BlackRock_About

BlackRock – heuchlerisch – über sich selbst: «Unser Ziel ist es, mehr und mehr Menschen zu finanziellem Wohlstand zu verhelfen. Gemeinsam mit unseren Kunden tragen wir zu einer gerechteren und widerstandsfähigeren Welt bei – heute und für künftige Generationen.» © BlackRock

Das sind die Kapitalverwalter, die die Welt beherrschen

Christian Müller /  Während die Unterschichten weiter verarmen, sorgen die weltgrössten Kapitalverwalter dafür, dass die Reichen noch reicher werden.

Angenommen, Sie gehören zum gut verdienenden Mittelstand und Sie hatten vor einem Jahr, am 27. August 2020, 100’000 Schweizer Franken auf Ihrem Konto. Wenn Sie nichts damit gemacht haben, dann waren es auch am 27. August 2021, also am letzten Freitag, noch 100’000 Franken. Vielleicht sogar weniger, falls Ihr Geld auf einer Bank liegt, die bereits Negativ-Zinsen eingeführt hat.

Wenn Sie allerdings am 27. August 2020 Ihre 100’000 Franken in Aktien des Vermögensverwalters BlackRock angelegt haben, dann haben diese am letzten Freitag, also nach einem Jahr, einen Börsenwert von 160’500 Franken erreicht. Sie sind dann also in einem Jahr um 60’500 Franken oder um 60,5 Prozent reicher geworden. In einem Jahr! Herzliche Gratulation! Und das nicht etwa verdient durch harte Arbeit, sondern mit Geld. Einfach mit Geld. Und das in einem Jahr, in dem Tausende Corona-bedingt finanziell gelitten haben, all die kleinen Leute, die mit einem Coiffeur-Laden, mit einem kleinen Restaurant oder wie auch immer, mangels Kunden und bei meist gleichbleibend hohen Mietkosten für die Lokalität sogar massiv Geld verloren haben. Und vielleicht sogar aufgeben mussten.

Ist das gerecht? Aber bitte, diese Frage ist wirklich fehl am Platz. Wir leben schliesslich in einem kapitalistischen Land und wissen, dass es nicht um Gerechtigkeit auf der Welt geht, sondern um das Recht, reich zu werden – mit Geld notabene.

Der Service für Reiche

Warum aber ist der Wert der BlackRock-Aktie so gestiegen? Dazu hat Werner Rügemer ein hervorragendes und ausserordentlich informatives Buch geschrieben, das heute, am 30. August 2021, auf den Markt kommt – dank dem deutschen Verlag «nomen», einem der wenigen deutschsprachigen Verlage, die auch kritischen Stimmen das Wort geben. Man denke etwa an die deutschsprachigen Ausgaben der Werke von Noam Chomsky, dem mittlerweile bald 93-jährigen US-amerikanischen Intellektuellen, der wie kaum ein anderer die traurige Geschichte der Weltmacht USA aufmerksam verfolgt und diese als emeritierter Professor am MIT auch zu kommentieren wagt. Noam Chomskys Bücher in deutscher Sprache sind ebenfalls im Verlag «nomen» erschienen.

«Mit über 9 Billionen US-Dollar an verwaltetem Vermögen (Stand: 31. März 2021) ist BlackRock der weltgrößte Vermögensverwalter.  BlackRocks Kunden sind Privatanleger und Institutionen wie Banken, Pensionskassen, Stiftungen, Versicherer, Staatsfonds und Zentralbanken.» So sagt es Wikipedia. Und dort werden auch die nächstgrössten Vermögensverwalter der Welt genannt, darunter etwa Vanguard,  State Street oder auch Capital World. Es ist nun Werner Rügemers Verdienst, aufzuzeigen, wie diese paar reichsten Vermögensverwalter zusammenarbeiten, miteinander verflochten sind, gemeinsam in den weltgrössten Konzernen das Sagen haben und sogar die bedeutendsten Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor’s steuern können, jene Agenturen also, die für die Bonitäts-Einstufungen der Banken und globalen Konzerne ‹zuständig› sind. 

Und Achtung: Mit 100’000 Franken Vermögen können Sie zwar ein paar BlackRock-Aktien kaufen, BlackRock selber ist an Ihren 100’000 Franken aber nicht interessiert. BlackRock betreut die Vermögen der Milliardäre und Multimilliardäre – und hilft genau dieser Gruppe von Leuten, dass ihr Vermögen, gekoppelt mit den Vermögen weiterer Milliardäre und Multimilliardäre, das wirtschaftliche Geschehen dieser Welt steuert – durch ihre über die Vermögensverwalter BlackRock & Co. vereinigte Potenz in den Generalversammlungen der grossen Konzerne. Eine geballte Macht!

