Wuhan

Die ersten Berichte von Covid-Kranken kamen aus dem chinesischen Wuhan. © chungking / Depositphotos

Covid: «Grösste Vertuschung in der medizinischen Geschichte»

Red. /  Verantwortliche und Sponsoren gefährlicher Virenexperimente taten alles, um Regierungen und Öffentlichkeit in die Irre zu führen.

Red. – In einem Artikel mit dem Titel «Ursprung von COVID-19: Die grösste Vertuschung in der medizinischen Geschichte» legt der Wissenschaftler Peter C. Gøtzsche* auf der Website des «Brownstone Institute» seine Sicht der Dinge dar. Infosperber veröffentlicht hier den vollständigen, übersetzten Text.

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Als sich die COVID-19-Pandemie Anfang 2020 in der ganzen Welt ausbreitete, vertuschte die chinesische Regierung ihren Ursprung. Rasch erstreckte sich die chinesische Vertuschung auch auf US-Wissenschaftler mit Interessenkonflikten, auf angesehene medizinische Fachzeitschriften, auf die Medien und auf den wichtigsten Berater des US-Präsidenten, Anthony Fauci. 

Es war ein orchestrierter Versuch, das Offensichtliche zu verbergen, das zu schmerzhaft war, um es zuzugeben: Dass die Pandemie höchstwahrscheinlich durch ein Leck in einem Labor in Wuhan verursacht wurde und dass das Virus, SARS-CoV-2, höchstwahrscheinlich im Wuhan Institute of Virology hergestellt wurde. In diesem Labor machen Forscher aus einem harmlosen Virus durch genetische Veränderung in so genannten Gain-of-Function-Experimenten ein tödliches Virus.

Die Vertuschung war äusserst effektiv. Sie prägte die öffentliche Meinung, das Virus sei natürlichen Ursprungs und habe sich vom Tier auf den Menschen übertragen, obwohl bisher noch kein einziger Beweis für diese These erbracht wurde. Die chinesische Zensur und die Drohungen gegen diejenigen, die es besser wussten, gewannen die erste Runde, aber jetzt haben sie das Spiel verloren.

Nach Angaben mehrerer US-Regierungsbeamter, die im Rahmen einer langwierigen Untersuchung im Jahr 2023 befragt wurden, sind die ersten drei Personen, die sich mit dem Virus infiziert hatten und alle in ein Krankenhaus eingeliefert wurden, inzwischen namentlich bekannt.

Sie alle arbeiteten in dem Labor, in dem sie Gain-of-Function-Experimente durchführten, einschliesslich Ben Hu, der diese Forschung leitete. Ein US-Untersucher sagte: «Wir waren felsenfest davon überzeugt, dass es sich wahrscheinlich um COVID-19 handelt … Es sind ausgebildete Biologen in ihren Dreissigern und Vierzigern. Fünfunddreissigjährige Wissenschaftler erkranken nicht sehr schwer an Grippe.» Ein Familienmitglied eines Forschers starb später.

Ausserdem besuchte der Sicherheitsdirektor der Chinesischen Akademie der Wissenschaften am 19. November 2019 das Institut, wie auf der Website des Instituts zu lesen ist. Er sprach bei einer Sitzung der Institutsleitung mit wichtigen «mündlichen und schriftlichen» Anweisungen von Chinas Präsident Xi Jinping bezüglich einer «komplexen und ernsten Situation».

Als das Wuhan-Institut seine erste wissenschaftliche Veröffentlichung zum Pandemievirus veröffentlichte, wies es nicht auf die neuartige Furin-Spaltstelle hin, obwohl es Pläne hatte, diese einzufügen, und sie auch in SARS-ähnliche Viren in seinem Labor einfügte. Ein Molekularbiologe aus Harvard sagte: «Das ist, als würden diese Wissenschaftler vorschlagen, Pferden Hörner zu verpassen, aber wenn ein Jahr später ein Einhorn in ihrer Stadt auftaucht, schreiben sie einen Artikel, in dem sie jeden Teil des Pferdes beschreiben, ausser seinem Horn.»

