Challenger 2 beim Verlad

Challenger 2 Panzer der britischen Armee beim Verlad in Estland © err

Auch Russland hat guten Grund, sich bedroht zu fühlen

Christian Müller /  Russland wird beschuldigt, einen Einmarsch in die Ukraine vorzubereiten. Die NATO-Truppen an Russlands Grenzen sind kein Thema.

Am 8. September 1941, vor 80 Jahren, gelang es der deutschen Wehrmacht, die russische Stadt Sankt Petersburg – damals hiess sie Leningrad – hermetisch abzuriegeln. Nicht russische Soldaten zu töten war das Ziel. Das Ziel war, die zivile Bevölkerung – Männer, Frauen, alte Menschen und Zehntausende Kinder – auszuhungern: sie auf dem Weg über den Hungertod umzubringen. Es war, wie es erhaltene schriftliche Dokumente zeigen, das erklärte Ziel, die ganze Stadt vom Erdboden verschwinden zu lassen. Über eine Million Menschen – Zivilisten! – kamen dabei in der abgeriegelten Stadt tatsächlich zu Tode, viele durch die andauernden Bombardements, die meisten aber verhungerten, wie von den Deutschen so gewollt. Erst 871 Tage später, am 27. Januar 1944, gelang es der Roten Armee, die deutsche Umzingelung der Stadt zu durchbrechen und wieder Lebensmittel in die Stadt zu bringen. 

Und das soll einfach vergessen werden? In Sankt Petersburg ist die Erinnerung omnipräsent.

Und jetzt das

Nur eine gute Lebenslänge später, 2017, landen Transportschiffe der britischen Armee in Paldiski nahe der Hauptstadt Tallinn und bringen «Challenger 2»-Panzer nach Estland: jene Kriegsungeheuer mit über 60 Tonnen Gewicht, einer 120mm-Kanone und 450 km Aktionsradius. Von dort werden sie noch 140 Kilometer weiter nach Osten gebracht, nach Tapa, wo die Briten nun eine militärische Basis betreiben. Und hier, knappe fünf Panzerstunden von Sankt Petersburg entfernt, nehmen sie seither regelmässig an den Manövern der «NATO Enhanced Forward Presence» teil. Der Name sagt’s: «Enhanced Forward Presence» heisst so viel wie «verstärkte Präsenz vorne», also möglichst nahe an der Grenze zu Russland. Und von Tapa bis zur russischen Grenzstadt Iwanhorod sind es denn auch tatsächlich nur noch 150 Kilometer.

(Im Frühling 2021 hat die Rüstungsfirma RHEINMETALL BAE SYSTEMS LAND RBSL einen Auftrag zur technischen Modernisierung des Panzers Challenger 2 erhalten; das Auftragsvolumen übersteigt eine Milliarde US-Dollar. Wer Kriegsverherrlichung mag und sich das Ungeheuer gerne anschauen möchte, hier anklicken.)

Seit Wochen wird Richtung Russland geschossen – vorerst noch verbal

Aber obwohl die NATO ihre Manöver mit aus anderen Ländern herbeitransportierten Waffen bewusst nahe der russischen Grenze durchführt, wird seit Wochen und vor allem in den letzten Tagen Russland der Vorwurf gemacht, in der Nähe der ukrainischen Grenze Truppen zusammenzuziehen. Dabei wird zum Beispiel Russlands Waffenplatz in Jelnja erwähnt. Jelnja, eine Kleinstadt, die schon im Zweiten Weltkrieg von den deutschen Truppen hart umkämpft wurde, liegt östlich von Smolensk, also deutlich näher an Belarus als an der Ukraine. Bis zur ukrainischen Nordgrenze sind es über 300 Kilometer, bis zum Donbass, wo sich die ukrainische Armee für den «geplanten» russischen Einmarsch in Stellung bringt, sind es gut und gerne 1000 Kilometer. Und Achtung: In Estland sind es britische Panzer, die bewusst «vorne» den Einsatz gegen Russland üben; in Jelnja, einer russischen Stadt, sind russische Panzer stationiert.

