Das Spiel: Verschnörkelte Muster legen

Viele Legespiele bedienen sich an ganz klassischen Elementen. So macht das auch «Loops & Lines». Die Spielregeln sind in wenigen Minuten erklärt und die Reaktionen sind oft gleich: Das hat man doch schon einmal gesehen. Den Unterschied macht das Spiel mit den verschnörkelten Mustern beim Nachziehen neuer Plättchen. Dann muss man sich entscheiden, ob man neue Plättchen haben will oder lieber Punkte schreiben möchte. Denn manchmal lohnt es sich, eine Runde abzuwarten, um später noch mehr Punkte zu erhalten.
Hinter einem Sichtschirm hält man seine sechs Legeplättchen geheim. Auf den Plättchen findet man in zwei gegenüberliegenden Ecken Teile eines Kreises. Obwohl «Kreis» eigentlich nur auf ein Symbol im Spiel exakt zutrifft. Weitere Symbole besitzen Ecken, Kanten oder Loopings. Sie lassen sich aber alle mit vier Teilen zu einem Muster schliessen. Eine kleine Auslage auf dem Spieltisch dient als Startvorgabe.
Niedrige Einstiegshürde
Die Spielregeln sind schnell zusammengefasst. Wer am Zug ist, legt mindestens eines seiner Plättchen passend an ein Muster in der Auslage. Dabei orientiert man sich an den Mustern auf den Plättchen. Ein neues Plättchen muss seitlich angelegt werden. Sollen weitere Teile folgen, muss man immer an das zuletzt angelegte Plättchen platzieren. So entstehen in einer Partie verschnörkelte Kreise auf dem Spieltisch in unterschiedlichen Varianten. Von den Farben darf man sich nicht irritieren lassen. Was zählt, sind einzig die Linien, die in den einzelnen Kreisen gleich bleiben müssen.

Wer im eigenen Spielzug einen Kreis schliessen kann, erhält Punkte in der Anzahl der gleich aussehenden Kreise auf dem Tisch. Nun folgt der besondere Kniff von «Loop & Lines». Wer Punkte erhält, darf sich keine neuen Plättchen nehmen und spielt in der folgenden Runde mit den übriggebliebenen Plättchen weiter. Mindestens ein Plättchen muss man jedoch platzieren. Gibt es dafür keine Punkte, zieht man anschliessend wieder auf sechs Plättchen nach. Die zentrale Frage in jeder Spielrunde lautet also: Punkte holen oder Plättchen nachziehen?
Die Möglichkeiten sehen
In ganz seltenen Fällen schafft man es, sämtliche sechs Plättchen anzulegen. Dann darf man sich ausnahmsweise Punkte notieren und Plättchen nachziehen. Das Bild, das sich auf dem Tisch bietet, wird bunter und verschnörkelter. Zudem erhöht sich in jeder Runde die Anzahl der möglichen Legeplätze. Während man zu Beginn die Möglichkeiten schnell überschaut, muss man später gut ausloten, was möglich ist. Da sich auch die Anzahl der Kreise auf dem Tisch erhöht, liegen viele Punkte drin. Es ist auch erlaubt, mehrere Kreise in einem Spielzug zu schliessen und dadurch mehrfach zu punkten.
Wer zuerst 25 Punkte erreicht, läutet die letzte Spielrunde ein. Punkte nimmt man sich mit kleinen Chips. So behält man jederzeit den Überblick. Wer am Ende die meisten Punkte besitzt, gewinnt.
Bei «Loops & Lines» verbreitet sich ein sehr klassisches Spielgefühl am Tisch. Das Anlegen der Plättchen geschieht intuitiv. Man könnte mit den kleinen Teilen auch gut alleine seine Muster puzzeln. Was eher überraschend ist: «Loops & Lines» entscheidet sich mit dem Nachziehen der Plättchen und dem Vervollständigen der Muster zum richtigen Zeitpunkt. Dafür muss man das Spielgeschehen und die Auslage gut im Blick haben, damit man rechtzeitig mit den passenden Plättchen bereit ist.
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Loops & Lines
Ein Legespiel von Florian Racky
Illustrationen: crosscreative
Für 2 bis 4 Personen
Ab 8 Jahren | ca. 30 Minuten
Verlag: moses. | ca. 24 Fr. / 20 Euro
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Patrick Jerg betreibt seit 15 Jahren die Webseite brettspielblog.ch und veröffentlicht regelmässig Spielkritiken über Brett- und Kartenspiele.
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