Trump erpresst das Land Wilhelm Tells – und es kuscht
Eigentlich kann man nur mit Schock und Empörung reagieren:
- Die von Präsident Donald Trump angekündigten prohibitiven Wahnsinnszölle sind ein Vertragsbruch. Sie verstossen klar gegen die ausgehandelten Handelsregeln des WTO.
- Sie machen Verhandlungsergebnisse mit der Schweiz zur Makulatur.
- Sie sind eine reine Machtdemonstration gegenüber einem befreundeten Kleinstaat.
Und das ausgerechnet am Schweizer Nationalfeiertag des 1. August, an dem Rednerinnen und Redner in höchsten Tönen beteuern, wie unabhängig und einzigartig die Schweiz doch sei, und dass die Schweiz ihr neutrales Land bewaffnet verteidigen wolle.
Doch kaum machte Trump die unerhörte Erpressung der Schweiz mit 39 Prozent Zöllen bekannt, ist vom Nationalstolz nicht mehr viel zu spüren.
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter brachte es fertig, in ihrer abendlichen 1.-August-Ansprache auf der Rütli-Wiese Trumps erpresserische Drohung mit keinem einzigen Wort zu erwähnen.
Als Regierungsvertreterin, die jetzt innerhalb weniger Tage vor der Trump-Regierung mit weiteren Konzessionen den Kotau machen muss, nimmt sie die Worte «Drohung» und «Erpressung» zwar besser nicht selber in den Mund. Aber dass die befreundeten USA der Schweizer Wirtschaft wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg vertragswidrig und willkürlich enorm schaden wollen, hätte die Bundespräsidentin sagen müssen.
Natürlich will keine Bundespräsidentin ausgerechnet in einer 1.-August-Rede auf dem Rütli eingestehen, dass es mit der Unabhängigkeit und Freiheit der Schweiz nicht mehr weit her ist.
Die Schweiz kann sich – obwohl bewaffnet – schon längst nicht mehr selber verteidigen und wird es mit aller Aufrüstung nie können.
Wirtschaftlich war die Schweiz in ihrer Geschichte noch nie so abhängig vom Ausland wie heute. Das gilt für die Landwirtschaft, die Industrie, speziell der Pharma und Lifescience, die Cybersicherheit und das Militär.
Selbst bei der Steuer- und Umweltpolitik ist die Schweiz gezwungen, immer mehr Normen vom Ausland zu übernehmen.
Präsident Trumps Drohung wird dazu führen, dass noch mehr eigenständige Schweizer Regulierungen als schon bisher seiner Erpressung weichen müssen.
Die Schweiz steht deshalb vor grundsätzlichen Weichenstellungen:
- Entweder eine starke Annäherung an die EU – bis zu einem Beitritt;
- Oder eine starke Annäherung an die USA – mit Rüstungskäufen und militärischer Zusammenarbeit, offenen Grenzen für Agrarimporte, Abbau diverser Regulierungen, welche US-Exporte in die Schweiz heute noch erschweren;
- Oder eine unbewaffnete Schweiz nach den Beispielen von Costa Rica, Panama oder Island. Sie profiliert sich als Verteidigerin des humanitären Völkerrechts und neutrale Vermittlerin von Konflikten.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
US-Strafzölle: Reaktion auf frühere Versäumnisse!
Die grossen Handelsbilanzdefizite gegenüber wirtschaftlich starken Staaten und Staatengemeinschaften schwächen den US-Dollar und den Industriestandort USA.
Dass die USA versuchen, dies mit ihrer Zollpolitik nun zu ändern, kann man nicht grundsätzlich verurteilen. Sie hätten allerdings schon viel früher mittels ausgewogener Freihandelsabkommen den Aussenhandel ausgeglichener gestalten müssen.
Die Wirtschaft ruft so gerne nach Freiheit, aber sobald ein pöser Trump etwas unangenehmes beschliesst, da soll der Staat nun einspringen? Nicht «die Schweiz» oder KKS haben einen Fehler gemacht, sondern es waren private Unternehmen, welche aufs falsche Pferd USA gesetzt haben.
