Kommentar

Der echte Plan B – No-Billag nützt nur Einem

Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des AutorsJacqueline Badran ist seit 2011 für die SP Zürich im Nationalrat. Es gibt keine Interessenkollisionen. ©

Jacqueline Badran /  Die Zerstörung der SRG hat viele Verlierer – und einen grossen Profiteur: Es ist der private Tamedia-Goldbach-Konzern.

(Red. Jacqueline Badran ist SP-Nationalrätin und hat diesen Beitrag über die durchsichtigen kommerziellen Hintergründe der No-Billag-Initiative exklusiv für Infosperber geschrieben.)

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Um die No-Billag-Initiative wird viel insinuiert («wir sind der Überzeugung, dass der Markt das finanzieren kann»), suggeriert («die SRG existiert weiter, die in Bern setzen das dann schon nicht genau um»), falschgeredet («Die SRG und das Parlament sind selber schuld, sie hätten ja einen Gegenvorschlag machen können»), fabuliert («Das linke Staatsfernsehen ist ein Moloch und gehört redimensioniert»). Wäre diese Abstimmung in vielerlei Hinsicht nicht so enorm wichtig, man könnte sich fremdschämen und zur Tagesordnung übergehen.
Wenn aber gewisse Leute mit libertärem Dogma das einzige Medienhaus abschaffen wollen, das dem Volk gehört, heisst es, besonders aufzupassen. Denn hier geht es um Volksvermögen, um einen Bestandteil der Vierten Gewalt sowie um die äusserst kostengünstige Grundversorgung der Bevölkerung mit Informationen, Kultur, Sport und Unterhaltung, mit der wir Jahrzehnte lang sehr gut gelebt haben.
All diese Absonderungen der Initianten – ungefiltert kolportiert von den vielen Medien – dienen nur als Ablenkungsmanöver. Selbst wenn man den Initianten zugesteht, dass sie glauben, was sie da von sich geben. Und das ist brandgefährlich. Denn in Wirklichkeit geht es um viel Macht oder viel Geld oder um beides. Den einen passt es nicht, dass sie unser Volks-Medienhaus nicht kontrollieren können, die anderen haben rein kommerzielle Interessen.

Es gibt nur einen Profiteur

Wenn man der wahren Agenda nachspürt, ist die Schlüsselfrage: Wer profitiert von der Annahme der No-Billag-Initiative und damit vom Grounding der SRG? Und da gibt es nur einen: Den kurz vor Weihnachten neu geschaffenen Medienkonzern Tamedia-Goldbach – ein Zusammenschluss des grössten Verlagshauses mit dem Quasimonopolisten in der Radio- und Fernseh-Werbungsvermarktung.
Es lag schon lange in der Luft oder auf der Hand. Man brauchte nur genau hinzuhören und einzelne Puzzleteile zusammenzusetzen. (Dazu vertieft und hier nachzulesen, geschrieben im Frühjahr 2015, drei Monate vor Bekanntgabe des Werbevermarktungs-Zusammenschlusses Admeira von Swisscom, Ringier und der SRG und zweieinhalb Jahre vor der Bekanntgabe der Fusion von Tamedia und Goldbach!)

Auch jetzt sollte man genau hinschauen und die einzelnen Fragmente zusammenstecken, um Bild und Logik zu erkennen. Was verlangt denn VR-Präsident Pietro Supino, der seit Jahren gegen die SRG mit Kanonen schiesst? Erstens will er, dass sich die SRG aus Admeira zurückzieht. Zweitens will er eine sogenannte Branchenlösung für die (kostenlosen) Daten, die er letzte Wintersession an einem Parlamentarier-Anlass in seiner Funktion als Präsident des Verlegerverbandes vorstellte. Diese wurde auf einer Folie so dargestellt:

Zur Folie gross und besser lesbar, hier anklicken! (Die zweiseitige Folie kann auch unten grossformatig eingesehen und auch downgeloadet werden.)

Und drittens verlangt er Bewegtbild-Rohmaterial kostenlos von der SRG. (Und er bekommt sie von der SRG, wie es aussieht.)

Zuvor hatte Supino Admeira so lange als Skandal bezeichnet, ein Wettbewerbsverzerrendes Monster von staatsnahen Betrieben, bis das alle glaubten. Vor allem seine Verleger-Kollegen. Dies, obwohl eigentlich alle wissen, dass Admeira gegen den Quasimonopolisten Goldbach erst Wettbewerb schafft, statt ihn zu verzerren. Wie sagte doch Michi Frank, CEO der Goldbach Group, in der Medienmittteilung vom 22. Dezember 2017 zur Übernahme von Goldbach durch Tamedia so schön:
«Goldbach geht es ausgezeichnet. Doch ist davon auszugehen, dass sich der Markt in den kommenden Jahren markant verändern wird. Die Digitalisierung mischt den Werbemarkt auf und mit Admeira steigt der Wettbewerbsdruck.»
Weiter wurde in der gleichen Medienmitteilung, erstaunlich offen, aber inhaltlich nicht erstaunlich, von Christoph Tonini, CEO von Tamedia, informiert:

«Die Kombination Tamedia, Goldbach und Neo Advertising bietet uns die Möglichkeit, unseren Kunden in der Schweiz und im Ausland künftig reichweitenstarke 360-Grad-Angebote in den Bereichen TV, Radio, Print und Online sowie Aussenwerbung zu bieten. Das ist eine Chance für den Schweizer Medienmarkt, denn davon profitieren nicht zuletzt auch unsere journalistischen Angebote. Insbesondere im Digitalbereich sowie in den beiden Nachbarländern Österreich und Deutschland wollen wir gemeinsam den eingeschlagenen Wachstumskurs weiterverfolgen und mit unseren neuen Partnern ProSiebenSat.1 und RTL jeweils Investitionen in Schweizer Programminhalte prüfen.»