Die Rolle der USA bei der Vertuschung

Nicht allein China führte die ganze Welt in die Irre. Neu veröffentlichte E-Mails und Nachrichten decken auf, dass führende US-Wissenschaftler den Kongress bei einer Anhörung im Juli 2023 belogen haben und dass sie auch ausgiebig logen, was ihre eigenen Bedenken betraf, die sie früh im Jahr 2020 hegten: Dass die Pandemie sehr wohl auf ein Laborleck eines mit finanzieller Unterstützung der US National Institutes of Health (NIH) hergestellten Virus zurückzuführen sein könnte.

Ohne jeglichen Beweis erklärte Robert Garry dem US-Kongress, dass das Virus in der Natur und nicht in einem Labor entstanden sei. Kristian Andersen prangerte die Republikaner an, weil sie eine «Verschwörungstheorie» verbreiteten, wonach er und Garry Anfang 2020 mit dem Präsidentenberater Anthony Fauci zusammengearbeitet hätten, um in ihrem «Nature Medicine»-Artikel vom 17. März 2020 mit dem Titel «The proximal origin of SARS-CoV-2» Desinformationen über den Ursprung von COVID zu produzieren.

Die Autoren schrieben: «Unsere Analysen zeigen klar, dass SARS-CoV-2 kein Laborkonstrukt oder ein absichtlich manipuliertes Virus ist.» Doch ihre Analysen haben nichts bewiesen. Es war nur Rhetorik. Eine Gruppe von 14 besorgten Wissenschaftlern dokumentierte, dass die Argumente von Andersen und seinen Kollegen logisch fehlerhaft waren. Meiner Meinung nach ist der Artikel in «Nature Medicine» betrügerisch und sollte zurückgezogen werden, denn eine der Definitionen von wissenschaftlichem Fehlverhalten beinhaltet die absichtliche Verfälschung von Ergebnissen. 

Der Artikel hatte einen enormen Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung und wurde fast sechs Millionen Mal aufgerufen. Als ich untersuchte, was die so genannten Faktenchecker in den Social Media über den Ursprung des Virus sagten, fand ich schnell einen Faktencheck, der es als falsch bezeichnete, dass jemand gesagt hatte, das Virus sei manipuliert worden, und erklärte, dass «Experten die Behauptung widerlegt haben, dass das Virus nicht natürlich vorkommt». Die Quelle für diese Widerlegung war der Unsinn in «Nature Medicine». 

Andere Faktenchecker waren ebenso leichtgläubig. Als einer meiner Kollegen auf Facebook eine Nachricht vom Mai 2020 postete über einen der besten Artikel, der je über den Ursprung der Pandemie geschrieben wurde, wurde sein Beitrag zunächst als «fehlender Kontext» bezeichnet und dann entfernt. Wieder wurde auf Andersen und Kollegen verwiesen und Superlative verwendet, um ihre Argumente zu untermauern, zum Beispiel wurden die 27 Personen, die einen höchst irreführenden «Lancet»-Brief (siehe unten) unterzeichnet hatten, als herausragende Wissenschaftler bezeichnet.

Es war keine «Verschwörungstheorie», dass Andersen mit Fauci und anderen «Höhergestellten» zusammengearbeitet hatte, als er beschloss, Fehlinformationen zu verbreiten. Es ist eine Tatsache. Der Druck von «höherer Stelle» veranlasste Andersen und Garry, die Theorie des Laborlecks als unplausibel aufzugeben. Mehr noch: Aus den neu veröffentlichten Dokumenten geht hervor, dass Andersen einen Monat nach der Veröffentlichung des Artikels in «Nature Medicine» und zwei Monate nach der Veröffentlichung eines Vorabdrucks immer noch vermutete, dass ein Laborleck eines hergestellten Virus möglich sei.

Ihre Kehrtwende machte einige «Höhergestellte» glücklich. Am 16. April 2020 schrieb NIH-Direktor Francis Collins per E-Mail an Fauci, er hoffe, dass der «Nature Medicine»-Artikel «diese Angelegenheit erledigen würde … Ich frage mich, ob es etwas gibt, was die NIH tun können, um diese sehr destruktive Verschwörung zu stoppen.»

