Sperberauge

Walder rief alle Grossmedien zu Covid-Aktion auf

Lukas Hässig © zvg

Lukas Hässig /  Als der Bundesrat im März 2020 das Land schloss, brachte der Ringier-CEO andere Medien auf Kurs. Das zeigt eine E-Mail Walders.

upg. Über die folgenden Informationen, die auf Inside Paradeplatz erschienen, berichteten die Zeitungen der betroffenen Grossverlage nicht, sondern nur die Aussenseiter «Die Ostschweiz» und «Nebelspalter». Das gemeinsame Vorgehen grosser Medien in Abstimmung mit dem Bundesrat erfolgte nach dem Ausbruch der Epidemie und den schockierenden Nachrichten aus Bergamo. Es zeigt aber, dass Medien in Krisenzeiten durchaus koordiniert informieren, auch mit der Regierung. Den Nachweis dieses koordinierten Vorgehens von Grossverlagen halten wir für informationswürdig, weil diese Zusammenarbeit üblicherweise nicht einmal im Nachhinein transparent gemacht wird. Deshalb übernehmen wir den Bericht von Inside Paradeplatz.

Marc Walder wird zur zentralen Figur bei der Aufarbeitung der historischen Covid-Politik. Denn der mächtige Ringier-CEO brachte nicht nur seine eigenen Medien Blick und SonntagsBlick in Stellung.

Sondern er versuchte dies mit allen Leitmedien, wie eine E-Mail Walders vom 20. März 2020 zeigt. Damals forderte der Bundesrat das Volk im Radio SRF auf, zu Hause zu bleiben.

„Liebe Chefs, liebe Kollegen“, begann Walder seine Zeilen. Diese gingen im erinnerungswürdigen Frühling vor zwei Jahren an jene Medienverantwortlichen im Land, welche entscheidend dafür sind, welche Meinung sich im Volk durchsetzt: an Tamedia-Verleger Pietro Supino, seinen CEO Christoph Tonini, CH Media-Besitzer Peter Wanner, NZZ-CEO Felix Graf, SRG-Präsident Gilles Marchand, Verbandschef Andreas Häuptli sowie an Ringier-Kader und an weitere operative Chefs.

„Wenn die Menschen in der Schweiz nun den sozialen Kontakt nicht radikal verringern, dann droht der Schweiz eine medizinische Katastrophe.“ Walder weiter: „Darum – und ich bin Euch unendlich dankbar für Eure Kooperation Pietro, Peter, Christoph, Gilles, Bakel, Felix, Axel, Andreas Häuptli.“

Sodann listete der Ringier-CEO auf, wie sein Haus die „Bleiben Sie Zuhause!“-Strategie des nationalen Gesundheitsamts mit einer eigenen Kampagne unterstütze und die anderen Medien mitmachen könnten.

Ringier werde „morgen Samstag und am Sonntag jeweils die Front-Seite dafür zu Verfügung stellen“, zudem würden er und seine Leute „auf unseren Online-Portalen auf der ‚Front‘ den Banner schalten. Samstag und Sonntag.“

E-Mail.Walder
E-Mail vom 20. März 2020 von Ringier-CEO Marc Walder an Spitzen von SRG, Tamedia, AZ-Medien und NZZ

Walder spricht in seiner Mail, die er an jenem Freitag, als die Angst um Covid in den Chefetagen der Politik und der Medien in helle Panik umschlug, um 13.57 Uhr verschickte, von enger Abstimmung mit der Regierung.

„Der Bundesrat hat heute informell diese Aktion der Schweizer Medien sehr begrüsst und ist dankbar für dieses Engagement“, hielt Walder gegenüber den Spitzen der Grossverlage fest.

Um dann mit spezieller Schreibweise offenbar Zentrales durchzugeben. „ABER: Der Bundesrat spielt KEINE AKTIVE ROLLE HIER. Er hat dies also – so das Wording – „gerne zur Kenntnis genommen.“ Wir, die Medien, leisten aus eigener Sorge und Solidarität um die Gesundheit der Menschen diesen Effort, soll der Eindruck sein, den man nach aussen erwecken wolle, so Walder.

