PSI2

Paul Scherrer Institut (PSI): Euratom-Gelder zur Erforschung zukünftiger Atomreaktoren © paebi/wikimedia comons

EU-Atomforschung: Schluss mit Schweizer Subventionen

Kurt Marti /  Die EU-Kommission plant weitere Milliarden für die Atomforschung und will damit das Klima schützen. Zwei Länder protestieren.

Die EU-Kommission will von 2021 bis 2027 rund 2,4 Milliarden Euro für die europäische Atomgemeinschaft Euratom locker machen. Die Begründung lieferte die Kommission in der Empfehlung 7 der Zwischenbewertung zum laufenden Euratom-Programm: Es brauche «ein starkes Euratom-Programm», damit Europa in «die erste Riege der Stromerzeugung aus Kernkraft aufsteigen» und «seine technologische Führungsposition» behalten könne.

Zudem verkauft die Kommission das Milliarden-Programm als Effort für den Klimaschutz (siehe Kasten unten: Österreich und Luxemburg blockieren Euratom-Programm). Von Atomausstieg also keine Spur, obwohl mehrere EU-Länder der Atomenergie längst den Rücken gekehrt haben.

Auch die Schweiz subventionierte die europäische Atomenergie-Forschung in den letzten Jahrzehnten immer grosszügig: In den letzten sechs Jahren zahlte die Schweiz rund 100 Millionen Franken an das Budget der Euratom. In der zweiten Jahreshälfte 2020 will der Bundesrat dem Parlament die Botschaft für die Schweizer Beteiligung für die nächste Periode von 2021 bis 2027 unterbreiten.

Werbespot der Bundesbeamten und der Core

Federführend in der Forschungs-Kooperation mit der EU ist das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) und dieses ist in einem Bericht (Seite 67) voll des Lobes für die Euratom-Forschung. Die Beteiligung der Schweiz entspreche «vollumfänglich der neuen Energiestrategie, der die Schweiz 2017 zugestimmt hat».

Dann folgt ein Werbespot für neue Atomkraftwerke, der von der europäischen Atomindustrie stammen könnte. Laut SBFI umfasst die Euratom-Forschung auch «zukünftige Systeme», insbesondere «der 4. Generation», die «eine grössere Energieproduktion ermöglichen als heutige Reaktoren, wobei gleichzeitig weniger hochaktive Abfälle mit einer kürzeren Halbwertszeit anfallen».

Ins gleiche Horn bläst auch die Eidgenössische Energieforschungskommission (Core), die den Bundesrat in Energieforschungsfragen berät und in der unter anderem die Interessenvertreter der Industrie (ABB, Siemens) und der Hochschulen (ETH Zürich und Lausanne, Paul Scherrer Institut PSI) sitzen.

Die Core propagiert in ihrem Konzept der Energieforschung des Bundes 2017 – 2020 (Seite 34) die Forschung für zukünftige Atomreaktoren wie folgt: «Die Schweiz soll bei der Entwicklung von Technologien für sichere und effizientere Reaktoren bis hin zur Kernfusion in dem Masse mitwirken, dass sie urteilsfähig bleibt. Letztlich sollen neue Reaktortechnologien der Generation IV hinsichtlich der Sicherheit, der Abfallbeseitigung und Lagerung kontinuierlich evaluiert werden.»

Doch wie sind solche Werbespots für zukünftige Atomkraftwerke der Generation IV möglich, obwohl die Schweiz den Atomausstieg beschlossen hat? Ganz einfach: Der Bundesrat hat sich vor der Abstimmung zur Energiestrategie 2050 von der Schweizer Atomlobby einseifen lassen und erklärt: «Es gibt aber kein Technologieverbot: Die Nuklearforschung kann weitergehen, sie wird mit der Energiestrategie 2050 nicht eingeschränkt. Der Bund unterstützt sie weiterhin.»

Euratom-Gelder für das PSI

Auch die Schweizer Atom-Forschung profitiert von Euratom-Geldern, beispielsweise das Paul Scherrer Institut (PSI), das der ETH angeschlossen ist. Dort wird eifrig für zukünftige Atomreaktoren geforscht (siehe Infosperber: Trotz Atom-Ausstieg: Subventionen für Frankreichs Flop-Reaktor). Zudem kooperiert das PSI mit dem Internationalen Forum der Generation IV, bei dem die Schweiz schon seit 2002 Mitglied ist.