Andersen erklärte dem US-Kongress, dass sein plötzlicher Sinneswandel Anfang Februar 2020 auf «vielen Faktoren beruhte, darunter zusätzliche Daten, Analysen, mehr Wissen über Coronaviren und Diskussionen mit Kollegen und Mitarbeitern». 

Dies war nicht wahr. Andersen schrieb am 1. Februar 2020: «Ich denke, das Wichtigste, was mir immer noch im Kopf herumschwirrt, ist, dass die Version, dass das Virus aus dem Labor entkommen ist, so verdammt wahrscheinlich ist, weil sie diese Art von Arbeit bereits gemacht haben und die molekularen Daten mit diesem Szenario völlig übereinstimmen.» Die neu veröffentlichten Nachrichten zeigen fast 60 klare Aussagen von Andersen und seinen Kollegen zwischen dem 31. Januar und dem 28. Februar 2020, in denen sie ihre Überzeugung zum Ausdruck brachten, dass ein Laborleck und das Bio-Engineering von Viren der Ursprung von COVID-19 sind.

Anfang Februar waren sich Andersen und seine Mitautoren einig, dass die Merkmale, die sie bei SARS-CoV-2 beobachteten, genau die Schritte darstellten, die sie unternommen hätten, wenn sie selbst beschlossen hätten, ein infektiöses SARS-ähnliches Coronavirus zu entwickeln. Ein Schlüsselindiz dafür, dass das Virus höchstwahrscheinlich künstlich hergestellt wurde, ist die Furin-Spaltstelle auf dem Spike-Protein, die es SARS-CoV-2 ermöglicht, sich an menschliche Rezeptoren zu binden, wodurch das Virus hoch infektiös wird. Es ist äusserst unwahrscheinlich, dass dies durch Zufall, das heisst durch Mutationen, geschehen ist.

Andersen und seine Kollegen folgten also nicht einfach den zusätzlichen Daten oder Analysen, wie er 2023 behauptete, sondern versuchten 2020 aktiv, das Laborleck [gemeint ist die Laborleck-Hypothese – Anm. d. Red.] zu diskreditieren, Informationen zu verbergen, Journalisten zu täuschen und die Öffentlichkeit in die Irre zu führen. 

Am 17. April 2020 beschrieb Fauci Andersens Artikel bei einem Pressebriefing im Weissen Haus, ohne seine enge Beteiligung an der Erstellung des Artikels offenzulegen. Er behauptete sogar, dass er die Namen der Autoren nicht kannte, was nicht der Wahrheit entsprach. So hatten Andersen und seine Mitautoren am 1. Februar [2020] eine Telefonkonferenz mit Fauci und Collins, die die Gelegenheit nutzten, um sie zum Verfassen des «Nature Medicine»-Artikels zu «bewegen».


Akteure und Hintergründe

Anthony Fauci, Arzt und Immunologe. Bis Dezember 2022 Direktor des Instituts für Infektionskrankheiten und Allergien (NIAID) an der grossen US-Forschungsinstitution «National Institutes of Health». 

Kristian G. Andersen, Professor in der Abteilung für Immunologie und Mikrobiologie am Scripps Research Institute in La Jolla, Kalifornien. Gehörte zum engen Kreis der Wissenschaftler, die sich zu Beginn der Pandemie mit Anthony Fauci austauschten. 

Robert F. Garry, Professor für Mikrobiologie und Immunologie an der Tulane-Universität in New Orleans. Gehörte ebenfalls zum engen Kreis der Wissenschaftler, die sich mit Anthony Fauci austauschten.

Edward C. Holmes, Virologe und Evolutionsbiologe an der australischen Universität Sydney. Holmes erachtete das Pandemievirus anfangs als «nicht übereinstimmend mit Erwartungen der Evolutionstheorie». Zusammen mit Andersen und Garry veröffentlichte Holmes im März 2020 einen wichtigen Leserbrief in «Nature Medicine» mit dem Titel «The proximal origin of SARS-CoV-2».