Nicht zum „Wording“ passt Walders 3. Punkt seines Massnahmen-Plans fürs bevorstehende Wochenende – das erste seit dem Weltkrieg, an dem die Schweiz stillsteht. Es geht um die Botschaft der obersten Magistratin der Eidgenossenschaft, die von den führenden Medien möglichst flächendeckend verbreitet werden soll. „Bundespräsidentin Sommaruga liefert einen Text (2700 Zeichen), eine Art Rede zur Nation heute Nachmittag. Ich werde ihn Euch umgehend zukommen lassen.“

Koordination vom Feinsten.

Zum Schluss macht Walder nochmals deutlich, wie wichtig ihm persönlich die Sache ist – weil er selbst das Virus offensichtlich als derart bedrohlich empfindet, dass es nur mit vereinten Kräften bezwungen werden kann.

„Ich danke Euch. Solidarisch werden wir hier – so hoffen wir – die Krise meistern.“

Ins. Brief Bev.

Tamedia und CH Media folgten Walders Aufruf. Die beiden „Leitmedien“ der Schweiz brachten das leuchtend rote Inserat, das wie nach einem AKW-GAU „befahl“, das eigene Haus nicht zu verlassen:

„Seien Sie solidarisch: Bleiben Sie zuhause!“ Einzig die NZZ scherte aus – allerdings auch nur im Print. Online erschien das Inserat der Schweizer Medien auch im bürgerlichen Presse-„Leuchtturm“.

Walder wollte auf SMS-Fragen keine Stellung zu seiner Rolle nehmen. Stattdessen meldete sich eine Ringier-Sprecherin. In ihrer Antwort verwies sie am Abend lediglich auf eine Story im Branchenblog persoenlich.com vom 21. März 2020.

„Der Verband Schweizer Medien hat mit seinen Mitgliedern kurzfristig eine Solidaritätsaktion lanciert. Zeitungen und Onlineportale stellen dafür kostenlos Platz zur Verfügung“, so das Online-Portal. Die Aktion sei „eine spontane Sache gewesen, betonte die Sprecherin des Verlegerverbands im Persoenlich-Bericht von damals. „Am Freitagmorgen wurde die Kampagne beschlossen, anschliessend wurde diese schnell und unkompliziert realisiert“, zitiert das Branchen-Medium die Frau vom Verband Schweizer Medien (VSM). Laut Persoenlich.com hätten bei der Aktion „der VSM, Ringier und die Agentur FS Parker“ den Lead gehabt. Der Satz verwischt die zentrale Rolle Walders.

Es war der Ringier-Miteigentümer – Walder konnte vor 4 Jahren von der Verlegerfamilie 10 Prozent am einflussreichen Unternehmen erwerben -, der die „Bleiben Sie zuhause!“-Kampagne der Verlage steuerte. Die Verwedelung von Walders Rolle belegt die Aussage des VSMs im Persoenlich-Artikel, wonach der offene Brief von SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga „(un)abhängig von dieser Solidaritätsaktion“ veröffentlicht worden sei.

Walders Mail vom 20. März 2020 legt das Gegenteil nahe. Es war der Ringier-Chef, der Sommarugas „Rede zur Nation“ orchestrierte. Am Ende muss man sich gar fragen, aus welcher Feder diese stammte. Walders grosser Einfluss in Bern ist nicht neu. Seine Initiative „Digital Switzerland“ verbindet die Spitzen der Hauptstadt mit jenen der Wirtschaftsmultis von Zürich.

Erst aus seinem nun publik werdenden Mail geht hervor, wie direkt der Draht des Ringier-CEOs in den Bundesrat hinein verläuft. Die Chefs und Besitzer der privaten Medienhäuser – neben Ringier vor allem die Tamedia- respektive Tx-Gruppe sowie die CH Media – verhielten sich im entscheidenden Zeitpunkt, als die Weichen hin zu Panik gestellt wurden, nicht nur regierungstreu. Sondern in der Person von Walder könnten sie sogar die Regierung in Bern vor sich hergetrieben haben.

