Kommentar

Wer wünscht sich schon Beifall von der falschen Seite?

Urs P. Gasche © Peter Mosimann

Urs P. Gasche /  Kritik an der Corona-Politik gerät in Verruf, weil man damit in den Chor von Corona-Leugnern einstimme. Das kann sich rächen.

Die Corona-Politik in der Schweiz ist unaufgeregter als in Deutschland. Kitas, Schulen und Hotels blieben offen, Bergbahnen und Skilifte in Betrieb, und die Läden waren nur kurze Zeit geschlossen. Trotzdem machte sich bei vielen, die von Einschränkungen besonders stark betroffen sind, Unbehagen und Unmut breit über einzelne Massnahmen der Behörden oder über die manchmal dramatisierende und widersprüchliche Informationspolitik. 

Viele dieser verunsicherten Bürgerinnen und Bürger fühlen sich mit ihren Fragen und Problemen von Behörden und Medien zu wenig ernst genommen. Auf Verständnis und Bestätigung stossen sie dann bei fragwürdigen Gruppen, Webseiten und Demonstrationen, obwohl sie mit deren Exponenten (fast nur Männer) wenig am Hut haben.

Gegen Masken, Impfen, den Staat und die Medien

Über solche Gruppen in der Schweiz und die dahinterstehenden Personen informierte die NZZ am 27. März. Ihre politischen Stossrichtungen sind unterschiedlich, doch eines verbindet diese Personen und Gruppen: Sie lehnen die meisten Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie fundamental ab. 

Die Analyse der NZZ zeigte auf, dass die meisten dieser Vereinigungen von Exponenten der politisch rechten Szene angeführt werden. Sie organisieren Kundgebungen gegen Covid-Massnahmen und lassen Unterschriften sammeln. Folgende Personen sind dabei: Marion Russek («Stopp Impfpflicht»), Alec Gagneux (Ecopop), Markus Häni («Masken ablegen», «Freunde der Verfassung»), Nicolas Rimoldi (Auns), Oliver Chanson (JSVP, «Bevölkerungsaustausch»), Richard Koller (ex SVP, «Freiheitliche Bewegung»), Yvette Estermann (SVP-NR, «Stopp Impfpflicht»), Daniel Trappitsch (Naturheilpraktiker, «Netzwerk Impfentscheid»), Markus Erb («Methoden einer Diktatur»), Andreas und Annemarie Heisler («Stopp Impfpflicht»), Christoph Pfluger (Corona Transition).

Diese vielfältigen, jedoch häufig personell vernetzten Gruppen ziehen viele Leute an, die unter den Corona-Massnahmen am meisten leiden, oder die sich aus ihrer persönlichen Geschichte heraus zu stark bevormundet vorkommen. Viele dieser Menschen fühlen sich von ihrem angestammten Umfeld nicht ernst genommen und geraten so ins Fahrwasser dieser häufig Rechten und teilweise Phantasierer. 

40 Prozent gaben an, SP, Grüne oder Grünliberal zu wählen

In Umfragen der Universität Basel gaben 33 Prozent der befragten Teilnehmenden an Corona-Demonstrationen an, bei den letzten Wahlen die SVP gewählt zu haben. 40 Prozent jedoch wählten laut eigenen Angaben Parteien links der Mitte, nämlich die SP (16 Prozent), die Grünliberalen (13 Prozent) oder die Grünen (11 Prozent).

In Deutschland gaben 47 Prozent von befragten Demonstrationsteilnehmden an, bei den letzten Wahlen die Grünen, die Linke oder die SPD gewählt zu haben. Heute würden die meisten von ihnen andere Parteien wählen.

Linken und Grünen sollte dies zu denken geben. Offensichtlich nehmen ihre Spitzenleute die Fragen und Sorgen vieler Menschen zu wenig ernst. Sie sehen zu, wie ein Teil ihrer Sympathisanten in die Arme der «Freunde der Verfassung», der «Freiheitlichen Bewegung Schweiz» oder von «WIR 2020» abdriften. 

Im Parlament setzen sich die Parteien links der Mitte zwar stärker als die Rechte für grosszügigere finanzielle Hilfen ein. Doch Geld allein reicht nicht. Grüne und Linke nehmen die Alltags-Sorgen nicht ernst genug von Isolierten in Altersheimen und deren Angehörigen sowie von Einsamen oder Zusammengepferchten in Kleinwohnungen, von unter Lohneinbussen Leidenden in unzähligen kommerziellen und kulturellen Kleinbetrieben und von Arbeitslosen. Diese Benachteiligten bekommen die Massnahmen gegen Corona existenziell zu spüren.