Der letzte Satz hat es in sich. Gibt Tonini doch zu, um was es geht.

Aber fangen wir von vorne an:

Die Medienbranche ist im Notwehr-Modus. Die Einnahmen brechen im zweistelligen Prozentbereich weg. Jährlich. Auf diese Disruptionen haben die Medienhäuser (verständlicherweise) vor allem auf der Kostenseite reagiert. Mit Mehrfachnutzung und Einkauf von Inhalten anderer Verlage aus dem Deutschen Raum, Mantelnutzungen und Zusammenlegung von Redaktionen, Abbau des Korrespondentennetzes, gar die Schliessung ganzer Titel. Neuste Entwicklung ist das Zusammengehen ganzer Verlage wie kürzlich von der NZZ und den AZ-Medien beschlossen.
Irgendwann ist im Fixkosten-Geschäft der Medien die Kostenseite jedoch ausgepresst. Also wird versucht, auf der Einnahmenseite etwas zu retten und den Abfluss von Werbegeldern an die digitalen globalen Mega-Plattformen wie Google, Facebook und youtube zu stoppen. Die Werbewirtschaft ist jedoch ihrerseits im Umbruch. Angesichts der Digitalisierung, der Schnelllebigkeit, der gigantischen Möglichkeiten der Reichweiten-Erhöhung und der Vermeidung von bisherigen riesigen Streuverlusten durch modernste Targeting-Möglichkeiten. Die Werbewirtschaft verlangt neu nach kanalübergreifenden Werbemöglichkeiten aus einer Hand, denn vorbei sind die Zeiten, wo man TV-Spots, Radiowerbung, Printinserate, Online-Banner oder Plakate separat geplant und platziert hatte.
Den Abfluss von Werbegeldern kann also nur aufhalten, wer den Werbekunden Konvergenz, hohe Reichweiten und Targeting-Möglichkeiten bietet, damit sie auch ansatzweise bestehen können gegen die übermächtige ausländische Konkurrenz. Aus dieser Logik heraus entstehen seitens der grossen Medienhäuser Werbeallianzen, wie zum Beispiel «Pangea», ein Zusammenschluss von CNN, Guardian, Financial Times, Reuters und The Economist, die neu zusammen rund 110 Millionen Nutzende erreichen. So gesehen ist Admeira eine Pionierin.

Mit der Übernahme von Goldbach hat also Tamedia – schon längst zu einem Werbekonzern mit redaktionellem Umfeld umgebaut – ein Etappen-Ziel erreicht: Sie kann die vollen Konvergenzbedürfnisse der Werbewirtschaft bedienen. Ihr fehlen aber noch drei Dinge. Erstens viel mehr Reichweite (die Währung der Werbung), um die Margen zu steigern und die Kundenbedürfnisse abzudecken. Zweitens mehr vom Kuchen des Werbevolumens, um die Erträge zu steigern. Und drittens Daten, um die Leute zielgenauer zu bewerben (Targeting).
Und wo holt man sich das her? Bei der SRG und den Kabel-Betreibern wie der Swisscom. Die SRG bunkert nämlich für Schweizer Verhältnisse enorme Reichweiten mit täglich vielen Millionen Zuhörenden und Zuschauenden. Ebenso hält die SRG 400 Millionen Franken an Werbegeldern des Werbekuchens gebunden. Bei einer Zerschlagung der SRG würden grosse Teile davon an Tamedia-Goldbach fliessen. Konkret hiesse das eine Verzigfachung der Reichweite und eine Verdoppelung des Werbevolumens. Und Supino steht kurz davor, sowohl die Daten von Swisscom und Co zu bekommen als Hauptforderung des Verlegerverbandes als auch Admeira zu zerschlagen mit seiner Forderung eines Rückzugs der SRG. (Was natürlich null Sinn macht, da dann Admeira die Konvergenzbedürfnisse der Werbekunden nicht mehr bedienen kann.)

Noch einmal: es gibt nur einen Profiteur

Der Einzige, der auf der ganzen Linie vom SRG-Grounding nach Annahme der No-Billag-Initiative kommerziell profitieren würde, ist also der neue Tamedia-Goldbach-Konzern. Und zwar massiv. Um zu verhindern, dass der Werbekuchen der SRG von 400 Millionn Franken nicht an Google und Co abfliessen, sondern zu Tamedia selbst, muss sichergestellt werden, dass er an die privaten ausländischen Fernsehstationen fliesst, die Goldbach ja bisher auch schon vermarktet. Und so ist die Aussage von CEO Tonini zu verstehen: «– wir werden mit unseren neuen Partnern ProSiebenSat.1 und RTL jeweils Investitionen in Schweizer Programminhalte prüfen».

