Denkmal Vertrag 1654

Ein ukrainischer und ein russischer Arbeiter: Denkmal zum «Vertrag zur Wiedervereinigung der Ukraine mit Russland» von 1654. Der Führer des ukranischen Kosakenstaats unterstellte sich dem Zaren. © cc

Zum russisch-ukrainischen Konflikt

Peter Lüthi /  Beide Seiten demonstrieren Bereitschaft zum Krieg. Auf beiden Seiten ist die Bevölkerung der Propaganda ausgesetzt.

upg. Der pensionierte Lehrer Peter Lüthi spricht perfekt Russisch und reist seit vielen Jahren regelmässig nach Russland und in die Ukraine. Ein Gastbeitrag.

Kiew, 30. Oktober: Begleitet von einer Lehrerin sind fünf Jugendliche aus verschiedenen Städten in Russland trotz grossen Hindernissen im Feindesland eingetroffen, um gleichaltrigen Jugendlichen aus Kiew als Menschen, nicht als Staatsbürger zu begegnen. Gut zwanzig ukrainische Jugendliche ergriffen diese Gelegenheit und trafen zur ersten Gesprächsrunde ein. Alle Beteiligten waren noch nie im anderen Land, hörten davon nur aus Medien oder von ihren Eltern und Grosseltern, welche in ihrer Kindheit die Grenze zwischen Ukraine und Russland nicht zur Kenntnis nehmen mussten, da sie noch ins angebliche «Sowjetvolk» geboren worden waren. Seit 2014 ist ein persönliches Kennenlernen eine Seltenheit geworden. Das erleichtert die Wirkung einseitiger Propaganda hüben und drüben.

Der Austausch unter den Jugendlichen begann mit dem Versuch, einander gegenseitig bewusst zu machen, wie sich jeder Anwesende mit «seinem Staat» oder «seinem Volk» identifiziert und allenfalls Heldentaten oder Verbrechen seiner Vorfahren mit Stolz oder Schuldgefühl auf sich bezieht. 

Wir sprechen Russisch, mir und den Gästen aus Russland zuliebe, denn alle teilnehmenden Kiewer Schüler sind in der russischen Sprache zuhause. Bei vielen wird sie in der Familie gesprochen. Der staatliche Lehrplan hat aber Russisch lebensfern in die Fremdsprachstunden abgeschoben und der Unterricht muss laut Gesetz in der einzigen Staatssprache erfolgen. Auch im Kontakt mit den Behörden ist Ukrainisch vorgeschrieben. Zu Hause und auf der Strasse dagegen ist es dagegen natürlich nicht verboten, Russisch zu sprechen. Dass dies verboten sei, war ein Gerücht, das schon 2014 auf der Krim und im Donbass gestreut wurde, um den Separatismus anzuheizen. 

Früher war es umgekehrt: Von Petersburg oder Moskau aus wurde zu gewissen Zeiten das Ukrainisch zum Teil drastisch diskriminiert (1863-1905, 1938-1956, 1972-1985). 

Die Ukraine und Russland – zwei «ungleiche Brüder»[1]?

In der Vorbereitung der Gespräche versuche ich mir klarzumachen, welche Erfahrungen mit ihrem «Staat und Volk» diese jungen Menschen mitbringen. Es gibt so viel Gemeinsames – ob man das nun auf die Zeit der Sowjetunion, des russischen Zarenreichs, der frühmittelalterlichen Rus’ oder auf etwas Ostslawisches zurückführen will. Und es gibt so deutlich Gegensätzliches, das sich trotzdem in diesem grossen Raum herausgebildet hat zwischen einem nationalen Impuls im Süden und dem von Petersburg oder Moskau im Norden geführten Imperium. Die Unterschiede haben sich seit 2004 bis hin zur Feindschaft akzentuiert, seit die Propaganda auf beiden Seiten das Gegensätzliche verstärkt. Wohin werden die beiden Regierungen ihre Staaten im Spannungsfeld zwischen Gemeinsamkeit und Gegensätzlichkeit steuern? Davon hängt die Zukunft dieser Jugendlichen ab, eine mit Krieg oder mit Frieden.

«Steuern» trifft auf die Ukraine eigentlich gar nicht zu, denn in diesem Land ist keine Staatsmacht und keine starke Persönlichkeit auszumachen, die das Land steuern könnte. Die Ukraine treibt in die Zukunft. Zutreffend ist der Ausdruck hingegen für Russland. Dort gibt es einen Steuermann, der seine Amtszeit potenziell ins Unbegrenzte verlängert hat. Es sind in diesem Jahr viele Massnahmen getroffen worden, um eine Opposition gegen seinen Kurs auf lange Sicht unmöglich zu machen. Opposition wird generell als ausländische Agententätigkeit oder Extremismus dargestellt. Auch eine rückwärtsgewandte Staatsideologie ist auf lange Sicht ausformuliert. Man kann sich in Russland auf die Zukunft verlassen. Neues und Unerwartetes aus dem geistigen, rechtlichen und sozialen Leben ist unter Kontrolle, und der Staatsapparat ist ausreichend aufgerüstet, um sich durchzusetzen. 