Die Linksparteien haben es verpasst, diese weniger Privilegierten zu verstehen, ihre Fragen aufzunehmen und Schwachstellen der offiziellen Politik und Ungereimtes in der offiziellen Kommunikation zu benennen und klarzustellen. Dazu gehören unter anderem

  1. die oft unpräzise und dramatisierende Wortwahl;
  2. immer noch fehlende relevante Statistiken;
  3. das einseitige Starren auf die Zahl der positiv Getesteten; 
  4. die fragwürdige Anwendung der PCR-Tests, die dazu führt, dass   Zehntausende in eine Quarantäne geschickt wurden, obwohl sie zum Zeitpunkt des Tests nicht mehr ansteckend waren;
  5. die fehlende Diskussion darüber, wie sinnvoll es ist, Personen, die bereits «Corona» hatten oder die geimpft sind, weiterhin Massnahmen aufzuerlegen;
  6. die fehlenden Rohdaten der Impfstudien einzufordern und geheime Verträge mit den Herstellern offenzulegen;
  7. die schwachen Grundlagen, auf denen Warnungen und Prognosen zu Entwicklung der Pandemie beruhen;
  8. das Nicht-Hinterfragen von (vermeintlichen) wissenschaftlichen Erkenntnissen, zum Beispiel (aber nicht nur) in Bezug auf «Long Covid»;
  9. die oft unkritische Haltung gegenüber der Nationalen Covid-19 Science Taskforce;
  10. die fehlende Diskussion über den Kollateralnutzen von Profiteuren der Krise und wie dem begegnet werden soll;
  11. das Ausmass und die Zuordnung von gesundheitlichen und finanziellen Kollateralschäden.

Solch reale Schwachstellen greifen Wirrköpfe, Rechtsextreme und Staatsverdrossene gerne auf, um ihre Phantasien als glaubwürdig darzustellen. Zuweilen unwissenschaftliche Videos von angeblich «renommierten Wissenschaftlern» helfen ihnen dabei. 

Scheuklappen gegen unerwünschten Beifall

Aus dem verständlichen Reflex, nicht ins gleiche Horn zu blasen und sich «nicht ins gleiche Boot wie diese Verschwörungstheoretiker und Rechtsextremen zu setzen», halten sich viele Linke und Grüne, aber auch Journalisten, mit Kritik an der Corona-Politik zurück; dies umso mehr, als auch die SVP zu den schärfsten Kritikern gehört. Um das Risiko eines unerwünschten Beifalls von der falschen Seite zu vermeiden, ziehen sie Scheuklappen an und erklären reale Schwachstellen zum Tabu. Dieses Wegschauen wirkt sich kontraproduktiv aus und ist letztlich fatal. Denn die genannten Gruppierungen der falschen Seite nutzen die entstehende Lücke noch so gerne für ihre Zwecke. 

Lehren aus der Behandlung von Ausländern und der Migration

Die Abgrenzung zu Gruppierungen und Parteien, mit denen man aus verständlichen Gründen nichts am Hut haben möchte, erfolgt meist aus ehrenhaften Motiven. Sie hat jedoch schon in der Vergangenheit dazu geführt, dass echte Probleme verdrängt wurden. Das wiederum entfremdete viele eigene Anhänger, die dann eine neue politische «Heimat» fanden. Das augenfälligste Beispiel dafür ist das Problem der Migration und der Ausländer:

Jahrelang verdrängten Linke und Grüne, dass es ebenfalls die wirtschaftlich und sozial Schwächsten in der Schweiz waren, die von der starken Einwanderung und von der in kurzer Zeit stark steigenden Zahl von Ausländerinnen und Ausländern am meisten betroffen wurden – sowohl in ihrem Alltag als auch an ihren Arbeitsplätzen. Doch auf die Sorgen weiter Teile der Bevölkerung – und ihrer eigenen Sympathisanten – wollten viele Linke nicht eingehen, um ja keinen Beifall der fremdenfeindlichen SVP zu riskieren. Dieses Wegschauen rächte sich. Das lange Ignorieren der anfallenden konkreten Probleme hat einen erheblichen Teil der früheren SP-Basis in die Arme der ausländerfeindlichen SVP getrieben.

Ein anderes Beispiel für den Verlust von SP-Sympathisanten an die Grünen war die mangelnde Einsicht der Linken, dass das Wirtschaftswachstum mit noch mehr Konsum wahrscheinlich das Wundermittel ist gegen Arbeitslosigkeit und soziale Ungerechtigkeit.