Der neu geschaffene Konzern entzieht jetzt schon der Schweiz Hunderte von Millionen Franken Werbegelder nach Deutschland und Frankreich für deren Schweizer Werbefenster, die dadurch hier dem Journalismus fehlen. Neu will er auch noch Schweizer Programmfenster herstellen! Auch das ergibt jedoch erst Sinn und Geld, wenn die SRG zerschlagen ist. Die einzigen, die in dem von enorm hohen Fixkosten getriebenen Business finanziell in die sich ergebende Lücke springen könnten, sind Sat1-Pro 7 und RTL. Diese würden uns dann zwischen Werbesendungen, unterbrochen vom Dschungelcamp, auch noch eine eingeschweizerte News-Sendung oder einen billig zu produzierenden CH-Polit-Talk im Schweizer Pogrammfenster zur Prime-Zeit bringen.

Voila – das ist der wahre Plan B.

Ganz schön clever. Ich muss neidlos zugeben, Pietro Supino ist ein unglaublich gewiefter Stratege und ein ausgezeichneter Unternehmer.

Schöne neue Schweiz. So etwas kann ernsthaft niemand wollen. Die anderen Verlagshäuser, die ganze Bevölkerung, die Journalisten, die Vierte Gewalt, unsere direkte Demokratie, sie alle sind die grossen Verlierer. Es ist Zeit, aufzuwachen und sich nicht vom Geschwätz von Bezahlfernsehen, von «Redimensionierung der SRG» und der «irgendwie-geht-es-schonweiter-Lüge» ablenken zu lassen. Nicht der SRG gehört ein Schuss vor den Bug, sondern solchem Ansinnen und damit der No-Billag-Initiative.

PS:
Im Gegensatz zu den ausländischen Medien hat keiner der Schweizer Medientitel über diesen einen bemerkenswerten Satz von Tonini, in dem er Schweizer Programmfenster der deutschen Privatfernsehanstalten ankündigt, geschrieben. Vielleicht hätte es die SRG gemacht, dürfte sie denn. Ein Grund mehr, die No-Billag-Initiative wuchtig zu versenken.

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Le véritable plan B – No-Billag ne bénéficie qu’à un seul.

Jacqueline Badran / Le démontage de la SSR a beaucoup de perdants – et un grand profiteur: c’est le groupe privé Tamedia-Goldbach.

(NDLR : Jacqueline Badran est conseillère nationale du PS et a écrit cette contribution exclusivement pour Infosperber sur les arrière-pensées commerciales de l’initiative No-Billag.)

Traduction Jakob Nielsen

À propos de l’initiative No-Billag, on a insinué beaucoup de choses («Nous sommes convaincus que le marché va tout financer»), suggéré d’autres («La SSR continuera d’exister, ceux de Berne ne vont pas mettre à exécution l’initiative à la lettre»), parlé à tort («C’est de leur propre faute, la SSR et le Parlement auraient pu faire une contre-proposition»), fabulé («La télévision de l’état de gauche est un mastodonte et doit être redimensionné»). Si ce vote n’était pas si important à bien des égards, nous pourrions simplement en avoir honte et passer à l’ordre du jour.
Mais si certaines personnes au dogme libertaire veulent abolir la seule maison de médias qui nous appartient à tous, cela signifie qu’il faut y porter une attention particulière. Il s’agit du patrimoine national, d’une partie du quatrième pouvoir et du service de base de l’information, de la culture, du sport et du divertissement à très faible coût pour la population, avec laquelle nous avons très bien vécu pendant des décennies.
Tous ces propos des initiateurs, colportés par de nombreux médias de manière non filtrée, ne servent que d’écran de fumée. Même si on suppose que les initiateurs croient à leur propre histoire, c’est jouer avec le feu. Parce que, en réalité, il s’agit de pouvoir absolu ou d’une affaire de gros sous, ou des deux. Les uns ne peuvent pas supporter de ne pas avoir le contrôle sur les médias publics, les autres ont des intérêts purement commerciaux.

Il n’y en a qu’un seul à qui cela profite

Si l’on retrace l’ordre du jour véritable, la question clé est la suivante: qui bénéficie de l’adoption de l’initiative No-Billag et donc de l’échouement délibéré de la SSR? Et il n’y a qu’un seul: le groupe des médias Tamedia-Goldbach, nouvellement créé juste avant Noël – une fusion de la plus grande maison d’édition avec celle qui détient le quasi-monopole de la publicité de la radio et la télévision.
C’était depuis longtemps dans l’air du temps. Il n’y avait qu’à écouter attentivement et rassembler des pièces du puzzle. (De plus, écrit au printemps de 2015, soit trois mois avant l’annonce de la fusion marketing publicitaire Admeira de Swisscom, Ringier et la SSR, et deux ans et demi avant l’annonce de la fusion de Tamedia et Goldbach!) Mais maintenant, il faut observer attentivement et rassembler les fragments afin de discerner l’image et la logique. Quelle est la demande du Président Pietro Supino, qui a tiré à coups de canon contre la SSR depuis des années?
D’abord, il veut que la SSR se retire d’Admeira. Deuxièmement, il veut une prétendue solution de l’industrie pour les données (gratuites), qu’il a présentée à la dernière session d’hiver lors d’un événement parlementaire en tant que président de l’Association des éditeurs. Ceci a été montré sur une diapositive comme ceci:

Pour voir la présentation plus grand et plus lisible cliquer ici (Les deux pages de cette présentation peuvent aussi être consultées en grand format et téléchargées.)