Das Buch hat nur einen kleinen Nachteil …

Das Buch enthält selbst für Belesene unendlich viele Detailinformationen, die zeigen und en détail erklären, wie und von wem unsere westliche – kapitalistische – Welt regiert wird. Es hat nur einen kleinen Nachteil: Wenn man es zu lesen beginnt, kann man nicht mehr aufhören, auch wenn es morgens zwei Uhr wird, bis man die rund 160 Seiten verschlungen hat – und dann einen doppelten Schlummerbecher inhalieren muss, um trotzdem gut schlafen zu können. In welcher Welt leben wir eigentlich? Und warum eigentlich informieren die grossen Medien genau über diese gigantische Machtballung nicht? Aha, auch zum Beispiel bei der «New York Times» haben BlackRock & Co. ihre Finger drin …

Haben Sie zum Beispiel gewusst, dass der grösste Vermögensverwalter der Welt, BlackRock, in dessen Management notabene auch der ehemalige Schweizer Nationalbank-Präsident Philipp Hildebrand sitzt, sein Headquarter zwar in New York hat, seinen rechtlichen Sitz aber im US-Bundesstaat Delaware, einer der schlimmsten Steueroasen der Welt? In Delaware, wo das Fehlen von Regulierungen und mangelnde Transparenz gewollt zum Firmensitz von weit über 100’000 cleveren Firmen geführt hat, mit Hunderten von Briefkastenfirmen im gleichen Gebäude? Und dass damit BlackRock zu jenen Firmen gehört, die sich ganz formell darum drücken, ihre unermesslichen Gewinne wie andere, anständige Firmen in einem Land mit einem menschlicheren Steuersystem zu versteuern?

Oder haben Sie gewusst, dass BlackRock, der Welt grösster Vermögensverwalter, um den Bankenregulierungen nicht unterstellt zu sein, hochoffiziell als «Schattenbank» anerkannt ist?

Das Buch von Werner Rügemer – sein Titel, etwas provokativ: «BlackRock & Co. enteignen!» – ist seit Rana Faroohars «Makers and Takers: So haben die Banken die Macht übernommen» vielleicht das Buch, das jenen, die zu verstehen versuchen, wie die Finanzwelt mit ihrer unbeschreiblichen Macht hinter den Kulissen funktioniert, am meisten an direkter Information bringt. Und deshalb von allen gelesen werden sollte, die mit politischer Verantwortung ausgerüstet sind – auf welcher Stufe auch immer.

PS: Werner Rügemer informiert in seinem Buch ausführlich auch über die unschöne Politik des CDU-Finanzexperten Friedrich Merz. Heute, 3. September 2021, hat CDU-Kanzler-Kandidat Armin Laschet sein künftiges Regierungsteam vorgestellt – an erster Stelle Friedrich Merz als Wirtschaftsminister.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Zum Autor Christian Müller deutsch und englisch.
_____________________
Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

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Reich, arm, ungleich

Grösser werdende soziale Kluften gefährden demokratische Rechtsstaaten.

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42 Meinungen

  • am 30.08.2021 um 11:30 Uhr
    Permalink

    Werner Rügemer und dieses Thema kenne ich von seinem Buch «Die Kapitalisten des 21. Jahrhunderts» (PapyRossa Verlag, Erste Ausgabe, Stand 2018).

    Rügemer zeichnet darin ein zeitgemässes Bild der Machtverhältnisse im aktuellen Kapitalismus. Das ist insofern heilsam, als es aufzeigt, dass längst nicht mehr «die Banken» oder ein paar «Grosskonzerne» die grossen Akteure sind, sondern gigantische Kapitalverwalter, die ihre «Metastasen» in praktisch alle grossen Banken und Konzerne ausstrecken und überall relevant beteiligt sind. Die Ohnmachtsgefühle, die einen angesichts einer so immensen wie ungreifbaren Machtkonzentration befallen, muss man allerdings aushalten.

    Bin deshalb gespannt, wie Rügemer BlackRock enteignen möchte….

    • am 1.09.2021 um 05:35 Uhr
      Permalink

      Black Rock enteignen – absolut nein !
      Aber schwinden lassen, indem wir unsren Verstand gebrauchen:

      All diese «Mächtigen» leben vor Allem davon,
      dass wir alle uns immer wieder von Neuem zum V e r – brauchen verführen lassen –
      oder durch «kurz-lebig gemachte» Produkte dazu gezwungen werden:

      Jedes Jahr neue Kleider-Moden
      ..Technik mit neuem Design
      ..Kosmetik mit neuen Versprechungen
      ..Je ein Putzmittel für quadratische, rechteckige und gerundete Fliesen (Scherz)
      ..2 Jahre altes Haushaltsgerät verschrotten, weil die Neuen ein A+ mehr haben …
      u n d Kriege, die die grausamste, un-menschlichste «Arbeits-Beschaffung» sind

      und das ewig blöde Argument, Wachstum schaffe Arbeitsplätze ===> Wir sind so technisiert, automatisiert, künstlich intelligentisiert,
      dass 1 menschlicher Arbeiter zig-fach mehr leistet als noch vor 100 Jahren-
      «eigentlich» könnten wir uns nach 10 Wochenstunden Arbeit ausruhen-
      und hätten dabei etwa dreifaches geleistet als Ur-Ur-Grossvater möglich !

      Aber, da wir uns zu immer neuem «Ver-Brauch» animieren lassen –
      ein «dickeres» Auto, noch «ferneren» Urlaub, noch «geilere» Mode …
      müssen wir -in Konsequenz- vielfach mehr arbeiten bis zu burn-outs –
      um Dinge geniessen zu können, die wir «eigentlich» nicht brauchen –
      zum wirklichen Glücklich-Sein !.

      UND DA-mit , DA-raus geben wir DAS Wasser auf die Mühlen,
      die «black rock» so richtig fett werden lassen.

      Es gäbe viel zu unterlassen – packen wirs also lieber nicht an ?!

      wolfge
      scheinbar.org

  • Portrait_Josef_Hunkeler
    am 30.08.2021 um 12:06 Uhr
    Permalink

    Würden wir den Bauern, der ein Weizenkorn säht und dafür nach einiger Zeit, während der er wohl auch mal schläft, 60 bis 180 Körner erntet als Superkapitalisten und Ausbeuter der Natur bezeichnen ? Was wohl mit dem Reisbauern, der das 300-fache seines Einstzes erreichen kann. Oder gar erst bei der Hirse das tausendfache …
    Ohne sachgerechte Investitionsstrategien könnte wohl keine Pensionskasse die Rentner am wirtschaftlichen Fortschritt teilnehmen lassen können.