Heute besteht die Gefahr, dass die Linke einen weiteren Teil ihrer Anhänger verliert. 


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine.

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34 Meinungen

  • am 1.04.2021 um 11:34 Uhr
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    Es ist diese Sorge um die Drift nach rechtsaussen, die auch mich – nicht erst seit der Virus-Krise, aber seither umso mehr – umtreibt, und ich danke Urs P. Gasche und Infosperber für die mit Sicherheit nicht einfache Aufgabe, die Rolle des Leuchtturms im Meer der im Nebel Vollgas gebenden Mainstream-Medien zu übernehmen. Es gibt nicht mehr viele, die sich das heutzutage getrauen. Aber alle anderen werden sich in ein paar Jahren die Augen reiben über eine Machtübernahme, «die man sich so nie hatte vorstellen können». Heute sind es zum Teil völlig undifferenziert verordnete «Massnahmen», die aus psychischen, sozialen und wirtschaftlichen Verheerungen zu politischen Verwerfungen führen. Morgen werden es die im Zeichen der Klimakatastrophe sich verengenden Handlungsoptionen und Zeiträume sein, die zu neuen Mehrheiten der Abgehängten, Entsorgten und Verarmten führen werden. Dann nämlich, wenn die neuen «Retter der Armen» zum totalitären Zweihänder greifen werden, um die Privilegien ihrer eigentlichen Klientel im Hintregrund zu retten. Als Autor einer satirisch gefärbten Dystopie (Der Abgang) erstaunt es mich immer wieder, wie schnell man von der Realität eingeholt wird. freystefan.ch

  • am 1.04.2021 um 11:43 Uhr
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    Was macht die Freunde der Verfassung ihrer Meinung nach zu einem Exponenten der politisch rechten Szene, ausser der doch etwas pathetische Gründungsmoment auf dem Rütli? Auf der Website kann man lesen: «Umfassende rechtliche Gleichheit für alle, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Glaube, Alter oder Einkommen.» In meinen Ohren tönt das alles andere als rechts.

  • am 1.04.2021 um 11:59 Uhr
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    Sehr gute und nützliche Übersicht, erleichtert die Orientierung

  • am 1.04.2021 um 12:04 Uhr
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    Eine etwas sehr einseitige Sicht, alle Corona-kritischen Initiativen direkt aus der rechten Bevölkerungsecke kommen zu sehen, bzw in diese Ecke zu stellen (bzw sogar zu suggerieren, es wäre ein genuin ‹Rechtes› Thema). Der Punkt ist doch eher, dass sich eine breite, kritische Bevölkerungsschicht schlicht und ergreiffend durch ‹Bundesbern› (und da sitzen auch die Rechten) verarscht fühlen. Wenn ich die Ergebnisse der «Parteizugehörigkeit» ansehe, die im Artikel genannt werden, dann steht da ein ziemlich repräsentativer Durchschnitt der Schweizer Bevölkerung auf der Strasse. Rechts oder Links ist denen zweitrangig. Für die Politiker aber, die gerne in Lagern denken (und darum Angst vor ‹Kontaktschuld› haben), ist diese Bewegung schwer fass-, da in ihren Schemen nicht verortbar.
    Eines steht fest: die SVP versucht einmal mehr Profit für sich heraus zu schlagen. Die SP hingegen schafft es ein weiteres Mal nicht, aus dem Dornröschenschlaf zu erwachen. Also kurz, die SVP verbreitet Unwahrheiten, die SP will Recht haben. Beides bekannte Muster. Deshalb, entweder, die Parteien schaffen es generell, gegenüber dieser wachsenden, kritischen Öffentlichkeit mit neuem und glaubwürdigen Personal zu Punkten, oder ich sehe schwarz für sie.

  • am 1.04.2021 um 12:14 Uhr
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    Ganz genau, Herr Gasche! Auch als Vorstandsmitglied einer kleinen grünen Ortspartei finde ich die Corona-Politik der nationalen und kantonalen (BE) Grünen nicht gut.

    Ich finde nicht, dass man die in der von der NZZ aufgelisteten Gruppen Ecopop und Corona Transition (Pfluger, Zeitpunkt) als rechtsgerichtet bezeichnen kann. Dies gilt auch für Gruppen auf einer anderen als der links-rechts Achse, nämlich für solche aus esoterischen und alternativ-medizinischen Richtungen, aber auch aus der gegenteiligen evidenzbasierten-medizinischen Richtung, die hier zu ähnlichen kritischen Schlussfolgerungen kommen. Leider versuchen die meisten Medien diese zwei- oder dreidimensionale Gruppenwolke auf eine eindimensionale links-rechts Achse oder gar auf zwei Punkte zu reduzieren, die sie dann oft «Covidioten» oder «Vernünftige» nennen und somit gleich digital bewerten: Eins oder Null!