Et troisièmement, il exige d’obtenir les rushes vidéo gratuitement de la SSR (et il semble qu’il l’obtienne de la SSR).
Auparavant, Supino parlait de scandale lorsqu’il s’agissait d’Admeira, un monstre de concurrence déloyale soutenu par les entreprises de l’Etat, jusqu’à ce que tout le monde y croie. En premier lieu, ses collègues éditeurs. Bien que tout le monde soit au courant qu’Admeira crée de la concurrence à Goldbach, qui détient le quasi-monopole, ceci ne lui a pas porté préjudice. Comme l’a bien dit Michi Frank, PDG du groupe Goldbach, dans un communiqué du 22 décembre 2017 lors du rachat de Goldbach par Tamedia: «Goldbach va très bien. Mais on peut supposer que le marché va changer sensiblement dans les années à venir. La numérisation va bouleverser le marché publicitaire et avec Admeira, la pression de compétition augmente.»
En outre, dans le même communiqué de presse, étonnamment ouvert, mais au contenu peu surprenant, Christoph Tonini, PDG de Tamedia, expliquait: «la combinaison de Tamedia, Goldbach et Neo Advertising nous offre la possibilité de proposer à nos clients en Suisse et à l’étranger dans le futur des offres haut de gamme à 360° dans les domaines de la télévision, la radio, la presse, les plateformes en ligne ainsi que l’affichage extérieur. C’est une opportunité pour le marché suisse des médias, car nos offres journalistiques en bénéficient également. En particulier dans le secteur numérique ainsi que dans les deux pays voisins, l’Autriche et l’Allemagne, nous avons l’intention de continuer à suivre le cours de croissance que nous avons entrepris et d’investir dans le contenu des programmes suisses avec nos nouveaux partenaires ProSiebenSat.1 et RTL.»

La dernière phrase est éloquente, puisque Tonini admet de quoi il s’agit. Mais commençons par le commencement: l’industrie des médias est en mode d’auto-défense. Les revenus vont s’écrouler dans une fourchette de pourcentages à deux chiffres. Par an (sic). Les maisons de médias n’ont eu d’autres choix que de réagir, principalement au niveau des coûts : par la rediffusion de certains programmes ou l’achat de contenus venant d’Allemagne, par la fusion de plusieurs rédactions, le démantèlement du réseau de correspondants, et même la fermeture pure et simple de titres entiers. Le dernier développement en date est la fusion de maisons d’édition complètes comme cela fut récemment décidé par la NZZ et les médias AZ. À un moment donné, les coûts fixes des médias ne peuvent plus être comprimés davantage. Ainsi, les médias essaient d’économiser du côté des recettes et tentent d’arrêter l’hémorragie des coûts de la publicité en se tournant vers les grosses plateformes mondiales numériques telles que Google, Facebook et YouTube. L’industrie de la publicité, cependant, est en bouleversement. En raison de la numérisation, du côté éphémère de la vie moderne, des possibilités gigantesques d’augmenter la portée et d’éviter le gaspillage grâce aux possibilités de ciblage les plus modernes. L’industrie de la publicité exige de nouvelles façons de dispatcher des publicités à partir d’une seule source, car l’époque où il fallait planifier et placer spots TV, publicité radio, annonces imprimées, bannières en ligne ou des affiches est révolue.

Ainsi, seuls ceux qui offrent de la convergence, une grande portée et des possibilités de ciblage à leurs clients publicitaires peuvent arrêter le flux d’argent publicitaire, de sorte à rester compétitifs face à l’accablante concurrence étrangère. Dans cette logique, des alliances publicitaires sont créées de la part des grandes maisons médiatiques, telles que «Pangea», une fusion de CNN, Guardian, Financial Times, Reuters et The Economist, qui, ensemble, atteignent environ 110 millions d’utilisateurs. Vu de cette façon, Admeira est un pionnier.

Avec la reprise de Goldbach, Tamedia – qui a depuis longtemps été converti en un groupe de publicité avec une annexe éditoriale – a atteint un objectif intermédiaire: il peut d’ores et déjà répondre aux besoins de convergence complète de l’industrie de la publicité. Mais il manque encore trois choses. Tout d’abord, beaucoup plus de couverture (la monnaie de la publicité) pour augmenter les marges et répondre aux besoins des clients. Deuxièmement, une plus large part du gâteau, du volume publicitaire pour augmenter les rendements. Et troisièmement, les données pour atteindre les gens plus précisément (ciblage). Et où en l’obtenir? Chez la SSR et les opérateurs de câble tels que Swisscom. En effet, la SSR est d’une énorme portée, compte tenu des conditions suisses, avec des millions d’auditeurs et de spectateurs. La SSR détient également 400 millions de francs en argent publicitaire. En cas d’un démantèlement de la SSR, de grandes parties de celle-ci s’en irait à Tamedia-Goldbach. Plus précisément, cela implique un décuplement de la portée et un dédoublement du volume publicitaire. Et Supino est sur le point d’obtenir à la fois les données de Swisscom et autres en tant qu’institution principale d’association des éditeurs, ainsi que le démantèlement d’Admeira avec sa demande pour un retrait de la SSR. (Ce qui bien sûr n’a pas de sens, puisqu’Admeira ne peut plus servir les besoins de convergence des annonceurs.)