Peter Daszak, Zoologe und Präsident der «EcoHealthAlliance», einer Organisation, die Krankheitserreger mit dem Potenzial zur Pandemie erforscht. Dazu gehört auch das Sammeln bisher unbekannter Viren bei Wildtieren mit dem Ziel, künftige Pandemien zu verhindern. Die «EcoHealth Alliance» koordinierte zum Beispiel das Sammeln von Sars-ähnlichen Viren bei chinesischen Fledermäusen, die Analysen dieser Viren – und die Manipulationen daran, insbesondere an der US-Universität von North Carolina. Daszak arbeitete auch mit dem Institut für Virologie in Wuhan zusammen. Ungeachtet dieses Interessekonflikts gehörte er 2021 zu einer WHO-Gruppe, die den möglichen Ursprung der Epidemie in Wuhan untersuchte. Die «EcoHealthAlliance» erhielt laut Wikipedia bisher 72,4 Millionen Dollar Fördergelder von US-amerikanischen Regierungsstellen und wurde auch von Stiftungen wie der Gates Foundation unterstützt.

«The proximal origin of SARS-CoV-2»: Dieser am 17. März 2020 online veröffentlichte Artikel in «Nature Medicine», verfasst von fünf Wissenschaftlern, prägte die Medienberichterstattung entscheidend. Die Autoren – darunter Andersen, Garry und Holmes – schrieben: «Es gibt starke Belege, dass Sars-CoV-2 nicht das Produkt von absichtlicher Manipulation ist.» Und: «Es ist unwahrscheinlich, dass Sars-CoV-2 durch Manipulation eines verwandten, Sars-CoV-ähnlichen Virus entstand.» Es sei zwar möglich, dass das Virus im Labor gewisse Mutationen erworben habe, viel wahrscheinlicher sei jedoch, dass es natürlichen Ursprungs sei. Beweisen oder widerlegen lasse sich dies zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings nicht. «Wir glauben nicht, dass irgendeine Art von Laborursprung-Szenario plausibel ist», lautete das Fazit.

«The Lancet»-Leserbrief vom 19. Februar 2020: Zu den 27 Verfassern gehörten auch Peter Daszak, der deutsche Virologe Christian Drosten sowie Jeremy Farrar, der inzwischen Leiter Wissenschaft bei der WHO geworden ist. In dem Brief stellten sie sich vehement gegen die Hypothese, dass das Pandemievirus aus einem Labor stamme und verurteilten «Verschwörungstheorien», die etwas anderes behaupteten. Ihre Stellungnahme beeinflusste die Berichterstattung der Medien. (mfr)

Die Vertuschung war so vorsätzlich, dass wichtige Personen, darunter Andersen, versuchten, sich der öffentlichen Kontrolle zu entziehen, indem sie keine E-Mails benutzten. Ein Top-Berater von Fauci prahlte damit, dass er Anfragen nach dem Freedom of Information Act umging, indem er Gmail [anstelle seiner beruflichen E-mail-Adresse – Anm. d. Red.] benutzte und Faucis Rolle verbarg: «Tony will nicht, dass seine Fingerabdrücke auf der «Origin»-Story sind … Keine Sorge … ich werde alles löschen, was ich nicht in der «New York Times» sehen will.» 

Aber sie wurden erwischt. Am 6. Februar 2020 änderte Andersen den Namen des Slack-Kanals von «project-wuhan engineering» in «project-wuhan pangolin». Ihre Versuche, Schuppentiere für die Pandemie verantwortlich zu machen, scheiterten jedoch völlig. Am 12. Februar, vier Tage bevor die Autoren ihren Preprint veröffentlichten, gestand Andersen auf Slack: «Nach allem, was ich weiss, könnte der Mensch das Schuppentier infiziert haben, nicht umgekehrt.»