Fazit: Es ist höchste Zeit, dass die Schweiz aus dem Euratom-Vertrag aussteigt und die 100 Millionen Euratom-Subventionen für die Forschung für erneuerbare Energien und für die Sicherheitsforschung für die bestehenden Atomkraftwerke sowie die langfristige Lagerung der radioaktiven Abfälle verwendet.

Dafür braucht es keine Mitgliedschaft bei der Euratom, die unter dem Vorwand des Klimaschutzes in «die erste Riege der Stromerzeugung aus Kernkraft aufsteigen» will. Falls der Bundesrat im Herbst eine entsprechende Botschaft präsentiert, muss ihm das Parlament die rote Karte zeigen.

Österreich und Luxemburg blockieren Euratom-Programm

Der Vorschlag der EU-Kommission für das Euratom-Programm 2021 – 2027 wird zurzeit durch Österreich und Luxemburg blockiert, wie der ORF berichtete. Die beiden Staaten wollen nicht akzeptieren, dass die EU-Kommission das Euratom-Programm als nachhaltiges Mittel zur Erreichung der Klimaziele anpreist. Dazu hält das österreichische Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung In einem Bericht (Seite 30) fest: «Zentraler Punkt der Verhandlungen aus österreichischer Sicht ist die Verbindung zwischen der Nuklearenergie und der Schaffung eines klimaneutralen Energiesystems, die an zwei Stellen des Dokuments hergestellt wird. Eine solche Verknüpfung lehnt Österreich grundsätzlich ab. Diese Haltung wird auch vom Programm der neuen österreichischen Bundesregierung ausdrücklich festgehalten. Wir sehen in der Nuklearenergie weder ein sicheres noch ein nachhaltiges Konzept. Eine Klimastrategie der EU kann aus unserer Sicht nur mit nachhaltigen Konzepten verfolgt werden.»


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Kurt Marti war früher Beirat (bis Januar 2012), Geschäftsleiter (bis 1996) und Redaktor (bis 2003) der Schweizerischen Energie-Stiftung (SES).

Zum Infosperber-Dossier:

SolaranlageBauernhof-1

Energiepolitik ohne neue Atomkraftwerke

Erstes, zweites und drittes Gebot: Der Stromverbrauch darf nicht weiter zunehmen.

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

Direkt mit Twint oder Bank-App



Spenden


Die Redaktion schliesst den Meinungsaustausch automatisch nach drei Tagen oder hat ihn für diesen Artikel gar nicht ermöglicht.

15 Meinungen

  • am 29.03.2020 um 12:34 Uhr
    Permalink

    Ausgerechnet zwei Länder, die keine AKWs haben und voll auf Importe von Atomstrom angewiesen sind, stimmen gegen Atomforschung. Offenbar sind die Ministerien zunehmend von Ideologen besetzt. Warten wir mal ab, was im Winter 2022-2023 passiert, wenn 15 GW Leistung in Europa fehlen. Da werden die Atomgegner plötzlich Klimaskeptikern.

  • am 29.03.2020 um 13:00 Uhr
    Permalink

    Die Ami waren bereits 1950 mit einem Arom-Uboot Nautilus unter dem Nordpool. Hätte man das bis heute ( ohne chernobil) weiterentwickelt, jedes Haus und Auto währe autark. Die einzige Energie mit Zukunft.

  • am 29.03.2020 um 15:58 Uhr
    Permalink

    Löwe, falsch gebrüllt. An dieser Stelle könnte ich umfangreiche philosophische, naturwissenschaftliche, ökologische…. und „logische“…… Einschätzungen lang und breit darstellen, die für Atommeiler der Generation 3+ und IV sprechen. Auch für die Schweiz. Kurz: Der Weg zur Nutzung der Kernenergie liegt vor uns. Nicht hinter uns. Die Menschheit wird nie auf die Kernenergie verzichten. Lieber Löwe, damit du mich richtig verstehst: In den 70-er Jahren baute ich meine ersten thermischen Solaranlagen und legte einen Biogarten an. Tofu habe damals selbst hergestellt…… und und… und die Schriften des Club of Rome, Vester und Pestalozzi klingen noch heut in meinen Ohren. Dieses Wissen projektiere ich in die Zukunft… und leite die Notwenigkeit künftiger Atommeiler davon ab.