  • am 1.04.2021 um 12:17 Uhr
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    Danke, ein wichtiger Beitrag. Wenn Meinungsmacher die absolute alleinige Wahrheit für sich beanspruchen und diese mit Repressalien durchsetzen, mit bezahlten über Marketingbüros engagierten Influenzern im Internet omnipräsent machtvoll darstellen, mit Spenden sich mediale Gunst erwerben , ​dann wird jeder Diskurs erstickt. Nicht die Kompetenz regiert, sondern diejenigen welche «Glauben» im Besitze der einzigen richtigen und wahren, wissenschaftlich abgesegneten Wahrheit zu sein. Wenn dann mehr sterben als wenn man einen Diskurs geführt hätte, kommt der bekannte Choral: In der Wissenschaft ist die Erkenntnis von heute der Irrtum von Morgen. Das wichtige Kontrollinstrument dessen, was anerkennungswürdige Wissenschaft ist und was nicht, um Menschen vor Scharlatanen zu schützen, scheint unter dem Einfluss dieser Macht ebenfalls beeinflusst zu sein. Die Spaltung in der Wissenschaft ist bereits da, nun haben wir 3 Gruppen. Die Scharlatane, die absolutistische regiernde, jeden Diskurs unterdrückende Wissenschaft, und die selbstkritische Wissenschaft. Eine traurige gefährliche Situation, entstanden aus Arroganz und finanziellen Interessen. Der Preis dafür wird kommen, wir Leben in der Zeit der aufkommenden neuen Medien. Alle welche heute zu unrecht eine Sau durch das Dorf treiben, werden samt ihrer Sünden nie vergessen werden, denn das Internet vergisst nichts. Apartheid und Rufmord haben in der Wissenschaft nichts verloren.

  • am 1.04.2021 um 12:38 Uhr
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    Viele wichtige und richtige Klarstellungen. Bzgl. Kontextualisierung von (fehlenden) Statistiken sowie der Frage, inwiefern BigPharma trotz aller Beteuerungen dennoch von der Krise profitiert, empfehle ich «Die Anstalt» – Satiresendung im ZDF, die sich ausgiebig mit der deutschen Corona-Politik auseinandersetzte. Das meiste trifft auch auf die CH zu.

    Der Link zur Sendung vom Februar 2021:
    https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-2-februar-2021-100.html

  • am 1.04.2021 um 12:46 Uhr
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    Vielen Dank für diesen differenzierten Kommentar!
    Punkt 12. für die Liste wäre m.E. die Frage, welche Institutionen und Organisationen überhaupt massgeblich entscheiden, wann eine Krankheit zur Pandemie wird mit den entsprechenden Auswirkungen. Es ist eben nicht einfach die WHO. Dass diese Organisationen existieren, bestreitet kaum jemand, und dass sie nicht wirklich demokratisch legitimiert sind, auch nicht. Dennoch fehlt eine Debatte über ihre Rolle in den öffentlichen Medien fast vollständig.
    Dies begünstigt, dass sie anderswo fast schon dämonisiert werden. Dies wird wiederum sicher vielen der dort agierenden Menschen auch nicht gerecht. Ich gehe auch hier davon aus, dass die allermeisten Menschen in guter Absicht handeln.
    Aber mehr Transparenz wäre schon dringend nötig.

  • am 1.04.2021 um 12:46 Uhr
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    Vielen Dank für diesen Beitrag! Ja, wie sollte man da nicht zweifeln an den Angaben von hüst und host. Warum werden hochangesehene Professoren als Scharlatane hingestellt und Videos gelöscht? Wer hat denn da die Wahrheit gepachtet? Wo ist das selbständige Denken der Schweizer? Das BAG hat nie Zahlen evaluiert, hat nie aufgeklärt über Nutzen und Unsinn der Massnahmen. Es war nur immer von erhöhten Fallzahlen und Verschärfung der Massnahmen die Rede. Die Zahlen wurden nie ausdividiert, d.h. wieviel von den positiv getesteten sind wirklich krank, wieviel sind genesen usw. Wenn die Massnahmen nichts bewirken, könnte man ja auch fragen, ob die Massnahmen die richtigen sind oder nicht, anstatt Flucht nach vorn und verschärfen.