Die Springer-Presse giesst noch mehr Öl ins Feuer

Am Samstag, 4. Dezember, hat die deutsche Bild-Zeitung aufgrund von NATO- und Geheimdienstinformationen, wie sie behauptet, den russischen Angriffsplan im Detail vorgestellt. Dabei muss man wissen, dass der Springer-Medienkonzern, zu dem die «BILD» gehört, bereits zu 48,5 Prozent zwei amerikanischen Firmen gehört und Matthias Döpfner, der Konzernchef, mit eigenen Aktien und von Friede Springer übertragenen Abstimmungsrechten auf 44,4 Prozent kommt (Angaben vom September 2021) – und dass Döpfner öffentlich dafür plädiert, dass Deutschland sich näher an die USA anlehnen soll. Da sind gute Beziehungen zur NATO und zur CIA kein Wunder. Wer die CIA in den vergangenen Jahrzehnten beobachtet hat, weiss, dass sie nicht publiziert, was wahr ist, sondern was ihr bzw. den USA machtpolitisch nützt. Spätestens seit dem Angriff auf den Irak 2003 eine Binsenwahrheit.

Die deutsche «BILD» weiss Bescheid – dank der CIA und anderen Geheimdiensten. (BILD vom 4. Dezember 2021) – Zu jenen, die willentlich Hass schüren, gehört leider auch die CH Media-Gruppe in der Schweiz. Siehe unten unter «Weiterführende Informationen».

Will Selenskyj im Donbass seine Präsidentschaft retten?

Unabhängigere Beobachter wissen, dass das grösste Problem im Moment in der Ukraine zu suchen und zu finden ist. Präsident Wolodymyr Selenskyj verliert schon bald im Wochenrhythmus politische Zustimmung. Da nützt auch nicht mehr, dass er seit seiner Wahl zum Präsidenten im Frühling 2019 bereits Dutzende Minister abgesetzt beziehungsweise ausgewechselt hat. Die grosse Gefahr ist jetzt, dass er als vermeintlichen politischen Befreiungsschlag im Donbass zum massiven militärischen Angriff nicht nur gegen die Separatisten, sondern auch gegen Russland bläst und damit zumindest einen regionalen Krieg auslöst. Dann aber, wenn grössere Kriegshandlungen beginnen, was immer wahrscheinlicher wird, müssen es natürlich die Russen gewesen sein, die den Krieg begonnen haben – wie vorausgesagt. Genau so war es ja in Georgien, als Präsident Saakaschwili 2008 den Schiessbefehl gegen Russland erteilte, die ganze Welt aber «wusste», dass es die Russen waren, die begonnen hatten. Erst die genaue Untersuchung der kriegerischen Auseinandersetzungen durch ein von der EU eingesetzes Abklärungsteam unter der Leitung der Schweizer Diplomatin Heidi Tagliavini konnte aufzeigen, dass Georgien angefangen hatte – was die meisten US-Politiker bis heute einfach «übersehen».

Wo sind die Stimmen, die zur Deeskalation aufrufen?

Der deutsche Spezialist für interkulturelle Kommunikation und Publizist Leo Ensel – Infosperber hat ihn im März dieses Jahres vorgestellt – ist in der gegenwärtigen Hetze gegen Russland einer der wenigen, die zur Deeskalation aufrufen. Schade, dass seine Analysen von den grossen westlichen Medien nicht abgedruckt werden. Man muss RT lesen, um auch die Stimmen der Kriegsgegner zu vernehmen. – Zu Leo Ensels Analyse, hier anklicken.

Gefragt zur Deeskalation wären jetzt Diplomaten vom Format von Heidi Tagliavini

Die ehemalige Schweizer Diplomatin Heidi Tagliavini war nicht nur die Leiterin der Untersuchung im Falle des Kaukasuskrieges 2008, sie war auch Moderatorin bei den Gesprächen, die zu den Abkommen «Minsk I» und dann zu «Minsk II» führten, die jetzt ausgerechnet von der meistinteressierten Ukraine nicht eingehalten werden. Zu Tagliavinis Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit schrieb Thomas de Waal, der alles andere als ein intimer Freund Russlands ist, auf «Carnegie Moscow Center» im Jahr 2015: «Was Tagliavini selbst anbelangt, so möchte ich persönlich sagen, dass ich ihren Mut und ihre Professionalität immer bewundert habe, da ich sie über 20 Jahre lang bei ihrer Arbeit erlebt habe, zunächst in der OSZE-Mission in Grosny und dann in Tiflis und Abchasien. Während des ersten Tschetschenienkriegs 1994-1996 gehörte sie zu einer kleinen Gruppe, die unter großem Risiko dazu beitrug, die Verhandlungen zwischen den tschetschenischen Rebellen und der Regierung Jelzin zu erleichtern. Danach leistete sie gute Arbeit als Leiterin der UN-Mission, die zwischen Georgien und Abchasien vermittelte. Ihr Bericht über den Krieg von 2008 wurde in diesem Geist hochprofessioneller Neutralität in Auftrag gegeben.»