In der Ukraine dagegen ist die Zukunft völlig ungewiss. Gerade demontiert sich wieder ein Präsident mit seiner Unfähigkeit, irgendetwas Wesentliches für das Leben der Menschen zu bewirken, sei es in der Lösung des Konflikts mit Russland, in Bezug auf Donbass und Krim, im Anschluss an Europa, im Kampf gegen wirtschaftliche Perspektivlosigkeit und Korruption. (Auf dem Korruptionsindex von Transparency International nimmt die Ukraine den 60., Russland den 72. Rang ein.) In der Ukraine muss ein Präsident damit rechnen, dass er schon nach der ersten Amtszeit abgewählt, wenn nicht vertrieben wird. Tragfähige Parteien, die solche Abgänge der unbeliebt gewordenen Persönlichkeiten überbrücken könnten, existieren nicht. Die Oligarchen, die den entscheidenden Einfluss ausüben, bilden keine führungsfähige Partei, da jeder die jeweilige Staatsmacht unter Ausschluss der Konkurrenten für sich nutzen will. Eine Kraft zur Überwindung dieses Zustands ist im Blick auf die nächsten Wahlen nicht in Sicht. Es kann also – im Gegensatz zu Russland – Sorgen bereiten, wohin dieser Staat treibt, von welchen Kräften er geschoben oder gespalten wird. 

Die Feindbilder der Medien

Russische Jugendliche konsumieren – zum Glück für das Gespräch – kaum russische Staatsmedien. Sonst wüssten sie schon seit 2014, wohin die Ukraine treibt: Entweder ist sie mitsamt ihrer Armee ein failed state, nur noch lächerlich und bedauernswert, was täglich mit neuen Beispielen spöttisch untermauert wird. Oder aber die Faschisten ergreifen die Macht, werden eine Bedrohung für Russland, besonders aber für die Bewohner des Donbass und der Krim, bis hin zu Massakern an der Zivilbevölkerung im Ausmass von Srebrenica. Laut russischen Medien wurden diese beiden Varianten, die sich eigentlich gegenseitig ausschliessen, schon 2014 nach dem Majdan-Putsch Wirklichkeit. Doch noch immer werden sie als bevorstehend vorausgesagt.

Umgekehrt werden ukrainische Jugendliche von den übrig gebliebenen Medien in der Ukraine darauf eingestimmt, dass das Wort «Russland» nur noch mit «Aggressor» assoziiert wird, der das völkerrechtlich gesicherte Territorium der Ukraine gewaltsam verkleinert hat und weiterhin eine existenzielle Bedrohung darstellt, sogar durch seine Sprache. Da die Medienlandschaft nicht von der Staatsmacht, sondern von Oligarchen beherrscht wird, ist die Beeinflussung weniger kompakt als in Russland. 

Rechtsextreme und Faschisten

Den Begriff «Faschisten» bezieht man in Russland auf die Nazis, die 1941 Russland überfielen. Das kommt der russischen Propaganda entgegen, wenn sie heute die rechtsextremen Gruppen und Verbände in der Ukraine als «Faschisten» bezeichnet. So wurde die Krim nach Putin «den Faschisten» entrissen, was in Russland die schlimmsten Assoziationen weckt.

Mit sehr kleinen Mitgliederbeständen bildeten sich rechtsextreme Gruppen schon in den 90er Jahren, ähnlich in Russland. Ins Rampenlicht traten sie erst, als die friedliche Zeltstadt auf dem Majdan in der gegenseitigen Gewalteskalation unterging, die Regierung nach sonst üblicher westlicher Terminologie weggeputscht wurde und die desolate ukrainische Armee nicht in der Lage war, das Staatsterritorium gegen von Russland unterstützte Separatisten zu verteidigen. 

Das Machtvakuum und die Bedrohung durch einen fremden Aggressor begünstigten den Zulauf zu den Rechtsextremen.[2] Doch in keinem Moment dieser Dramatik war ein Griff nach der Macht auch nur entfernt in Reichweite. Die gewaltbereiten und teilweise faschistischen Gruppen mit ihren Führern verfügten zwar über erschreckend gute Beziehungen zu den neuen Sicherheitsorganen und gewissen Ministerien, waren aber für die Bevölkerung je länger je weniger wählbar. Jarosch vom «Rechten Sektor» und Tjahnybok von «Svoboda/Freiheit» erhielten bei der Präsidentenwahl direkt nach ihrem Kampfeinsatz 0,7 bzw. 1,2 Prozent der Stimmen. Ljaschko, den ich bei Le Pen oder Salvini einordnen würde, erhielt damals als Präsidentschaftskandidat 8,3 Prozent, 2019 noch 1,62 Prozent; seine Partei fiel 2019 ebenso wie Svoboda unter die 5-Prozent-Hürde. Gewählt wurde mit 73 Prozent ein Präsident jüdischer Abstammung, hinter dem ein jüdischer Oligarch stand (der paradoxerweise auch rechtsextreme Kampfgruppen gegen die Separatisten finanziert hatte), während ein jüdischer Ministerpräsident noch im Amt war.