    Kapitalismus ist vielleicht doch etwas komplizierter als es manchmal dargestellt wird.

    • am 31.08.2021 um 07:52 Uhr
      Permalink

      Lieber Hr. Hunkeler
      ja, es mag durchaus sein, dass der Kapitalismus komplizierter ist, als dargestellt. Jedoch hinkt ihr Vergleich mit dem Weizen- bzw. Reisbauern beträchtlich. Denn der Bauer krüppelt sich sein Leben lang ab und hat gerade genug, um zu leben. Was da im Aktien- und Anlegermarkt passiert ist eine absolut andere Liga… und es braucht Startkapital, das sich bei cleverer Anlage von allein vermehrt. Dabei kann ich im Fauteuil sitzen und eine Cohiba dampfen und in der Zeitung oder dem Netz die Kurse studieren, nichts mit harter körperlicher Arbeit. Und immer, wenn einer reicher wird, verliert jemand an einem anderen Ort… es ist einfach aufs Grässlichste unfair und in meinen Augen unmoralisch!

      • Portrait_Josef_Hunkeler
        am 31.08.2021 um 18:25 Uhr
        Permalink

        Besten Dank für diese Stellungnahme. Hart arbeiten genügt leider in den meisten Fällen nicht. Es braucht auch Arbeitskapital und funktionierende Infrastrukturen und und und damit die Produktivität der Arbeit auch ein entsprechendes Einkommen generiert.

        Auch ein Bauer kann mit geeignetem Werkzeug mehr erreichen als bloss mit leeren Händen. Die Sparer, welche den Ankauf solchen Werkzeuges ermöglichen, vergrössern damit auch die Produktivität des Bauern, welcher so in der Lage ist, auch eine Zins auf ausgeliehenes Geld zu erwirtschaften.

        Eine der häufigsten Fragen meiner Studenten war immer wieder «Warun verdienen afrikanische Arbeiter weniger als Europäer oder Amerikaner ? Die Antwort ist trivial. Die Vorgänger haben die Infrastruktur nicht gebaut und die professionelle Ausbildung nicht gefördert.

        Aus der kolonialen Vergangenheit ist das verständlich aber für die betroffenen schmerzt dieser Unterschied sehr.

      • am 18.09.2021 um 15:52 Uhr
        Permalink

        Sehr geehrter Herr Hunkeler,
        es ist nicht so «trivial», wie Sie ES beschreiben, denn

        Afrikanische Temperaturen sind nun mal deutlich höher als «hier» –

        1. was heisst, dass die maximal mögliche menschliche Arbeitsleistung «dort» – Temperatur-bedingt deutlich niedriger ist als hier.
        Bei Temperaturen deutlich über 40 Grad C ist der Körper -trotz abkühlendem Schwitzen- so kraft-los, dass ES nicht einmal reicht, Fliegen aus dem Gesicht wegzuwedeln !
        ==> im Vergleich ca 50% der «europäischen Produktivität».

        2. Ist das «afrikanische DurchschnittsAlter deutlich niedriger ==> 80% Produktivität.

        2a Den Lehr-Jahren stehen deutlich weniger «qualifizierte Leistungs-Jahre gegenüber. ==> 80% Produktivität.

        2b «Lehren» sind dortoft wenig qualifiziert ==> 80% Produktivität

        2b. In hochqualifizierten Berufen sind dort «LehrJahre» und «ArbeitsJahre»
        (Lebenserwartung!) etwa gleich lang. Ein Europäer bringt es daher auf etwa doppelte LebensArbeitsLeistung.

        Natur-bedingte -sehr grosse- Nachteile, wohin man schaut !

        3. Bei Berücksichtigung aller natur-bedingten Leistungs-Beeinträchtigungen (unfruchtbare Zonen nicht eingerechnet) kommt ein Afrikaner im Durchschnitt auf etwa 1/3 der Lebens-Arbeits-Leistung eines Mittel-Europäers.!

        Wir leben vergleichsweise (noch) in grossem Überfluss.
        Gut wäre v i e l mehr – und wirklich (zu Gunsten der Afrikaner)-
        sinn-volle Unterstützung unsererseits.

        Anstatt beispielsweise Flüchtlings-Strömen.

        Wolfgang Gerlach
        scheinbar.org

      • Portrait_Josef_Hunkeler
        am 19.09.2021 um 12:38 Uhr
        Permalink

        Herr Gerlach, waren Sie schon einmal in Afrika ? Meine Eltern haben mich zweimal im Sommer in Burundi besucht, nicht zuletzt, um der Hitze in der Schweiz zu entfliehen.

        In weiten Gebieten Ostafrikas ist das Klima durchaus mit dem europäischen vergleichbar.

        Als Belgien den Kongo in die Unabhängigkeit entliess wurde in der UNO stolz verkündet, dass im Vorjahr im Konge 3 Schulen gebaut worden seien. Der Kongo ist immerhin etwa halb so gross wie ganz Europa. Das war also eine «grossartige» zivilisatorische Leistung der ehemaligen Kolonialherren.