Zu unkritisch gegenüber Russlands Regierung?

Red. Berichte und Kommentare auf Infosperber zum Thema Russland oder auch zur Ukraine werden zuweilen als einseitig freundlich gegenüber der russischen Regierung empfunden. Doch wir setzen voraus, dass unsere Leserinnen und Leser aus den grossen Medien über die Zustände in Russland und über die geopolitische Sicht der Nato zur Genüge informiert sind. Was angesichts des aufkommenden Kalten Krieges in diesen Medien häufig fehlt, sind Informationen zur Interessenlage Russlands. Nur wer sich auch für diese interessiert und viele Darstellungen auch der NATO als Propaganda erkennt, wird sich eine eigene Meinung bilden können. 


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Zum Autor Christian Müller deutsch und englisch.
_____________________
Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Weiterführende Informationen

Zum Infosperber-Dossier:

Sperber.NurKopf.vonLinks.IS-Hintergrund

Des Sperbers Überblick

Kompaktes Wissen: Hier finden Sie die wichtigsten Fakten und Hintergründe zu relevanten Themen.

Nato1

Nato: Sicherheit oder Machtpolitik?

Das Militärbündnis soll vor Angriffen schützen, doch Russland oder China fühlen sich von ihm bedroht.

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27 Meinungen

  • am 7.12.2021 um 11:25 Uhr
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    Die Gretchenfrage ist doch ganz einfach die: Wer hat ein Interesse, die andere Seite anzugreifen? Die NATO Russland? Nennen Sie mir einen nachvollziehbaren Grund, ich sehe beim besten Willen keinen. Und umgekehrt? Für mich vorerst rein innenpolitisch motiviertes Säbelrasseln. Wobei: Das mit der Krim, hmmm…..

    • am 9.12.2021 um 18:38 Uhr
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      @Peter Eberhard. Herr Eberhard, hier werden ihnen die Hintergründe der Ukraine und der Krim erklärt. Von 1954 bis 2015, denn dies ist notwendig für ein besseres Verständnis der Situation und auch sehr interessant: https://www.youtube.com/watch?v=18lhyTk-V4U Mir kommt es so vor, als würde die Nato, welche eigentlich mehr Usa ist als Nato, da die Usa bei Natoentscheidungen angeblich als einzige Nation das Vetorecht hat, alle bestehenden oder neuen «Nicht-EU-Nato Bündnisse» mit Propaganda und Kriegsgerassel bekämpft. Die Ukraine hat sich für Russland entschieden samt der Krim im Jahre 2014, doch die Usa und die von ihnen kontrollierte EU sowie Nato wollen dies nicht anerkennen. Sie sprechen von Manipulation und Wahlfälschung. Beweise fehlen. Die Unruhen in der Ukraine mit einer Minderheit welche autonom sein möchte, wer stiftet diese Unruhen? Wer finanziert diese Unruhen? Es erinnert mich an frühere Interventionen durch die Usa, ob nun zurecht oder zu unrecht, das Vorgehen ist oft dasselbe: Destabilisieren, inneren Wiederstand finanzieren und aufbauen, und dann zuschlagen und einverleiben. Ich hoffe dass die USA damit endlich aufhört, wenn es in diesem Fall wieder so ist, sonst gibt es einen lokal begrenzten Krieg und viel sinnloses Elend und Leiden. Es wäre auch uneinsichtig, den technisch gesehen soll Russland als Partner von China den Usa auch im militärischen Bereich um einige Jahre voraus sein.