[Trotzdem – Anm. d. Red.] behauptete Andersen im Jahr 2023 vor dem US-Kongress, er habe seine Meinung aufgrund der wissenschaftlichen Beweise geändert, dass ein tierischer Zwischenwirt, wie zum Beispiel ein Schuppentier, möglich sei. Aber die internen Mitteilungen zeigen, dass er gelogen hat. 

Andersen und seine Kollegen schrieben in ihrem Artikel in «Nature Medicine», dass «das Vorhandensein einer RBD [Rezeptorbindungsdomäne] in Schuppentieren, die jener von SARS-CoV-2 sehr ähnlich ist, bedeutet, dass wir darauf schliessen können, dass diese wahrscheinlich auch in dem Virus enthalten war, das auf den Menschen übersprang». Doch zwei Tage nach der Veröffentlichung des Vorabdrucks gab Andersen erneut zu: «Es ist klar, dass keine dieser Schuppentiersequenzen die Quelle war.» Und am 20. Februar betonte Andersen: «Leider tragen die Schuppentiere nicht zur Klärung der Geschichte bei.»

Am 16. April äusserte Andersen erneut Bedenken, dass das Virus im Labor in Wuhan produziert worden sein könnte. Doch nur eine Woche später verunglimpfte Edward Holmes, einer von Andersens Koautoren, auf Twitter «Verschwörungstheorien», denen zufolge das Virus aus einem Labor entkam.

Es gab weitere Enthüllungen über die extreme Unehrlichkeit der Autoren. Anfang Februar stellte ein Reporter der New York Times, Don McNeil, harte Fragen, ob COVID-19 möglicherweise aus einem Labor stammte. Andersen und seine Mitautoren planten bewusst, McNeil falsch zu informieren, und einer von ihnen sagte: «Ich denke daran, einfach zu antworten und zu sagen: ‹Ich sehe nichts in dem Genom, was mich zur Annahme veranlassen würde, dass es in einem Labor genetisch manipuliert wurde›.»

Anthony Faucis Rolle war ebenfalls bedauerlich. Er besuchte das CIA-Hauptquartier, um dessen Einschätzung der Herkunft von COVID-19 zu «beeinflussen», berichtete das House Oversight Committee. Sieben CIA-Analysten mit beträchtlicher wissenschaftlicher Expertise im Zusammenhang mit COVID-19 erhielten Leistungsprämien, nachdem sie einen Bericht geändert hatten, um Bedenken hinsichtlich eines möglichen Laborursprungs des Virus herunterzuspielen. Die CIA versah Fauci absichtlich nicht mit einem «Badge», um keinen Eintrag zu hinterlassen, dass er in dem Gebäude war.

Ein CIA-Whistleblower enthüllte, dass Fauci nicht nur die CIA besuchte, sondern auch bei Treffen im Aussenministerium und im Weissen Haus auf die Veröffentlichung von «Nature Medicine» drängte, um die Regierungsbeamten davon abzubringen, die Möglichkeit zu prüfen, dass COVID-19 aus einem Labor entkommen war.

Fauci hatte Gründe, Wissenschaftler und Geheimdienstanalysten zu der Annahme zu drängen, dass das Virus einen tierischen Ursprung hat. Denn seine Behörde hatte der gefährlichen Forschung in Wuhan eine finanzielle Förderung gewährt.

Die Beteiligung des chinesischen Militärs

Eine ausführliche Untersuchung, die im Juni 2023 von der «Times» veröffentlicht wurde, zeigt die Beteiligung des chinesischen Militärs an der von ihm finanzierten Gain-of-Function-Forschung. Ein Teil dieser Forschung war verdeckt, so dass die US-Mitarbeiter, zum Beispiel Peter Daszak, nie davon erfuhren. In einem 2015 von der chinesischen Militärakademie veröffentlichten Buch wird erörtert, dass die SARS-Viren eine «neue Ära genetischer Waffen» darstellen, die «künstlich in ein neu auftretendes menschliches Krankheitsvirus umgewandelt und dann als Waffe eingesetzt und entfesselt werden können». Wenn ein Land in der Lage wäre, seine Bevölkerung gegen sein eigenes geheimes und tödliches Virus zu impfen, könnte es eine Waffe haben, mit der es das Gleichgewicht der Weltmacht verschieben könnte.