Heldenkult um die faschistischen Führer der «nationalen Befreiungsarmee»

Seit 2004 halten es alle prowestlichen Regierungen für notwendig, einen nationalen Heldenkult zu installieren. Er sollte einen Ersatz bilden für den durch Putin neu erweckten Heldenkult der siegreichen Sowjetarmee unter Stalins Führung. Sie scheuen sich nicht, auf die vollkommen erfolglose Unabhängigkeitsbewegung OUN (1929-1948) unter Bandera und deren militärischen Arm UPA zurückzugreifen. Diese hofften 1941 von der Westukraine aus durch Kooperation mit NS-Deutschland im Kampf gegen den Erzfeind Sowjetunion (die als russisch-jüdisch aufgefasst wurde) eine unabhängige Ukraine zu erkämpfen. Die Vision des ethnisch gesäuberten Staates kann eindeutig als faschistisch bezeichnet werden. Bandera als politischer «Führer» hielt sich selten auf ukrainischem Boden auf, aber er bejahte die Kriegsverbrechen der UPA an jüdischer, polnischer und nicht kooperationswilliger ukrainischer Zivilbevölkerung – im Zusammenhang mit einer Orgie von Kriegsverbrechen durch alle bewaffneten Kräfte. Dass er auch in einem KZ inhaftiert und schliesslich von einem KGB-Agenten ermordet wurde, macht ihn zum idealen Märtyrer.

Auf den Schautafeln, die zu Ehren Banderas und der UPA im Stadtzentrum von Kiew errichtet wurden, wird nicht an deren faschistische Visionen und Verbrechen erinnert, sondern an ihre «Freiheitsliebe», die sie zu einem «gemeinsam mit Europa geführten Kampf gegen Faschismus und Kommunismus» geleitet habe. Der staatlich geförderte Kult ist ein verzweifelter Versuch, mit Verdrängung der historischen Fakten Helden für den antirussischen Patriotismus zu gewinnen. Darin sehe ich eine Parallele zur Rehabilitierung Stalins als Verteidiger gegen die deutsche Militärmacht.

Nicht seine Verbrechen (die das Ausmass von Banderas Verbrechen weit übersteigen) werden geehrt, sondern man braucht den Verbrecher als Identifikationsfigur für den alt-neuen grossrussischen Patriotismus. 

Die konkrete Regierungstätigkeit der drei Präsidenten Juschtschenko, Poroschenko und Selensky zeigt, obwohl sie Bandera Ehre erweisen, keine faschistischen Aktivitäten, nichts von Streben nach militarisiertem Einheitsstaat, staatlich organisierten Massenkundgebungen, Führerkult und ethnischer Vertreibung. Wie Christian Müller schon gut belegt hat, zeigen sich diese nicht faschistischen Präsidenten allerdings nicht in der Lage oder sie sind nicht gewillt, faschistischen Demonstrationen klar entgegenzutreten. Man toleriert und schaut zu, wie auf zentralen Plätzen in Kiew oder Lwiw mit Nazi-Symbolik marschiert und Bandera als «Führer» gefeiert wird.

Nationalismus

Wissenschaftlich wird Nationalismus von Faschismus unterschieden, wenn es auch Überschneidungen gibt. Die Politik der prowestlichen Regierungen in der Ukraine gerät seit 2004 unaufhaltsam in den Sog des Nationalismus. In Sorge um den Wahlsieg glauben die Präsidenten, auf diese Karte setzen zu müssen. Das heisst, die Nation gilt nicht als die Rechtsgemeinschaft aller Staatsbürger, sondern soll eine kulturell-ethnische Einheit bilden. Die Schwäche des Staates zeigt aber ausnahmsweise auch eine positive Seite: Es fehlt eine mit Polizeikräften hochgerüstete «Vertikale der Macht» wie in Russland, so dass Gesetze nicht konsequent durchgesetzt werden können, zum Beispiel das destruktiv nationalistische Sprachengesetz von 2019. 

Es werden nicht wie in Russland diejenigen Medien behindert oder verboten, die grundsätzlich regierungskritisch sind, sondern diejenigen, die im brüchigen Waffenstillstand den kompromisslos antirussischen Kurs nicht mittragen. Ausserdem werden im Geist des Nationalismus betreffend die Verwendung der russischen Sprache in Publikationen und Sendungen allen Medien autoritäre Auflagen gemacht. Die Regierung im Allgemeinen zu kritisieren ist in der Ukraine hingegen selbstverständlich, Kritik an ihr oder Demonstrationen gegen sie zu verbieten ist ausgeschlossen. (Auf der Rangliste der Pressefreiheit von «Reporter ohne Grenzen» belegt die Ukraine den 97., Russland den 150. Platz.)

