personengruppen und Strukturen wie Altenheime und Spitäler stehen. 
  • Die DGKH unterstützt sowohl die offiziellen Impfempfehlungen als auch eine intensive Diskussion über die Einführung einer Impfpflicht für Teile der Bevölkerung, abhängig vom Erkrankungs- und Sterberisiko sowie gegebenenfalls für bestimmte Bereiche der kritischen Infrastruktur.
  • Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht (zum Beispiel in Pflegeheimen) müsse kombiniert werden mit evidenzbasierten Empfehlungen zur Steigerung der Impfquote. Um Kündigungen von ungeimpften Personen und infolgedessen Stationsschliessungen zu vermeiden, könnten Ungeimpfte unter konsequenter Einhaltung der Hygieneschutzmassnahmen in Niedrigrisiko-Bereichen eingesetzt werden. 
  • Gründe, die gegen eine Impfpflicht sprechen würden, müssten ernst genommen werden und dürften nicht Anlass sein, «die Spaltung der Bevölkerung und die Radikalisierung des Disputs zu forcieren». 
  • In Bezug auf die Kommunikation stellt die DGKH fest: «Es reicht nicht, nur zu warnen, sondern es müssen praktikable und umsetzbare Empfehlungen gut begründet werden, damit sie von den Bürgern […] unterstützt werden. Hier gibt es enormen Nachholbedarf, um die mittlerweile eingetretene Gefährdung der sozialen Kohärenz, die die DGKH mit Sorge sieht, nicht noch weiter zu verstärken. Die Bevölkerung muss in die Lage versetzt werden, ohne Angst mitzuwirken und das an Krisenbewältigung mitzuleisten, was ihr auch im persönlichen Verhalten möglich ist. Keinesfalls darf die Kommunikation sich widerstreitenden Experten in Talkshows allein überlassen werden.» 

Deutsche Corona-Regeln, die keiner mehr kapiert

Das Genesen-Zertifikat gilt in Deutschland neu nur noch für eine Dauer von drei Monaten. Das widerspricht den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen zwar aufs Gröbste – sie bescheinigen Genesenen im Allgemeinen eine mindestens so gute und sogar bessere Immunität wie den Geimpften – aber das deutsche Robert-Koch-Institut sieht dies neuerdings eben anders. Das führt nun zu immer absurderen Regelungen. In Berlin etwa wird derzeit «zwischen zwei verschiedenen Genesenen-Status unterschieden»: In der Gastronomie gilt ein Genesener dort sechs Monate lang als genesen – im ÖV aber nur drei Monate lang.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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Zum Infosperber-Dossier:

Coronavirus_1

Coronavirus: Information statt Panik

Covid-19 fordert Behörden und Medien heraus. Infosperber filtert Wichtiges heraus.

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21 Meinungen

  • am 25.01.2022 um 11:38 Uhr
    Permalink

    «Impfung schützt nicht vor Infektion und Übertragung, sondern nur vor schwer verlaufenden COVID-19-Erkrankungen.»
    Impfung schützt nicht vor Ansteckung, warum soll Pflegepersonal geimpft sein???

    • Favorit Daumen X
      am 25.01.2022 um 11:54 Uhr
      Permalink

      Eben, weil Impfungen das Risiko einer schwer verlaufenden Covid-19-Erkrankung stark reduzieren können. Man will ja im Interesse der Patienten nicht, dass Pflegepersonal lange oder ganz ausfällt.
      Ansteckend können Geimpfte sein, aber wahrscheinlich weniger als Ungeimpfte. Allerdings könnten tägliche Schnelltests die Gefahr, dass beispielsweise das Pflegepersonal ansteckend ist, weitgehend ausschliessen.
      Richtig ist, dass es wenig belastbare Studien darüber gibt, wie selten das Spitalpersonal in der Schweiz oder in Deutschland Patienten ansteckt. Und auch umgekehrt: Wie selten Patienten das Spitalpersonal anstecken. In Spitälern werden Hygieneregeln ja auch wegen anderen Ansteckungsgefahren ziemlich gut eingehalten.

