Plakat_Prophet_Usmiani

Fanatismus und Hass haben viele arabische Moslems gelernt, nicht Toleranz. © Usmiani

«Patriarchalische Männer sind nicht integrierbar»

Red. /  Europa verstehe die Dimension der demografischen Lawine nicht, sagt der syrien-deutsche Islamspezialist Bassam Tibi.

Red. Der in Syrien geborene Bassam Tibi hat lange für einen Euro-Islam mit gleichberechtigten Frauen gekämpft. Unterdessen hat er seine Hoffnung verloren. Die heute wenig gehörte Stimme Tibis soll zur Meinungsbildung beitragen.
Der Zerfall muslimischer Staaten werde weitere Flucht-Lawinen auslösen
Der innersyrische Krieg zwischen der Mehrheit der Sunniten und der Minderheit der Schiiten/Alawiten werde noch Jahre dauern. Dieser Krieg sei beispielhaft für einen laufenden Prozess des Staatszerfalls im Nahen Osten, der auch im Irak, in Libyen und in Jemen stattfindet, schreibt Bassam Tibi im Buch «Der Schock – Die Sylvesternacht von Köln».
Als Folge dieser zerfallenden Staaten werde in den nächsten Jahren «eine gewaltige demografische Lawine» auf Europa zukommen. Viele der jungen Männer liessen sich nicht integrieren, befürchtet Tibi, weil «patriarchalisch gesinnte Männer aus einer frauenfeindlichen Kultur sich nicht integrieren lassen». Die Alternative wäre ein europäischer ziviler Islam, den Tibi befürwortet. Doch zur Zeit sei ein solcher «chancenlos». Der Kopftuch-Islam habe den Euro-Islam besiegt.
«Viele Europäer verstehen die Gewalt-Tradition in diesen Kulturen nicht»

Der gemeinsame Nenner der Übergriffe in der Sylvesternacht in Köln und anderswo sowie der Verhältnisse in Syrien, Irak und in arabischen Staaten Nordafrikas sei die Gewalt gegen Frauen, die in der Tradition einer orientalisch-patriarchalischen Kultur verbreitet sei: «Im Orient gilt die Frau nicht als Subjekt, sondern als Gegenstand der Ehre eines Mannes.» Die Schändung einer Frau soll den Mann demütigen, dem die Frau gehört.

Syrische Männer protestieren in Köln gegen Übergriffe ihrer Landsleute (Bild express)
In Syrien würden ethnisch-religiöse Kollektive die Vergewaltigungen als ein Mittel der Kriegsführung sehen. Alawiten wollten die Entehrung der Männer der sunnitischen Opposition erreichen Die sunnitischen «Rebellen» ihrerseits würden dasselbe mit alawitischen Frauen tun, symbolisch für die Entehrung der Männer der alawitischen Herrschaft: «Es ist ein Krieg aller gegen alle mit den Frauen als Faustpfand», schreibt Tibi. Ein Ende dieses «irregulären, nichtstaatlichen Kriegs» sei nicht in Sicht.
Viele Flüchtlinge seien auch Täter
Unter den Kriegsflüchtlingen befänden sich «nicht nur Opfer der Gewalt, sondern auch viele Täter, ja sogar zahlreiche Islamisten». Vorwiegend junge Männer im Alter von 14 bis 20 Jahren würden die Kultur der Gewalt, auch gegenüber Frauen, aus Nahost nach Europa mitbringen.

Das menschenverachtende Frauenbild in der arabisch-orientalischen Kultur dürfe in Europa nicht unter dem Mantel des Respekts für andere Kulturen zugelassen oder sogar geduldet werden. Die meisten arabischen Männer übten Gewalt gegenüber Frauen nicht nur wegen der sexuellen Attraktion aus, sondern auch um die Ehre der europäischen Männer zu beschmutzen.