Auf eine solche aktive Rolle deutet jedenfalls Walders in Grossbuchstaben verfasste „Befehlsausgabe“ an die „lieben Kollegen“ hin, unbedingt das offizielle „Wording“ zu beachten: Dass der Bundesrat die Aktion der Grossverlage „gerne zur Kenntnis genommen“, aber „KEINE AKTIVE ROLLE HIER“ gespielt habe.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Weiterführende Informationen

Zum Infosperber-Dossier:

Business_News_Ausgeschnitten

Medien: Trends und Abhängigkeiten

Konzerne und Milliardäre mischen immer mehr mit. – Die Rolle, die Facebook, Twitter, Google+ spielen können

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16 Meinungen

  • am 30.01.2022 um 11:13 Uhr
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    Es ist davon auszugehen, dass diese Covid Aktion mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht die einzige und erste Aktion war, um jemandem z.B. in der Bankenwelt einen guten Dienst anzutun.

    Wenn Medien sich wie hier gegen die Bevölkerung verbünden, dann müsste man solche Medien meiden bzw. zumindest ein Verfahren beim Schweizer Presserat einleiten.

    Es würde mich interessieren, wer den Inhalt dieser Email Herr Walder eingeflüstert hatte, denn ich denke, dass diese Aktion nicht auf seinem eigenen Mist gewachsen ist.

  • am 30.01.2022 um 11:56 Uhr
    Permalink

    Sehr geehrter Herr Hässig,
    ich könnte jetzt behaupten, das hätte ich schon vermutet, und es stimmt auch. Aber ich hatte ja keine Fakten, die Sie nun geliefert haben. Ganz herzlichen Dank.
    Ich als «verantwortungsloser Impfverweigerer» wurde in verschiedenen Medien mit Häme und Verachtung überschüttet, auch in der – laut Eigenwerbung – «unabhängigen» Zeitung «Republik».
    Ich bin nun vor zwei Wochen «erfolgreich» angesteckt worden, habe zwei sehr unangenehme Tage erlebt, aber dafür nun das «Certificat COVID» erhalten mit dem Vermerk «Guérison Recovery», valid from 27.01. 22.
    Das ist doch ein wunderbares Gefühl, nur weil ich – zum Glück! was für eine unsinnnige Zeit, wo man so etwas schreiben muss! – doch noch angesteckt worden bin. Jetzt kann ich wie ein freier Mensch in einem freien Land wieder fast alles machen, wonach mein Herz begehrt, worauf ich aber wochenlang verzichten musste, als Strafe für meine «Befehsverweigerung»!

  • am 30.01.2022 um 12:15 Uhr
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    Man muss dem Herrn Walder zugute halten, dass er wahrscheinlich überzeugt war, etwas Gutes zu tun. Unverzeihlich ist und bleibt aber, nicht alle Register gezogen zu haben den Schaden zu begrenzen, nachdem die Daten verfügbar waren, die belegen, dass es eine medial befeuerte Übertreibung eines Fehlalarms der WHO war.

