SSS-DAS-SPIEL

Patrick Jerg: Das Spiel © zvg

Das Spiel: Tierische Zählerei

Patrick Jerg /  Ein Spiel, bei dem man sich Dinge merken muss, kann auch sehr belohnend sein. Wie das funktioniert, zeigt «Foxy».

Wir kennen das alle: Tritt man beim «Memory» gegen Kinder an, unterliegt man meist haushoch. Kinder achten besser auf die Details, während Erwachsene viel zu abstrakt denken. So zumindest lauten die Erklärungen aus der Entwicklungspsychologie. Doch wir möchten das ganz spielerisch angehen. Bei «Foxy» zählen wir die Tiere in ihren Landschaften. Eigentlich eine ganz einfache Aufgabe.

Um die Anzahl der Tiere zu notieren, nehmen sich alle ein kleines Tableau, auf das man mit einem abwischbaren Stift schreiben kann. Dazu bereitet man 20 zufällige Tierkarten vor, die man gut mischt und verdeckt bereit legt. Bei «Foxy» sind immer alle aktiv. Es gibt keine Wartezeiten. Dafür benötigt man eine gute Beobachtungsgabe und eben ein wenig Merkfähigkeit.

Von der Steppe in den Wald

Mit dem Wenden der ersten Karte taucht man in eine erste Landschaft ein und sieht Tiere. Die Frage lautet immer: Wie viele Tiere von der eben aufgedeckten Karte hat man bisher schon gesehen? Bei der ersten Karte ist das noch ein leichtes Unterfangen. Die Zahl notiert man im ersten Feld auf seinem Tableau – ganz geheim versteht sich. Mit dem Wenden der zweiten Karte erscheinen neue oder gleiche Tiere, die erste Karte wird dadurch verdeckt. Wie viele Tiere der neuen Karte sind schon erschienen? Mit jeder Karte tritt eine kleine Steigerung ein. Es ist gut möglich, dass sich einzelne Tiere lange verborgen halten.

Ein paar Kleinigkeiten muss man noch beachten. Die Katze hat ihren eigenen Willen. Sie kann in jeder Landschaft erscheinen. Da ist der Bär einfacher zu durchschauen. Ihn findet man nur im Wald. Und schliesslich gibt es noch den Namensgeber des Spiels. Der Fuchs erscheint nur ein Mal auf einer eigenen Karte. Zeigt sich «Foxy», notiert man auf dem Tableau, wie viele Tierarten bisher erschienen sind. Keine Angst, es gibt insgesamt nur 9 Tierarten im Spiel. Doch welche haben sich bisher schon gezeigt? Einmal pro Partie darf man eine notierte Zahl einkreisen. Ist sie korrekt, bringt sie am Ende die doppelte Punktzahl.

Eine belohnende Wertung

Nach 20 Karten ist Schluss. Der Reihe nach geht man die Karten noch einmal durch. Diesmal darf man aber auf einem Übersichtstableau Striche machen für jedes Tier. Dadurch verliert man die Kontrolle nicht. Und «Foxy» meint es gut mit allen Spielenden. Wer mit seiner vermuteten Zahl nicht über der tatsächlichen Anzahl an Tieren liegt, darf sich die Punkte anrechnen. Nur wer überbietet, muss seine Zahl löschen. Mit der höchsten Summe aus den 20 Zählversuchen gewinnt man das Spiel.

Das Kartenspiel «Foxy» ist wunderschön illustriert. Die Tiere sind an unterschiedlichen Stellen auf der Karte unterwegs, doch man findet sie immer. Agiert man eher vorsichtig mit seinen Prognosen, erhält man weniger Punkte, wie wenn man höhere, korrekte Zahlen notiert. So können alle ihr Risiko selber bestimmen. Und anders als beim «Memory» fährt man hier ständig kleine Erfolge ein – trotz der leidigen Sache mit der Merkfähigkeit.

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Foxy
Foxy

Foxy


Ein Merkspiel von David Spada
Illustrationen: Stefano Tartarotti


Für 1-5 Personen
Ab 7 Jahren | ca. 15 Minuten
Verlag: Game Factory | ca. 18 Fr. / 18 Euro


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Patrick Jerg betreibt seit 14 Jahren die Webseite brettspielblog.ch und veröffentlicht regelmässig Spielkritiken über Brett- und Kartenspiele.
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

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Portrait Patrick Jerg 2

Das Spiel: Alle Beiträge

Spielen macht Spass. Und man lernt so vieles. Ohne Zwang. Einfach so.

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