    • Portrait Martina Frei 2023
      am 25.01.2022 um 15:43 Uhr
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      Es gibt noch einen anderen Aspekt: Es kann einen grossen Unterschied machen, ob eine Infektion grassiert wie jetzt, oder ob – wie durchschnittlich bei der Grippe – nur etwa 2,3 Prozent der ungeimpften Bevölkerung pro Winter daran erkranken. Wenn die Infektion grassiert, bringt die Impfung bestimmter Berufsgruppen mehr, immer vorausgesetzt, dass sie die zirkulierenden Viren gut abdeckt.

      • am 25.01.2022 um 16:07 Uhr
        Permalink

        Ich vermute, dass es keine belastbaren Daten dazu gibt, wie häufig das Influenzavirus während eines normalen Grippewinters auftaucht.
        Wer nicht zum Arzt geht, wird sowieso nicht erfasst.
        Diejenigen, die zum Arzt gehen, werden in der Regel wohl auch eher aufgrund ihrer Symptome als Grippe- oder als Erkältungspatienten eingestuft. Laboruntersuchungen, wie sie jetzt beim Coronavirus massenweise durchgeführt werden, waren selten.
        Die leicht verlaufenden Influenza-Infektionen dürften also weitgehend «unter dem Radar» durchgegangen sein.

      • Portrait Martina Frei 2023
        am 25.01.2022 um 21:37 Uhr
        Permalink

        In diesem peer-reviewten Artikel geht es um die Grippeimpfung u.a. für Spitalmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Das war die Quelle für die Angabe von 2,3 %. 2013 hat eine britische Studie den Grippeverlauf von 2006 bis 2011 erfasst, inklusive der H1N1-Pandemie im Jahr 2009. Demnach infizierte sich während der Grippesaison durchschnittlich sogar fast jeder Fünfte, der nicht geimpft war. Aber nur etwa ein Viertel dieser Infizierten merkte auch etwas davon. Bis zu drei Viertel hatten keine nennenswerten Beschwerden (sie konnten aber vermutlich andere anstecken).

    • am 26.01.2022 um 19:31 Uhr
      Permalink

      Meine Frau arbeitet bei der Notfallaufnahme im Kantonsspital Luzern. Sie hat während den fast 2 Jahren Pandemie an vorderster Front gearbeitet . Als ungeimpfte Mitarbeiterin des Spitals hat sie sich erst vor wenigen Wochen angesteckt als eine geimpfte Kollegin erkältet gearbeitet hat mit leichten Symptomen.

      Die Infektionsspezialisten im LUKS haben im Wartebereich monatelang geimpfte Patienten mit Erkältungssymptomen zu den Patienten ohne Erkältungssymptomen plaziert. Obwohl schon lange bekannt war, dass die Impfung nicht vor einer Übertragung schützt, hat es über ein halbes Jahr gebraucht bis den Infektionsspezialisten endlich die Einsicht dämmerte, Patienten mit Grippesymptomen nicht mehr neben Patienten zu plazieren die schwer krank sind. Vor den Impfungen wurde dies so gehandhabt.
      Das Impf-Narrativ ist auch bei der Ärzteschaft stark verwurzelt und treibt seltsame Blüten.

      An der ganzen Covid-Diskussion geht ein Aspekt immer vergessen: Das Alter
      Covid war und ist eine Pandemie der Alten. Bei einer 40-Jährigen Krankenschwester kann eine Impfung keinen schweren Verlauf minimieren, da es unwahrscheinlich ist, dass es einen solchen gibt. Alle Diskussionen über Covid oder Impfung sind substanzlos ohne Berücksichtigung von Altersgruppen.

      Die Nachdenkseiten haben das Thema Alter noch etwas besser herausgeschält als Infosperber.
      https://www.nachdenkseiten.de/?p=77796

      • am 27.01.2022 um 09:41 Uhr
        Permalink

        Apropos Vulnerabilität der Alten Personen:
        In meinem Freundeskreis wurde eine bald 96jährige Frau absichtlich nicht geimpft, dass sie ev. an Corona sterben kann.
        Im Dezember 2021 war sie bettlägrig im Altersheim und wurde mit dem Corona-Virus angesteckt.
        Die Erkrankung verlief harmlos und ohne Nachwirkungen.
        Heute ist die alte Dame wieder zu Fuss im Heim unterwegs und nimmt an den Aktivitäten teil.
        Was will man jetzt sagen:
        Ausnahmen bestätigen die Regel?
        Oder vielleicht wäre sie an der Impfung gestorben?
        Oder war die Frau extrem gesund, trotz des hohen Alters?
        Oder ist ihre Lebenslust einfach sehr gross?
        Es lassen sich kaum verbindliche Schlüsse ziehen, denn so vieles ist offen und noch nicht erforscht und, und, und…..
        Menschen reagieren und verhalten sich einfach so verschieden…..