  • am 29.03.2020 um 18:52 Uhr
    Permalink

    Noch immer scheint die Sonne nicht in der Nacht, noch immer bläst der Wind nur, wenn er will. Eigentlich nicht schwer zu verstehen, oder doch?

  • am 29.03.2020 um 21:07 Uhr
    Permalink

    Der kernenergieausstieg ist ein fehler. Er wurde von den stimmbürgern nur beschlossen, weil man ihnen vorgegaukelt hatte, dies sei problemlos möglich. Jetzt haben sich die damaligen prognosen in luft aufgelöst. Das ipcc empfiehlt einen ausbau der kernenergie als massnahme zum klimaschutz. Die schweiz sollte hier auch mitmachen.
    Herr marti, teil des «akw -nein danke» filzes, wird diese wende nicht mehr schaffen. Aber die jüngeren, ideologisch nicht belasteten, schon.

  • am 30.03.2020 um 00:51 Uhr
    Permalink

    Ja, dann könnten wir jetzt auch mit atomgetriebenen Autos unter dem Nordpol durchfahren. Habe ich schon immer davon geträumt. Und man müsste auch keine 6-spurige Autobahn über den Atlantik bauen, (U – Auto halt). U steht für Uran oder Unten…Nehmen Sie was sie wollen.
    Im Ernst jetzt. Ich bewundere ihre Naivität. Und ich hasse meine Unfähigkeit über solchen Blödsinn wie Sie ihn schreiben einfach hinweggehen zu können.
    Jedes Haus oder Auto wäre autark…so, so… Und woher kommt dann das Atom? wächst es auf Nachbars Misthaufen? Oder ziehen wir es aus dem Bodensee?
    Die einzige Energie die es noch für ein paar hundert Millionen Jahren «gratis und autark und überall» gibt ist Sonnenenergie. Und Windenergie…aber die gefällt den Schweizern ja nicht..Nüüt für Unguet..
    PS. Frage mich noch, was Sie mit dem Begriff «Arom-Uboot» gemeint haben könnten? Oder war doch die R-Taste zu nahe an der T-Taste? Zu einem Minimum an Sachlichkeit gehört auch das Durchlesen eines Beitrages bevor man auf «Meinung senden» drückt…

  • am 30.03.2020 um 08:36 Uhr
    Permalink

    ich bin bass erstaunt, so viele Kernenergiebefürworter hier anzutreffen. Wie kann man entgegen besseren Wissens diese Technologie heute noch unterstützen ? Nach Ludens (CH) 1969, Three Mile Island (USA) 1979, Tschernobyl (UKR) 1986 und Fukushima (JPN) 2011, um nur die bekanntesten aufzuzählen, sollte eigentlich jedem klar sein, dass diese Technologie eine Sackgasse darstellt. Und auch wenn es das eine oder andere AKW nicht verbläst, gilt es immer noch, diese Teile irgendwann mal zu entsorgen. Was da auf unsere Nachkommen zukommt, ist absolut unverantwortlich. Und ich habe jetzt das Problem der Entsorgung der laufend anfallenden Abfälle noch gar nicht erwähnt. Wenn soviel Hirn und Geld in andere Energiequellen investiert worden wäre und investiert würde, wären bessere Lösungen auf dem Tisch. Unnötig zu erwähnen, dass die Sonne alles liefert, was wir brauchen, Technologien für die Zwischenlagerung der Sonnenenergie sind vorhanden, seien dies pneumatische (Druckluftspeicher), hydraulische (Stauwerke) oder chemische Lösungen (Methanol, Wasserstoff). Wie bereits geschrieben, mit dem Hirnschmalz und den Finanzen, die an die Kernenergie verschwendet wurden und immer noch werden, wären hier Superlösungen und Systeme möglich. Ich zähle auf die Jüngeren, ideologisch nicht belasteten Menschen.