Antisemitismus

Bis zum 19. Jahrhundert hatte sich – vor allem infolge antisemitischer Politik europäischer Regierungen und des Zaren – etwa ein Drittel des Weltjudentums auf dem Territorium der heutigen Ukraine niedergelassen. Gewalttätiger Antisemitismus ist seit dem 17. Jahrhunderts greifbar, mit Pogromen bis zur Beteiligung an der grossen Vernichtungsaktion durch deutsche Sondereinheiten. Sehr viel mehr als über Verfolgung lässt sich aber über ein kulturell fruchtbares Zusammenleben im ethnisch ausserordentlich reichen Raum erzählen. 

Ab 1871 war es die Zarenregierung, die in diesem Raum regelmässig Pogrome anstiftete – ein Hauptmotiv zur Entstehung des Zionismus. Die zaristische Geheimpolizei spielte auch eine Rolle in der Verbreitung der gefälschten «Protokolle der Weisen von Zion». In Stalins Ideologie war Antisemitismus bis hin zur gewalttätigen Eskalation vor seinem Tod eine Konstante, und bis zur Perestrojka war eine stille Diskriminierung in der Sowjetunion selbstverständlich.[3] Das Phänomen Antisemitismus lässt sich nicht so einfach von Moskau nach Kiew abschieben.

Wie steht es damit heute, wenn davor gewarnt wird, dass Faschisten nahe daran sind, die Macht in Kiew zu ergreifen? Auf meine Anfrage beim jüdischen Vaadua-Zentrum in Kiev antwortet mir am 16.11.2021 die Chefredaktorin: «In der Ukraine ist das niedrigste Niveau des Antisemitismus in Europa, es braucht keine Beunruhigung.» Sie verweist mich auf das Monitoring der Organisation[4].  

Da werden viele Vorfälle minutiös aufgelistet, aber offenbar ist im Vergleich weder Anzahl noch Schwere akut besorgniserregend. Nach Josef Zisels, Co-Präsident der jüdischen Vereinigungen der Ukraine, nehmen (2019) die physischen Übergriffe ab und liegen unter dem Niveau von Frankreich und Deutschland. Nach 2014 sei die Akzeptanz von Juden gestiegen, da sich viele aktiv in der Majdan-Bewegung und an der Front engagiert hätten.[5] Jüdische Experten hätten die auf der Majdan-Tribüne gehaltenen Reden untersucht und unter Tausenden gerade mal eine antisemitische gefunden.[6] Jüdische Intellektuelle schrieben 2014 in einem Offenen Brief an Putin als Antwort auf die russische Propaganda: «Man kann also feststellen, dass die Ukrainer relativ wenig anfällig sind für Rechtsradikalismus.»[7]Sascha Nasar von der jüdischen Gemeinde Lwiw erklärt in der «Jüdischen Allgemeinen» vom 9.11.2019: «Russische Desinformationskampagnen machen uns mehr Sorgen als der Antisemitismus in unserem Land. Es stimmt nicht, dass es für Juden in der Ukraine besonders gefährlich sei.»[8] Und W. Lichatschov, jüdisch-russischer Menschenrechtler, bestätigt: «Die Ukraine als ein Land mit starken antisemitischen Stimmungen wahrzunehmen, ist eine Sichtweise, die absolut nicht der Wirklichkeit entspricht.»[9]

Zugleich wird der Holocaust, den es auf ukrainischem Boden gab, in der offiziellen Geschichtsschreibung und in den Schulbüchern hartnäckig verschwiegen. Schon gar nicht wird die Beteiligung von Ukrainern am Massenmord thematisiert. Der Holocaust soll nicht dem Opferstatus der Ukraine im Weg stehen, der ins Zentrum gerückt wird mit den etwa fünf Millionen Menschen, die durch den von Stalin angeordneten Hungertod 1932/33 umgekommen waren. Diesen Massenmord endlich ans Licht zu holen, der in Putins Essay über die russische Geschichte schlicht nicht vorkommt[10], bedeutet einen wesentlichen Reinigungsprozess. Aber durch die Einfügung in die ethnisch aufgefasste antirussische Erzählung wird das Leiden nationalistisch genutzt.[11]

Schlussfolgerung

In der Ukraine beobachtet man eine überschaubare Zahl von aktiven Rechtsextremen, aber eine erschreckende Toleranz oder mindestens Ignoranz gegenüber dem Rechtsextremismus, je nach Region sehr unterschiedlich. Immerhin erweisen sich Positionen, die man als faschistisch bezeichnen kann, bei den Wahlen als chancenlos. Keiner der Präsidenten hatte das Potential und die Ambition eines «Führers». Der schwache Staat und die noch schwache Armee sind so tief verankert in den politischen Gewohnheiten der ukrainischen Bevölkerung, dass gegenteilige Tendenzen nicht auszumachen sind. Die russische Propaganda von der faschistischen Bedrohung aus Kiew war 2014 und ist 2021 eine Lüge. Die Gegensätze der Regionen sind gross genug, damit in der Ukraine kein autoritäres Zentrum in Kiew entstehen kann, aber leider auch keine funktionsfähige, zielgerichtet in die Zukunft steuernde Regierung. 