Aufgrund der Werbung glaubten diese jungen Männer, jeder Europäer habe eine Luxuswohnung, ein Auto und eine «hübsche Blondine». Sie dächten, sie würden dies in Europa ebenfalls bekommen und am Wohlstand beteiligt werden.
Falls diese jungen Männer dann aber in Schul- und Sporthallen eine Notunterkunft fänden, fühlten sie sich betrogen, ja diskriminiert. Deshalb würden viele Rachegefühle gegenüber dem europäischen Mann entwickeln.
—–
Zum Buch
«Der Schock – Die Sylvesternacht von Köln», Hrsg. Alice Schwarzer, Verlag Kiepenhauer & Witsch, 2016


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine. Bassam Tibi ist 1944 in Damaskus geboren, mit 18 nach Deutschland gekommen und hat von 1979 bis 2003 als Professor in Göttingen «Internationale Beziehungen» gelehrt. Sein letztes Buch kam 2009 mit dem Titel «Euro-Islam» heraus. Laut Wikipedia war er Gründungsmitglied der Arabischen Organisation für Menschenrechte und beteiligte sich am «Cordoba-Trialog» für den jüdisch-islamisch-christlichen Austausch. Er ist ein Kritiker des Islamismus und des traditionellen Islam und verlangt religiöse Reformen und Akzeptanz einer Synthese von europäischen Werten und Islam (Euro-Islam).

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15 Meinungen

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 29.08.2016 um 11:39 Uhr
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    Ich merke endlich, warum auch ich in unsere Kultur nicht integrierbar bin, wiewohl ich immer wieder mal versucht habe, einen relativ stark männerorientierten Ausgangspunkt zu überwinden. (Smile) Abgesehen vom Titel, der provozierend wirkt, ein Beitrag, der äusserst ernst zu nehmen ist.

  • am 29.08.2016 um 12:56 Uhr
    Permalink

    Es wundert, dass der InfoSperber solchen Individuen eine Plattform bietet, sind doch Alice Schwarzer und Bassam Tibi keine Ikonen differenzierter Kritik.
    Darf ich um einen Vertreter der Gegenthese bitten, e.g. Patrick Bahners. (Hier ein kleiner Auszug aus «Die Panikmacher»:
    "Wenn Bassam Tibi einen Vortrag hält, kommt es regelmäßig vor, dass in der Diskussion Zuhörer das Wort ergreifen, die sich als Muslime zu erkennen geben und Widerspruch anmelden. Höflich, aber bestimmt setzen diese Kritiker dem Redner auseinander, er habe den Koran zu eng ausgelegt. Oder nicht eng genug. Er verkenne die Spielräume der zeitgenössischen Fortschreibung reformtheologischer Ansätze aus älterer Zeit. Beziehungsweise die Möglichkeit, im Rückgriff auf den lebendigen Urtext der Offenbarung alle versteinernden Traditionen zu überspringen.» (Kap. 6)
    "Bassam Tibi pflegte zu erzählen, dass dem Bischof von Hildesheim bei einem Moscheebesuch der Koran als Geschenk überreicht worden sei, der Imam jedoch die Bibel als Gegengabe abgelehnt habe. Als der Pressesprecher des Bistums die Geschichte ins Reich der Fabel verwies, degradierte Tibi den Bischof zum namenlosen Pfarrer.(ibid.)"

  • am 29.08.2016 um 13:06 Uhr
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    War nicht in jedem Krieg die Vergewaltigung von Frauen eine Kampfform?
    Nach dem Mauerfall haben sich Ostdeutsche gewundert, wie wenig geschützt Frauen hierzulande auf nächtlichen Strassen sind und das hat sich nicht gebessert. Gewalt gegen Frauen und Ausgrenzungen sind auch bei uns nicht beseitigt.
    Wir müssen strenger dagegen ankämpfen.