  • am 1.04.2021 um 12:54 Uhr
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    Lieber Herr Gasche
    leider ist die Linke schon sehr lange nicht mehr bei ihrer Basis.
    Als ehemaliger Präsident einer SP Ortspartei, weiss ich wovon ich rede.
    Bin seit über 5 Jahren nicht mehr Mitglied, da die Probleme der «Büezer» vergessen gegangen sind.
    Leider sehe ich aber von ganz links bis ganz rechts keine Besserung.
    Unser Nationalrat hat sich vor einem Jahr selber aus der Verantwortung gestohlen, und der Regierung das Spielfeld überlassen.
    Als Politisch sehr interessierte Person, sehe ich heute, (mit einem Sozialliberalen Gedankengut) KEINE wählbare Partei.
    Leider habe diese 12 Monate nur eines gezeigt, es spielt keine Rolle, ob ich rechts oder links wähle, im National- und Ständerat, sind eigene Interessen wichtiger als die der einfachen Bevölkerung.
    Das jetzt ein paar Exponenten, vor allem der SVP, sich um die Freiheitsrechte bemühen, ist meines Erachtens, gut und richtig. Aber die SVP selber hat in den letzten 12 Monaten auch nicht überzeugt und ist Teil der Versager von Bern.
    Zum Glück können wir noch mit Referenden und Initiativen, der Elite ein bisschen Einhalt gebieten.
    Über unsere Politiker bin ich so desillusioniert, dass ich künftig, keiner der aktuellen Parteien im National und Ständerat jemals wieder meine Stimme geben kann!

  • am 1.04.2021 um 12:58 Uhr
    Permalink

    Statt auf Kritik einzugehen Kritiker durch ein Extremisten-Etikett zu verunglimpfen ist ja eine alte Methode. Wer Mausfelds Bücher kennt, durchschaut die Manipulationen einfach.
    Offensichtlich vertreten die Massenmedien inkl. NZZ die Interessen der Grosswirtschaft und sind nicht an neutraler wissenschaftlicher Aufklärung interessiert. Ob der Bundesrat nur engstirnig und inkompetent ist oder ob er unter massivem politisch-wirtschaftlichem Druck steht, kann ich nicht beurteilen. Klar ist, dass die angepassten Salonlinken sich nicht für das Wohl der weniger Privilegierten (in der Schweiz und weltweit) einsetzen, sondern wohl einfach zu wenig wissen und dadurch die Zerstörung von Freiheit, Demokratie und der Mittelschicht unterstützen. Eine Diskussion findet offensichtlich in der SP nicht statt. Ich mag in der Tat nicht mehr links wählen: vielleicht kandidiert ja ein listenfreier Komiker oder Filmstar… Schlimmer wird’s dann auch nicht.

  • am 1.04.2021 um 13:06 Uhr
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    «Aus dem verständlichen Reflex, nicht ins gleiche Horn zu blasen und sich «nicht ins gleiche Boot wie diese Verschwörungstheoretiker und Rechtsextremen zu setzen», halten sich viele Linke und Grüne, aber auch Journalisten, mit Kritik an der Corona-Politik zurück;..» – Dieser Satz bringt die Situation treffend auf den Punkt: Auf der einen, offensichtlich falschen Seite die «Verschwörungstheoretiker» und «Rechtsextremen» und auf der anderen, offensichtlich richtigen Seite die Linken, Grünen und Journalisten. – Man kann es noch kürzer fassen: Die freie Meinungsäußerung gegenüber dem staatlich/medialen Zeitgeist. Ob diese gesteuerten Zeitgeister der Welt immer Glück und Frieden brachten, ist Gegenstand der Geschichte.

  • am 1.04.2021 um 14:05 Uhr
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    Die Grünen haben nicht nur nichts getan, sie haben sich quasi verabschiedet. Aber ehrlich gesagt, vermisst das wohl auch niemand.

    Etwas zu «das Nicht-Hinterfragen von (vermeintlichen) wissenschaftlichen Erkenntnissen, zum Beispiel (aber nicht nur) in Bezug auf «Long Covid»: diese Erkenntnisse werden noch über Jahr nicht vorliegen.

    Ich bin der festen Überzeugung, im August 2019 Covid gehabt zu haben: alle Symptome, die beschrieben wurden & werden, lagen vor. Ich brauchte rund 6 Monate, um nur annähernd wieder auf die Beine zu kommen. Erst die chinesische Medizin (Akupunktur, Schröpfen, Tee) hat geholfen. Der Alltag danach war über Monate begleitet von einer enormen Müdigkeit. Bis heute ist die Belastbarkeitsgrenze wesentlich tiefer, die Regenerationszeit höher. Atemprobleme liegen weiterhin vor.