  • am 7.12.2021 um 11:28 Uhr
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    Danke für Ihren ausgewogenen Beitrag zur Nato-Russland-Frage.
    Wann hört das endlich auf! Ich rede vom notorischen Schlechtreden von Putin und seinem Land. Das muss System haben. Ich meine: Putin kann tun und lassen, was er will. Es ist falsch, hinterlistig oder gar böse. Dass Putin einen dritten Weltkrieg verhindert hat, scheinen manche vergessen zu haben. Dieses Verdienst wäre anzuerkennen. Auch die sogenannte «Annexion der Krim» wird ihm bis heute unhinterfragt angekreidet, dies obwohl ausgewiesenen Kenner der Politsituation dies ganz anders sehen. Die Gefahr kommt aus dem Osten wird bei jeder Gelegenheit geträllert. Zumeist ist es die NATO, die dieses Vorurteil wieder und wieder zementiert und ihrerseits – für manch Aussenstehende verstörend – provoziert. Von Projektion reden in diesem Zusammenhang die Psychologen, was nichts anderes heisst, als dass der Mensch immerzu geneigt ist, das Böse in sich auszulagern und in diesem Fall Russland in die Schuhe zu schieben. Ich habe mehrfach in Russland gearbeitet. Die russische Seele ist mir dabei näher gerückt. Ich fürchte, manche unter uns machen sich in Anbetracht des ständigen Diffamierens ein völlig abwegiges Bild von Russland und seinem Volk.
    Warum nicht auch mal den kritischen Blick in Richtung Westen lenken? Zu empfehlen sind in diesem Zusammenhang natürlich die Bücher von Daniele Ganser zur Weltmacht USA.
    Daniel Wirz, Zug

  • am 7.12.2021 um 12:12 Uhr
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    Wer meint, Putin greife die Ukraine an ist ein Verleugner der Realität. Putin weiss, dass dies einen Krieg in Europa auslösen könnte.Daran hat er sicher kein Interesse. Der US Geheimdienst schürt einmal mehr verantwortlungslos das Russlandbashing.

    • am 9.12.2021 um 13:36 Uhr
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      Infolge des US-Putsches in der Ukraine (vergleiche Buch The Great Chessboard von Krieger Brzeziński) und der drohenden US-Raketenstationierung (wie etwa in Polen und Rumänien) MÜSSTE Russland sogar intervenieren, quasi analog zu: 1962 standen die USA-Atombomber schon startklar auf den Rollfeldern, weil Kuba Raketen stationieren wollte, obwohl Kuba nicht direkt an die USA grenzt, die Ost-Ukraine aber nur paar hundert Kilometer von Moskau entfernt ist.

      • ToniKoller
        am 10.12.2021 um 00:24 Uhr
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        Die Sowjets haben 1962 auf Kuba in nächster Nähe zu den USA Raketen aufgestellt. Stehen heute US-Raketen in der Ukraine, auf Moskau gerichtet? Na eben, keine. Russland MÜSSTE sogar in der Ukraine intervenieren? Bitte, die USA haben 1962 in Kuba NICHT interveniert, der Konflikt wurde diplomatisch gelöst. Man kanns auch übertreiben mit der Russland-Versteherei.

      • Christian Müller farbig x
        am 10.12.2021 um 08:55 Uhr
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        @ Toni Koller: Ein guter Punkt, danke! 1962 entdeckten die US-Amerikaner, die in der Türkei Raketen gegen die Sowjetunion stationiert hatten, dass als Antwort darauf nun auch die Sowjetunion auf Kuba Raketen aufgebaut hatte. Ihre erste Massnahme dagegen war eine Seeblockade um Kuba herum. Präsident John F. Kennedy berief sich dabei auf die sogenannte Monroe-Doktrin (von US-Präsident James Monroe 1823), wonach für den amerikanischen Kontinent – Nord- und Südamerika! – allein die USA zuständig seien und es keinem europäischen oder asiatischen Land erlaubt sei, sich da politisch oder gar militärisch einzumischen. Mit Hilfe seines Bruders Robert Kennedy als Verhandlungsabgeordneter traf John F. Kennedy dann mit Nikita Chruschtschow, dem sowjetischen Gegenspieler, das Abkommen, dass die Sowjetunion die Raketen zurücknehmen und umgekehrt die USA bereit sind, ihre Raketen in der Türkei zurückzunehmen. Dieses US-Entgegenkommen (Abbau der Raketen in der Türkei) müsse aber geheim bleiben. Chruschtschow willigte ein und nahm die Raketen zurück, die USA ihrerseits bauten klammheimlich die Raketen in der Türkei ab. – Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 begannen die USA aber erneut, rings um Russland Militärbasen zu installieren. Warum soll da, als Quasi-Monroe-Parallele, Russland kein Recht haben, darauf zu bestehen, dass in seinem Umfeld keine US-Raketen stehen?

      • am 10.12.2021 um 09:25 Uhr
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        Toni Koller, bitte die Geschichte genau lesen: Im April 1962 wurden die amerikanischen Thor- und Jupiter-Atomraketen in der Türkei einsatzbereit gemacht. Zudem fuhren auf den Meeren US-U-Boote mit Polaris-Atomraketen. Diese U-Boot-gestützten ballistischen Raketen konnten auch unter Wasser abgefeuert werden und waren entsprechend schwer zu treffen.