  • Christian Müller farbig x
    am 30.01.2022 um 14:27 Uhr
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    Die Weltöffentlichkeit wurde genau in jenen Tagen auf die katastrophalen Folgen der Infektion mit Covid aufmerksam, im Fernsehen wurden Berge von Särgen in der Lombardei gezeigt, die Spitäler in Norditalien hatten nicht genügend Betten, und vor allem wusste man noch nicht, wie die Kranken am besten zu behandeln waren. Von Medikamenten oder gar Impfungen war eh noch keine Rede. Das Einzige, was man schon wusste, war, dass man Abstand halten sollte, und zwar aus zwei konkreten Gründen: Das Vorbild «Abstand Halten» und «Maske Tragen» kam auch China, wo die Pandemie ja auch ausgebrochen war, und man konnte in Italien beobachten, dass die Chinesen in ihren Wohnvierteln, sowohl in Lodi unweit Bergamo als auch in Prato bei Florenz, sich sofort und wirksam zu schützen begannen: mit Abstand Halten! Und man ging davon aus, dass die zahlenmässig extrem grosse Ansteckung auf das Fussball-Spiel Atalanta Bergamo gegen den FC Valencia am 19. Februar zurückzuführen war, bei dem Bergamo mit 4:1 glorios siegte und sich die 45’000 Italiener im Stadion – wie in Latino-Ländern üblich – nach dem grandiosen Sieg der Einheimischen schlicht und einfach umarmten.
    Ich weiss, wovon ich rede: Ich lebte in jener Zeit selber in der Lombardei. Aus meiner Sicht war der Aufruf von Marc Walder an die anderen Medien-Chefs zu jenem – dramatischen! – Zeitpunkt legitim. Es war ein Hilferuf. Manipulation dagegen ist, dass dieses Mail von Marc Walder jetzt im Abstimmungskampf publik gemacht wird. Warum nicht früher?

    • am 30.01.2022 um 23:09 Uhr
      Permalink

      @ Ch. Müller. Diese Argumentation ist erbärmlich. Einerseits befürwortet sie eine kartellähnliche Gleichschaltung der freien Presse (im laufenden Abstimmungskampf gerne auch als im Sinne der Pressevielfaltals » förderungswürdige / subventionswürdige Qualitätspresse» bezeichnet). Anderseits rechtfertigt der Kommentar eine kollektive Einstellung des Denkens im Sinne höherer Interessen. Wohin das führt zeigt die Vergangenheit zur Genüge. M.E. ein Skandal.

      • Christian Müller farbig x
        am 31.01.2022 um 00:10 Uhr
        Permalink

        @ Hanspeter Wüstiner – Danke für Ihr Interesse. Ich mag es, wenn ich kritisiert werde und dabei Wörter wie «erbärmlich» fallen. Dann muss auch ich keine Samthandschuhe anziehen. Gemäss Internet sind Sie Jurist und also gewöhnt, in Ihrer beruflichen Argumentation Vergleiche anzustellen. In Ihrer Kritik an meiner Argumentation erwähnen Sie «die Vergangenheit». Nennen Sie mir KONKRET eine vergleichbare Situation wie die im März 2020. Genau das ist nämlich das Problem: Es gab in den letzten hundert Jahren KEINE vergleichbare Situation. Es war für Alle – Mediziner, Politiker, Journalisten – eine total neue Situation. Ich bin promovierter Historiker und lerne gerne dazu. Aber kommen Sie mir nicht mit Ereignissen oder Erkenntnissen seit dem März 2020.

    • am 31.01.2022 um 17:14 Uhr
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      @ Herr Müller:
      «Von Medikamenten oder gar Impfungen war eh noch keine Rede.» Über die Verfügbarkeit von Medikamenten, deren Wirksamkeit und Zulassung sollten Sie sich nicht in den Medien informieren. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eigentlich. Nur gerade jetzt nicht!
      Am 19. März 2020 äusserte sich Präsident Trump öffentlich dazu, dass Hydroxychloroquin für alle Menschen in den USA zugänglich gemacht werden sollte. Dies auf Anraten von Dr. Zelenko, welcher in New York zuvor hunderte Menschen in den «Outpatient Centers» erfolgreich frühbehandelt hatte. 85% dieser Menschen mussten nicht hospitalisiert werden. Stattdessen tat die FDA (Food & Drug Agency) genau das Gegenteil. Sie limitierte die Verfügbarkeit von Hydroxychloroquin und reduzierte deren Anwendung auf hospitalisierte Patienten! Die Folge dieser verheerenden Einschränkung dürfte uns allen bekannt sein.
      Nebst Dr. Zelenko haben weitere medizinische Fachkräfte weltweit Protokolle zu Prävention, Frühbehandlung und Therapie in fortgeschrittenem Stadium veröffentlicht. Welche Bedeutung dies in der Folge auf ihre medizinische Karriere und ihr Privatleben hatte, werden wir eines Tages erfahren.