Encore une fois, il n’y a qu’un seul à qui cela profite

Le seul à profiter de la mise à la mort de la SSR sur toute la ligne après l’adoption de l’initiative No-Billag est le nouveau groupe Tamedia-Goldbach. Et ceci massivement. Afin d’éviter que le gâteau publicitaire de la SSR de 400 millions francs ne s’envole vers Google & Co, mais vers Tamedia lui-même, il faut s’assurer qu’il s’écoule vers les stations de télévisions étrangères privées, que Goldbach commercialise déjà. Donc la déclaration du PDG Tonini doit être comprise ainsi : «– nous allons examiner la possibilité d’investissements dans le contenu des programmes suisses avec nos nouveaux partenaires ProSiebenSat.1 respectivement RTL».

Le groupe nouvellement créé soustrait déjà actuellement des centaines de millions de francs suisses d’argent publicitaire de la Suisse, les envoyant vers l’Allemagne et la France pour leurs fenêtres publicitaires, créant par là même un manque dans le journalisme. Il veut également créer de nouvelles fenêtres de programmes suisses! Mais cela ne fait aucun sens et ne rapporte pas d’argent à moins que la SSR ne soit détruite en mille morceaux. Les seuls qui pourraient se lancer financièrement dans la brèche qui en résulterait, étant donné les énormes coûts fixes dans ce business, sont SAT1-Pro 7 et RTL. Ceux-ci apporteraient alors, en prime time dans la fenêtre du programme suisse, une émission de nouvelles « suissifiées » ou un talk-show politique produit bon marché, interrompus par des spots publicitaires.

Voilà – c’est ça le véritable plan B

Je dois admettre que c’est plutôt malin, Pietro Supino est un stratège incroyablement habile et un excellent patron.

Quelle belle nouvelle Suisse. Personne ne peut vraiment vouloir une telle chose. Les autres maisons d’édition, l’ensemble de la population, les journalistes, le quatrième pouvoir, notre démocratie directe, tous sont les grands perdants. Il est temps de se réveiller et ne pas être pris au piège par le bavardage de la Pay-TV, le mensonge du «redimensionnement de la SSR» et le «d’une-manière-ou-d’une-autre-ça-va-bien-aller». Ce n’est pas à la SSR qu’il faut adresser un coup de semonce, mais plutôt à de tels propos et donc à l’initiative No-Billag.

PS:

Contrairement aux médias étrangers, aucun des titres suisses n’a écrit au sujet de cette fameuse phrase de Tonini, où il annonce des fenêtres de programmes suisses dans les télévisions privées allemandes. Peut-être que la SSR l’aurait fait. Une raison de plus pour faire couler l’initiative No-Billag massivement.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Jacqueline Badran ist seit 2011 für die SP Zürich im Nationalrat. Es gibt keine Interessenkollisionen.

Zum Infosperber-Dossier:

SRG_Dossier

Medien: Service public oder Kommerz

Argumente zur Rolle und zur Aufgabe der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG.

Business_News_Ausgeschnitten

Medien: Trends und Abhängigkeiten

Konzerne und Milliardäre mischen immer mehr mit. – Die Rolle, die Facebook, Twitter, Google+ spielen können

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21 Meinungen

  • am 6.01.2018 um 11:55 Uhr
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    Nee, Jacqueline Badran: Der grosse Verlierer bei einem NoBillag-Ja, das ist die direkte Demokratie. Und der grosse Gewinner, das sind die Gegner der direkten Demokratie. Das Problem:
    – Nach 169 Jahren ‹direkter Demokratie› (Start 1848) wissen unsere demokratischen Parteien offenbar immer noch nicht, wie sie dem Volk erklären sollen, was sie unter ‹direkter Demokratie› verstehen.
    – Und wieso schaffen sie das nicht? Weil sie beim Versuch offenlegen würden, dass sie selbst sich den Spielregeln der ‹direkter Demokratie› nicht stellen. Deshalb wollen sie das nicht.

    Sorry, also: Mit schrägen Argumenten wie oben kommen wir bei der Grundsatz-Debatte ‹Ja oder Nein zur SRG in der aktuell überdimensionierten Form› nicht weiter.

    Kleiner Hinweis: Ich bin ganz klar für den ‹Service publique› der SRG, weil er im Google-Zeitalter unerlässlich ist für das Funktionieren jeder ‹direkten Demokratie›.

  • am 6.01.2018 um 11:56 Uhr
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    Ich teile die Meinung von Frau Badran.

    Meine Erfahrung zu Tamedia:

    In 20Min wird praktisch täglich die Stimmung gegen die SRG angeheizt. Es sind jeweils über 1000 Kommentare zu den Artikeln zu finden. 95 % gegen die SRG und teilweise in einem rüden Ton, dass mich erstaunt, dass die Tamedia das zulässt. Meine Kommentare Pro SRG werden nicht veröffentlicht.

    Die SRG wird kaputt gemacht, weil man an den Kuchen ran will, wo die SRG auch dran ist.

    Die Sache ist grenz-wertig und extrem perfid. Es geht nur um eines. Um Markt und darum, sich diesen Marz zu sichern oder die Verteilung zu seinen Gunsten zu ändern.