      • am 10.12.2021 um 09:31 Uhr
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        Die Guantanamo Bay Naval Base (abgekürzt GTMO, gesprochen Gitmo) ist ein Stützpunkt der US Navy auf Kuba. Er befindet sich auf vom kubanischen Staat verpachtetem Gebiet und liegt im Süden der Guantánamo-Bucht, etwa 15 Kilometer südlich der Stadt Guantánamo.
        Guantanamo Bay ist die älteste genutzte US-Militärbasis in Übersee. Derzeit leben dort nach Angaben der US-Armee etwa 7500 Soldaten, Zivilangestellte und Familienmitglieder.
        Die USA hatten die diplomatischen Beziehungen zu Kuba 1961 als Reaktion auf die kubanische Revolution abgebrochen. Ein Jahr später verhängte Washington eine Wirtschaftsblockade gegen den nur etwa 150 Kilometer südlich von Florida gelegenen Karibikstaat.

      • am 10.12.2021 um 11:36 Uhr
        Permalink

        @Toni Koller. Bitte vergessen sie nicht, das die US UBootflotte bestückt ist mit thermonuklearen mittel und kurzstrecken, ballistischen Raketen. Diese UBotte, angetrieben mit Kernreaktoren, können 1 Jahr unter Wasser bleiben ohne 1x auftauchen zu müssen. Dort wo US Kriegsschiffe sind, sind immer auch diese schwimmenden Atombomben. Also auch vor der Türe der Sowjetunion. Auf Deagel können sie sich über die jeweiligen Waffenarsenale, Hersteller, Stückzahlen, usw.informieren. Zudem wäre es interessant zu erfahren, ob das US-Volk ebenso wie das russische Volk irgend einen Krieg wollen. Es sind militärische und finanzielle Eliten welche Kriege inszenieren, und die Waffenindustrie, welche die mächtigste Industrie der Welt ist.

      • am 10.12.2021 um 15:48 Uhr
        Permalink

        @Toni Koller 7. und 10.12.
        Sie schreiben am 7.12.: «Russland hätte offenbar gerne seinen Grossmacht-Status der Sowjetzeit zurück.» Sicher ist Ihnen schon aufgefallen, dass Journalisten gern das Wort «offenbar» verwenden, wenn sie ihre Aussagen, Vermutungen, Unterstellungen nicht belegen können. Russland hat sich nach dem Angriff Georgiens auf Abchasien und Ossetien die Kaukasus-Republik NICHT einverleibt, obwohl es dazu militärisch in der Lage gewesen wäre. Russland hat sich aus dem Bürgerkrieg in Syrien jahrelang herausgehalten, während von westlichen Staaten auch Islamisten für den – einstweilen misslungenen – Regime-Change instrumentalisiert wurden. Ja, Russland hat nach einem Referndum den Beitrittsantrag der Krim angenommen – andere sagen, es habe die Krim annektiert. Aber zuvor hatte die neue anti-russische ukrainische Regierung erklärt, den bis 2042 laufenden
        Vertrag über die Nutzung des Flottenstützpunktes Sevatopol auf der Krim bereit zum Jahr 2017 kündigen zu wollen.
        Auf Kuba hat die UdSSR nie Atomraketen stationiert, war allerdings dazu bereit. Erinnern Sie sich, dass dem die missglückte, verdeckt von der CIA geförderte Landung in der Schweinebucht auf Kuba vorausging mit dem Ziel, die revolutionäre Regierung zu stürzen? Ganz zu schweigen von der bis heute, also mehr als 60 Jahre andauernden Knebelung der Entwicklung des Landes durch völkerrechtswidrige Wirtschaftssanktionen seitens der USA.
        Führend bei der Misschtung des Völkerrechts sind leider unsere US-Freunde.

  • ToniKoller
    am 7.12.2021 um 12:31 Uhr
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    Die historische Empfindsamkeit Russlands in Ehren: Oft genug sind Mächte aus Westen über das Land hergefallen. Aber im Unterschied zu Hitler und Konsorten haben heute die NATO-Staaten offensichtlich nicht im Sinn, Russland zu erobern. Wogegen sich Russland mit der Krim unlängst bereits ein Stück Ukraine angeeignet hat. Russland hätte offenbar gerne seinen Grossmacht-Status der Sowjetzeit zurück. Wer hat hier also den besseren Grund, sich bedroht zu fühlen?