  • am 30.03.2020 um 08:56 Uhr
    Permalink

    @Kirmann, Hoppler, Geissmann, Haller und von Burg: Ja, die Kernenergie ist eine tolle Sache; sobald wir das Problem mit dem strahlenden Abfall gelöst haben. Wer aber für Aktivitäten eintritt, die strahlenden Abfall hinterlassen, im Wissen darum, dass tausende von zukunftigen Generationen damit belastet werden, ohne je einen Nutzen davon zu haben, der ist nie erwachsen geworden. Auch wenn es dem Zeitgeist entspricht, sich vor den Konsequenzen seines Handelns zu drücken, ist und bleibt es kindisch. Ein erwachsener Mensch will geradezu für sein Handeln gerade stehen, weil erst dadurch das Leben lebendig wird.

  • am 30.03.2020 um 10:01 Uhr
    Permalink

    AKW gegen die Klimaerwärmung? So ein Schwachsinn! Was ist das Treibhausgas Nr. 1?! WASSERDAMPF!
    https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhausgas#Wasserdampf

    Wo werden tausende Tonnen vom Treibhausgas Nr.1 jeden Tag in die Atmosphäre geblasen??

    Ein AKW als klimaneutral zu bezeichnen zeigt nur auf, dass wir Bürger die PR der Lobby übernommen haben und nicht mehr fähig sind selber zu denken.
    Was glauben sie denn woher das URAN kommt? Fällt das vom Himmel?
    Wie viel Energie benötigt der Abbau, die Aufbereitung und der Transport?

    Die Erstellung, der Betrieb und Unterhalt eines AKW, sowie die ENTSORGUNG benötigt enorme Ressourcen und führt zu extremen Umweltschäden!
    ALLE AKW’s sind seit den 90er Jahren schon gar nicht mehr wirtschaftlich.
    Hier geht es nur um Arbeitsplätze und Subventionen in eine korrupte Grossindustrie.

  • am 30.03.2020 um 14:01 Uhr
    Permalink

    @Robert Richner: Mir geht es wie Ihnen: Ich würde auch gern einfach über Äusserungen der Herren Kirrmann, Hoppler, Geissmann, Haller und von Burg hinweggehen, die Sie m.E. durchaus zu Recht als «Blödsinn» bezeichnen. Wenn dann aber behauptet wird, das IPCC empfehle Ausbau der Kernenergie als Massnahme zum Schutz des Klimas .. wenn einmal mehr darauf hingewiesen wird, dass die Sonne nur in der Nacht scheint … wenn das Gespenst der «Stromlücke» im Winter nach wie vor herumgeistert … dann habe ich schon Mühe «aufs Maul zu hocken». Vielleicht nur EIN Hinweis: ALLE Kernreaktoren, auch jene kommender Generationen und unabhängig davon, ob sie Spaltung oder Fusion benutzen, haben einen Gesamtwirkungsgrad von etwa 30 %, weil sie nach wie vor Wärme-Kraft-Maschinen sind! Diese Feststellung hat nichts mit Ideologie zu tun, sondern ist eine physikalische Tatsache!

  • am 30.03.2020 um 14:16 Uhr
    Permalink

    Danke an @Richner. Zuviel ist nicht genug! Zu viele Menschen konsumieren zu viel und hoffen mit noch mehr werde es besser. Ja, wir sind in der Lage die Vorräte der Erde immer schneller zu plündern bis es ‹eine kurze Geschichte der Menschheit› war. Wir sind auch in der Lage mit weniger zu leben und die Vorräte der Erde zu schonen. Wie wir das gerade jetzt erleben. Gut, vielleicht braucht es noch ein paar Viren. Nachhaltige Waldpflege gibt es in der Schweiz auch erst nachdem ein paar Bergstürze für grosse Schäden sorgten.