        Auch in Burundi soll es bei der Unabhängigket nur gerade eine Person mit Hochschulabschluss gegeben haben. Eine schwache Voraussetzung, um die Wirtschaft des Landes in Gang zu bringen.

        Handelsmässig war Burundi noch in den 80er Jahren mehr mit Belgien verknüpft, als mit dem ganzen afrikanischen Kontinent. Die ehemaligen Kolonialherren, zusammen mit der Weltbank und dem IWF, haben diese Glanzleistung an Wirtschaftsintegration realisiert. Wollte die Schweiz so etwas nachmachen, müsste sie mehr Handel z.B. mit Uruguay haben als mit ganz Europa.

        Was übrigens die «natürliche» Arbeitsleistung von Afrikanern betrifft, sollten Sie vielleicht erklären, warum so viele Fussballclubs – auch in der Schweiz – ohne afrikanische Spezialisten kaum sehr weit kommen könnten.

        Was Afrika braucht, ist weniger «Entwicklungshilfe» als respektvolle wirtschaftliche Zusammenarbeit «auf Augenhöhe». Das Potential ist durchaus vorhanden.

    • am 31.08.2021 um 09:11 Uhr
      Permalink

      @Josef Hunkeler
      Ein paar Tropfen Öl im Mittelmeer fallen nicht auf. Ein paar Tonnen Öl führen zu einer
      Umweltkatastrophe.
      Ab einer bestimmten (Macht-) Grösse gelten etwas andere Gesetze.

      • Portrait_Josef_Hunkeler
        am 31.08.2021 um 18:31 Uhr
        Permalink

        Das kann auch ich nachvollziehen. Transfers und Vermögensmanipulationen sind aber auch auf kleinem Niveau möglich. Eben wurde im Kanton FR ein Pensionskassenmanager verurteilt, welcher eine Stiftung für Gesundheitsarbeiter durch fehlgeleitete Börsenspekulationen um einen Grossteil des angesparten Alterskapitals betrogen hat.

        Machtmissbrauch ist nicht nur bei grossen Vermögensverwaltern möglich.

    • am 1.09.2021 um 11:45 Uhr
      Permalink

      Es fängt ja schon mal damit an, dass das Korn, welches der Bauer sät, um ein Vielfaches teurer ist, als ein Korn, das er erntet (patentiertes Saatgut, Saatgutzwang etc.). Und dann werden die 60, 180 oder 300 Körner auch noch dem Weltmarkt ausgesetzt, dabei wird auf besonders tiefe Preise abgezielt und an den Börsen wird besonders lukrativ auf den Verlauf der Preise gewettet.
      Ja, mit diesen Körnern wird viel Geld verdient! Nur Tatsache ist, dass gut 90% der Arbeit beim Bauern verbleibt und gut 90% des Gewinns bei jemandem, der am Abend nicht Rückenschmerzen hat, wenn er ins Bett geht.

  • am 30.08.2021 um 12:48 Uhr
    Permalink

    Alles klar:
    Black Rock ist eine Schatten-Bank – und
    Regierungen sind Schatten-Regierungen.

    Ist alles im grünen Bereich:
    denn je wärmer das Klima wird –
    umso mehr Schatten tut uns gut !

    wolfge
    scheinbar.org

  • am 30.08.2021 um 13:05 Uhr
    Permalink

    «Wenn Sie allerdings am 27. August 2020 Ihre 100’000 Franken in Aktien des Vermögensverwalters BlackRock angelegt haben, dann haben diese am letzten Freitag, also nach einem Jahr, einen Börsenwert von 160’500 Franken erreicht.» – Für jene die von der Hand in den Mund leben ist die Börse natürlich irrelevant. Für die Meisten von uns, die wie oben beschrieben über längere Zeiten grössere Summen zur Verfügung haben sind Aktien eine Überlegung wert. Es muss ja nicht unbedingt BlackRock sein. Kapitalgewinn und Vermögensaufbau ist in erster Linie eine Frage der Zeit und der Disziplin. Man muss da schon in Zeiträumen von 10 Jahren und darüber denken und sich an ein paar wenige Börsengrundsätze halten. Rückblickend ist ersichtlich: wer frühzeitig und systematisch investiert hat, konnte seinen Wohlstand massiv steigern, siehe oben. Professor Erwin Heri leistet mit seiner Akademie «Fintool Geldwissen für alle» eine hervorragende Arbeit: https://fintool.ch/intro

  • am 30.08.2021 um 13:06 Uhr
    Permalink

    Aus den oben genannten Gründen empfehle ich das Buch «Die Humane Marktwirtschaft» (HMW):

    https://anderweltverlag.com/epages/7ebd50b8-862e-4d44-b6b2-7afce366b691.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/7ebd50b8-862e-4d44-b6b2-7afce366b691/Products/ISBN9783940321138

    In der HMW wird nicht die Arbeit besteuert, sondern insbesondere leistungslose Einkommen und vor allem alle Endprodukte und Dienstleistungen. Es gibt keine Zentralbank- und Geschäftsbanken-Geldschöpfung aus dem Nichts und auch keinen Zins und Zinseszins mehr, denn die Geldmenge wird konstant gehalten und ein bescheidenes, bedingungsloses Grundeinkommen pro Kopf wird fix eingerechnet und bezahlt.
    Bargeld und freie Märkte bleiben bestehen.
    Eigenverantwortung und Selbstbestimmung werden gross geschrieben.
    Das Prinzip: Zuerst ansparen, dann ausgeben. Kredit über Banken nur, wo es wirtschaftlich Sinn macht, aber Konsumkredite sind teuer. Kreditkarten sind obsolet.
    Höhere Produktivität führt zu billigeren Produkten und mehr Freizeit.
    Die flexible Altersvorsorge und viele andere Dinge werden über einen zentralen Wertspeicher gesichert. Geld ausserhalb des Wertspeichers «altert», damit Geld bestmöglich im Umlauf bleibt.