      • PortraitRainerStadler
        am 27.01.2022 um 09:55 Uhr
        Permalink

        Was heisst «absichtlich nicht geimpft»? Wollte sich die 96-jährige Frau nicht impfen lassen? Oder soll jemand ihr die Impfung verwehrt haben?

      • am 1.02.2022 um 11:04 Uhr
        Permalink

        Zu der Frage von Herrn Stadler:
        Die sehr alte Dame ist ein wenig dement. Also mussten die Angehörigen entscheiden, ob impfen oder nicht.
        Ihre Töchter haben schon damals, als die alten Personen als erste geimpft worden sind, beschlossen, ihre Mutter nicht zu impfen. Sie wollten ihr die Chance geben, allenfalls an Corona zu sterben…..
        Für mich sagt dieser Fall eindeutig aus, dass sogar ein sehr hohes Alter nicht auch eine grosse Vulnerabilität bedeuten muss.
        In der Zwischenzeit ist mir von zwei weiteren 96-Jährigen berichtet worden, welche eine Corona-Infektion problemlos überstanden haben.

  • am 25.01.2022 um 12:15 Uhr
    Permalink

    Vielen Dank für diese Zusammenfassung der Position der DGKH. Auch in manchen Mainstream-Medien scheint sich ein leises Umdenken zu manifestieren. Nur leider nicht in der deutschen Politik (z.B. bei Olaf «ohne Impfpflicht geht es nicht» Scholz) und erst recht nicht in Österreich. Bei uns zwar lockerer, aber ebenfalls mit etlichen Widersprüchen.

  • am 25.01.2022 um 13:02 Uhr
    Permalink

    Es gab in Deutschland 2021 eine erhebliche Übersterblichkeit, die nicht auf Coronatoten beruht. Das Statistische Bundesamt (destatis) selbst vertuscht diese Tatsache mit dem falsch gesetzten Titel: «Corona-Pandemie führt zu Übersterblichkeit in Deutschland».
    https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/12/PD21_563_12.html

    Zitat aus dem Text: » Eine deutliche Übersterblichkeit ist aktuell seit Anfang September 2021 zu beobachten. Dieser Anstieg hat vermutlich mehrere Gründe und lässt sich nur zum Teil – im Oktober 2021 nur zu ungefähr einem Drittel – mit den beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfällen erklären.»

    Meine Auswertung der destatis-Daten mittels Excel-Tabelle mit dem Median der Jahre 2016-2019 ergab für Mai bis Dezember eine Übersterblichkeit von insgesamt rund 67.000 Personen. In dem Zeitraum verstarben 26.000 an Corona. Für 39.000 Todesfälle mehr als normal gibt es keine Erklärung.

    Die Tabelle sende ich gern zu.

    Gruß eines besorgten Bürgers aus Deutschland

    • am 26.01.2022 um 19:52 Uhr
      Permalink

      Frau Engelke,
      Was in Deutschland betreffend Impfpflicht abgeht ist wirklich erschreckend.
      Mit statistische Auswertungen bin ich ungeübt und kann daher ihre Berechnungen nicht nachvollziehen. Auffällig ist aber, dass die Behörden der meisten westlichen Staaten kein Interesse haben an einer sauberen Datenverfassung. Die «Wissenschaft» wird eingespannt um das eigene Narrativ zu unterstützen. Sobald die Ergebisse dem eigenen Geschäftsmodell widersprechen, werden bewusst selektive Daten erhoben, wie mehrfach bewiesen wurde.
      Weder diagnostizierte Covid-Fälle noch Impfnebenwirkungen werden effektiv erfasst. Mit Kohortenstudien könnten die offenen Fragen auf einer soliden Datenerhebung beantwortet werden. Offenbar fürchten die Behörden und die Pharma die Antwort auf diese Fragen.
      Die FDA (US-Behörde) möchte jedenfalls die Rohdaten von der Notfallzulassung der Impfungen 55 Jahre wegsperren.