    Im April 2020 habe ich mich beim Ärztezentrum nach einer Rückstellprobe der Blut-Entnahme vom September 2019 erkundigt: leider werden diese anscheinend vernichtet.

    Ich mahne dazu, «long covid» nicht zu unterschätzen, und hier weiter zu forschen. Es dürfte noch einiges auf das Gesundheitssystem zu.

  • am 1.04.2021 um 14:12 Uhr
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    Guten Tag
    ich hab bis anhin auch Rot- grün gewählt.
    Bei den nächsten Wahlen werde ich nach «Köpfen» und deren Gesinnung wählen.
    Ihre Ansicht, Herr Gasche, dass die Corona- Kritiker «rechts» stehen, stimmt leider nicht. Das sind Menschen aus allen politischen Lagern!
    Sie sollten langsam von diesem
    «links- rechts»- Schema wegkommen. In einer Krise wie der jetzigen sollte man sach- politisch, nicht partei- politisch denken.

    Aber in einem Punkt gebe ich Ihnen recht: die Rot- Grünen müssten die Meinung der Bevölkerung ernster nehmen.
    Meinungsvielfalt wäre wichtig, nicht ZENSUR!!!!!

  • am 1.04.2021 um 14:39 Uhr
    Permalink

    Ich schätze Ihre journalistische Tätigkeit sehr, Herr Gasche. Insbesonders beim zusammenstellen von Fakten, dem Aufdecken von irregulärem Tun und dem Aufzeigen von Ungereimtheiten. Leider steht Ihnen seit Jahren ihr Dogmatismus im Weg, wenn es dann darum geht, aus den vorhanden Fakten eine sinnvolle Analyse zu machen. Was nicht sein darf, kann auch nicht sein, so scheint es. Nun, Ihre Sichtweise ist legitim und hat mich, auch wenn ich sie nicht teile, nie gestört.

    Der zunehmende Trend in Ihren Artikeln und im Infosperber allgemein, anders denkende zu Stigmatisierung und herabzusetzen wirft bei mir allerdings Fragen auf. Auf mich macht das den Eindruck eines sich radikalisierenden Menschen und Internetzeitung. Die Guten da, die Bösen dort.

    Die Spaltung der Gesellschaft ist weit fortgeschritten. Als Journalist haben Sie Verantwortung. Ich appelliere an Sie, die kommenden Ruhetage zu nutzen um sich zu hinterfragen, ob diese Sprache letzten Endes wirklich dahin führt, wo Sie hin wollen. Denn ich glaub nicht, dass verhärtete Fronten die nicht mehr miteinander sprechen sondern sich nur noch beleidigen, das ist was Sie eigentlich wollen. Ihr Tun, unter anderem in diesem Artikel, führt aber genau dahin. Man kann auch inhaltlich kritisieren, ohne zu beleidigen und zu stigmatisieren.

    Ich hoffe nicht, dass es einen Rechtsrutsch gibt oder einen Linksrutsch. Ich hoffe, es gibt einen Rutsch zu einer wahrhaft demokratischen, Naturachtenden und egalitären Gesellschaft.

  • am 1.04.2021 um 15:08 Uhr
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    Ein sehr treffender Kommentar und kluger Kommentar.

    Ich glaube aber, dass viele Sympathisanten und Vertreter der genannten Gruppen nicht unbedingt überdurchschnittlich stark von den Corona-Massnahmen betroffen sind. Sondern vielmehr schon vor Corona ein tiefes Misstrauen gegenüber der Wissenschaft, dem Staat und den sogenannten Eliten gehegt haben. Dieses hat sich durch Corona und die Corona-Massnahmen natürlich verstärkt.

  • am 1.04.2021 um 15:36 Uhr
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    Lieber Herr Gasche, also bisher war ich mit Ihren Ideen mehr oder weniger sehr einig. Aber dieser Artikel tut mich doch etwas befremden. Unterm Strich beschleicht mich das Gefühl – eigentlich darf ich nicht mehr denken , sonst fahre ich Richtung Rechts?? Klar tun Sie es nachher etwas diversifizieren, aber dennoch fühle ich mich doch schon wieder in eine Ecke mit irgendwem gestellt! Jeder Mensch ist anders und Parteien haben klare Vorgaben. Somit sammeln sich in Parteien mehr oder weniger stramme Jünger die zu der Partei Meinung ohne wenn und aber Ja sagen. Das bedeutet eher Leute die keine eigene Meinung brauchen. Wenn Sie nun wegen der offiziellen Presse schreiben, Andersdenkende die auf Demos gehen, würden sich wegen der Anwesenheit sogenannt undurchsichtigen Gruppierungen deklassieren, da muss ich mich zu wehr setzen. Solche diffamierenden Behauptungen – notabene wieder von der Staatspresse aus dem Zauberhut gezogen, sollen mich nicht am Widerstand hindern. Komisch, dass diejenigen die hier offiziell FALSCHE Informationen verwalten und verbreiten nie in der Rechten Ecke eingeordnet werden. Dabei ist die offizielle, sogenannte Staatsmeinung eigentlich diesem Spektrum sehr ähnlich – mit der Angstmache, Denunziationsaufrufen, Druck und Sanktionen gegen Andersdenkende! Gibt dies nicht zu denken?