  • am 31.03.2020 um 11:56 Uhr
    Permalink

    Das imperium schlägt zurück. Die atomkraftgegner wollen das nicht auf sich sitzen lassen. Wohlan, biodiversität soll auch bei den meinungen gelten. Ich kann nicht auf alles eingehen, nur 3 punkte.
    1. Kernbrennstoff hat es für alle zeiten genug. Es muss nicht uran 235 sein, auch thorium oder anderes ist möglich.
    2. Atomstrom gibt 5g co2 pro kwh strom. Solarstrom 75. Die menge co2 die das akw und die brennstoffgewinnung verursacht, dividiert sich eben durch eine riesige stromausbeute. Dies im gegensatz zu zb solarstrom.
    3. Die tiefenlagerung der abfälle ist technisch gelöst. Der widerstand ist politisch motiviert. Ein tiefenlager könnte, so denn gewünscht, nach hundert jahren gefahrlos betreten werden. Das ist eine lange zeit. Aber nicht jahrmillionen.

  • am 9.04.2020 um 14:17 Uhr
    Permalink

    Die Einwände der Atomgegner sind mir bestens bekannt: ich habe sie jahrelang getragen. Nur sind wir nicht mehr 1986. Das Versprechen, dass die Solarenergie «problemlos» die AKWs ersetzt, ist nicht einzulösen und die Klimakrise kommt auf uns zu, während dem die Atomgegner sich mit Gaskraftwerken anfreunden.
    Der Zweifrontenkrieg der erneuerbaren Energien sowohl gegen Atom wie CO2 ist nicht zu gewinnen. Mühleberg produzierte mehr als sämtliche neue erneuerbaren Energien in der Schweiz. Um die Produktion von Mühleberg zu ersetzen braucht es 12 Jahre Zubau der Solarenergie, bis dann wird der Verbrauch zunehmen. Um die Produktion von Mühleberg im Winter zu ersetzen braucht es 48 Jahre des heutigen Zubaus. Was zählt ist nicht die Energie pro Jahr, sondern die Verfügbarkeit der Leistung zu jeder Zeit. Die Rechnung geht nicht auf.
    Und die Atomabfälle müssen wir so oder so beseitigen, so dass es die nächsten Generationen nicht belastet – die Methoden sind bekannt, nur werden sie von Leuten verhindert, die selbst keine Lösung haben und somit zum Problem beitragen. Die Energiestrategie 2050 lässt sich auf den Import von Atom- und Kohlestrom reduzieren, mit der Aussage: «die Schweiz ist sauber, der Dreck fällt im Ausland an». So sozial. Mit der Dichotomie “Wir die Guten, dort die Bösen“ kommen wir nicht weiter.

  • am 17.07.2020 um 11:39 Uhr
    Permalink

    Welt-Windkraftverband fordert Beendigung aller Subventionen im Energiemarkt

    Der Weltverband der Windenergie WWEA (World Wind Energy Association) hat im Rahmen der Welt-Windenergie-Konferenz Anfang Oktober 2007 in Argentinien eine Resolution beschlossen, die 10 kurz- bis langfristig anzustrebende Punkte auflistet. Punkt 1 in dieser Liste ist die Forderung nach Aufhebung aller Subventionen im Energiesektor bei gleichzeitiger Durchsetzung eines Verursacherprinzips hinsichtlich aller Kosten, die im Rahmen der Energieproduktion und -bereitstellung an anderer Stelle entstehen (Internalisierung externer Kosten). Die WWEA ist somit offenbar fest überzeugt, daß bei Berücksichtigung von Umweltschäden, Gesundheitsschäden, öffentlichen Forschungsgeldern, Entsorgungskosten, Katastrophenschutz usw. die Windenergie bereits heute absolut wettbewerbsfähig ist, auch ohne jede Einspeisevergütung. Die öffentlich erhobene Forderung nach Subventionsabbau, auch bei der Windenergie selbst, entkräftet das vielfach benutzte Argument, die Windenergie könne nur durch Subventionen existieren und sei im Grunde viel zu teuer. Richtig ist, daß keine Regenerative Energie wettbewerbsfähig werden kann, solange fossile Energieträger oder Kernenergie auf ein niedrigeres Preisniveau hin subventioniert werden. (Copyright: BOXER – Infodienst: Regenerative Energie / 05.10.2007 / Nr. 3 )

  • Pingback: Schweizer Hilfe für Chinas neustes AKW-Projekt - infosperber,

Comments are closed.

Ihre Meinung

Lade Eingabefeld...