Die Volksbefreiungsarmee, wie sie euphemistisch genannt wird, obwohl sie beim Tiananmen-Massaker 1989 ihre eigenen Leute umbrachte, hatte ihren eigenen Impfstoffspezialisten, Zhou Yusen, einen hochdekorierten Militärwissenschaftler an der «Akademie der Militärmedizinischen Wissenschaften» [Academy of Military Medical Sciences]. Er hatte mit den Wissenschaftlern in Wuhan zusammengearbeitet. Nach der Pandemie geriet er in Verdacht, weil er im Februar 2020 in bemerkenswert kurzer Zeit ein Patent für einen COVID-19-Impfstoff vorlegte.

Im Mai 2020 scheint Zhou im Alter von nur 54 Jahren gestorben zu sein, was in einem chinesischen Medienbericht und in einer wissenschaftlichen Arbeit, in der das Wort «verstorben» in Klammern hinter seinem Namen steht, nur am Rande erwähnt wird. Zeugen sollen der US-Untersuchung berichtet haben, dass Zhou vom Dach des Wuhan-Instituts gestürzt sei, was jedoch nicht verifiziert werden konnte.

In einem der Tierversuche hatten die Wissenschaftler ein hochinfektiöses Supercoronavirus mit einer erschreckenden Tötungsrate geschaffen, das in der Natur aller Wahrscheinlichkeit nach nie entstanden wäre. In nur zwei Wochen tötete das mutierte Virus sechs von acht Mäusen, und kurz nach der Infektion wurde in den menschenähnlichen Lungen der Mäuse eine bis zu 10’000-mal höhere Viruslast festgestellt als beim ursprünglichen Virus.

Als Daszak bei den NIH einen Antrag auf Verlängerung der Forschungsförderung einreichte, erwähnte er diese Todesfälle nicht, sondern behauptete, die Mäuse hätten «leichte SARS-ähnliche klinische Symptome» gezeigt, als sie mit dem mutierten Virus infiziert wurden. Nach der COVID-19-Pandemie lieferte er den US-Behörden in einem Bericht schliesslich Einzelheiten zu den tödlichen Ergebnissen des Experiments und behauptete nun, dass seine Aussage von 2018 über die «milde» Krankheit auf vorläufigen Ergebnissen beruht hätte – obwohl das Experiment mehrere Monate vor seiner Falschaussage stattgefunden hatte.

Die US-Ermittler sprachen mit zwei Forschern eines US-Labors, die zum Zeitpunkt des Ausbruchs mit dem Wuhan-Institut zusammenarbeiteten. Sie sagten, die Wuhan-Wissenschaftler hätten 2019 Furin-Spaltstellen in Viren eingefügt, und zwar genau so, wie in Daszaks gescheitertem Finanzierungsantrag vorgeschlagen. Sie sahen auch Beweise dafür, dass das Institut «serial passaging»-Experimente durchführte, bei denen der schädlichste Virusstamm für wiederholte Experimente ausgewählt wird, um einen tödlichen Stamm viel schneller zu erzeugen, als dies aufgrund der natürlichen Evolution möglich wäre. 

Die Rolle von «The Lancet» bei der Vertuschung

Am 19. Februar 2020 veröffentlichte eine Gruppe von Virologen und anderen einen «Lancet»-Brief, der die Debatte über den Ursprung von COVID-19 entgleisen liess. Dies war der schwärzeste Moment in der Wissenschaft in meinem Leben. 

Peter Daszak organisierte und verfasste den Entwurf für den Lancet-Brief heimlich. Der schlimmste Teil des Briefes war dieser: «Das rasche, offene und transparente Teilen von Daten über diesen Ausbruch wird nun durch Gerüchte und Fehlinformationen über die Ursprünge des Virus bedroht. Wir halten zusammen, um Verschwörungstheorien, die besagen, dass COVID-19 keinen natürlichen Ursprung hat, aufs Schärfste zu verurteilen … Verschwörungstheorien schaffen nichts anderes als Angst, Gerüchte und Vorurteile, die unsere globale Zusammenarbeit im Kampf gegen dieses Virus gefährden.»