      Von den USA in die Schweiz. Nein, es ist hier nicht besser, auch wenn wir das gerne glauben würden! Keine institutionalisierte Prävention oder Frühbehandlung (siehe Isolationsanordnung). Wer hier von einem Behandlungsprotokoll spricht, ist ein Verschwörungstheoretiker.

  • am 31.01.2022 um 13:04 Uhr
    Permalink

    Wie viel glaubwürdiger wäre eine Veröfffentlichung der Gleichschaltungsversuchs durch Ringier und andere gewesen, wenn dies etwa zu jener Zeit erschienen wäre, als Leute wie Vernazza (z.B. in Infosperber) und andere die bohrenden Fragen zur so genannten Pandemie-Strategie erhoben haben? Und die noch wenigen selbständig denkenden Journalistinnen und Journalisten ihre Chefs in einer ebenfalls koordinierten Aktion auf die Pflicht zur unabhängigen Berichterstattung hingewiesen hätten? Oder anders gefragt: Wann dürfen wir – wenn denn schon – auf eine ähnliche «solidarische» Aktion der noch verbliebenen drei Medienkonzerne zählen, um die notwendigen fundamentalen Veränderungen vor dem Hintergrund der Klimaveränderung oder der Schuldenfalle oder des Altersvorsorgeskandals oder der dramatischen Verarmung immer breiterer Bevölkerungskreise oder der luxuriösen Verluderung unseres kranken Gesundheitssystems oder der skandalösen Ungerechtigkeiten im Bereich Vermögen und Einkommen zu erwirken? Und das bitte subito, weil mithilfe und unter dem Diktat eben dieser Medienkonzerne ein halbes Jahrhundert mit Wachstum, Konsum und Verschwendung verplempert wurde. Ich enthalte mich demütig einer Antwort.

  • am 31.01.2022 um 16:32 Uhr
    Permalink

    @Ch. Müller – ich meine es ist für den durchschnittlichen Leser klar, dass ich mit «Vergangenheit» Bezug auf die Gefahr einer Gleichschaltung/Koordinierung/Einschränkung der freien Presse und Pressevielfalt nehme.

    Der Artikel von L. Hässig belegt und kritisiert die fragwürdige Koordination der Covid-Berichterstattung der grossen Medienhäuser in der Schweiz. Sinngemäss argumentiert L. Hässig für VIELFALT STATT EINFALT in der Berichterstattung und GEGEN GEFÄLLIGKEITSJOURNALISMUS.

    Dazu nimmt Ihr Kommentar keine Stellung. Er geht am Thema des Artikels von L. Hässig vorbei und versucht von dessen Inhalt abzulenken. Fragwürdige Abreden die sonst zurecht beanstandet werden, werden in eigener Sache gedeckt bzw. auch noch gerechtfertigt.

    Es ist im übrigen interessant, dass die gleichen Medienkonzerne, welche im laufenden Abstimmungskampf die Bedeutung der Medienvielfalt so hervorheben und plötzlich wiederentdeckt haben wollen, im März 2020 diese bewusst – ohne jede Offenlegung – zu unterdrücken versuchten.

    Zum Schluss. Es gab in den letzten hundert Jahren immer neue Situationen, welche «für Alle –Mediziner, Politiker, Journalisten – eine total neue Situation» darstellten. Das ist kein Grund für eine Relativierung der Pressefreiheit. Im Gegenteil: bei all den Qualitätsmedien, die an den staatlichen Geldtopf drängen!

    PS: Ich bin Rechtsanwalt. Was das vorliegend zur Sache hat kann ich nicht nachvollziehen. Aber wenn sie es erwähnen wollen, bitte mit richtiger Berufsbezeichnung.