    Ich frage mich, wo das hin führt, wenn – so wie es in 20Min vorgemacht wird – die Meinung dermassen aufgeheizt wird und Gegenmeinungen unterdrück werden.

  • am 6.01.2018 um 12:08 Uhr
    Permalink

    Bruno Birri: Aus meiner Sicht ist es an der Zivilgesellschaft + den demokratischen Parteien, endlich für ihr Kind ‹SRG› öffentlich einzustehen, nicht an der SRG selbst.
    – Wieso drücken sich unsere demokratischen Parteien um ihre zentrale Aufgabe, für unsere direkte Demokratie einzustehen?
    — Dei damaligen Volksparteien ‹FDP› + ‹CVP› haben die SRG in dieser Form erfunden.
    — Sie + die übrigen demokratischen Parteien brauchen die SRG zwingend für die öffentliche politische Debatte.
    – Wieso bekämpfen die grossen Zeitungen (NZZ + Zugewandte – TA + Zugewandte) die SRG?
    — Im Google-Zeitalter steht ihnen wirtschaftlich das Wasser am Hals.
    — Sie schaffen es nicht mehr, ihren Beitrag zur ‹4. Gewalt im Staat› zu erbringen.

    Nun kommen nationale Politiker*Innen wie Jacqueline Badran auf die gloriose Idee, Ihre Aufgabe den Geschädigten des Google-Zeitalters zu überlassen: Nichts als ‹verkehrte Welt› also …

    Ich erwarte von unseren demokratischen Parteien, dass sie endlich Farbe bekennen: Wir geben unsere direkte Demokratie auf, wenn wir die SRG fallen lassen.

  • am 6.01.2018 um 12:37 Uhr
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    Das Bescheuerte an den Billag Gebühren ist die Tatsache, dass sie nicht sozial abgefedert sind. Alle zahlen den gleichen Betrag; Der Mulitmillionär für den das ein Trinkgeld ist, bis zum Sozialhilfebezüger der gerade mal von 800.– Lebenshaltungskosten im Monat lebt. Derzeit profitieren zu viele von den Verlierern der Wirtschaft. Das macht bockig, das macht Wutbürger und die stimmen oft aus reinem Frust kontraproduktiv.

  • am 6.01.2018 um 12:44 Uhr
    Permalink

    Aufrüttelnd die Darlegungen unsere mutigen Jacqueline Badran. Ihre Aussagen glaubhaft. Vermutlich wird der grösste Medienkonzern einmal mehr profitieren. Die Leidtragenden sind wir Medienkonsumenten. Ein mit Abonnements finanzierter Informationskanal ist unrealistisch. Auch Sendungen mit nationaler Ausstrahlung können wir vergessen. So werden beispielsweise Privatsender einer Glückskette kaum Zeit gewähren, sondern eher dafür sorgen, dass zwecks Werbeeinnahmen das Geld Richtung lokale, überflüssige Shopping-Tempel fliesst. Schwierig für uns Schweizer, die wir kaum mehr dem Opferstock begegnen und doch gemeinsam schweizweit SRG-unterstützt etwas Gutes leisten möchten. Mit den neu erforderlichen TV- und Radioabonnements wird Geld für die Spendierfreudigkeit knapper werden und die zu erwartende Werbeflut wird versuchen, uns das Geld aus der Tasche zu locken.

    Martin A. Liechti, Maur

  • am 6.01.2018 um 13:12 Uhr
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    Eine eindrükliche Darstellung des Interessenten-Kartells fürwahr. Allerdings wird nicht jedes beteilgte Medium mitflorieren. Wenn heute auch die Mittelschichten gegenüber den Top 1 %% und 1% den kürzeren ziehen – und das tun sie – dann schrumpft auch der ganze Kuchen an Qualitäts-Medien-Nachfrage stark zusammen. Siehe etwa die österreichische Presselandschaft als Beispiel, für was uns da blüht.

    MfG
    Werner T. Meyer

  • am 6.01.2018 um 14:04 Uhr
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    Als Argument gegen die Billag-Gebühren wird deren fehlende soziale Abfederung ins Feld geführt. Weshalb wird in diesem Zusammenhang die viel belastendere, fehlende soziale Abfederung der Mehrwertsteuer verschwiegen? Bei jedem Einkauf von Produkten oder Dienstleistungen bezahlen hier der Sozialhilfebezüger und der Multimillionär denselben Beitrag.

  • am 6.01.2018 um 16:44 Uhr
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    Es ist doch eigentlich ganz einfach… bei einer Unternehmungsführung gibt es den banalen Leitsatz «niemals zerschlage ein funktionierendes Team» als auch die banale Aussage «zahle Mist, und Du erhälst Mist». «No Bellag» zerschlägt nicht nur eine funktionierende Struktur ohne auch nur eine einzige fundierte Alternative zu präsentieren, sondern setzt ganz auf Kostensenkung im Sinne «nur wer bezahlt bekommt», und da sind wir bald einmal bei Aldi, Lidl Brockenhaus und Co. und… zB. bei der Baselerzeitung (um einmal die Medien, um die es hier ja geht, auch noch ins Spiel zu bringen), das in der Zwischenzeit zu einem verkümmerten «Blättchen» geschrumpft ist. Adios Qualität und Solidarität. Da muss man nicht mehr viel überlegen, wofür abgestimmt werden sollte. Danke Frau Badran und Herrn Gache.