      «Daten zu Pfizer-Impfstoff sollen bis 2076 unter Verschluss bleiben»
      https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/516080/Daten-zu-Pfizer-Impfstoff-sollen-bis-2076-unter-Verschluss-bleiben

  • am 25.01.2022 um 20:13 Uhr
    Permalink

    Die Aussage «Impfungen schützen nicht vor Infektion und Übertragung» stimmt natürlich nicht bzw. ist irreführend. Die Impfungen schützen nur zu einem bestimmten Prozentsat vor Infektion und Der Schutz ist im Fall von Omikron erst nach einer Dreifach-Impfung relativ hoch und nimmt aber in den folgenden Monaten deutlich ab. Ein klassisches Beispiel einer Falschaussage durch Vereinfachen/Weglassen. Der Schutz vor Infektion trägt übrigens wiederum zum Schutz vor Übertragung bei, insofern, als ein geimpfter Kontakt mit einer tieferen Wahrscheinlichkeit das Virus hat (auch wenn er im Fall einer Infektion möglicherweise ähnlich ansteckend wie ein ungeimpfter wäre).

    Die Aussage «Für das Tragen von FFP2-Masken in der allgemeinen Bevölkerung gebe es keinen Nutzensbeleg», ist ebenfalls etwas irreführend. Es gibt mehrere Studien zum Nutzen von FFP2-Masken. Vielleicht keine «Feldstudie» im Alltag, mag sein. Aber ich kann es auch umdrehen: Es gibt keinen Beleg, dass das Tragen von FFP2-Masken in der allgemeinen Bevölkerung nichts nützt. Jetzt beweist mir bitte das Gegenteil!

    • Portrait Martina Frei 2023
      am 25.01.2022 um 21:32 Uhr
      Permalink

      Die DGKH hat in einer früheren Stellungnahme ausführlich begründet, weshalb sie FFP2 Masken für die Allgemeinheit für keine gute Idee hält. Der Link zum entsprechenden Artikel auf Infosperber ist unter dem Artikel angegeben.

    • am 26.01.2022 um 11:45 Uhr
      Permalink

      Ihre zweite Aussage ist selber eine Vereinfachung, wie Sie sie ankreiden. Hier gibt es ein riesige Diskrepanz zwischen dem bestmöglichen Individualfall und dem durchschnittlichen Allgemeinfall. Beim ersten belegen rein physikalische Messungen (z.B. von Van der Sande et al.) eine sehr hohe Wirksamkeit beim Einatmen, entsprechend einem Schutzfaktor vom 100-500. Dazu muss man die Nasenbügel etwas anpassen und der Unterdruck zieht die Maske dann fest, so dass fast alle Luft durch den Filter geht. Beim Ausatmen ist der maximale Schutzfaktor laut Van der Sande nur etwa 4, weil der Überdruck die Maske leicht abhebt und mehr Aerosol durch die Randspalten entweicht als durch den Filter abgehalten wird.
      Wenn Sie aber Photos von maskentragenden Menschen anschauen, sehen Sie, dass viele davon den Nasenbereich nicht angepasst haben, so dass die Schutzwirkung viel kleiner ist. Dazu kommen allgemeine Nachteile (z.B. Reboundeffekte), so dass die DGKH schreibt: «Der Beschluss […] zu einem FFP2-Masken-Tragegebot gefährdet die Bevölkerung.»

    • am 26.01.2022 um 12:37 Uhr
      Permalink

      Zu Ihrer letzten Bemerkung: Also postuliere ich jetzt mal, dreimal schneuzen am Morgen schütze vor Ansteckung, und das gilt dann als richtig bis Sie mit einer Doppelblindstudie das Gegenteil bewiesen haben?

    • am 26.01.2022 um 12:40 Uhr
      Permalink

      Nützen Masken?

      Dass Masken nichts nützen lässt sich relativ einfach beweisen.
      Dies kann jeder der einen Raucher kennt leicht selbst überprüfen. Als Rauchersatz kann auch ein Parfum werwendet werden.
      Es braucht einen normalgrossen Raum. Zwei Masken. Zwei gesunde Versuchspersonen. Eine Zigarette.
      Die Versuchspersonen sitzen mit genügend grossem Abstand im Raum. Der Raucher zündet sich eine Zigarette an und stösst den Rauch durch die Maske aus. Es dauert nicht lange bis die zweite Person den Rauch riechen wird. Damit wäre die Verteilung der Luft im Raum bewiesen. Daran dürfte man auch den Unsinn von Plexiglaswänden erkennen.