  • am 1.02.2022 um 01:05 Uhr
    Permalink

    Als der Schriftsteller Upton Sinclair für sein Enthüllungsbuch über die Monopole, Methoden und Manipulationen der amerikanischen Presse ( The Brass Check. A Study Of American Journalism, Pasadena 1919, ) keinen Verleger fand, brachte er es im Selbstverlag heraus. Es wurde von den Zeitungen nicht rezensiert, die New York Times weigerte sich sogar, Anzeigen für das Buch aufzunehmen. Heute, wo das Geschäftsmodell der anzeigenfinanzierten Tageszeitungen zu Ende geht, wäre man da in Sachen bezahlter Anzeigen vermutlich deutlich ungenierter. Sinclair zitiert dort eine Rede, die der ehemalige Redaktionsleiter der New York Post und Doyen des amerikanischen Pressewesens, John Swinton, 1880 vor dem vornehmen New Yorker Presseclub gehalten hatte:

    «Bis zum heutigen Tag gibt es so etwas wie eine unabhängige Presse in der Weltgeschichte nicht. Sie wissen es, und ich weiss es. (…) Wenn ich meine ehrliche Meinung in einer Ausgabe meiner Zeitung veröffentlichen würde, wäre ich meine Stellung innerhalb von 24 Stunden los. Es ist das Geschäft der Journalisten, die Wahrheit zu zerstören, unumwunden zu lügen, zu pervertieren, zu verleumden, die Füsse des Mammons zu lecken und das Land zu verkaufen für ihr tägliches Brot. Sie wissen es, und ich weiss, was es für eine Verrücktheit ist, auf eine unabhängige Presse anzustossen. Wir sind die Werkzeuge und Vasallen der reichen Männer hinter der Szene. Wir sind die Hampelmänner, sie ziehen die Strippen, und wir tanzen.»

  • am 1.02.2022 um 07:33 Uhr
    Permalink

    Dass eine solche Absprache am Anfang stattgefunden hat, kann man ja noch so einigermassen nachvollziehen, wenn auch nicht entschuldigen.
    Aber wirklich interessant wäre zu erfahren, wie die ja offensichtlich weiterhin laufende Orchestrierung unserer Leit- und den ihnen folgenden Medien organisiert war und ist. Wie sieht heute die Beteiligung der Regierung, die ja KEINE AKTIVE ROLLE HIER spielt, aus?
    Und interessieren würde mich auch: Wann endlich werden all diese Erkenntnisse, die unsere Leitmedien und unsere Regierung (und auch die vieler anderer Länder) immer mehr – gelinde gesagt – in ein schlechtes Licht rücken und wie sie auf alternativen Medien inzwischen zuhauf vorhanden sind, auch der breiten Öffentlichkeit bewusst (gemacht)? Viele sind immer noch überzeugt, dass alles seine Richtigkeit hat und verteidigen die Massnahmen und die allgemeine Handhabung der Pandemie mit allen Mitteln.

    • am 1.02.2022 um 18:08 Uhr
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      Frau Speich, ja es wird interessant sein, zu beobachten, ob die betroffenen Medienkonzerne, bzw. ihre kritischen Journalisten und Kommentatoren – wie sonst üblich – eine Aufarbeitung dieses fragwürdigen, konzertierten Vorgehens verlangen werden.

      Wie es aussieht kaum. Sicher nicht vor der Abstimmung zum neuen Mediengesetz. Von den Research Desks und investigativen Journalisten der beteiligten Mainstream Medienhäuser gibt es bis heute dazu nichts zu hören.

      Aber vielleicht täusche ich mich. Längerfristig wird die Covid Berichterstattung aber aufgearbeitet werden und Gegenstand der Forschung sein. Das wird nicht zu vermeiden sein.

