Wohnviertel in Gaza-Stadt Omar Al-Qattaa AFP

Zerbombtes Wohnviertel in Gaza-Stadt © Omar Al-Qattaa/AFP

«Wir Demokratien unterscheiden uns von Terroristen»

upg. /  Israel und die USA hatten der Weltöffentlichkeit versprochen: «Wir werden in Gaza alles tun, um Zivilisten zu verschonen.»

Zwei Tage nach dem Überfall der Hamas auf Israel traten der damalige US-Aussenminister Antony Blinken und Israels Präsident Isaac Herzog gemeinsam vor den internationalen Medien auf. Diese verbreiteten folgende Aussagen der beiden Staatsmänner, die hier nochmals in Erinnerung gerufen seien.

«Wir Demokratien unterscheiden uns von Terroristen, indem wir andere Standards anstreben – auch wenn es schwierig ist. Menschlichkeit, den Wert, den wir einem Menschenleben und der menschlichen Würde beimessen, macht uns zu dem, was wir sind. Das ist eine unserer grössten Stärken. Deshalb müssen wir alles tun, um Zivilisten zu verschonen.» 

Antony Blinken
Antony Blinken am 12. Oktober 2023 in Tel Aviv
Antony Blinken am 12. Oktober 2023 in Tel Aviv: «Den Wert, den wir einem Menschenleben beimessen».

«Wir halten uns an internationale Regeln. Wir gehen sehr vorsichtig vor. Unsere Armee nutzt alle Möglichkeiten, die sie hat, um die Zivilbevölkerung zu verschonen. Aber Israel wird sein Volk verteidigen und alles Mögliche tun, um mit eiserner Hand die Realität zu verändern.»

Isaac Herzog

«Mit eiserner Hand die Realität verändern» deutete schon damals an, was Israel bis heute im Gazastreifen anrichtet. Immerhin sollte dabei die Zivilbevölkerung möglichst verschont bleiben.

Doch unterdessen hat Netanyahus Rachefeldzug im Gazastreifen bereits über 60’000 Tote gefordert und doppelt so viele Schwerverletzte – darunter unzählige Kinder, Frauen und alte Menschen. 80 Prozent aller Häuser liegen in Schutt und Asche. Es verbreiten sich Hunger und Seuchen. Es bleiben traumatisierte Generationen.

Trotz schwerer Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht liefern die USA dem Regime von Netanyahu weiterhin die Waffen und die Munition, die für diesen Vernichtungskrieg nötig sind.

Die Aussagen von Blinken und Herzog im Originalton (ab Minute 2’35)

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5 Meinungen

  • am 28.08.2025 um 11:16 Uhr
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    Das ist doch alles Blablabla was Blinken und Herzog da von sich gegeben haben.
    Warum nimmt man solche Leute überhaupt noch ernst?
    Ich weiss, kraft ihrer hohen politischen Funktion, MUSS man sie ernst nehmen.
    Was kannn eine ehrliche Bürgerin da noch tun?

  • am 28.08.2025 um 19:29 Uhr
    Permalink

    Zur Aussage der Hauptzeile des Artikels: » «Wir werden alles tun, um Zivilisten zu verschonen» Das hatten US-Aussenminister Blinken und Israels Präsident Isaac Herzog am 12. Oktober 2023 der Weltöffentlichkeit versprochen.» Richtig erkannt das haben US-Aussenminister Blinken und Israels Präsident Isaac Herzog verkündet. Nur für den israelische Ministerpräsident Netanjahu ist das Versprechen von Herzog und Blinken nicht bindend, er bestimmt die Gaza-Politik wohl auch mit Rückendeckung von US-Präsident Trump, der Gaza-Immobilien-Träume haben soll.
    Gunther Kropp, Basel

  • am 29.08.2025 um 04:33 Uhr
    Permalink

    Liefert nur das US Regime noch Waffen an Israel? Deutschland lieferte seit Oktober 23 immerhin eine halbe Milliarde Wert an Waffen, bis das Embargo am 8. August kam. England schränkte letzten Herbst die Waffenexporte nach Israel ein, und «suspendierte 30 von 350 Exportlizenzen». Europa ist also nicht unschuldig.

  • am 29.08.2025 um 14:27 Uhr
    Permalink

    Ich sehe keinen Unterschied
    – ob eine Stadt von Diktaturen oder Demokratien zerstört wird
    – ob eine Demokratie auf Zivilisten schiesst oder eine Diktatur
    – zwischen Freiheitskämpfern (die unsrigen) und Terroristen (immer die anderen)

  • am 29.08.2025 um 19:56 Uhr
    Permalink

    Wir- der Gesamte «Westen» sind an diesem unerbittlichem Vorgehen Israels mitschuldig. Aus falschverstandener Solidarität haben wir nie ernsthaft die Regierung Israels abgemahnt. Z.B. als als einige israelische Piloten den Mut hatten Einsätze zu verweigern, wurde diese
    Aktion nicht diskutiert und fand kein Echo, als die Intellektuellen Israels darauf hinwiesen, dass die Regierung versuche den Unterschied zwischen Kritik am Staat und Antisemitismus zu verwischen wurde dies nicht als Gesprächsanregung gesehen, sondern, falschen Freunde gleich verweigerten wir eine Kritik an den politischen Aktionen, (und der «Dehumanisierung der Pälästinenser), wie im übrigen die IKG in Österreich bis heute. Diese Feigheit vor einer, zugegeben mächtigen «Israellobby» ist bis heute erhalten geblieben. Viele Politikern im Westen feiern weiter «unsere Westlichen Werte» die durch Israels Aktionen weitgehend zertreten werden. Ich schäme mich – für eine Vielzahl der EU-Regierungen.

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