Trump gegen Frauenförderung – jetzt auch in Schweden
Das Stadtplanungsamt von Stockholm soll Gleichstellung, Vielfalt und Integration nicht mehr fördern. So lautet die Forderung der US-Botschaft in Schweden. Die Stadt soll dies vertraglich zusichern.
Ultimatum
Im Begleitbrief heisst es laut der der schwedischen Tageszeitung «Dagens Nyheter», dass aufgrund einer neuen Richtlinie alle Personen, von denen die US-Regierung Waren und Dienstleistungen erwirbt, den Vertrag unterzeichnen müssen. Dieser müsse innerhalb von zehn Werktagen unterschrieben zurückgeschickt werden.
Vize-Bürgermeister: «Ihr Problem, nicht unseres»
«Das ist völlig bizarr», sagte Jan Valeskog (SP), Vize-Bürgermeister von Stockholm, gegenüber «Dagens Nyheter». Dieser Vertrag widerspreche allem, wofür die Stadt stehe. Sie werde ihn deshalb «auf keinen Fall» unterzeichnen. Es sei die US-Botschaft, die von der Stadt Stockholm etwas wolle, und nicht umgekehrt. Falls die USA ihre Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsamt kündigen, werde es für die Botschaft beispielsweise schwierig, eine Baugenehmigung zu erhalten. «Das ist ihr Problem, nicht unseres.»
Private streichen Frauenquoten
Kurz nach seinem Amtsantritt hat Donald Trump staatlich finanzierte Programme zur Förderung von Inklusion, Gleichberechtigung und Vielfalt am Arbeitsplatz gestrichen. «Harte Arbeit» und «hervorragende Leistungen» sollen sich wieder lohnen, hiess es in einer Medienmitteilung. Von privaten Zulieferern im In- und Ausland verlangt die Regierung seither, die neuen US-Richtlinien gegen Vielfalt und Gleichstellung einzuhalten.
Mit Erfolg: Zuletzt hat der deutsche Softwarekonzern SAP angekündigt, das Ziel eines Frauenanteils von mindestens 40 Prozent in der Belegschaft nicht mehr zu verfolgen. Die gesetzliche Frauenquote von mindestens 30 Prozent im Aufsichtsrat muss SAP fortführen. Zuvor hatten bereits andere Unternehmen, die in den USA geschäftlich aktiv sind, ihre Gleichstellungsprogramme gestrichen. Die US-Regierung versucht nun offensichtlich, ihren Kulturkampf auf Behörden im Ausland auszuweiten.
Neue Regeln gelten nicht für Trump
Die von Trump geforderte Leistungsorientierung scheint für ihn selbst nicht zu gelten. In seinem Kabinett gibt es mehrere Personen ohne Leistungsausweis für ihre Aufgabe. Der prominenteste ist Verteidigungsminister Pete Hegseth. Der frühere Soldat und TV-Moderator hatte noch nie ein politisches Amt inne. Nun ist er für zwei Millionen zivile und militärische Mitarbeitende sowie ein Budget von einer dreiviertel Billion US-Dollar verantwortlich.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine. Dieser Artikel erschien zuerst auf frauensicht.ch.
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Immer wieder einen Schritt weiter zurück ins Mittelalter.
Wer stoppt den wann?
Auf der STERN-Titelseite sind nun ausgerechnet solche Juwelen wie von der Leyen, Kramp-Karrenbauer, Miosga und Giffey abgebildet. Die haben sich wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert und sind keine Werbung für eine Frauenquote. Wieso würdigt man nicht endlich die hunderttausenden Frauen, die mit harter Arbeit, Intelligenz und Verzicht ihre Familien durchbringen und ihren Kindern eine gute Ausbildung ermöglichen – z.Bsp. die Osteuropäerinnen, die ihre Kinder in der Heimat lassen müssen, um in der Fremde für ein Spottgeld 24 Stunden Rentner zu betreuen. Warum stehen ständig nur Großverdienerinnen im Mittelpunkt der Quote und nicht einfache Frauen, die täglich unter unseren Arbeitsbedingungen und dem defizitären Sozialsystem zu leiden haben?
«Wieso würdigt man nicht endlich die hunderttausenden Frauen, die mit harter Arbeit, Intelligenz und Verzicht ihre Familien durchbringen und ihren Kindern eine gute Ausbildung ermöglichen – z.Bsp. die Osteuropäerinnen, die ihre Kinder in der Heimat lassen müssen, um in der Fremde für ein Spottgeld 24 Stunden Rentner zu betreuen.»
Weil das weder etwas mit Inklusion noch Quotenregelung zu tun hat. Die machen diesen Job, weil ihn kein anderer macht.
Deswegen halte ich auch die meisten Quotenregelungen für genauso unsinnig wie Trump seine Forderungen. Inklusion braucht es in Bürger- und Stadträten, bei jeder demokratischen Entscheidung, aber aus meiner Sicht weder in Firmen noch auf der Führungsebene in Politik und Wirtschaft, dort sollten ausschließlich die Ausbildung, Erfahrung und Leistung zählen.
Wieso lassen wir zu, dass Osteuropäerinnen ihre Kinder in der Heimat zurücklassen, um von uns (auch von uns westlichen Frauen) ausgebeutet zu werden? Kinder brauchen ihre Mütter (und Väter) präsent vor Ort. Und der Staat ihre Bürger, damit sie die Gesellschaft stützen.
Und zur Quotenregelung … wer mich einstellt, weil ich eine Frau bin, hat den falschen Fokus. Ich vertrete andere Werte. Das hat nichts mit Gleichstellung zu tun, sondern ist eine andere Form der Entwertung des Menschen (Männer weil sie nicht Frauen sind und Frauen, weil ihr Können nicht zählt sondern ihr Geschlecht). Ich habe die Logik noch nie verstanden.
Ich halte Quoten für unsinnig. Aber das Trump diesbezüglich an Stockholm Forderungen stellt, zeugt von krankhaften Größenwahn.
Von Frank Urbaniok gibt es auf Youtube eine kurze Charakterisierung von Trump mit dem Titel ‹Trumps riesengrosses Problem: Seine Persönlichkeit›.
Lässt kaum Fragen offen …
zit.(«…«Das ist völlig bizarr», sagte Jan Valeskog (SP), Vize-Bürgermeister von Stockholm, …») -und das ist es wirklich. ABER : warten wir mal ab, was nun geschieht und seien wir auf mögliche Überraschungen gefaßt! Denn mir kommt da in Erinnerung, daß Schweden seine lange Neutralität vor einiger Zeit aufgegeben hat – zu meinem großen Erstaunen und Bedauern. Ich hatte die Vermutung, daß die USA Druck ausgeübt haben könnten – über den Hebel von Handelsbeziehungen . Der «Stockholm-Vorgang» jetzt erneuert meine Vermutung.