  • am 7.12.2021 um 13:20 Uhr
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    Ein Klima der Angst rechtfertigt Massnahmen, die ansonsten nicht zu rechtfertigen sind.
    Die Frage stellt sich daher für mich, wer profitiert von dieser Situation an den Grenzen von Russland, Weissrussland und der Ukraine.
    Meines Erachtens ist die Politik immer mehr Spielball von anderen Interessen die uns Normalsterblichen vorenthalten sind. Aber der Frage nachgehen wer von dieser Krise profitiert, dass kann jeder von uns.

  • am 7.12.2021 um 15:00 Uhr
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    Es gibt keinen einzigen noch so kleinen Grund, weswegen die Nato Russland angreifen sollte und kann. Umgekehrt hat Russland bewiesen, dass es keine Hemmungen hat, Teile angrenzender Gebiete zu annektieren. Ob mit eigenen Truppen oder obskuren Söldnern. Und im Falle der Ukraine hat Putin öffentlich gesagt, dass Russland bereit sei, die Rechte und Interessen der grossen russischen Bevölkerung in der Ukraine auch mit militärischer Gewalt durchzusetzen.

    • am 8.12.2021 um 13:59 Uhr
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      Sie sollten die objektiven Gegebenheiten sehen, unabhängig erstmal von der Ukraine. Stehen amerikanische und NATO-Truppen an der russischen Grenze! Ja. Stehen russische Truppen an der amerikanischen Grenze? Nein. Operieren amerikanische und NATO-Schiffe im Schwarzen Meer? Ja. Operieren russische Marineeinheiten im Golf von Mexiko? Nein. Mischen sich die USA und die Westeuropäer ständig in den Konflikt Russland – Ukraine ein? Ja. Mischt sich Russland in den Konflikt USA – Mexiko ein? Nein. Zeigt die zukünftige deutsche Außenministerin Baerbock deutliche Aversionen gegen Russland, obwohl sie weder das Land noch die Russen kennt? Ja. Zeigen die Russen deutliche Aversionen gegen Deutschland? Nein (obwohl sie allen Grund dazu hätten, u. a. wegen über 20 Millionen Toten im von Deutschland entfesselten 2. Weltkrieg). Ich höre jetzt auf, weil es sinnlos ist, mit Menschen zu reden, welche die Tatsachen nicht sehen können und wollen und der Propaganda der Medien erliegen.

  • am 7.12.2021 um 15:08 Uhr
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    Danke für diesen Artikel. Das immer bedrohlicher werdende – nicht nur – verbale Aufrüsten gegen Russland habe ich zum Anlass für eine Petition «Krieg verhindern durch eine neue Ostpolitik!» genommen, die heute gestartet wurde: https://chng.it/qksL9cxgYY
    Darin weise ich hin auf drei hörenswerte Beiträge mit Hinweisen darauf, wie die Beteiligten aus den Sackgassen herauskommen könnten, in die sie sich leichtfertig verrannt haben:
    Gabriele Krone-Schmalz: Eiszeit mit Russland? https://www.youtube.com/watch?v=333YhKG-c7s ca. 70 Min.
    Andreas Zumach: Konfrontation mit Russland als Dauerzustand? Was ist nötig für eine Deeskalation? https://www.youtube.com/watch?v=c391oE5rcjI&t=40s ca. 45 Min.
    Michael Lüders: Warum wir aus dem Schatten der #USA heraustreten müssen Min. 9 bis 65 https://www.youtube.com/watch?v=guvRyvLEiJE
    Die heutige Situation und das politische Führungspersonal erinnern fatal an den Vorabend des Ersten Weltkriegs.

    • am 9.12.2021 um 20:11 Uhr
      Permalink

      Die in der Zuschrift erwähnte Petition wurde bei Change.org gelöscht. Wegen Verstosses gegen die Community-Richtlinien. Eine bearbeitete Fassung ist seit heute online: https://chng.it/kPCyDh852h

  • am 7.12.2021 um 15:56 Uhr
    Permalink

    Danke Christian Müller. Sehr guter Bericht, klar und deutlich, es hat mir gut getan.
    »Verzicht auf Denken ist geistige Bankrotterklärung.« (Albert Schweizer)