      SARS-CoV-2 Viren haben eine Grösse von 0.06 – 0.14 Mikrometer.
      Rauch und Aerosole haben eine Grösse von 0.01 – 0.5 Mikrometer.
      FFP2 Masken filtern mindestens 80% der Partikel bis zu einer Grösse von 0.6 Mikrometer. Das heisst alles was kleiner als 0.6 Mikrometer ist geht durch! Dies gilt für FFP2 Masken welche korrekt getragen werden. OP Masken filtern zwischen 40-95% 0.1 Mikrometer gem. Studie.
      Die OP Masken sind für den Operationssaal als Spuckschutz sinnvoll. Als Alltagsmasken taugen sie absolut nichts, im Gegenteil. Sie schaden!

      1/2

      • am 27.01.2022 um 11:18 Uhr
        Permalink

        Herr Kurz, Ihre Vermutung «FFP2 Masken filtern mindestens 80% der Partikel bis zu einer Grösse von 0.6 Mikrometer. Das heisst alles was kleiner als 0.6 Mikrometer ist geht durch!» stimmt nicht. Die Filterstoffe von FFP2-Masken und dergleichen funktionieren als sog. https://de.wikipedia.org/wiki/Tiefenfilter d.h. die Partikel im Aerosol werden durch die elektrostatisch aufgeladenen Fasern (= Elektret) angezogen und bleiben daran hängen, obwohl die Zwischenräume viel grösser sind. Sie lassen mindestens zwischen 0.015 bis 0.6 Mikrometer nur wenige Prozent durch, wie z.B. hier gemessen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5638397/
        Grössere Partikel werden durch die mechanischen Eigenschaften der Fliesse zurückgehalten, wie die Kurven erahnen lassen, d.h. sie sind wirksam auch wenn sie sich verschreiben hatten und «grösser» statt «kleiner» meinten.
        Der Nachteil der FFP2-Masken liegt im grösseren Atemwiderstand und in der Verschlechterung der Eigenschaften nach Desinfizierung (siehe auch den Artikel). Trotz sehr hohem maximalen Schutz wird die allgemeine Schutzwirkung überschätzt, was zu höherem Risikoverhalten führen dürfte, so dass die Gesamtwirkung in der Bevölkerung kontraproduktiv sein dürfte. Hingegen ist jede Maske als «Spuckschutz» gegen grosse Tröpfchen bei Konversationen ohne Abstand sehr wirksam.

      • am 2.02.2022 um 13:45 Uhr
        Permalink

        Danke sehr für die Studien. Es ist erschreckend wie Leute selbst 2 Jahre nach COVID-19 Beginn noch nicht informiert sind.

    • am 26.01.2022 um 12:41 Uhr
      Permalink

      2/2
      Einige Links zum ersten Post.

      https://www.acpjournals.org/doi/10.7326/M20-6817 Studie zu OP-Masken
      https://www.uvex-safety.com/de/wissen/normen-und-richtlinien/atemschutzmasken/die-bedeutung-der-ffp-schutzklassen/
      https://de.wikipedia.org/wiki/SARS-CoV-2
      https://www.smart-rechner.de/laengen_umr/infothek/umrechner_nanometer_meter.php
      https://www.luftfilterbau.de/cms/upload/produkte/Grundlagen/PDF/Filtertechnik_0I00.pdf
      https://de.wikipedia.org/wiki/Partikelfilterklassen
      https://de.wikipedia.org/wiki/Atemschutzmaske
      https://www.swr.de/report/kaum-schutz-durchlaessige-ffp2-masken-in-kliniken-und-apotheken/-/id=233454/did=25383050/nid=233454/13yyccw/index.html

  • am 26.01.2022 um 10:38 Uhr
    Permalink

    Wenn es um den Schutz vor schweren Erkrankungen geht, wie Frau Frei im Titel schreibt, verstehe ich nicht, warum man Kinder impfen soll.
    Immerhin haben sich 15’000 Aerzte auf der Welt gegen eine Impfung an Kindern ausgesprochen. Das sind sicher nicht alles Querdenker und Impfgegner:

    https://globalcovidsummit.org/news/live-stream-event-physicians-alerting-parents
    https://doctorsandscientistsdeclaration.org/home/supporting-evidence/#children

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