  • am 7.01.2018 um 02:02 Uhr
    Permalink

    Sehr interessante und glaubhafte Ausführungen von Frau Badran!
    Wie Bruno Birri (Posting oben) ist mir die Hetze gegen die SRG in 20 Minuten auch schon aufgefallen (z.B. die Kommentare in der 20M Berichterstattung über die NoBillag Arena vom Freitag) Habe mich schon gefragt ob hier No Billag Trolle oder No Billag Bots am Werk sind. Ungeachtet dessen:
    Mit dem Argument eine Zwangsabgabe abschaffen zu wollen, will man eine gut etablierte wertvolle Säule unserer politischen Landschaft eliminieren.
    Gerade die Arena hat mir aufgezeigt, wie leichtfertig die Befürworter darüber hinweggehen, denn etwas konkretes haben Sie nicht anzubieten. Ich vertraue auf die Mündigkeit der Schweizer Stimmbürger und werde mithelfen möglichst vielen Leuten die Augen zu öffnen was hier gespielt wird.
    Dazu hat mir dieser Artikel wertvolle Informationen geliefert.

  • am 7.01.2018 um 12:41 Uhr
    Permalink

    Die glänzend von Jonas Projer moderierte Arena vom 5. Januar hat erneut gezeigt, wie hohl die Argumente der Befürworter von «No Billag» sind. Auch Angriffe auf die vorletzte Arena waren ein Schlag ins Wasser, nichts als warme Luft. Ein kräftiges Nein am 4. März ist unsere Antwort. Martin A. Liechti, Maur.

  • am 7.01.2018 um 12:51 Uhr
    Permalink

    Ja, Robert Richner, da kann ich nur ganz zustimmen.
    Es ist ja schon bedauernswert und auch sehr bedenklich, wie heute oft Initiativen ohne seriöse oder gar durchdachte Alternativen lanciert werden. Man ist mit irgend Etwas nicht einverstanden, und schon wird populistische Agitation betrieben, das ist einfach (primitiv?) und leider doch auch oft erfolgreich, wenigstens kurzfristig. Man will «es» nicht, also muss «es» abschafft werden, egal wie, die Anderen sollen es dann richten. Selber verabschiedet man sich aus jeglicher Verantwortung. Die Arena vom letzten Freitag hat dies sehr schön aufgezeigt.

  • am 10.01.2018 um 11:37 Uhr
    Permalink

    Bravo Frau Badran! Sehr guter Artikel mit der nötigen Tiefe. Kleine Ergänzung dazu: Auslöserin war Frau NR Natalie Rickli, angestellt bei Goldbach. Sie wollte den Privaten einen Vorteil verschaffen. Zuerst Billag komplett weg, heute noch die Hälfte, als sie merkte, dass dann auch die Privaten keinen Anteil der Gebühren mehr bekommen. Jetzt, da Goldbach an Tamedia verkauft wurde, ist sie bei Goldbach abgesprungen. He nu so de, sagen wir in Bern. Aber kämpfen müssen wir alle gegen den unsäglichen Blödsinn!

  • am 16.01.2018 um 17:41 Uhr
    Permalink

    Der unsägliche Blödsinn: heute in 20Minuten: «Grippe: Kranke sollen homeoffice
    machen!!»
    Und das noch von Arbeitsmedizinern und Arbeitgebern. Letztere – die wirklich Arbeiter
    (innen) noch täglich erleben – wissen, was das für ein Blödsinn ist.
    Und Arbeitsmediziner sollten mal richtig arbeiten lernen, so in der Praxis, dann werden sie sich für solche Aussagen nicht mehr hergeben.
    Aber ergeben sich andere Gedanken: Bereitschaft zum Impfen (Produktverkauf) wird erhöht, oder verschleppte Krankheiten bringen ebenfalls mehr und länger Umsatz.
    Ja und nach der Grippe kommt sicher «Burn-out» und, und und…
    Da sei unseren Arbeitgebern geraten, ihre Vertretungen zu ermahnen, wessen
    Interessen sie vertreten sollen. Und sich seriöse Unterlagen zu besorgen. z.B. «business doctors» in Graz.
    Dort finden sie auch Studien von hochrangigen Professoren, inklusive entsprechende
    Kalkulationen.
    Viel Glück

  • am 16.01.2018 um 18:28 Uhr
    Permalink

    Aähh… Frau Schmidlin: was hat jetzt das mit der No-Billag-Story zu tun?

  • am 17.01.2018 um 08:19 Uhr
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    @ Robert Bleuer: vielleicht ist das bereits ein Vorgeschmack auf Plan B, denn nach Annahme der der No-Billag Initiative werden wir wohl kaum noch seriöse (= gut recherchierte, unabhängige bzw. transparente) Informationen erhalten. Ich erwarte dann auf jeden Fall einen vermehrten Argumentenwirrwarr, wo Ursachen und Wirkungen polemisch und nicht mehr kontextgerecht präsentiert werden. Das macht schon Kopfschmerzen, hat aber mit Grippe natürlich nichts zu tun. Diese Initiative ist wirklich eine Schnapsidee.