Die Zivilgesellschaft wird nach meiner Beobachtung seit 2014 allmählich tragfähiger. Sie wird behindert von Korruption und Chaos in der Staatsführung und durch einen perspektivlosen und brüchigen Waffenstillstand, aber dafür nicht durch eine Staatsmacht, welche die Gesellschaft repressiv oder paternalistisch steuert. 

Ich setze keine Hoffnung auf die beiden Staatsgewalten, dafür auf ein erneuertes Zusammenarbeiten zwischen Menschen und nichtstaatlichen Organisationen. Dazu sollte die russische Sprache in der Ukraine lebendig bleiben. Auch hoffe ich, dass in beiden Ländern immer mehr Jugendliche die medialen Feindbilder und die patriotische Erziehung ignorieren werden. Ihr unbefangenes Interesse am anderen Menschen ohne Beachtung seiner Staatszugehörigkeit ist leicht zu wecken. Daran möchte ich im ganz Kleinen mitwirken, beispielsweise mit dem eingangs erwähnten Treffen von Jugendlichen und durch die Arbeit mit Geschichtslehrern auf beiden Seiten an einem unpatriotischen Unterricht. Die demographische Entwicklung und Auswanderung haben beide Regierungen als Gefahr erkannt[12] und sie sind aufgerufen, alles zu tun, damit junge Menschen im Land bleiben und eine Familie gründen wollen, weil sie eine Perspektive sehen. 


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.


____________________
FUSSNOTEN

[1] Andreas Kappeler: Ungleiche Brüder. Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur Gegenwart. München 2017
[2] Die Sondernummer 3-4/2019 der Zsr. Osteuropa analysiert mit allen Details und Belegen nach wissenschaftlichen Kriterien und unparteiisch ihre Geschichte. Im gleichen Heft werden die nationalistischen bzw. rechtsextremen Gruppen auf russisch-separatistischer Seite beschrieben. 
[3] Josif Zisel’s in Osteuropa 5/2017
[4] https://www.vaadua.org/sites/default/files/files/2021/Antisemitism2020draft.pdf
[5] Ukraine crisis media center 6.12.2019 «Nimmt Antisemitismus in der Ukraine wirklich zu?» https://uacrisis.org/de/74282-anti-semitic
[6] Bundeszentrale für politische Bildung 5.11.2014 https://m.bpb.de/system/files/dokument_pdf/UkraineAnalysen140.pdf
[7] Zitiert in Osteuropa 5/2017, S. 98  http://euromaidanpress.com/2014/03/06/offener-brief-ukrainischer-juden-an-den-prasidenten-der-russischen-foderation-wladimir-putin/
[8] https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/wie-gefaehrlich-ist-es-in-der-ukraine/
[9] Siehe 5
[10] http://kremlin.ru/events/president/news/66181 So in seinem ausführlichen historischen Überblick vom 12.07.2021
[11] Anatolij Podol’skij in Osteuropa 8-10/2008
[12] In der Ukraine ist die Bevölkerungszahl seit 2015 rückläufig, indem die Todesfälle die Geburten überwiegen (2020 um 200’000). In Russland überwiegen seit 2017 die Todesfälle die Geburten (2020 um 170’000), die Bevölkerungszahl stagniert.

Zum Infosperber-Dossier:

Ukraine_Sprachen

Die Ukraine zwischen Ost und West: Jetzt von Russland angegriffen

Die Ukraine wird Opfer geopolitischer Interessen. Die Nato wollte näher an Russland. Seit dem 24.2.2022 führt Russland einen Angriffskrieg.

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15 Meinungen

  • am 15.12.2021 um 11:29 Uhr
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    Es heisst nicht: «Man kann sich in Russland auf die Zukunft verlassen», sondern es muss heissen: «Man kann sich in Russland auf die Vergangenheit verlassen».