  • am 1.04.2021 um 15:52 Uhr
    Permalink

    Sehr geehrter Herr Gasche, komprimiert gesehen, stellen Sie («im Zusammenhang mit Corona») fest, dass:

    Regierungen unqualifiziert, schlampig und diktatorisch handeln,
    die (qualifizierte?) Oppostionen relativ träge wegschauen,
    und dass Bürger verblödet, drangsaliert und manipuliert werden

    Ich möchte dieses Geschehen mal «plastischer» darstellen:

    Wir waren alle fröhlich am Schwimmen
    bis auf dem Wasser plötzlich Flammen aufzüngelten
    worauf die Aufsichtspersonen uns befahlen, unterzutauchen
    wer zu lange zum Luft schnappen auftauchte, wurde bestraft

    Die Aufsichtpersonen diskutierten viel
    wie man cleverst untertaucht ,
    verfeinerten Techniken und Kontrollen des Untertauchens
    fanden spezielle Methoden untergetauchten Schnorchelns heraus
    brachteten den Untergetauchten Snacks und Sonnenschirme
    und doktorn seit einem Jahr herum

    Warum klatscht nur niemand Beifall ?!

    Alles Gute – und freundliche Grüsse !
    Wolfgang Gerlach, Ingenieur

  • am 1.04.2021 um 17:18 Uhr
    Permalink

    «Die falsche Seite», ja, ja, die gibt es! «Die falsche Seite» sind Leute die je nachdem für eine andere Politik einsteht als die Vertreter des links-grünen Establishment mit ihrem Monopol auf Rechthaberei!

  • am 1.04.2021 um 17:36 Uhr
    Permalink

    Ich wähle grün – und schaue entsetzt zu, wie einseitig meine Parteivertreter*innen die Massnahmen betrachten – sich nicht einlassen wollen inhaltlich auf meine ihnen zugeschickten Hinweise und Fragen, solche, wie Infosperber sie auch stellt.
    Als Lehrer erlebe ich die Not, welche den Kindern mit der Pandemiepanik (inkl. Maske) angetan wird: «Du könntest deinem Grosi den Tod bringen!» Bei den Kindern entsteht das Gefühl: jeder andere Mitmensch ist ein potentieller Gefährder auf Leben und Tod. Solches bringt die kindliche Entwicklung arg durcheinander und entbehrt doch weitestgehend den gemachten Erfahrungen der Kinder. Lasst uns einen vertrauensvollen Umgang finden mit dem Sterben. Sterben gehört zum Leben, im Alter ganz besonders.
    Die Massnahmen sind unverhältnismässig im Bezug auf die Kollateralschäden. Die Grundrechte werden zunehmend eingeschränkt: Zensur wird ausgeübt – auch bei gewaltfreien, pointierten, humorvollen Beiträgen:
    Die Videos der Seite «corona- transition» z. bsp. wurden zum wiederholten male von verschiedenen Anbietern blockiert. Lass uns kooperieren mit den Viren, nicht diese bekämpfen! Solches ist das Erfolgsrezept! Lasst uns zu evidenzbasierter Selbstverantwortung zurückkehren, und nicht von Modellrechnungen in die Angst jagen. Beachten wir die Belegung der Spitalbetten, statt auf die Fallzahlen zu starren, welche durch die Vorselektionierung durch Selbsttests nun laufend steigen werden, weil primär die Schnelltestpositiven zum PCR Test gehen müssen.