Es gab kein Teilen von Daten. China verheimlichte alles, was es – durch rücksichtsloses Experimentieren mit Coronaviren und das Missachten von Sicherheitsvorschriften im Labor – hätte beschuldigen können, für die Pandemie verantwortlich zu sein.

Es ist empörend, zu behaupten, dass es sich bei einem Leck im Labor um eine Verschwörung handeln muss. Laborlecks mit gefährlichen Viren kommen praktisch jedes Jahr vor. Das SARS-Virus, das für das Schwere Akute Respiratorische Syndrom verantwortlich ist, das 2003 von chinesischen Fledermäusen übersprang, entwich aus zwei Labors in China, und auch das H1N1-Grippevirus von 1977, das etwa 700’000 Todesfälle verursachte, war ein Laborausbruch aus China.

Sollte das SARS-CoV-2-Virus aus einem von Daszak finanzierten Forschungsprojekt entwichen sein, wäre er natürlich potenziell schuldig. Er drängte seine Kollegen, die an der Gain-of-Function-Forschung beteiligt waren, den Brief nicht zu unterschreiben, um die Verbindung zu verschleiern, und sagte zu einem von ihnen: «Wir werden den Brief dann so veröffentlichen, dass er nicht mit unserer Zusammenarbeit in Verbindung gebracht wird, so dass wir eine möglichst unabhängige Stimme haben.»

Nach anderthalb Jahren hatten die Leute schliesslich genug von Daszaks Schikanen, Lügen und Arroganz. Im September 2021 forderte eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Pariser Gruppe, in einem Brief an die NIH und das Gesundheitsministerium seine Absetzung, weil er «kritische Informationen zurückgehalten und die Öffentlichkeit durch die Äusserung von Unwahrheiten irregeführt» habe. Sie zitierten einen Tweet, in dem Daszak behauptete, die chinesischen Labors, mit denen er zusammenarbeitete, hätten nie lebende Fledermäuse gehalten, obwohl die Wissenschaftler aus Wuhan nach eigenen Angaben mindestens seit 2009 lebende Fledermäuse in den Labors hatten.

Schlussfolgerungen

COVID-19 ist die Pandemie, die niemals hätte auftreten dürfen. Es ist zutiefst beunruhigend, dass die WHO und unsere Regierungen noch kein Verbot dieser hochgefährlichen Forschung gefordert haben, die mit dem Feuer spielt und zu nichts Nützlichem geführt hat, aber zum Tod von über sieben Millionen Menschen.

In der Wissenschaft geht es um Wahrscheinlichkeiten. Wenn ich die Wahrscheinlichkeiten für die verschiedenen möglichen Erklärungen betrachte, habe ich keinen Zweifel daran, dass die Pandemie durch ein Laborleck in Wuhan verursacht wurde und dass das Virus dort hergestellt wurde. Die Vertuschung des Ursprungs von SARS-CoV-2 ist die schlimmste in der Geschichte der Medizin. Dies wird in den kommenden Jahrhunderten ein Schandfleck sein.

Zum Autor

Peter C. Gøtzsche hat Biologie, Chemie und Medizin studiert und ist Facharzt für Innere Medizin. Von 1975 bis 1995 arbeitete er in der Pharmaindustrie, dann in verschiedenen Spitälern, unter anderem am Rigshospitalet in Kopenhagen. Gøtzsche hat 1993 die Cochrane Wissenschaftsvereinigung mitbegründet und gründete im gleichen Jahr das Nordic Cochrane Center, dessen Direktor er wurde. In der Cochrane-Vereinigung fassen Forscherinnen und Forscher den Wissensstand bezüglich medizinischer Diagnose- und Behandlungsmethoden zusammen. Ihre Arbeiten dienen Ärzten, Krankenkassen und Behörden als wichtige Informationsquelle. Gøtzsche, mittlerweile Professor für Design und Analyse klinischer Forschung an der Universität Kopenhagen, wurde 2017 in den Verwaltungsrat von Cochrane gewählt, im Jahr darauf folgte wegen grober Differenzen der Rauswurf. In Artikeln und Büchern wie «Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität: Wie die Pharmaindustrie unser Gesundheitswesen korrumpiert» prangert der prominente Kritiker immer wieder unlautere Wissenschafts- und Pharmapraktiken an. (mfr)