    Ich empfehle diesen realistischen Entwurf für ein völlig neu konzipiertes Wirtschafts- und Finanzsystem zum Wohle aller Menschen als mögliches Zukunfts-Szenario, um die oben beschriebene unanständige Macht & Konzentration des Kapitals zu brechen.

    Viel Spass bei der Lektüre.

  • am 30.08.2021 um 16:08 Uhr
    Permalink

    Wir sehen gerade, wie, mit welchen scheinheiligen «Argumenten» die 99%-Initiative gebodigt werden soll! Viel zu viele leichtgläubige Schweizer werden auf den Leim kriechen und «nein» stimmen. «Good morning»? – Good night!

  • am 30.08.2021 um 18:12 Uhr
    Permalink

    Alles was mit dem grossen Geld zutun hat, ist im Prinzip kriminell. Dafür brauche ich nicht noch ein Buch mehr zu lesen. Und es würde auch nichts ändern!

    • am 31.08.2021 um 10:34 Uhr
      Permalink

      @Ueli Keller: Es mag schon sein, dass es nichts ändert, nochmals ein Buch zu lesen. Wichtig ist vor allem eines: selber denken, auch gegen die ganze Masse. Es scheint, dass wir auf der Strasse zu einem neuen Totalitarismus schon zu weit fortgeschritten sind. Trotzdem: Kapitulieren kommt nicht in Frage, schon aus Verantwortung gegenüber unseren Kindern, die voll in das neue System hineinwachsen. Lesen Sie nur diesen Artikel, es sind drei Seiten, die in der Neuen Rheinischen Zeitung erschienen sind, von Dr. Rudolf Hänsel: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=27597.

      • am 31.08.2021 um 18:40 Uhr
        Permalink

        Geschätzter Herr Sachs, auch das, was Herr Hänsel geschrieben hat, ist mir längstens und bestens bekannt. Und ich bleibe dabei: noch mehr lesen, reden oder schreiben kann es nicht bringen. Oder mit Erich Kästner ganz kurz auf den Punkt gebracht: Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es!

  • am 31.08.2021 um 02:17 Uhr
    Permalink

    Nach den naturwisssenschaftlichen Lehrsätzen der Physik sind Arbeit und Leistung die Grundvoraussetzungen für Kraft, die ich hier als Potenz oder gar als Omnipotenz benennen möchte. In der Finanzwirtschaft gelten andere Gesetze. Da kann man mit Geld, so man es hat, ohne jede Arbeit und ohne jede Leistung, an Omnipotenz gewinnen. Das widerspricht allen Naturgesetzen. Aber all diejenigen, die sich auf diese Weise bereichern, kümmern sich ja sowieso keinen Deut um die Natur und die Naturgesetze.

    • Portrait_Josef_Hunkeler
      am 31.08.2021 um 13:52 Uhr
      Permalink

      Bitte nicht alle subjektiven Einschätzungen als «Naturgesetz» einzustufen.

      Die meisten dieser «Gesetze» sind nicht mehr als Hypothesen von mehr oder weniger informierten Leuten.

    • am 1.09.2021 um 09:46 Uhr
      Permalink

      Kürzer und besser kann man es nicht beschreiben!

  • am 31.08.2021 um 08:20 Uhr
    Permalink

    Danke für diese tollen Recherchen. Ich (als Covid-Massnahmen-Kritiker) freue mich, dass alle politischen Richtungen beim Infosperber platz haben und besprochen werden. Aus links/rechts wird endlich wieder «Meinungsaustausch».

  • am 31.08.2021 um 11:19 Uhr
    Permalink

    «Sie sind … um 60,5 Prozent reicher geworden. In einem Jahr! «. Das Problem auf den Punkt gebracht.

  • am 31.08.2021 um 14:08 Uhr
    Permalink

    Herr keller, wissen ist macht und nichtwissen ist ohnmacht. Eine gaenzlich andere angelegenheit ist es, ob man adaequten gebrauch vom erworbenen wissen macht ebenso wie, ob das erworbene wissen ausreicht die verhaeltnisse zu aendern.

    Letztlich aber muessen wissen und nichtwissen dem willen den vortritt lassen, die verhaeltnisse zu aendern. Ohne optimismus kein anfang. Mit optimismus und aktion, vielleicht eine verbesserung.

    Jede person, ob gewollt oder nicht, trifft eine wahl.

    • am 31.08.2021 um 18:45 Uhr
      Permalink

      Eine Wahrheit kann erst wirken,
      wenn der Empfänger für sie reif ist.
      Christian Morgenstern (1871–1914)
      Wie beispielsweise beim Wasser erfahre und erlebe ich auch bei Wahrheiten verschiedene Aggregatzustände: fest, flüssig und gasförmig. Was den konkreten Umgang mit Wahrheiten betrifft, so begegnen mir in der Politik in etwa folgende acht Verhaltensweisen: Wahrheiten nicht wissen, Wahrheiten nicht wissen wollen, Wahrheiten zwar wissen aber nichts Entsprechendes tun, Wahrheiten wissen und sie beim Handeln beachten wollen, Wahrheiten verheimlichen, Wahrheiten vertuschen, fahrlässig Unwahrheiten sagen, bewusst Lügen verbreiten. Und so wie bei der Politik sehe ich im Prinzip den Umgang mit Wahrheiten auch bei Medien, bei der Wirtschaft und bei Wissenschaften.