Ich finde es grossartig, wenn Amerikaner wieder regional produzierte Waren konsumieren wollen, statt europäische oder asiatische Produkte, die um die ganze Welt geflogen und verschifft werden. Wie kann man für Klimaschutz und Konzernverantwortung kämpfen, aber gleichzeitig die ungezügelte Globalisierung des zollfreien Freihandels verteidigen?
Wie kann man US-Zölle ablehnen (welche der US-Konsument bezahlt), aber Kohäsionsmilliarden an die EU befürworten (welche der Schweizer Steuerzahler bezahlt), wo doch beides protektionistische Massnahmen sind, um den Marktzugang zu regulieren und finanzieren? Die EU verlangt sogar noch Rechtsübernahme und ein parteiisches Schiedsgericht obendrauf… Kompletter Wahnsinn.
Das wichtige jetzt ist, nicht unter Druck setzen lassen. Das ist genau was die USA will.
Zeit lassen, Gegenmassnahmen treffen. Wir sind klein aber wir haben sehr wichtige Industrie.
Lieber länger abwarten für ein gutes Abkommen als wie die EU sich erdrosseln lassen von den USA. Kostet auf lange Sicht sicherlich weniger.
Das Militär, die Fahne der menschlichen Dummheit, gehört abgeschafft!
Bravo! Die einzige vernünftige Lösung.
Interessante Alternativen – aber sie leuchten mir nicht ein.
Annäherung an die USA (sollte wohl weiteren KoTau heissen, nachdem T. die Schweiz buchstäblich in den H. getreten hat ?)
oder an die EU (mein Tip als EU-Bürger – Laßt die Finger davon ! ! ! ihr werdet NICHTS mehr zu sagen haben ! ! ! )
ODER unbewaffnet ? – wieso ? ?
Ich bin kein Waffenfreund, aber die Logik erschliesst sich mir nicht.
Ich erinnere aber auch an den Aufstieg eines gewissen Herrn in Dtld. – dessen Namen ich nicht nennen will – den die Nachbarn mit Zugeständnissen zu befrieden suchten – Fehlanzeige, die Katastrophe folgte, WW2.
Geschichte wiederholt sich nicht exakt gleich – aber in Mustern – und das Muster ist SEHR klar.
Die EU ist ein Bürokratiemonster, verseucht mit Ideologie und gehört ganz abgeschafft.
Zurück zu einer entideoligisierten Wirtschaftsunion, zur Souveränität der europäischen Staaten‘
Und Beibehaltung der Neutralität der Schweiz, keine Annäherung an die Nato, die schon längst ein Angriffsbündnis statt ein Verteidigungsbündnis geworden ist und alle in einen Weltkrieg hineinziehen will
Der wieder nur einer Minderheit eine Neuordnung und damit Weltherrschaft sichern soll.
Nun hat die Fr. Bundespräsidentin KKS im Grunde alles richtig gemacht. Sie hatte ein «Deal» ausgehandelt mit diversen US Staatssekretären und selbst mit dem Finanzminister.
Aber Mr Trump hört nun mal nur auf seinen Bauch.
Anderseits bin ich froh das ich die Bundespräsidenten nicht so unterwürfig, ja devot, sehen musste im Gespräch mit Trump, wie eine Fr. EU VdL, einen Hr. NATO Route, oder Herrn Bundeskanzler Merz die alle wurden vorgeführt wie kleine Schulkinder von Mr. Trump. Das hatte Trump toll gemacht!
Es ist eine Chance für die Schweiz sich neu zu orientieren. Die EU ist jedoch kein Ausweg. Dort sind wir nur noch Befehlsempfänger., bleiben wir lieber frei und neutral.
Laut Völkerrecht: “Ein neutraler Staat muss sich militärisch verteidigen können, um seine Neutralität zu wahren.”
Ich halte diese völkerrechtliche Definition für äußerst fragwürdig. Erstens müssten kleinere bis mittelgroße sowie wirtschaftlich schwächere Länder enorme Mittel in ihre Aufrüstung investieren, um dem Gebot der Verteidigungsfähigkeit zu genügen – was sie finanziell ruinieren könnte. Und selbst dann würden sie im Ernstfall früher oder später von einer Mittel- oder Grossmacht militärisch besiegt.