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine. Übersetzung mit Hilfe von www.deepl.com.
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Weiterführende Informationen

Zum Infosperber-Dossier:

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Coronavirus: Information statt Panik

Covid-19 fordert Behörden und Medien heraus. Infosperber filtert Wichtiges heraus.

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5 Meinungen

  • am 22.10.2023 um 13:30 Uhr
    Permalink

    Vielen Dank für den diesen Covid-19 Vertuschungsskandal endlich auch in der Schweiz definitiv aufdeckenden, mutigen Artikel von ‘Infosperber’ im Anschluss an das Manuskript von Prof. Paul-Robert Vogt «Die COVID-19-Biowaffe und die geplante Demontage unserer direkten Demokratie» vom 2. Oktober 2023!

    Es ist zu hoffen, dass dank Infosperber nun auch die von Prof. Vogt im Manuskript gestellten sieben Forderungen an die Politik zur Aufklärung dieses Covid-19 Vertuschungsskandals und des damit einhergehenden Angriffs auf die Schweizer Souveränität und Demokratie nun öffentlich transparent obligat aufgearbeitet werden wird (inkl. strafrechtlichen Konsequenzen für amtsmissbräuchlich agierende Protagonisten)!

    Link zum Manuskript von Prof. Vogt auf dessen Herzchirurgie-Homepage auf Deutsch und Englisch: https://herzchirurgie-paulvogt.ch/?fbclid=IwAR1UbQNcQb_e09vklN2gXspQlYG_qSr6oZHh-hYPLXUlSiAw2qVCXFkktuA

  • am 23.10.2023 um 10:23 Uhr
    Permalink

    Ein Schritt in die Richtung Wahrheit, da aber der Name von Ralph Baric nicht erwähnt wird, könnte es leider auch ein Versuch sein die Wahrheit zu verschleiern.

    • am 24.10.2023 um 12:26 Uhr
      Permalink

      Zu Ralph Baric: Man führe sich einmal dessen Vorlesung anno 2007 mit Anleitung des Baus eines Coronavirus zu Gemüte!!!

      https://twitter.com/JoshWalkos/status/1713751763348578466

      «SARS-CoV-2» scheint mit ziemlicher Sicherheit das Resultat von medizinischer «Gain-of-Function» und militärischer «Dual Use» Forschung zu sein.

      Offen bleibt einzig und alleine noch, ob es sich bei dessen Freisetzung um einen «Laborunfall» oder vorsätzlich «gezielte Freisetzung» handelt …

  • am 23.10.2023 um 11:26 Uhr
    Permalink

    «COVID-19 ist die Pandemie, die niemals hätte auftreten dürfen. Es ist zutiefst beunruhigend, dass die WHO und unsere Regierungen noch kein Verbot dieser hochgefährlichen Forschung gefordert haben, die mit dem Feuer spielt und zu nichts Nützlichem geführt hat, aber zum Tod von über sieben Millionen Menschen.»

    Ob die «über sieben Millionen Menschen»
    am (Labor)Virus oder an den sog. Schutzmaßnahmen gestorben sind bleibt offen. Mich interessiert, wie die Zahl «über 7 Millionen…..» festgestellt wurde?

  • am 23.10.2023 um 14:47 Uhr
    Permalink

    Ich wüsste außer den Nachdenkseiten keine Internetzeitung die so ausgewogen, detailreich und unter Verzicht auf Eskalation, Alarmismus, Anbiederung über Covid-19 berichtet wie der Infosperber. Vielen Dank dafür.

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