  • am 31.08.2021 um 21:07 Uhr
    Permalink

    Jetzt weiss ich es endlich. Es gibt links und es gibt rechts. Rechts ist nicht unbedingt gut aber auf jeden Fall besser als links. Rechts gibt es den Kapitalismus und da der besser als Sozialismus und Kommunismus ist wird er dann von bestimmten Volkswirten zum «Naturgesetz» erklärt. Volkswirtschaft hat mit Physik genausowenig zu tun wie Religion mit Biologie. Volkswirtschaft kann man aber schon mit Religionswissenschaften vergleichen, nur das hören die Volkswirte überhaupt nicht gerne. Blackrock wird wachsen und wachsen usw. und auf der anderen Seite wird irgendwas weniger. Wer das für «normal» hält, es hat natürlich was mit Normen zu tun, trägt gigantische Scheuklappen. Aber so muss es sein. Und dann taucht auch noch ein Piketty in Frankreich auf und der wird leider genauso wie Jean Ziegler im kapitalistischen Getöse verschwinden. Karl Marx hat man schon zum ideologischgen Gründervater der schlimmsten Diktaturen erklärt. Weiter so , nach uns die Sintflut …

  • am 1.09.2021 um 11:15 Uhr
    Permalink

    Vielen Dank für diesen informativen Artikel, lieber Christian Müller. Ich habe aufgrund deines Textes das neue Buch sofort bestellt und warte gespannt auf seine «Ankunft».
    Ja, wenn es den Infosperber nicht gäbe, müsste er erfunden resp. geschaffen werden; aber es nützt natürlich nur etwas, weil viele sehr gute Journalisten wie du regelmässig interessante, echte News liefern.

  • am 16.09.2021 um 01:17 Uhr
    Permalink

    In unserer kapitalistischen Welt ist Geld ein zentrales Thema. Niemand hat zu viel davon, aber die meisten Menschen haben zu wenig. Da der Besitz von Geld, die Einkommensquellen, heute so lebens- oder gar überlebenswichtig sind, warum ist das in unseren Schulen kein Pflichtstoff? Klar, über Geld spricht man nicht, entweder man hat es oder nicht, basta! An gewissen Oberstufenschulen dürfen Banken für sich und ihre Produkte Werbung (respektive Ausbildung?) machen. Es wäre doch wesentlich sinnvoller, wenn man jungen Menschen «follow the money» beibringen und sie so hellhörig für all die unmenschlichen, asozialen Manipulationen machen würde, die Milliarden von Menschen ausbeuten und zu einem «modernen Sklaventum» zwingen. Wir sollten doch Menschen zu sozialen Wesen erziehen und nicht zu Finanzhaien. Von denen gibt es eh schon zu viele.

    • am 16.09.2021 um 12:53 Uhr
      Permalink

      Lieber Felix von Wartburg,

      die meisten Menschen ähneln Schafen
      welche von Wölfen bedrängt werden.

      Was -leider- schon mit der schulischen Erziehung beginnt.
      Denn «dort» lehrt man die «Hoffnungs-Träger» sich wie Wölfe zu verhalten.

      Wir bräuchten -dringendst- mehr «Hunde», die fähig sind, Wölfe im Schach zu halten-
      aber «Hund» -also emphatischer, intelligenter, engagierter Mensch-
      zu werden und zu sein, dazu werden wir durch Gene UND «Um-Welt» geprägt –
      und anschliessend «vom System» als un-bequem unterdrückt.

      Eine «Wende zum Guten, zum menschlichen und fairem Umgang miteinander» wird aber nur dann beginnen, wenn «unsere» Hunde stärker und zahlreicher werden als «unsere» Wölfe.
      Was nur mit entsprechenden Erziehungs-Umstellungen bei Eltern, Kindergarten, Schulen und «höheren Lehranstalten» -weltweit- eingeläutet werden kann.

      So lange «die Systeme» beharren, sollten wir alle -und insbesondere die «beruflich erziehenden Menschen»- -wenigstens- bewusst damit beginnen,
      Empathie und soziales Mit-Verantwortungs-Bewusstsein unserer Zöglinge optimal zu fördern.

      Ein laaanger Weg – aber jeder noch so lange Weg beginnt mit Schritt 1 , dem viele kleine Schritte folgen.

      Wolfgang Gerlach
      scheinbar.org

      • am 17.09.2021 um 02:12 Uhr
        Permalink

        Lieber Wolfgang, du sprichst mir aus dem Herzen. Im Mittelalter gab es nur die Obrigkeit der Adligen und der Kirche. Später stiess die Politik dazu, die aber stark verbandelt war mit Adel und Kirche. Mit der Industrialisierung kam eine neue Potenz hinzu, die Wirtschaft. Von da an gab es die Wirte und jene, die schafften. In der Natur sind Wirte zum Nutzen anderer Pflanzen, Tiere oder Pilze da. Deshalb heissen sie zu Recht «Wirte». Sie bewirten andere Gäste und Konsumenten, fördern und begünstigen deren Wachstum und ihre Vermehrung. Das gilt auch für den Virus Covid 19. Die Wirtschaft in unserem heutigen Leben verfolgt aber ganz andere Ziele. Sie bewirtet nicht, sondern sie schröpft ab wo sie nur kann. Was heute mit Wirtschaft bezeichnet wird, bewirtet nicht mehr die Mehrheit der Menschen, sondern nur eine kleine Minderheit, die eh schon von allem zu viel hat. Im Mittelalter und auch danach gab es nur einen Geld-Kreislauf. Das Geld floss vom Bürger zum Bäcker, vom Bäcker zum Müller, vom Müller zum Maurer, vom Maurer zum Maler, vom Maler zum Spengler usw. usw. Alle Geld-Transfers liefen über eine Bank. Irgendwann hatten die Banken so viele angelegte Guthaben, dass sie auf die Idee kamen, damit Kredite zu vergeben, an denen sie durch Zinsen Geld verdienen konnten. Sie investierten dabei nicht ihr eigenes Geld, sondern das Geld ihrer Kundschaft. Das ist bis heute so. Das gilt für Kleinbanken wie für Blackrock.

