Impfgeschädigt und ignoriert
Red. – Die in den USA lebende Autorin möchte anonym bleiben. Einer der Redaktoren bei «Sensible Medicine», wo ihr Artikel zuerst erschien, sprach persönlich mit ihr. Er ist Arzt und überprüfte grundlegende Dokumente, um den Sachverhalt zu bestätigen. Infosperber veröffentlicht den übersetzten Artikel. Titel, Vorspann und Zwischentitel von der Redaktion.
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Wie viele im Februar 2021 hatte ich monatelang auf die Gesundheitsbehörden gehört und ihre Empfehlungen befolgt, um die Covid-Welle abzuflachen («flatten the curve»).
Als lebenslange Impf-Befürworterin war ich begeistert, als die Covid-Impfstoffe kamen. Hochgestimmt erhielt ich am 7.2.2021 von meinem örtlichen Gesundheitsamt den Pfizer-Impfstoff. Am nächsten Tag bemerkte ich zuerst an meinen Händen rote Punkte, die sich dann über den Rest meines Körpers ausbreiteten. Am gleichen Abend las ich einen Artikel in der «New York Times», in dem Menschen beschrieben wurden, die nach der Impfung an Immunthrombozytopenie (ITP) erkrankten. Darunter war ein Arzt aus Florida, der starb. [Bei der ITP zerstört das Immunsystem die für die Blutgerinnung wichtigen Blutplättchen; es kann deshalb zu Blutungen kommen – Red.]
Eine schwache Erinnerung kam in mir hoch; 18 Jahre zuvor, im Jahr 2003, hatte ich ITP gehabt. Könnte der Impfstoff meine lange krankheitsfreie Zeit beendet haben?
Stundenlange Infusionsbehandlungen
Am nächsten Morgen, nach einer schlaflosen Nacht, in der ich über den Artikel und die Punkte am ganzen Körper nachgedacht hatte, bekam ich stundenlanges Nasenbluten. Weinend und verängstigt ging ich in eine Walk-in Praxis und liess meine Laborwerte bestimmen.
Wie ich befürchtet hatte, war die Anzahl meiner Blutplättchen 4000 (normal sind 150’000 bis 400’000). Die roten Punkte waren Petechien [stecknadelkopfkleine Blutungen in die Haut – Red.].
Bei mir wurde ITP diagnostiziert, ich wurde ins Spital eingeliefert und man begann, mich intravenös mit Immunglobulinen zu behandeln.
Doch die ITP erwies sich als hartnäckig. In den nächsten fünf Monaten schwankten meine Blutplättchenwerte um den Wert von 10’000, so dass ich fast täglich intravenöse Infusionen von Immunglobulinen und Blutplättchen bekam. Bei jeder Infusion sass ich fünf bis acht Stunden in der Klinik. An vielen Wochenenden blieb ich für meine Infusionen über Nacht im Spital. Mein Mann blieb zu Hause, arbeitete und kümmerte sich um unsere Kinder, die damals vier und fünf Jahre alt waren.
Das nächste Problem: Starke Blutarmut
Im Juli besserten sich meine Blutplättchenwerte und die Krankheit schien rückläufig zu sein. Aber im folgenden Mai kehrte die ITP zurück. Ich nahm die häufigen Infusionen wieder auf. In diesem Sommer entwickelte ich auch eine hämolytische Anämie [Blutarmut, weil die roten Blutkörperchen kaputt gehen – Red.].
Am 12. Oktober 2022 erwachte ich sehr schwach und erschöpft. Ich hatte schreckliche Kopf- und Rückenschmerzen. Man wies mich an, in die Notaufnahme zu gehen, wo die Laboruntersuchung ergab, dass mein Hämoglobinwert 4 war [starke Blutarmut – Red.] (normal ist 11,6 bis 15).
Ich wurde an die University of Washington überwiesen, wo ich zwei Wochen blieb. An die ersten drei Tage dort kann ich mich kaum erinnern. Mein Hämoglobinwert sank bis auf 3 ab. Ich erhielt mehrere Behandlungen, darunter Cytoxan und Blutplasmawäsche, und man begann, mich mit einer hohen Kortison-Dosis zu behandeln.