  • am 2.02.2022 um 19:26 Uhr
    Permalink

    dank der nahezu Gleichschaltung der Leitmedien ist es für mich als Laie unmöglich geworden zwischen Wahrheit und Fake zu unterscheiden. Auch sogenannte Faktenchecker scheinen mir nicht überaus Vertrauenswürdig. Mich würde aber sehr interessieren, ob das Buch «Inside Corona» von Thomas Röper vertrauenswürdig recherchiert ist, oder ob es sich hierbei um eine Verschwörungs-Fantasie handelt? Kann mir da jemand eine fundierte Erklärung dazu abgeben?

    • am 3.02.2022 um 10:08 Uhr
      Permalink

      Was verstehen Sie unter einer Verschwörungs-Fantasie?

      Doch, Herr, Seiler. Sie als Laie haben die Möglichkeit, sich anderweitig zu informieren. Das braucht anfänglich Zeit, Gespür und etwas Mut. Mut insofern, als dass Sie Wege einschlagen, die Ihnen in den Mainstream Medien als «gefährlich», rechtsextrem, antisemitisch, faschitisch, verschwörungstheoretisch erklärt wurden. Sie können auf Empfehlungen hin den direkten Weg zu einigen internationalen Portalen wählen, die kritisch berichten oder Sie können – und nun halten Sie sich fest – das auch über «T» (8Buchstabenwort)tun. «T» ist ein programmiertes Tool, eine Applikation, eine Plattform, ein Messenger, mit welchem Sie sich mit Ihren Kontakten austauschen oder auch Kanäle abonnieren können. Sie finden rasch heraus, wo fantasiert wird und wo Sie den Fakten vielleicht näher kommen. Es braucht das exakt gleiche kritische «Sperberauge», wie in den Leitmedien. Wie sich das anfühlt, auf einmal Zahlen zu Impfnebenwirkungen zu begegnen und zu staunen, warum man hier kaum darüber spricht, das bleibt offen. Sich den Fakten zu nähern gibt Sicherheit, wird Sie aber auch in Staunen versetzen, wie weit wir uns – auch hier in der Schweiz – in Anordnungen, Theorien, Empfehlungen etc. von der Wissenschaft entfernt haben. Nicht von der Wissenschaft, die Ihnen in den Leitmedien vermittelt werden, sondern von Erkenntnissen aufrichtig arfbeitender Forscher und Mediziner.
      Information ist eine Holschuld – machen Sie sich mutig auf den Weg!

      • am 3.02.2022 um 23:50 Uhr
        Permalink

        Danke Frau Bigler, für Ihre ausführlichen Erklärungen. Verschwörungstheoretiker wie Daniele Ganser, Ernst Wolff, Paul Schreyer oder Heiko Schöning sind nach meiner Einschätzung investigativ recherchierende Spezialisten die sich monate- oder eher jahrelang mit einem Thema auseinandersetzen. Wenn aber Mainstream Medien von Verschwörungstheorien sprechen, wollen sie uns weis machen, dass seien alles Fantasien. Ich benutze bewusst das Wort Verschwörungs-Fantasie, weil das Wort Verschwörungstheorie bei mir positiv besetzt ist, trotz aller gegenteiliger Bemühungen des Main Stream.

    • am 3.02.2022 um 11:47 Uhr
      Permalink

      Ich finde Thomas Röpers sehr vertrauenswürdig, dies meine ich an den Begründungen erkennen zu können. Das gilt m.E. ganz allgemein, wer ursächlich zu begründen überhaupt nur versucht, den siedle ich bei den Seriösen an.
      Umgekehrt erfahren wir von den Gross-Medien oft oberflächliche Berichte «Stories» und die meisten bekennen sich ja zur Meinungspresse (SZ). Einige Redaktionen wurden richtiggehend gesäubert, nicht ethnisch, aber ethisch.
      Vertrauenswürdigkeit bedeutet aber nicht absolute Richtigkeit, nirgendwo.
      Das e-Buch «inside corana» von Röpers habe ich beschafft, doch zuerst will ich die 450 Seiten «game over» von Dr. med. Heiko Schöning absolvieren. Soweit ich sehe, gibt es viel faktische Übereinstimmung und viele Details.

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