  • am 29.08.2016 um 13:58 Uhr
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    Danke für den Artikel.
    Ich sehe uns als erstes in der Pflicht, die Flüchtlinge zu *führen*:
    – Vertragsunterzeichnung vor Grenzübertritt über Respektieren der hiesigen Gesetze, Gewohnheiten, Menschen, Tiere und dem Land, inkl. Versicherungen und Sozialwerke sowie alles zu geben, damit sie schnell sich selbst tragen können.
    – Traumaarbeit ab dem ersten Tag
    – obligatorische Deutschkurse ab dem ersten Tag
    – obligatorische Integrationskurse, damit sie selbstsändig einkaufen und für sich sorgen können.
    – Begleitung der Erfahrenen, wie sie die Neuankömlinge selbst begleiten können.
    – Ausbildungen in Friedensarbeit, Permakultur, Konsensieren (achtsame Entscheidungsfindung, Gruppenintelligenz) – damit sie wieder zu Hause angekommen eine lebenswerte Welt aufbauen können.
    – ein Laienschiedsgericht, welches die Aufnahme von Menschen zurückruft, wenn sie nicht integrationswillig sind, und zwar von den unmittelbar betroffenen (Dorf, Quartier) – diejenigen sollten auch für die Finanzierung der Flüchtlinge aufkommen – alle Verantwortung an einem Ort.

  • am 29.08.2016 um 14:04 Uhr
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    .. und was die bösen Männer angeht: Das ist sexistisch.
    Niemand kann alleine böse sein, wenn der andere nicht mitspielt.
    Die Jungs werden massgeblich von Frauen erzogen. Die tragen ihre Opferprägung mit ziemlich viel Macht in die nächste Generation.
    Es braucht Mut und Willen aus diesem sicheren Opferdasein aufzustehen.
    Und die Frage ist genauso: Sind solche überzeugte Opfer integrierungsfähig?
    Oder werden sie ihre Opfermacht, alle anderen alle wichtigen Entscheidungen zu treffen, ein Leben lang auch auf uns übertragen versuchen?
    Es gibt nicht Opfer und Täter – es gibt OpferTäter und TäterOpfer.
    Und wem das nicht klar ist: Hast Du Dich schon mal über die unglaubliche Macht einer vorher effektiv oder scheinbar in ihrer Integrität verletzten OpferFrau erlebt?
    Da wird dann der klassische MachtMann öffentlich niedergemetzelt, durch Zeitungen geschleift, kann seinen Job nach 2h verlassen, ohne Beweise – die Anklage allein genügt.
    Eine ähnliche Macht wie amerikanische Drohnen auf östlichem Boden ausüben, Faktenurteile ohne Gerichtsverfahren..

  • am 29.08.2016 um 18:38 Uhr
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    Ein Mädchen hat sich in einem Kurs etwas verspätet und muss im Dunkeln nach Hause. Eine Gruppe gelangweilter Jungs stellt sie, verletzt sie. Schuld ist dann das Mädchen (mitgespielt?) oder seine Mutter (Opferprägung weitergegeben?). Genau mit solchem Quatsch müssen wir aufräumen, gründlich.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 29.08.2016 um 19:44 Uhr
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    @Schläpfer. Warum wurden eigentlich die Millionen von Einwanderern in die Vereinigten Staaten – so zum Beispiel 1855 365 Arme aus Rothrist (mit Frauen und Kindern) – nicht gemäss Ihren Vorschlägen «geführt"? Immerhin wurde ihnen von der Schweiz aus die Überfahrt bezahlt, und es gab im Raum Missouri für die ersten Tage Taggeld. Schweizer Migranten wurden sehr bald in die «Freie Wildbahn» entlassen. Dies war nur in Ländern mit gewaltiger Siedlungsfläche möglich. Wie wandern Wölfe in die Schweiz? Sie sind rechtlich geschützt und müssen sich bei keiner Behörde ausweisen. Massnahmen gegen sie gibt es nur bei unverhältnismässig aggressivem Verhalten. Vgl. Messerstechereien von jungen Sozialmigranten in Aarau letzte und vorletzte Woche.