  • am 15.12.2021 um 13:05 Uhr
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    Dass man in der Ukraine auch die positiven Aspekte sehen soll ist klar und auch sehr begrüssenswert. Vergessen geht allerdings die geopolitische Komponente, bei der die Nato-Osterweiterung eine entscheidende Rolle spielt. USA und NATO sind zwei Begriffe, die im gesamten Artikel nicht ein einziges Mal auftauchen. Wie das? Kann man so wirklich eine profunde Kenntnis der Lage für sich reklamieren? Wohl kaum. Auch die unrühmliche Rolle der EU, die die Ukrainer seinerzeit gelockt und auch genötigt hat, mit Russland zu brechen, wird mit keinem Wort erwähnt. Dafür ordnet der Artikel die Rolle der «Rechtsextremen» m.E. völlig falsch ein. Sicher ist nur, dass viele Probleme eben hausgemacht sind und wohl kaum auf Russland abgeschoben werden können. Der zersetzende Einfluss kam und kommt wohl offensichtlich aus dem Westen, der die Ukraine nur als Rammbock gegen Russland einsetzen möchte, ohne sich im Mindesten um das Wohlergehen der Bevölkerung zu scheren.

  • am 15.12.2021 um 15:43 Uhr
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    Dieser differenzierte, gut fundierte und unaufgeregte Artikel hat mich wirklich gefreut. Mir scheint er zu zeigen, dass die Ukraine auf dem Weg zu einer noch immer etwas diffusen Emanzipation ist. Die oft fragwürdige Rolle, die dabei der Nationalismus spielt, erinnert an andere europäische Konflikte, etwa in Katalonien oder auch in Nordirland. Um ihn scheint in unseren Breiten nicht herumzukommen, wer sich auf Identitätssuche begibt.

  • am 15.12.2021 um 16:02 Uhr
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    Das ist ein sehr interessanter Beitrag!
    Ich frage mich wie die Ukraine heute dastehen würde wenn sie sich weder Russland, der EU, USA noch NATO einseitig angebiedert beziehungsweise ausgeliefert hätte, quasi als neutraler, blockfreier Staat, als Vermittler zwischen EU und Russland. Aus meiner Sicht hat die Ukraine hier sehr unklug gehandelt, wobei natürlich auch der Druck beziehungsweise die Arroganz und Kurzsichtigkeit von EU und USA ihren Beitrag geleistet haben.
    Was haben die Hauptakteure der EU, USA, Ukraine, NATO und Russland letztendlich erreicht?
    Sie haben das Land erfolgreich gespalten, ruiniert und mit menschlichen Leid überzogen. Die Ukraine selbst hat sich dabei nur von einer Abhängigkeit in eine andere Abhängigkeit begeben, zu Kosten die es nicht Wert sein können.

  • am 15.12.2021 um 16:55 Uhr
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    Lieber Peter,
    ich finde dein Experiment mit Jugendlichen aus beiden Ländern begrüssenswert. Aber du erzählst mir zu wenig detailliert die dabei geäusserten Ansichten in den friedenfördernden Gesprächen .
    Mir scheint auch, dass du Putins Rolle zu einseitig schilderst; ich vermisse aber vor allem auch Hinweise auf die Wühlarbeit der CIA in der Ukraine, und auf den kriegsvorbreitenden Aufrüstungwahnsinn der NATO. Vergleicht man nämlich die Rüstungsausgaben der USA und Russlands – 778 Mia $ gegen 61.7 Mia $ – so ist das Bidensche Säbelrasseln der NATO schlicht und einfach eine ungerechtfertigte, unglaubwürdige und gefährliche Hetze.
    Putin war meiner Meinung nach wirklich zu gutgläubig, sogar naïv: Es ist ihm ähnlich ergangen wie seinerzeit den von den US-Europäern fast gänzlich ausgerotteten Bewohnern jener Gebiete, die wir in Europa seit Amerigo Vespuccis Beschreibung Amerika nennen. Putin ging – leider fälschlicherweise – auch davon aus, dass ein Versprechen eines Präsidenten des mächtigsten Volkes der Weltgeschichte ehrlich gemeint und nicht nur eine faule Finte sei, um Zeit zu gewinnen, um die geplante Erweiterung der NATO gegen den Bösewicht im Osten ungehindert ausführen zu können.
    Ich hoffe, dass wir von dir bald eine gewohnt unparteiische Schilderung lesen dürfen.

    • am 17.12.2021 um 10:12 Uhr
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      Danke, Joseph Goldinger. Sie schreiben: «Rüstungsausgaben der USA und Russlands – 778 Mia $ gegen 61.7 Mia $». Dazu kommen aber noch die Kriegsvorbereitungskosten ganz Europas (inkl. der Schweiz) als «lap dogs» (Trittleiter-Halter oder nützliche Idioten) der USA, wobei allein Deutschland ähnliche Kosten ausweist (und Grossbritannien allein und Frankreich allein: höhere) wie ganz Russland, eine erdrückende West-Übermacht, so dass der seit jeher von den USA forcierte Bluff des «angriffbeabsichtigenden» Russland (das grösste und reichste Land der Welt, friedfertig-defensiv), gegen das man sich «schützen» (!) müsse, erst recht unglaubwürdig, durchschaubar ist, das wahre heutige Ziel der USAchse des Bösen ich identisch sehe mit dem damaligen Genozid (Raid) gegen die Native Americans, Oberinspektor Derrick würde es Raubmord nennen. GB-Thatcher und US-Albright wollten Sibirien bereits, später wollten die USA Sibirien für 3000 Mia. USD kaufen, nun, so sehen Begehrlichkeiten aus.
      Zitat (Volker Pispers): Schon Napoleon musste bis Moskau marschieren, um die Russen aus Paris zu vertreiben: https://www.youtube.com/watch?v=R82OhJv-YYI#t=3m56s
      https://www.youtube.com/watch?v=UxfZPsG1k6o