Zweitens gibt es auch andere Formen der Verteidigung – vom zivilen Widerstand bis zum Guerillakampf. Sowohl Afghanistan als auch Iran haben schließlich gezeigt, dass Widerstand und Verteidigung nicht zwangsläufig die teuersten High-Tech-Waffen erfordern – schon gar keine F-35 oder ähnliches.
Können. Es geht darum, dass nicht völkerrechtlich jedem neutralen Staat eine Armee verboten wird. Das halte ich für richtig. Das heisst ja nicht, dass ein Staat nicht – wie z.B. Lichtenstein – eine Neutralität ohne Armee versuchen darf.
Jetzt müssen wir nur noch einen Trump-Hut in Altdorf aufstellen und ein Denkmal bei der Hohlen Gasse. Ob es auch heute einen Wilhelm Tell geben wird, welcher den Tyrann herausfordert? Spass bei Seite, Trump scheint die Macht gewaltig zum Kopf gestiegen zu sein, er missbraucht diese in einer Art und Weise, wie es kein einziger US-Präsident vor ihm gewagt hat. Er ist gerade dabei die Grundlagen der freien Marktwirtschaft zu bodigen ohne Rücksicht weder auf das eigene, noch auf andere Länder, dies wird zwangsläufig Konsequenzen haben und wie zu befürchten ist, keine guten. Immerhin labern uns im moment die Politiker nicht die Ohren voll mit der «Wertegemeinschaft», aber keine Angst, das kommt schon wieder. Wie wäre es wenn die gesamte Welt von den USA eine Wiedergutmachung für die Schaden, welche sie angerichtet haben, einfordern würden?
Danke die klaren Worte, welche ganz meiner Meinung entsprechen.
Bin für die dritte von U.P. Gasche vorgeschlagenen Varianten: Unbewaffnete Neutralität gepaart mit Friedens-Diplomatie und Humanität.
Hoffe, dass Trumps «Aktionen» für ihn zum Bumerang werden. Es gibt noch so viele andere Länder, mit denen man Handel treiben kann. Als Erstes lacht mich Brasilien an.
Und wenn für ein paar Jahre die Gewinne in der Schweiz etwas kleiner werden, ist das auszuhalten. Vielleicht wird dadurch der Innovationsgeist wieder angeregt und es werden Produkte entwickelt, welche unverzichtbar sind.
Unser Luxus-Leben lässt sich auf jeden Fall einschränken. Habe schon ein paar Jahre Übung darin. Ein einfaches Leben kann einen grossen Gewinn an Lebensqualität bringen. Es braucht nur einiges an Fantasie dazu!
Als Sofortmassnahme schlage ich den Rückzug der in den USA plazierten AHV-Gelder sowie die Streichung der Flugzeug-Bestellung vor – und zwar sollte das wirklich sofort geschehen.
Pangea by panco Top 10 der größten US-Importe (2024): «Größte US-Importe 1. Maschinen (einschließlich Computer und Hardware) An der Spitze der US-Importe stehen Maschinen, die im Jahr 2023 rund 475,9 Milliarden Dollar kosteten…2. Elektrische Maschinen Die Importe zur Erzeugung, Verteilung oder Nutzung elektrischer Energie…erreichten im Jahr 2023 477,1 Milliarden US-Dollar….4. Mineralien, Brennstoffe und Öl, Brennstoffquellen sind für die Energieversorgung der vielfältigen US-Industrien unerlässlich, daher wurden im Jahr 2023 Mineralien, Brennstoffe und Öl im Wert von 322,7 Milliarden Dollar in das Land importiert..5. Pharmazeutika Arzneimittel, pharmazeutische Produkte und medizinisches Material…hatten im Jahr 2023 einen Wert von 165 Milliarden US-Dollar…»
Man muss die Sache eiskalt und realistisch sehen, die USA können sich keine hohen Importzölle leisten: Hohe Preise geringe Umsätze. Absturz. Mr. Trump scheint das noch nicht erkannt zu haben.
Gunther Kropp, Basel
China hat wesentlich günstigere Kampfflugzeuge, die erst noch nicht für die USA spionieren. Wenn man von Unabhängigkeit spricht, sollte man sich mal überlegen, von wem man unabhängig sein will. China hat noch nie in der Menschheitsgeschichte versucht, Europa anzugreifen. Die USA haben Truppen in Deutschland und Italien stationiert. Kampfflugzeuge, welche die USA jederzeit per Software deaktivieren können, sind komplett irrelevant für jegliche realistische Szenarien.