  • am 7.12.2021 um 16:41 Uhr
    Permalink

    Die Situation in der Ukraine heute gleicht erschreckend derjenigen 2003 im Irak. Die CIA publiziert weltweit unüberprüfbare Geheimdienstbilder, und irgendwann wird eine Provokation aus der Ukraine zu einem Krieg führen. Unsere und vor allem die deutschen Medien übernehmen unkritisch die US-Sicht. Kein Wort darüber, wann und wie viele ukrainische Soldaten entlang der umstrittenen Gebiete aufmarschierten! Schon gar kein Wort darüber, warum die russischsprachigen Gebiete nicht mehr zur Ukraine gehören wollen. Und auch keine Überlegung dazu, dass Putin nicht das geringste Interesse an einem Krieg haben kann. Die Zeit läuft ja sowieso zu seinen Gunsten. Genau deshalb meinen wohl die Ukrainer, jetzt den Westen in einen Krieg reissen zu können. Ausser den Engländern und einigen Osteuropäern wird kaum jemand die NATO vertreten wollen.

    • am 9.12.2021 um 17:01 Uhr
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      Nicht zu vergessen: die Ukraine, vormals die Kornkammer Russlands und auch Europas, wurde mit einem Regime Change in ein Land umgewandelt, welches hinsichtlich Korruption neue Masstäbe setzt.
      Der ukrainische Staat hat Russisch, also die Sprache einer grossen Minderheit, verboten. Was würde in der Schweiz geschehen, wenn italienisch zu sprechen verboten würde ?
      Und was wir von veröffentlichten CIA-Bildern halten sollten, wissen wir spätestens seit dem Irak-Krieg, als die CIA massenhaft solche gefälschten Bilder veröffentlichte.
      Wer erinner sich noch an die Brutkastenlüge?
      Europa, so meine ich, wäre gut beraden, mit dem Nachbarn an derselben Strasse, also Russland, durchaus distanzierte, aber vernünftige Beziehungen zu pflegen, und dafür den Hetzern aus der übernächsten Strasse etwas weniger Gehör zu schenken – daneben aber auch mit diesen, also den USA, ebenfalls distanzierte, aber vernünftige Beziehungen zu pflegen,
      Jedoch werden mit Sicherheit die dauernden Provokationen der USA, der NATO wie auch der Ukraine selbst irgendwann zur grossen Eskalation führen, allerdings sollte Europa, und vor allem Deutschland, dabei nicht vergessen, dass der Krieg dann auf dem Boden der Ukraine und Deutschlands ausgetragen werden wird.
      Angesichts des desolaten Zustandes der deutschen Bundeswehr und ihrer Waffen ist das Resultat voraussehbar.

  • am 7.12.2021 um 16:51 Uhr
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    Besten Dank, Christian Müller. Das ist eines der wenigen Artikeln, die zum Frieden mahnen und der Hetze gegen Russland widersprechen. Es ist grotesk, dass Russland noch immer als kommunistisch betrachtet wird, denn anders ist diese Hetze nicht zu verstehen. Und natürlich steht wieder die westliche Rüstungsindustrie dahinter. Die Korruption bei uns ist nicht geringer als in Afrika, sie ist aber viel gefährlicher.

  • am 7.12.2021 um 17:29 Uhr
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    Der Kriegs- Ebenbürtigkeitsbeweis steht noch aus. Die USA-Nato-Strategen, möchten wissen, welche Art von Waffen mit neuester Technologie aufgerüstet, in der Realität welche Wirksamkeit entfalten. Inzwischen ist ja auch in den Westen durchgedrungen, dass die russischen Ingenieure den «Hyperdrive» Antrieb soweit entwickelt haben, dass dieser ballistische Raketen mit mindestens 17 facher Überschallgeschwindigkeit bewegen kann. Mein kürzlich verstorbener Nachbar, ehemaliger Berufsmilitarist, Waffen und Panzerkundig, der liebe George, zahlreiche Modelle von ihm stehen im einen und anderen Militärmuseum der Schweiz, er war ein kundiger Diskussionspartner mit vielen Kenntnissen welche er mir vermitteln konnte. (Möge er in Frieden Ruhen) Die HDR (Burewestnik) steigt mit einem konventionellen Feststoffraketenmotor in die Luft und zündet dort einen Kernreaktorantrieb. Es gibt nichts, was man dieser Technologie gegenüberstellen könnte. Wenn es dort einen lokalen Krieg gibt, über ukrainischem Boden, wird Russland damit zwei mal gewinnen. Alle Russ. Satelittenstaaten werden sich sofort Lojal zu Russland verhalten, um dem gleichen Schicksal zu entgehen, und Russlands neue Hyperdrive-Technologie würde zu einer eindeutigen im Krieg belegten Ueberlegenheit führen. Es wäre ein schneller Vernichtungskrieg der britischen Panzer und vieler ukrainischer Zivilisten. Leider regiert immer noch die Gewalt. Die Usa möchte die Welt kontrollieren, dies wird immer wieder zu Krieg führen. Traurig und dumm.