      • am 17.09.2021 um 14:42 Uhr
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        Es war einmal –
        vor nicht allzulanger zeit, gegen 1960,
        als ich mein erstes geld verdiente.
        bar. in der lohntüte.(krankenkasse und rentenversicheung wurden wohl direkt über den arbeitgeber beglichen ?)
        auch im studium, beim taxifahren -zwecks unabhängigkeit vom papa- gabs noch bargeld.
        es wurde bar bezahlt. und zig % der «normalbürger» hatten kaum irgendwelche «laufenden verpflichtungen».

        so richtig geld in den umlauf kam erst gegen 1965, als fast jeder mensch ein bankkonto haben musste.
        ab da schossen dienstleister aller couleur aus dem boden – so wie es in der wüste nach dem ersten regen spiest, schiesst und erblüht.

        gut so ? teils / teils. jede medaillie hat eben 2 seiten –

        ! UND einen rand !

        und der rand wächst und wächst. turbo-mässig.
        während die seiten sich nur weiter auseinder-bewegen.

        wir werden zur randgesellschaft. mit bodensatz, viel hohlraum – und deckel drauf.

        man könnte da-rüber grübeln.
        hyper-grübeln.

        und warten auf den wind of change.

        wolfgang gerlach
        scheinbar.org

      • am 17.09.2021 um 10:03 Uhr
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        Lassen wir uns kein X für ein U vormachen: für eine alle und alles umfassend gute und nachhaltig zukunftsfähige Welt braucht es ganz andere Wege als sie die Mehrheit seit Hunderten von Jahren geht, und immer noch weiter gehen will. Wir wissen, dass gross Mächtige und schwer Reiche weiterhin alles tun wollen, um eine für alle günstige Entwicklung zu verhindern: weil sie nicht ihren Interessen dienen kann. Wenn wir sie lassen, werden sie unsere Welt scham- und rücksichtslos verprassen. Es braucht nicht nur den ersten und noch viele Schritte, sondern auch – und ohne Schafe, Wölfe und Hunde – einen ganz andern Weg.

      • am 18.09.2021 um 00:15 Uhr
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        Sehr geehrter Ueli Keller,
        ich danke für ihre Kritik – denn jede Kritik macht wenigstens Nach-Denken – was gut ist !

        Wobei ich rein destruktive Kritik,
        also eine Kritik, die NUR verneint bis schmäht
        OHNE selbst ein winzigst Wenig eigene, konstruktive, Gedanken bei-zu-steuern

        für sinnlose Verschwendung halte-
        sinnlose Verschwendung eigener Zeit und Energie
        und sinnlose Verschwendung von Zeit und Energie der Leser

        Trotz – Dem – ! und gerne ! – :
        Alles Gute für Sie !

        Wolfgang Gerlach
        scheinbar.org

      • am 18.09.2021 um 18:05 Uhr
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        Hunde die bellen, beissen nicht: aber nein aber auch!?

  • am 17.09.2021 um 00:55 Uhr
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    Herr gerlach, ich denke es sind die lohnarbeit, die die menschen im gehorchen trainiert, die verbildung zur duckmaus in den schulen, die heute uebliche unterhaltung, die den menschen falsche ziele vorgaukelt und die reprasentative demokratie, die verhindert, dass die leute tun, was sie fuer richtig halten, die bewirken, dass die heutigen modernen menschen nicht in der lage sind in der politischen sphaere der gesellschaft ihre interessen offensiv zu vertreten.

    • am 17.09.2021 um 11:53 Uhr
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      lieber herr kaschek,
      lohn-arbeit ist ganz sicher nichts grundsätzlich übles-
      erstens gibt es keine sinnvollen alternativen-
      zweitens ist auch jeder selbstständige, der anderen zu-arbeitet ein lohn-arbeiter
      drittens hängt es -beispielsweise- von der gesetzgebung, der jeweiligen unternehmens-struktur und dem allgemeinen wohlstand ab, wie un – frei ein mit-arbeiter ist.

      am un-freisten sind beamte, die bedingungs-los gehorchen und durch-führen müssen.
      deren «kadaver-gehorsam» aber bestens honoriert wird, denn
      sie bekommen keinen lohn nach leistung, sondern werden -per gehalt- alimentiert
      sie werden auch in zeit-abständen «automatisch befördert»
      sie bekommen gut 50% mehr «rente» – in bezug auf den «lohn»

      mein vater war schul-leiter und «lehrer mit leib und seele» und litt oft unter den «erlassen», welcher er pflichtgemäss realisieren musste. er war nun mal beamter.

      wobei es jedem «un-bescholtenen bürger» freisteht, beamter zu werden.