  • am 15.12.2021 um 18:35 Uhr
    Permalink

    Dieser Artikel ist sehr interessant, aber aufs Ganze gesehen auch naiv. Solange ein beträchtlicher Teil der Menschen sprachlich und kulturell dermassen diskriminiert wird, wird sich nie eine von der russischen Bevölkerung mitgetragene Demokratie entwickeln. Jeder kulturell bewusste Russe müsste sich ja dafür schämen. Die Rolle der faschistischen Gruppen wird zudem verharmlost. Sie werden sicher aus dem Westen unterstützt, und bei der berühmten Maydan-Kundgebung hat man gesehen, wie sie aktiv werden. Diejenigen Oligarchen, die dahinter stecken, werden nicht zögern, die «schwarzen Männer» wieder loszuschicken, falls eine Regierung den dahintreibenden Staat wirklich steuern könnte.
    Diese Situation ist weitgehend dem amerikanischen Einfluss in der NATO geschuldet. Sie hat hat nun ihre Panzer in Litauen, 160km vom Zentrum von St. Petersburg entfernt aufgestellt. Gleichzeitig bedroht sie mit weiterhin mit schwersten Sanktionen die russische Wirtschaft. Welcher Generalstab wäre da nicht hochgradig alarmiert! Dazu kommt, dass Europa und insbesondere Deutschland mit seiner unerfahrenen Aussenministerin ihre ureigenen Interessen nicht wahrnehmen wollen.
    Putin wird nicht lange weiter zuschauen können, selbst wenn er wollte.

  • am 15.12.2021 um 20:03 Uhr
    Permalink

    Hr. Lüthi irrt, wenn er schreibt,
    (der Holocaust soll nicht) „dem Opferstatus der Ukraine im Weg stehen, der ins Zentrum gerückt wird mit den etwa fünf Millionen Menschen, die durch den von Stalin angeordneten Hungertod 1932/33 umgekommen waren. Diesen Massenmord endlich ans Licht zu holen, der in Putins Essay über die russische Geschichte schlicht nicht vorkommt, …“.

    Unter http://kremlin.ru/events/president/news/66181 kann man nachlesen, was der russische Präsident dazu im Essay schrieb:
    „ Die gemeinsame Tragödie der Kollektivierung und der Hungersnot in den frühen 1930er Jahren soll als Völkermord am ukrainischen Volk dargestellt werden.“

    Noch die Zahlen von Wikipedia zur Einordnung der Opferzahlen (ca. 1930 … 1934):
    „Von den mehr als 8.000.000 Toten entfielen 3.500.000+ auf die Ukraine (Holodomor), 3.000.000+ auf Russland, 1.200.000+ auf Kasachstan (Hungersnot in Kasachstan von 1930–33) und 250.000+ auf die übrige Sowjetunion.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Hungersnöten)

    • am 15.12.2021 um 21:17 Uhr
      Permalink

      Das Zitat ist der einzige Satz in einem umfangreichen Essay, mit dem Putin diese Tragödie erwähnt, bewusst ohne den Urheber mit Namen zu nennen, weil er diesen wieder braucht als Vorbild für seinen Patriotismus. Die Geschichtswissenschaft hat genügend dokumentiert, dass Stalin gleichzeitig in der ganzen Sowjetunion das selbständige Bauerntum sowie eine befürchtete ukrainische Eigenständigkeit aufgrund des dort besonders starken Bauerntums auslöschen wollte. Die Ukraine als Herd des Widerstands wird oft ausdrücklich erwähnt, um ihre Bauern der schärfsten Repression preiszugeben. Man muss das nicht Genozid nennen, weil Stalin kaum in ethnischen Kategorien dachte. Ganz nebenbei eine «gemeinsame Tragödie» zu erwähnen, nur um gegen ihre Deutung zu protestieren, wird aber der schrecklichen Wunde nicht gerecht, die es zu heilen gilt.

  • am 16.12.2021 um 17:23 Uhr
    Permalink

    Ein wertvoller Artikel. Doch die Art wie die Ukraine (Selensky im Besonderen) herunter gemacht werden lässt aufhorchen. Firmen wie Geberit – ein grundsolides Schweizer Unternehmen – loben ausdrücklich die Fortschritte die das Land gemacht hat.