Rund 15’000 Dollar selbst bezahlt
Als ich entlassen wurde, hatte ich etwa 15 Pfund Muskeln verloren. Ich konnte kaum vom Trottoir auf die Strasse hinabsteigen. Wieder zu Hause trainierte ich, indem ich zweimal die Treppe hinauf- und hinunter ging und Wäsche zusammenlegte.
Meine Gesundheit war eingeschränkt. Ausserdem hatten wir seit Februar 2021 etwa 15’000 Dollar aus eigener Tasche bezahlt, hauptsächlich für medizinische Kosten, aber auch für zusätzliche Kinderbetreuung und Ausgaben meiner Familie in Seattle [am Spitalort – Red.]. Glücklicherweise hatten wir eine Krankenversicherung. Hätten wir keine gehabt, wären auch unsere Finanzen dezimiert worden. In Millionenhöhe.
Über die folgenden Monate verbesserte sich meine Gesundheit und ich bin jetzt wieder besser in Form. Mein Vertrauen in das öffentliche Gesundheitswesen wird sich jedoch möglicherweise nie erholen. Als lebenslange Anhängerin von Impfungen war diese Erfahrung surreal.
Frühere Impfungen immer gut vertragen
Ich hatte mich freiwillig und vor allem aus zwei Gründen impfen lassen. Erstens bin ich immungeschwächt, seit ich vor 34 Jahren im Alter von neun Jahren eine Lebertransplantation bekommen habe. Ich war immer gesund, aber als jemand, der die meiste Zeit des Lebens mit reduziertem Immunsystem lebt, war mir der Nutzen der meisten Impfstoffe klar und auch, wie wichtig die Herdenimmunität ist. Vor dieser Impfung hatte ich viele andere Impfstoffe erhalten und keiner hatte ein Problem verursacht.
Der zweite Grund, warum ich mich impfen liess, war ein Pflichtgefühl gegenüber meinen Mitmenschen. Ich vertraute darauf, was mir gesagt worden war, dass der Impfstoff sicher und wirksam sei und dass er die Virusübertragung stoppen würde.
Ich glaube, eine der schädlichsten Folgen der Kontroversen rund um die Impfung und Impfschäden ist, dass Menschen wie ich – rational und seit jeher vertrauensvoll gegenüber dem öffentlichen Gesundheitswesen und Impfungen – das Vertrauen verloren haben. (Es fehlte zum Beispiel an der Bereitschaft, das Nicht-Wissen einzugestehen; Impfschäden wurden als blosser Zufall abgetan; es hiess, dass sie selten und unwichtig seien und dass die Diskussion darüber nur die Impfgegner-Narrative bestärke).
Gesundheitsbehörde reagierte erst nach einem Jahr
Einige Beispiele: Ich habe meine Reaktion im Februar 2021 bei VAERS [dem offiziellen Meldesystem für mögliche Impfnebenwirkungen in den USA – Red.] und «V-Safe» gemeldet [einem Überwachungssystem, das unerwünschte Wirkungen der Covid-Impfung rasch erkennen sollte – Red.], aber die [US-Gesundheitsbehörde] CDC benötigte ein Jahr, um mich zu kontaktieren. Ein örtlicher Arzt drängte mich, meine Kinder gegen Covid impfen zu lassen – trotz der gefährlichen unerwünschten Wirkungen bei mir. Ein Arzt im Spital in Seattle versuchte, mich davon zu überzeugen, mich mit anderen Impfstoffen impfen zu lassen und fragte zweifelnd: «Sind wir sicher, dass dies durch den Covid-Impfstoff verursacht wurde?»
Diese arrogante, abweisende und ungläubige Haltung ist problematisch für das öffentliche Gesundheitswesen und die Gesellschaft insgesamt. Sie untergräbt das Vertrauen weiter und führt zu mehr Impfzögerlichkeit, selbst bei etablierten Kinderimpfstoffen. Die Impfraten sind in den Vereinigten Staaten bereits gesunken. Texas befindet sich mitten in einem Masernausbruch.