    Juden aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges sowie Tschechen und Ungarn bzw. deren Nachkommen verbitten sich in der Regel Vergleiche zu heute, obwohl ohne den moralischen Druck aus den Erfahrungen jener Zeit die gegenwärtigen Menschenströme kaum akzeptiert würden. Klar scheint, dass die Völkerwanderung genannte Migration vom 2. bis 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung vergleichsweise langsamer erfolgte. Was aber die Religion betrifft, so waren 1832/33 die polnischen Asylanten in den Kantonen Bern und Aargau (Berner Aargau) wegen des Katholizismus ihrerseits umstritten und galten als kaum integrierbar. Es waren übrigens grossmehrheitlich Männer. Sie kamen aus dem sicheren «Drittstaat» Frankreich, wo ihnen der Einzug in die Fremdenlegion drohte.

  • am 29.08.2016 um 20:25 Uhr
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    @Pirmin Meier: Ihre Frage kann ich nicht beantworten. Aber ich weiss dass immer der stärkere odere sicherere führen sollte.. vom schwächeren kann man das nicht erwarten.
    Und Integration geschieht auf jeden Fall. Wenn wir achtsam führen können wir den Lauf und die Richtung führen. Ansonsten müssen wir uns mit dem Ergebnis abfinden.

    @Maja Beutler-Vatter: Danke für Ihre Antwort. Ihre Geschichte ist zu kurz.. und das führt immer zu Missverständnissen. Es gibt eine Vorgeschichte und eine Nachgeschichte. Nur die Siegergeschichtsschreibung allein lässt uns die falschen Schlüsse ziehen. Es braucht auch die Opfergeschichte. Dann beginnt sich das grössere Bild zu zeigen.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 29.08.2016 um 21:07 Uhr
    Permalink

    @Schlaepfer. Woher sind Sie sich so sicher, wer der Stärkere ist und wer der Schwächere? Gerade auf der Homepage Ihres idealistisch orientierten Vereins von der Integralen Politik fällt auf, wie bei einer Art Tanzlektion der junge Afrikaner im Vergleich zum Einheimischen «biologisch» und vital, im Sinn von Nietzsche, wohl in jeder Hinsicht der Stärkere ist. Der Sohn der Sonne. Der ist mit gutem Gewissen zu uns gekommen, die wir wie Sie ein schlechtes Gewissen haben.

    Vor 100 Jahren zog der Schweizer Missionar Gallus Steiger nach Daressallam, um dort eine Kirche zu bauen mit Turmuhr u. Glocken, womit das westliche Zeitgefühl, die Pünktlichkeit, der Terminkalender usw. nach Afrika kamen, wo Steiger sich gegen die Engländer für die Sprache der Einheimischen engagiert hat, die er sehr gut kannte, auch philologisch untersuchte. Jetzt geschieht offenbar eine Gegenmission, ein verdienstvolles Lernenwollen von den Migranten zum Beispiel v. Ihrer spirituellen Gruppe,

    Die Mehrheit der Westeuropäer, vor allem der Unterschichten und der Nettozahler des Sozialstaates, scheint aber noch weit entfernt von passiver Bekehrungsbereitschaft zu sein. Umgekehrt fragte ich mich bei meinen Forschungen über den Missionar Gallus Steiger, einen Grossneffen eines Erstunterzeichners der Bundesverfassung von 1848, was seine Mission mit der Kirchenuhr wohl wollte. Westliche Zivilisation heisst: «Zeit ist Geld» (Benjamin Franklin). Nach diesem Grundsatz werden auch die Kosten des Asylwesens bestritten.

  • am 29.08.2016 um 22:50 Uhr
    Permalink

    Tibi meint viele der jungen Männer aus dem Nahen Osten. liessen sich nicht integrieren, es seien «patriarchalisch gesinnte Männer aus einer frauenfeindlichen Kultur». Der innersyrische Krieg sei beispielhaft für einen laufenden Prozess des Staatszerfalls im Nahen Osten. Erwähnen müsste man aber auch was mitgeolfen hat dass diese Staaten zerfallen. Schon unter dem US-Präsidenten Bill Clinton wurde der Irak durch Sanktionen stranguliert. Denis Halliday der UN-Koordinator für humanitäre Fragen im Irak bezeichnete damals diese Politik, die hauptsächlich von den USA unter Clinton diktiert wurde, als «Völkermord» und trat aus Protest zurück. Auch sein Nachfolger Hans-Christof von Sponeck trat 2000 zurück. Sponeck machte die UN Irak Sanktionspolitik verantwortlich für das Sterben mehrerer hunderttausender irakischer Kinder.