      DAS war nur ein kleiner Teil-Aspekt zum Thema des Autors – dessen deutlich bessere Umsetzung -mit viel Glück- noch hundert Jahre dauern wird.

      Freundliche Grüsse !
      Wolfgang Gerlach
      scheinbar.org

  • am 18.09.2021 um 01:26 Uhr
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    Sie taeuschen sich herr gerlach.

    Lohnarbeit, zu der man gezwungen ist, ist die aufhebung der menschenwuerde. Sie ist der zwang das vermoegen jemanden anders zu mehren, die eigenen kinder darben zu lasse um denen eines anderen angenehme verhaeltnisse zu schaffen.

    Erzwungene lohnarbeit ist die hoelle auf erden. Lohnarbeiter sind untertanen, sind befelhsbefolger.

    Es ist ergebnis von 70 jahren geheirnwaesche, dass die menschen das vergessen haben. Es ist ergebnnis derselben gehirnwaesche, dass viele glauben, lohnarbeit sei alternativlos.

    • Portrait_Josef_Hunkeler
      am 18.09.2021 um 12:09 Uhr
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      Lohnarbeit kann sehr wohl im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. Ich war jedenfalls nicht immer unzufrieden, nicht selber alle Büroeinrichtigungen beschaffen zu müssen, aber auch, um nicht das ganze Unternehmerrisiko tragen zu müssen.

      Die Delegation dieser Aspekte an ein Unternehmen, bzw. an einen Chef ist sehr wohl auch geldeswert. Das Arbeitskapital und die Arbeitssicherheit, welche ein Arbeitsgeber anbietet, scheint doch von sehr vielen Leuten geschätzt zu werden, so dass auch eine Beteiligung des Chefs am gesamten Produkt der Arbeit sinnvoll erscheint.

      Zugegebenermassen schaffen solche Abhängigkeiten auch Missbrauchpotential. Aber dies wird in den meisten Fällen kaum ausgereizt.

      • am 18.09.2021 um 23:38 Uhr
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        Her hunkeler, der punkt ist, dass der lohnarbeiter 1. Nur arbeit hat, wenn ein anderer ihn ueberhaupt laesst und 2. Der lohnarbeiter diesem anderen durch seine arbeit einen profit verschaffen muss.

        Dass es heute die lohnarbeit als dominierende form der arbeit gibt ist nicht ausweis davon, dass sie eine zweckmaessige oder gar humane einrichtung ist.

        Meine sichtweise ist die, dass sie geblendet werden von dem umstand, dass nach dem wk2 in westeuropa eine verhaeltnismaessig lange phase relativen wohlstands eingetreten war.

        Was glauben sie eigentlich, was die masse der leute arbeiten wird, wenn die moderne informatik mit voller wucht in produktion wie dienstleistung einbricht? Dann werden sie naemlich sehen, dass die automatisierten produktiven kapazitaeten so weit ueber der vorhandenen arbeitskraft liegt, dass es ohne grundlegende aenderungen des gesellschaftsvertrags wieder zu massenhafter arbeitslosigkeit und armut kommt.

        Meiner ansicht nach ist der einzige ausweg aus diesem problemkomplex, dass die staaten systematisch kooperativen foerdern. Das koennte so aehnlich sein, wie das die uk laber party zu zeiten corbyns angepeilt hat.

    • am 18.09.2021 um 12:31 Uhr
      Permalink

      Lieber Herr Kaschek,

      ich kann damit leben, dass wir verschiedener Meinung sind.

      DAS aber hier aus-zu-diskutieren wäre für Mit-Leser eine Zumutung.
      Sie erreichen mich -wenn gewünscht- über marmaris.tec@gmail.com.

      Freundliche Grüsse –
      und alles Gute !

      Wolfgang Gerlach
      scheinbar.org

      • am 18.09.2021 um 23:38 Uhr
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        Null problemo.

  • am 18.09.2021 um 04:22 Uhr
    Permalink

    Es gab mal eine Zeit, vor der Industrialisierung, das floss das Geld in einem geschlossenen Geld-Kreislauf von Bürgern zu Bürgern, von Handwerker zu Handwerker, vom Kleinunternehmen zum Kleinunternehmen und von Menschen und Betrieben zum Staat. Als die ersten Banken aufkamen, wurde ihnen Geld zum sicheren Horten und verteilen anvertraut. Die Banken fingen an, mit dem gehorteten Geld – das ihnen gar nicht gehörte – Geschäfte zu machen, vor allem durch Kreditvergaben und Äufnung von Sparguthaben. Als Jugendlicher hatte ich ein Sparheft, dessen Einlagen mit 4,5 Prozent positiv verzinst wurden. In einem Jahr wurden somit aus 1000 Franken 1045 Franken. Ohne mein Zutun. Später, als ich unfreiwillig eine Banklehre absolvieren musste, realisierte ich, dass sich bei einer Verzinsung von rund 8 % ein Kapital in zehn Jahren verdoppeln würde, ohne irgendwelche irgendwelche Leistung oder Arbeit. Da stellte ich mir die Frage, die mich noch heute beschäftigt, wie kann so etwas abstraktes wie Geld sich ohne Leistung und Arbeit wertmässig fast grenzenlos vermehren? Das hat mit der Realwirtschaft nichts zu tun und gehört in eine dubiose Scheinwirtschaft. Diese hat mit der realen Wirtschaft und mit unserem realen Leben absolut nichts mehr gemeinsam. Aber sie beherrscht uns. Dessen müssen wir uns bewusst sein.

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