Pharmaunternehmen geniessen Immunität
Die Hirnwäsche ist das Eine, unsere finanziellen Verluste das Andere. Diejenigen von uns, die durch den Covid-Impfstoff geschädigt sind, haben keine Möglichkeit, um ihre finanziellen Verluste wettzumachen. Das PREP-Gesetz von 2005 gewährte den Impfstoffherstellern rechtliche Immunität und führte zur Schaffung des «Countermeasures Injury Compensation Program» (CICP, Kompensationsprogramm bei Schäden durch Gegenmassnahmen – Red.), angeblich um Menschen zu entschädigen, die durch eine «Gegenmassnahme» wie den Covid-Impfstoff geschädigt wurden.
Das CICP wurde verschiedentlich scharf kritisiert, etwa hier, hier und hier. Es gibt mindestens eine hängige Klage, die behauptet, dass es verfassungswidrig sei.
Ist es vernünftig, Pharmaunternehmen Immunität für Impfschäden zu gewähren, aber keine zweckmässige Alternative für Entschädigungen bereitzustellen?
Gesuch abgelehnt
Ich bekam innerhalb von 24 Stunden nach der Impfung ITP; ich wurde bei der Krankenhauseinweisung negativ auf Covid getestet; zusätzliche Tests (einschliesslich einer Knochenmarkprobe) fanden keine andere Erklärung für die ITP; einige Studien berichten von ITP im Zusammenhang mit dem Covid-Impfstoff; mein Hämatologe schrieb an die CICP und bestätigte, dass er denkt, dass der Impfstoff bei mir zur ITP führte.
Dennoch lehnte das CICP meinen Antrag ab. Ich habe die Bedingungen für seine nahezu unmögliche Beweisführung nicht erfüllt. Diejenigen von uns, die durch den Covid-Impfstoff geschädigt wurden, haben kein Recht darauf, dass die Ablehnung unserer Entschädigungsgesuche gerichtlich überprüft wird. Wir haben keinen Zugang zu den Belegen, die als Grundlage dienten, um unsere Gesuche abzulehnen. Uns wird auch nicht gesagt, wer unsere Gesuche prüft oder ob diese Gutachter qualifiziert sind oder einen Interessenkonflikt haben. Wir können den Gutachter, der unsere Gesuche ablehnt, nicht befragen. Das Programm gesteht mir jedoch das Recht auf zwei Briefe des CICP zu, in denen mir mitgeteilt wird, dass der Covid-Impfstoff meine Nebenwirkungen nicht verursacht hat. Ich schätze, es war ein Zufall.
Fast alle Anträge abgeschmettert
Bis zum 1. Februar 2025 hat das CICP 13’659 Gesuche wegen Covid-Impfschäden erhalten. Es hat 3730 überprüft, aber nur bei 66 eine Entschädigung gutgeheissen. Das CICP scheint es also nur zu geben, um Gesuche abzulehnen. Es liegt im Interesse der öffentlichen Gesundheit, dieses Programm zu überarbeiten.
Was die Covid-Impfstoffe betrifft, haben die Regierung und das öffentliche Gesundheitswesen den Gesellschaftsvertrag gebrochen und ihre eigene Glaubwürdigkeit zerstört.
Ich – und viele andere – haben getan, was unsere Regierung verlangt hat. Wir haben getan, was wir für richtig hielten. Wir sassen alle zusammen in diesem Boot. Doch dann wurden wir verlassen. Ist es vernünftig, einen Impfstoff einzuführen, Menschen damit zu schädigen, darauf zu bestehen, dass er sie nicht geschädigt hat, jeden echten Weg zu verbauen, damit sie ihre Ausgaben erstattet bekommen und zu erwarten, dass die Leute sich mit dem nächsten kommenden Impfstoff impfen lassen werden?
Mich legt ihr nur einmal herein.
Auch in der Schweiz: Interessenkonflikte beim Beurteilen von Impfschäden
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gibt einerseits Impfempfehlungen und begutachtet andererseits Impfschadensanträge. Die Frage, ob hier ein Interessenkonflikt besteht, beantwortete das BAG Infosperber nicht direkt. Es verweist stattdessen darauf, dass die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) die Impfempfehlungen erstelle – «um einen potenziellen Interessenkonflikt zu vermeiden».