    Das Massaker von Benghazi in Libyen 2011 stattfand, führte zu den Luftschlägen der Franzosen, der Briten und Amerikaner und schliesslich zum Sturz des Gaddafi Regimes. Dieses Massaker wurde aber nicht von Ghadaffi angeordnet, sondern war das Werk von islamistischen Söldnern in Verbindung mit westlichen Geheimdiensten. Mit diesem Massaker wurde eine militärische Intervention provoziert, nach Methode: Tonkin-Zwischenfall, Massenvernichtungswaffen von Saddam. (Jacques Baud “Terrorisme, mensonges politiques et stratégies fatales de l’occident”)
    Auch die Attacke vom 11. September 2001 war nicht das Werk von Osama Bin Laden mit seinen 19 Räubern. (www.ae911truth.ch)

  • am 30.08.2016 um 03:45 Uhr
    Permalink

    «Viele Europäer verstehen die Gewalt-Tradition in diesen Kulturen nicht»

    Aha, jetzt sind es plötzlich wieder nur die ‹er› und nicht ‹innen›, dabei ist wahrscheinlich doch eher das genaue Gegenteil der Fall. Die Frauen haben doch alle das Gefühl, aus den Horden junger Männer würde ein Grossteil dann halt einfach schwul, oder sonstwie multi-bi, und so würden sich zumindest die fundamental-maskulinären Probleme doch ganz von selber lösen.

    Mit spricht ja nicht über SEX, in unserer Politik, oder dann höchstens im Zusammenhang mit dem Zürcher Frauenverein, der ein eigenes Puff in der Stadt unterhält. Und man spricht auch sonst über nichts, sondern hofft still und leise, die Leute würden dann, wohl vom Ueberfluss des Angebotes, schon irgendwann einfach ‹westlich› werden, und dem gemeinen Konsum verfallen.

    Ein muslimischer Mitarbeiter offenbarte mir einmal , sich in diesem Land wie im Abbild der Hölle zu fühlen. Als Eingewanderter, mit Schweizerpass, Familie, bereits erwachenen Kindern, Haus, und Allem, was er sich zuhause nie hätte leisten können.

    Es hat mich zutiefst berührt, und nie mehr ganz losgelassen. Denn ich weiss, was es bedeutet, und ich bin mir im Klaren, auf welcher Seite er stehen würde, ginge es darum, zu entscheiden, in welche Richtung es in diesem Land wohl weitergehen würde.

    Und viele Männer, die sich auch zu den Betroffenen zählen – weshalb auch immer, würden sich wohl nicht darum kümmern, käme irgendwann plötzlich ein Kopftuch Trag- Gebot, nehme ich mal an

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 30.08.2016 um 05:51 Uhr
    Permalink

    @Jacob. Interessant, wie Sie es verstehen, die Debatte hintergründig zu machen, wenngleich nicht ganz frei von Polemik und Einseitigkeiten, was uns allen schwerlich erspart bleibt. Es ist aber klar, dass die kulturellen Fortschrittsnebenfolgen einer faktisch beliebig freien Einwanderung auch Minderqualifizierter, für welche in der Schweiz und in Deutschland im Namen einer sozialen Hypermoral im Milliardenbereich investiert wird, gravierend sind. Dabei muss die Hoffnung der Sozialmissionare, es könne am Ende alles noch gut herauskommen, nicht unbedingt eine Illusion sein. Dass im Moment allerdings die Schulen in der Schweiz nicht ganz so gut sind, wie sie zur Zeit einer einseitigen Leistungsorientierung waren, hängt nicht nur mit Sparmassnahmen zusammen.