  • am 7.12.2021 um 23:48 Uhr
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    Eine global agierende Finanzoligarchie zieht den Westen, insbesondere Europa, in den Abgrund. Seit 1917 beteiligt sich dieses Europa, egal unter welchem Vorwand, an jedem Verrat gegenüber Russland: 1938, 1947, 1991, 2008, 2013, 2019, 2020. Es stößt mich ab, mit welcher Selbstgerechtigkeit und Arroganz, vor allem aber dummen Kurzsichtigkeit ausgerechnet mein Land Russland bedenkenlos zum Sündenbock macht unter stur dreister Verdrehung von actio und reactio. Russland, das Land langmütiger Menschlichkeit mit politischem Weitblick bleibt Opfer von Begehrlichkeiten, auch wegen seines natürlichen Reichtums, ob Gas, Öl, Gold, Lapis, Malachit, unzählige seltene Mineralien u.v.m. Anstatt sich russische Widerstandsfähigkeit, selbstlosen Einsatz für andere, Mensch und Tier, ohne irgendwelche Rücksicht auf das eigene Leben zum Beispiel zu nehmen, russische Kultur, Literatur, Musik oder Malerei wertzuschätzen und zu genießen, gibt es seit Jahrzehnten immer nur pauschales hochnäsiges Bashing – sogar bis hin zur Streichung der seit Jahren zu Weihnachten geliebten Inszenierung des Nussknacker in Berlin – warum? Aus political correctness natürlich. Nach Alexander Newski aus dem 13. Jahrhundert ist in St.Petersburg der berühmte Newski Prospekt benannt, ihm wird folgendes zugeschrieben: „Gott lebt nicht in der Stärke, sondern in der Wahrheit.“

    • am 9.12.2021 um 14:37 Uhr
      Permalink

      @Brigitta Küster-Sartori. Danke, Ihre Worte berühren mich, weil je näher eine Aussage bei der Wahrheit liegt, umso mehr berühren diese mich. Ich lehne jede Form von Gewalt welche jenseits von Notwehr liegt, ab. Dies fängt im Denken an, und ist ein nie endender Prozess. Gandhi sprach: Es ist die Wahrheit welche heilt, und nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. So möge jeder von sich selbst ebenso die Wahrheit zu sich selber sagen. Ich erkenne mein Land, die Schweiz, für welches ich Militärdienst geleistet habe, für welches ich solange wie möglich gearbeitet habe, kaum mehr wieder. Das einst humanitäre und neutrale Land wird derzeit untergraben von Oligarchen, der Mammon regiert immer mehr. Zumindest darf man noch in einigen Bereichen sagen, was Beobachtbar ist, ohne dafür Schmerzen erleiden zu müssen. Darum bin ich hier auf dem Infosperber, welchen ich sehr schätze.

  • am 9.12.2021 um 09:03 Uhr
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    Wer noch nicht verstanden hat, dass sich Russland bedroht fühlen könnte, schaue sich eine Karte der NATO von 1989 an und vergleiche sie mit dem Zustand heute.

  • am 10.12.2021 um 09:40 Uhr
    Permalink

    Wie wäre es, wenn wir uns an Art. 1 Ziff. 2 der UNO-Charta orientieren, wo der «Grundsatz der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Völker» festgehalten ist?
    Erstens: Die Ukrainer haben mehrmals zum Ausdruck gebracht, dass sie von Russland unabhängig sein möchten, und sie wissen aufgrund ihrer Geschichte warum. Dazu brauchten sie keine US-Einflüsterer.
    Zweitens: Russland ist Mitglied der UNO (sogar ständiges Mitglied des Sicherheitsrats)

  • am 10.12.2021 um 15:24 Uhr
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    Die «Investoren» stehen schon mit Milliarden von grünen Scheinen in der Ukraine und möchten gerne in Russland «investieren» Und Herr Putin sagt einfach mal wieder «Nein». Das mögen die Amerikaner überhaupt nicht und der Westen ist völlig entsetzt und empört. Vielleicht klappt es mit Hilfe von Annalena und einer «Grünen Investitionsenergie mit Unterstützung von grünen Scheinen» …

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