Sperberauge

Post: Trotz Drohung keine Quittung

Sperber Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des AutorsKeine © Bénédicte Sambo

Red. /  Wer Postfachschlüssel nicht zurückgibt, muss Ersatzschloss zahlen. Doch die Post quittiert die Rückgabe nicht.

Haben Sie je einer Firma oder einem Vermieter Schlüssel zurückgegeben, ohne eine Quittung zu erhalten? Bei der Post scheint dies Standard zu sein.
In der Gemeinde Köniz BE hat die Post eine Postfiliale geschlossen und mit ihr gleich auch die Postfächer entfernt. Am 8. Januar 2015 schrieb die Post einer Postfach-Inhaberin: «Falls Sie Ihre vier Postfach-Schlüssel nicht oder unvollständig zurückgeben, stellen wir Ihnen den Preis für ein Ersatzschloss in Rechnung.»
Die Postfach-Inhaberin konnte ihre Schlüssel nicht per Einschreiben zustellen, denn die Post schrieb ihr vor, an welcher Poststelle sie diese persönlich abgeben müsse. Als sie dort war und ihre Schlüssel abgeben wollte, wünschte sie verständlicherweise eine Quittung. Denn falls die Post ihr für ein Ersatzschloss Rechnung stellt, muss sie beweisen können, dass sie alle vier Schlüssel abgegeben hat. Doch die Postangestellte am Schalter erklärte ihr, eine Quittung sei «nicht vorgesehen».
Auf eine Rückfrage bei der «Briefzustellregion Bern», die das Abgeben der Schlüssel verlangte und mit dem Bezahlen eines Ersatzschlosses drohte, erklärte der Zuständige, er fände es «nicht so gut», wenn keine Quittung ausgestellt würde. Aber dafür seien die weiter oben zuständig. Er werde es dort melden.

Es wird sich zeigen, ob die Postverantwortlichen der Meldung Folge leisten und in Zukunft bei Schlüssel-Rückgaben eine Quittung vorsehen.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine

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2 Meinungen

  • am 7.03.2015 um 13:25 Uhr
    Permalink

    "eine Quittung sei «nicht vorgesehen»» Die Post wird irgendwann die Quittung erhalten für solches Verhalten (das leider zunimmt) – nicht vorgesehen natürlich.

  • am 7.03.2015 um 13:25 Uhr
    Permalink

    Es ist eigentlich ganz einfach. Bei der Post muss man sich taktisch verhalten: selbst eine vorbereitete Quittung mitbringen und am Schalter gegen die Schlüssel unterschreiben lassen. Dann kann der so engagierte und für den Kunden beschäftigte Postangestellte ohne Mühe und unreglementierten Aufwand die Quittung ermöglichen. Es ist auch bei der Post so, den Chef, der sich nichts überlegt, kann/will der Mitarbeitende nicht ersetzen…..

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