  • am 31.08.2016 um 20:33 Uhr
    Permalink

    Danke für den Beitrag. Ebenso interessant fand ich den Beitrag von Maja Beutler-Vatter der interessante Denkansätze lieferte. Auch hierfür ein Dankeschön.

  • am 1.09.2016 um 06:30 Uhr
    Permalink

    Herr Meier, das ganz normale Leben findet halt nun einmal überwiegend im einseitigen und meist auch polemischen Rahmen statt. Und wie sowas aussieht, kann beurteilen, wer es eine Zeitlang auch miterleben durfte. Oder gar musste, als Betroffene|r, und dann sieht halt Alles noch einmal ganz Anders aus.

    Die meisten Menschen scheren sich nicht um Hypermoral, für sie zählt nur Eines. Und zwar, irgendwie mit dem Ganzen zurecht zu kommen. Und nicht deshalb schon krank zu werden, weil man selbst, im gleichen Zeitrahmen, wo Andere es schafften, sich Millionen oder gar Milliarden anzueignen, sich immer noch im gleichen Loch dreht, wie ehedem,

    Und das sind auch Dinge, die es diesen Leuten ermöglichen, sich dort frei und sicher niederzulassen, wo es Ihnen gefällt.Währenddem man selber aber feststellt, mit zunehmender Geschwindigkeit einem ‹räumlichen, ‹humanioden› und ‹wirtschaftlichen› Druck und Wettbewerb ausgesetzt zu sein, verbunden mit ständig steigenden Fixkosten und täglichen medialen Horror-Trips.

    Und dem offenbar unabwendbaren Schicksal, demnächst schon nur noch Spielball von Kräften zu sein, deren Einfluss lokal -politisch und – gesellschaftlich unkontrollierbar geworden sind.

    Im genau gleichen Moment zeichnet sich ab, dass die noch einzig verbliebene ‹kulturell/konfessionelle› Bremskraft, zufälligerweise manifestiert durch den Islam, die wohl einzige Macht ist, die diese Entwicklung zu verhindern in der Lage wäre

    Männer hätten nichtmal Haare zu verlieren,vordergründig

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 1.09.2016 um 07:25 Uhr
    Permalink

    @Falls Sie mit Ihrer Bemerkung über den Islam etwas Sinnvolles meinen, wird es vermutlich die islamische Mystik, der Sufismus sein. Klar ist die Sekte der Assassinen, die es mit dem Aufschneiden von Hälsen haben, nicht typisch und nicht repräsentativ für den Islam, wiewohl es z.T. «damit zu tun hat». Für ein positives Verhältnis zum Islam empfehle ich Ihnen noch die Lektüre von Goethes West-östlichem Divan, wo steht; «In Islam leben und sterben wir alle.» Damit meinte Goethe aber wohl kaum die sogenannte Islamisierung des Abendlandes. Es gäbe noch andere Richtungen, so die Indios, die einen bedeutenden Bestandteil der Kultur von Mexiko ausmachen. Trump möchte, dass sie nicht allzu häufig in die USA einreisen. Objektiv wären die Einwanderungsbedingungen in der Schweiz und Deutschland wohl bequemer, soziale Betreuung besser. Indios in der Grössenordnung eines Kantons würden unsere Kultur bereichern. In China werden Religiöse und Sektenanhänger zum Teil verfolgt, worüber Peter Achten wenig geschrieben hat. Sollten auch diese Leute vemehrt zu uns kommen?

    Sergius Golowin selig war im Ernst der Meinung, dass die Repräsentanten aller dieser anregenden Kulturen in je ihrem Biotop bleiben sollten. Wir hingegen sollten an den Wurzeln der eigenen Kultur arbeiten. Es gibt Wichtigeres als den Wachstumsmarkt Sozialarbeit. Noch beeindruckend waren vor 40 Jahren Experimente wie Longo Mai und dergleichen. Am sufistischen Wesen werden die Schweiz und Deutschland wohl nicht unbedingt genesen.

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