Tatsächlich aber hat die EKIF nur eine beratende Funktion. Das BAG gibt zusammen mit der EKIF jährlich die Impfempfehlungen heraus. Laut BAG-Website werden diese gemeinsam erarbeitet. Im Fall der Covid-Impfung wurde die EKIF mehreren Quellen zufolge im Sommer 2021 vom BAG gedrängt, die Impfung für Jugendliche zu empfehlen. Nun stellt das BAG bei Impfschadensanträgen fest, ob ein ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Schaden und der Impfung besteht oder stark vermutet werden kann.
Ob ein Antrag auf Impfschaden bewilligt oder abgelehnt wird, entscheidet das Generalsekretariat des Eidgenössischen Departements des Inneren – also die Behörde, deren Vorsteher 2020 die Impfstoffverträge unterschrieb. Die Hersteller der Covid-Impfstoffe wurden damals vertraglich von jeder Haftung wegen Nebenwirkungen befreit (ausser bei nachweisbaren technischen Produktionsfehlern; Infosperber berichtete mehrmals).
Laut dem BAG wurden in der Schweiz 370 Anträge auf Entschädigung eines Covid-Impfschaden gestellt. Ein Antrag sei bisher gutgeheissen worden, zwei wurden abgelehnt, weil das BAG dort keinen ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung feststellen konnte. «270 konnten trotz unserer Hinweise mangels vollständiger Unterlagen nicht bearbeitet werden», teilt das BAG mit. Etwa 100 Anträge würden noch geprüft. (Zum Vergleich: Ende 2024 waren 80 von 350 gestellten Anträgen betreffend Covid-Impfung hängig. Von 2021 bis Ende 2024 gingen 3 Anträge im Zusammenhang mit anderen Impfstoffen ein.) (mfr)
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Der Gewinner schreibt die Geschichte heisst es,was in diesem Fall tragisch ist. Nachkommende Generationen werden den Schlamassel wohl gar nicht mehr mitbekommen.Das System schützt sich selbst,mit einem gewaltigen Vertrauensverlust bei nicht wenigen Menschen,aber trotzdem einer klaren
Minderheit, deshalb kommen sie damit
durch.Die Zahlen der Covid Patienten
wurde heftig aufgeblasen, durch Regeln
der Who weltweit,wie BR Cassis in der
Arena freimütig zugab.Gleichzeitig
werden Impfschäden konsequent zu wenig
erfasst,wie im Artikel beschrieben.Somit
stehen keine verlässlichen Zahlen zur
Pandemie zur Verfügung und eine
Aufarbeitung der medizinischen Aspekte
bleibt schwierig.Auf moralischer Ebene kann von einem Totalversagen gesprochen
werden,welche nur der
angesprochen Minderheit bewusst ist.
Leider wird diese Minderheit,nach der
erfahrenen Diskriminierung,weiterhin
diskreditiert und nicht ernst genommen.Da
wäre Staat und Medien gefordert,die
Spaltung zu beheben.Wunschdenken
Nach so vielen Pharma-Skandalen in den letzten Jahrzehnten immer noch den Chemie Riesen zu vertrauen ist sehr naiv. Dreiviertel meines Freundeskreises ging verloren, nur weil ich anderer Meinung war und ich hatte nie Zweifel. Grossen Dank an die Politik und die Medien. Aber es geht munter weiter. In Deutschland sind wieder die Masern in den Schlagzeilen. Wegen 58 Fällen, bei einer Bevölkerung von 84 Millionen (!!!).
Bei einer Krankheit die Kinder locker wegstecken. Letztes Jahr ging ich wegen Schmerzen im Fuss ins Krankenhaus, sie wollten mir dafür eine Atemmaske für die Nacht und Blutdrucksenkende Medikamente verkaufen, kein Witz…. Und ich bin der Dumme!
In zehn Jahren reden wir dann noch von Vaccine Shedding, dass es angeblich auch nicht gibt, obwohl Spike Proteine im Rachenraum und Masken nachgewiesen wurden.
Und RKI-Files. Darüber berichtet das SRF immer noch nicht. Wunderbare Zukunft ohne Ende!