  • am 17.01.2018 um 09:04 Uhr
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    @Felix Speiser: ja genau. Kann aber auch sein, dass Frau Schmidlin schon ganz bös von der Grippe erwischt wurde und jetzt den Laptop im Bett auf den Knieen hat und…
    Dürrenmatt hat mal in einem anderen Zusammenhang gesagt «das wäre ein ungeheuerlicher Akt der Unvernunft». Trifft auf No-Billag wie die Faust aufs Auge. Ich sehe schon das Kässeli links vom TV wo man für den Tatort-Krimi einen Fünfliber einwerfen muss und zehn Minuten vor Schluss die Meldung kommt: «bitte nachzahlen» Schönen Tag noch und Gruss aus Bern

  • am 17.01.2018 um 10:42 Uhr
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    Es ist eine Illusion zu glauben, dass bei Annahme von No Billag private Anbieter sich um Gehörlose und Blinde kümmern würden. Die No Billag – Leute wollen ja voll auf den Markt setzen, und dieser Markt ist schlicht zu klein, als dass sich hier eine Rendite erwirtschaften liesse. Es scheint, dass die Jungfreisinnigen und die Junge SVP Angst vor ihrem eigenen Mut bekommen haben und deshalb jetzt versuchen, ihren Initiativtext, der leider in der Subventionsfrage sehr klar ist, umzudeuten. Gemäss Initiative sind öffentliche Gelder der Eidgenossenschaft verboten. Traurig auch für die gehbehinderten oder bettlägerigen Grosseltern der Jungspunds. Auch sie werden die hervorragende Radioqualität und das heutige breite Programm im Fernsehen vermissen.
    Martin A. Liechti, Maur

  • am 17.01.2018 um 11:30 Uhr
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    Ja, Martin Liechti, die Situation mit Gehörlosen und Blinden (generell mit Behinderten) zeigt den Unsinn der No-Billag-Intitiavie gut auf. Was mir dabei aber noch sehr viel mehr Sorgen macht, ist die Schwierigkeit sich selber eine zukünftige Meinung bilden zu können ohne dabei selber auch zum Behinderten zu werden, denn wenn nur das Renditedenken grosser Konzerne/Gruppierungen/Politiker/+…? unsere zukünftige Meinungsbildung ermöglicht, dann werde ich doch automatisch zum Behinderten, denn meine Denkfähigkeit kann sich nicht mehr auf wichtige Probleme unserer Gesellschaft einstimmen, und wer eine eingeschränkte Denkfähigkeit hat, ist doch behindert. Oder sehe ich hier irgend etwas falsch? So frage ich mich auch, wieviele der No-Billagbefürworter nicht schon mal eine IV beantragen sollten?

  • am 17.01.2018 um 14:37 Uhr
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    Sorry, war zu einem anderen Kommentar gedacht. Aber Homeoffice und Grippe sind gemeinsam Wegbereiter für weitere Kosten, ganz sanft angetönt sogar heute im Blick von Dr,Peter Wespi. Folgendes aber passt:
    Eine Firma aus Martigny VS hat jahrelang Tausende Dosen eines Krebs-Medikament verkauft, das bereits abgelaufen war. Dafür fälschte die Firma systematisch das Verfallsdatum. Menschen waren dadurch einem Risiko ausgesetzt, sagt die Aufsichtsbehörde Swissmedic. der Aufsicht, die in dem Fall fünf Jahre ermittelte, dadurch waren die Patienten einem klaren Risiko ausgesetzt, weil die Ärzte von einer falschen Dosis ausgegangen waren bei ihren Behandlungen.
    Also Verkauf seit 2007 Anzeige Berlin nach Paris 2011, Gerichtsentscheid und Verurteilung 2016. 10 Jahre bleibt das in der Schweiz nicht zugelassene, falschdeklarierte Medikament im Verkauf und da erst wird mediswiss aktiv und ficht das Urteil an. Also wieder Aktion nur auf dem Papier. Dieses Produkt ist nicht so teuer (?), da macht’s die Menge. Interessant ist eben nur der Kranke.

  • am 17.01.2018 um 19:30 Uhr
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    Danke, Felix Speiser, für den sarkastischen Kommentar. Ja, gut möglich, dass noch Einiges auf unsere geschröpfte IV-Kasse zukommt. Vielleicht müsste man auch jener älteren Dame helfen, die in einem von der SRG übertragenen Strasseninterview gestern Freitag zur Frage wie sie am 4. März abstimmen werde, meinte, sie stimme grundsätzlich bei allen Abstimmungen immer ja. Es gubt noch Bedarf für Aufklärung.
    Martin A. Liechti, Maur

  • am 23.01.2018 um 11:21 Uhr
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    Vielen Dank, Frau Badran, für diesen informativen Artikel, den ich leider erst gestern Abend las, doch danach gleich an 22 Personen weiterschickte. Ich bin entsetzt, dass die Einflussnahme des Tamedia-Goldbach-Konzerns noch grösser ist als befürchtet. Am 06.01.17 hatte ich in einem kurzen Kommentar Stellung zu einem Artikel im Tagesanzeiger genommen, pro SRG. Mein Kommentar wurde nicht aufgenommen, was früher nie passiert ist. Es passt zu Erfahrungen, die hier ebenfalls erwähnt wurden. Schäbig, wenn der TA nun sogar Zensur bei ‹harmlosen› Kommentaren ihrer LeserInnen ausübt.

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