Sperberauge

Ferrero Schoko-Bons jetzt ohne Insekten-Lack

Daniela Gschweng. © Alexander Preobrajenski

Daniela Gschweng /  Abschied von E904: Eine beliebte Süssigkeit kommt jetzt auch ohne den Glanz der Schellack-Laus aus.

Im Februar liess die EU neue Insektenzubereitungen für den europäischen Markt zu. Medienberichte über Insektenmehl im Müsli sorgten für viel Wirbel.  Auch «Infosperber» berichtete in drei Artikeln.

Die Berichterstattung in vielen Medien lenkte die Aufmerksamkeit auf zwei Inhaltsstoffe, um die es in der EU-Verordnung eigentlich gar nicht ging. Schellack (E904), der viele Lebensmittel überzieht und der rote Farbstoff Karmin (E120) werden seit langem verwendet. Beide werden aus Läusen gewonnen.

Nun verzichtet Ferrero auf den Schellacküberzug der beliebten Kinder Schoko-Bons. Die Schoko-Pralinen gebe es jetzt ohne Schellack in der Zutatenliste, berichtete zuerst «In Franken». Geschmacklich ändere sich dadurch nichts, so Ferrero. Die neue Rezeptur ist bereits im Handel, Bestände mit Schellack-Überzug würden aber noch abverkauft.

«Wo und wann immer möglich, passen wir unsere Produkte den sich verändernden Erwartungen der Konsumenten an, ohne dabei Kompromisse in Geschmack und Qualität einzugehen», teilt Ferrero laut «In Franken» mit. Ein direktes «auf Wunsch unserer Kunden» ist das nicht, aber nahe dran.

Ob weitere Produkte folgen und andere Marken nachziehen, bleibt abzuwarten. Der Laus-Lack wird in hunderten Lebensmitteln verwendet. Auch in solchen, die man auf den ersten Blick für vegan oder vegetarisch halten würde. Organisationen wie Peta fordern seit langem, auf die tierische Zutat zu verzichten.

Schellack ist beispielsweise in M&Ms oder Milka Kakao-Linsen enthalten und überzieht viele Obstsorten. «Infosperber» hat hier aufgelistet, welche Coop-Produkte Schellack enthalten.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Weiterführende Informationen

Zum Infosperber-Dossier:

Logos Migros etc

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Die Detailhändler sprechen ständig von Nachhaltigkeit und Regionalität. Aber sie bewerben Lebensmittel vom anderen Ende der Welt.

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