  • am 16.12.2021 um 18:40 Uhr
    Permalink

    Ihre erfreuliche Wahrnehmung; Herr Gasser, scheint mir meinem Schlusswort nicht entgegengesetzt zu sein: Auch ich nehme diese Fortschritte wahr, nur sehe ich darin weniger das Ergebnis der guten Regierungstätigkeit als vielmehr den Hinweis auf eine allgemeine Aufbruchstimmung in der Gesellschaft.

    • am 17.12.2021 um 12:08 Uhr
      Permalink

      Besten Dank, Peter Lüthi, für Ihren Artikel. Sie erwähnen hier die positive Aufbruchstimmung in der Gesellschaft, welche das Leben in der Ukraine immer mehr mitbestimmt trotz der alten und noch immer vorherrschenden Strukturen des Politfilzes, insbesondere die Pfründe der Oligarchen, welche sich nach der Auflösung der UdSSR sowohl in Russland und auch der Ukraine breitmachten. Diese neue Kraft der Zivilgesellschaft wird ja gerade von allen Profiteuren der autoritären Führung Russlands immer wieder diskreditiert – entweder als vom Westen, bzw. von der NATO «gekauft» oder es wird versucht, sie in die Nazi-Ecke zu stellen.
      Im Gegensatz zu Russland, wo Putin alles unternimmt, um die Zivilgesellschaft auszuschalten, hat sie in der Ukraine wenigstens eine kleine Chance, lokal und «bottom up» Gutes zu bewirken, sowohl wirtschaftlich als auch kulturell. Ich hege die Hoffnung, dass diese Initiativen weiterwachsen und weiterexistieren können. Dazu braucht es vielerlei Anstrengungen – Sie, Herr Lüthy, gehen mit gutem Beispiel voran.

  • am 17.12.2021 um 03:33 Uhr
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    Was nützen ein paar um Völkerverständigung bemühte Schüler:innen im Vergleich zu den PRopaganda-Milliarden der USA, die die Ukraine zu einem einzigen Zweck «kauften»? Journalisten und Politiker sind allgemein triagiert, handverlesen, aussortiert (embedded), das Gegenteil von Freiheit und Meinungsfreiheit: Beispiel anno 2009: https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/27-000-prberater-polieren-image-der-usa/story/20404513
    Ganz Europa wurde, spätestens mit dem Mashallplan, unterwandert. 17.12.2021 Die EU-Führer beschlossen gerade Weiterführung der Sanktionen gegen Russland, statt sich selbst zu fragen, warum sie den Putsch in der Ukraine promoteten (vgl. Massenmord durch Neonazis in Odessa) und das Friedensabkommen Minsk nicht durchsetzen, sondern die Kriegsforcierung der USA (was von Anfang an der Sinn war, gemäss Buch «The Great Chessboard» und CIA-George Friedman). Es ist unser Europa, das wir den USA opfern. Warum? Wozu die dutzenden US-Biowaffenlabors in Ukraine und Georgien? Wir haben uns den Tod ins Haus (Europa) geholt mit den USA statt längst das Buch «Ami Go Home» zu verwirklichen und «Gemeinsames Haus von Lissabon bis Wladiwostok», die Rettung. Für mich ein Beispiel, dass unsere sogenannte Demokratie des Westens eine Fatamorgana ist; nicht das ist, was auf der Verpackungsetikette steht (wir uns wunschdenken), sondern ein von langer Hand gelenktes Doppelspiel. Fragen Sie die damaligen Indianer Amerikas (wenn sie es überlebt hätten).

  • am 17.12.2021 um 22:43 Uhr
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    Russland hat nicht Angriffe es hat sie vollzogen. Es hat der Ukraine völkerrechtswidrig die Krim und Teile des Festlandes weg genommen! Und Russland ist deshalb gefährlich weil es ein riesiges Atomwaffenarsenal hat.
    Im übrigen sollte man sich entscheiden wen man unterstützt: Ein Regime wie Russland, wo Journalisten aus dem Fenster stürzen und wo ein rebellisches Organ wie Infosperber eliminiert würde und ein Regime wie die USA wo man sogar den Präsidenten einen Löli nennen kann und nichts passiert.

    • am 18.12.2021 um 12:04 Uhr
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      Das Völkerrrecht missachten die USA, NATO und Verbündete nicht weniger als Russland.
      Sie kritisieren die einseitigen Machtverhältnisse in Russland. Es scheint Sie aber die größte einseitige militärische wie wirtschaftliche Macht auf diesem Planeten in keiner Weise zu stören. Das ist ein sehr eigenartiges Demokratieverständnis.
      Apropos, in Russland werden die Leute Putin noch eher einen Löli schimpfen dürfen als im Nato-Land Türkei.

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