Nicht einverstanden. Ein Unternehmen, welches in den USA Geschäfte machen wollte, musste schon immer nebst einem Produkt vor allem sehr, sehr gute Rechtsanwälte haben. Es war schon immer eine bireweiche Idee, mit den Amis Geld verdienen zu wollen.
Also 4. Variante:
– Auf die paar CH-Arbeitsplätze verzichten, das spart viel Ärger mit den Amis und es bremst die Zuwanderung in die Schweiz.
– Sich öffnen gegenüber Mercosur, China, etc. und die Amis einfach ignorieren, bzw. dort wo möglich (Pharma) viel Geld verdienen.
– Eine Armee bauen, die mit den Nachbarn kooperieren kann, aber unabhängig davon ist.
– Parallel zur Armee ein «Friedensdepartament» aufbauen, welches den innen- und aussenpolitischen Frieden erforschen und stärken soll.
Damit bin ich voll einverstanden.
Vor allen sollen sich die Finanzinstitute sollen sich aus den USA fern haben. Ich als System Software Entwickler kann nur sagen unsere Diskussionen mit sehr grossen US Unternehmen wurden seitens der USA immer von Rechtsanwälten begleitet. Warum wohl?
Neue Märkte sind wichtig, wie die es ja richtig schreiben.
Russland wird auch eines Tages wieder einer der wichtigsten Handelspartner von Europa sein, ja es ist Teil von Europa.
Die EU hat noch eine Chance nicht in ein monopolisierten Verwaltung Administration zu verfallen aber es sieht nicht danach aus.
Man sollte nicht überstürzt handeln wie es die SP und Linken wollen den die EU ist bei weiten kein Platz wo das Manna in den Himmel wächst, eher wachsen dort die in den Himmel
Hochmut kommt vor dem Fall, früher oder später.
Wer sich selbst masslos überschätzt scheitert früher oder später;
Einzelne oder ein professionell getäuschtes Volk, in Stolz, Arroganz, Überheblichkeit, Realitätsverlust.
Die mächtige «US-Kavellerie» reitet wieder, auch noch gegen die CH-Parmafirmen.
Da ist es besser vorläufig Demut u. Respekt vor den Militär-u. Kapitalgewaltigen US-Amerikanern zu inszenieren, um Zeit zu gewinnen.
Sich von billigen fossilen Energienträger aus Russland abhängig zu machen war eine grosse Dummheit eine viele grösserer Schwachsinn ist es sich von teuren fossilen Energieträgern aus USA abhängig zu machen, wenn man den nicht zu den libertären Kapitalgewaltigen gehört.
Als Unternehmer würde ich in den USA investieren, wenn ich denn dazu gezwungen werde,
aber nur mit einer möglichst hohen Verschuldung in USD bei ein US-Bank.
Dann ist der Schaden bei Enteignung u/o Erpressung begrenzt.
Mir liegt es fern Frau UvdL in Schutz zu nehmen, empfehle aber eine gute sachliche Analyse der T.schen Zölle und deren Auswirkungen, von Prof. der Wirtschaftswissenschaften:
«Der Zolldeal mit den USA ist peinlich | Mit Prof. Adam Tooze» auf youtube, 2. August 2025.
Als Volkswirt kann ich die Analyse – die zwar auf die EU bezieht, nicht auf die Schweiz speziell – nur begrüßen.
Frau UvdL kann viel zusagen – aber ob T. und seine Leute überreissen, dass Frau UvdL keinerlei Weisungsbefugnisse gegenüber Unternehmen in der EU hat, ist fraglich.
Was T. vorführt, ist zum größtenteils eine SHOW; letztlich schiesst er damit der US-Wirtschaft ins Knie.
Hier (Why Trump’s Really Building a White House Ballroom | Explainer, YT) wurde klargestellt, worum es geht: «T. und seine Leute wollen so viel wie möglich für sich selbst abgreifen, und das möglichst schnell».
Die US-Wirtschaft und das «Volk» sind ihnen dabei VOLLKOMMEN gleichgültig.
Es geht NICHT um Politik, sondern um (persönliche) Bereicherung.