  • am 1.04.2021 um 18:24 Uhr
    Permalink

    Könnte man nach der Lektüre dieses Kommentars nicht auch sagen, dass der Autor das ungute Gefühl hat, dass er auf der richtigen Seite steht? Welch erhellende Einsicht, dass Wirrköpfe und Staatsverdrossene zuweilen unwissenschaftliche Videos schauen! Machen das die Guten denn nie? Die erwähnte Studie der Uni BS (Nachtwey et al.) ist so dürftig, dass man durchaus erröten kann, sie überhaupt anzuführen. Meine Hauptkritik daran ist, dass man sich einer confirmation bias zur nächsten hangelt. Unfährig, die eigenen Prämissen zu hinterfragen, denn dies würde einige Paradigmenwechsel bedeuten. Ganz scheu versucht der Autor ja ähnliches, nur hält er sich dermassen zurück in seiner Analyse, dass man sich fragen muss: Will er oder kann er nicht mehr? Ad exemplum Punkt 2 seiner Aufzählung: Alleine die dürftigen Datenlage lässt erkennen, dass mit Absicht vermieden wird Genaues zu wissen und mit dadurch vorgeschützter Unkenntnis wird versucht, jedwelcher Kritik an den Massnahmen den Boden zu entziehen. Dass dadurch auch stets neue Phantasiezahlen und -werte möglich sind, ist überhaupt nicht zufällig. Der Hinweis auf letzteres ist ja gar nicht ‹woke› oder in den Worten des Autors ‹fragwürdig›. Doch die gegenwärtige Diskussion sollte sich mit Machtfragen beschäftigen, aber von der hohen Warte des scheinbar Wissenden lässt sich diese nötige Diskussion schlecht führen, vor allem, wenn man sich selbst als Teil dieses Machtkartells positioniert. Soll Journalismus dies tun? Ist das Vernunft?

  • am 1.04.2021 um 23:16 Uhr
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    Der Urs P. Gasche macht den Fehler dass er alles ins Links Rechts Schema reinpresst. Für viele existiert dieses Schema nicht. Dazu benutzt er stereotypische Feindbilder.

    • Favorit Daumen X
      am 2.04.2021 um 18:05 Uhr
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      In meinem Artikel stelle ich fest, dass laut Analyse der NZZ «die meisten dieser Vereinigungen von Exponenten der politisch rechten Szene angeführt» würden. Gleichzeitig weise ich darauf hin, dass sehr viele, welche an Demos oder Veranstaltungen dieser Vereinigungen teilnehmen, eben nicht aus dem rechten Spektrum stammen, sondern gemäss Umfrage der Universität Basel bei den letzten Wahlen links-grün gewählt hatten.

  • am 2.04.2021 um 07:40 Uhr
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    Wenn die richtige (!) Seite ‹Stalinisten, Maoisten, Pol Potisten, Nazis› sind und man deren Beifall wünscht …

    Aus Sicht von Stalinisten, Maoisten, Pol Potisten, Nationalsozialisten u.ä. sind auch gemässigte Linke ‹Rechts› und bereits die Mitte ist aus deren Sicht ‹Rechtsextrem›. Und deswegen das Phänomen, dass die ‹Rechten› de facto ‹Linke› sind.

  • am 2.04.2021 um 08:17 Uhr
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    Es ist irgendwie zum Schieflachen, dieser Versuch, die Corona-Skeptiker der «rechten Szene» zuzuordnen. Dieses Bedürfnis, diese Kritiker einzuordnen, damit man die eigene Ordnung in der Welt abgebildet findet ist ja verständlich. Wo kommen wir hin, wenn diese Ordnung nicht funktioniert!! Dann haben wir das Chaos.
    Aber, es könnte doch auch sein, dass dies Leute sind, denen die Zugehörigkeit zu einem Lager total egal ist, Hauptsache es wird nicht gelogen: Leute, denen einfach etwas auffällt, Leute, die das Gefühl haben: «Da stimmt was nicht». Dieses Gefühl kennen wir doch: «Hier stimmt etwas ganz grundsätzlich nicht!» oder «Hier ist etwas ganz grundsätzlich falsch!» Und von da ist nur ein kleiner Schritt zu dem Gefühl: «Hier ist etwas anderes hintendran». Dieses Gefühl darf ein Schreiber bei unseren Tagesmedien auf gar keinen Fall haben, sonst wird er sofort zu einem «Verschwörungs….».
    Jetzt schauen wir uns einmal die Geschichte mit dem Vitamin D3 an. Schauen wir uns die extrem unwissenschaftliche Antwort der Task Force auf Vitamin D3 an. Wir sollten glauben, dass dieser Corona-Vatikan nur eines will: Gesundheit des Schweizervolkes. Da muss doch ein Pferd lachen. Vitamin D3 wäre doch ein grosser Beitrag zu dieser Gesundheit! Und es schadet bestimmt nicht! Also!
    Jeder gewöhnliche Mensch kommt doch da auf die Idee: «Da ist etwas anderes hinten dran». Da ist es mir eine Ehre, ein Verschwörungstheoretiker zu sein!

  • am 2.04.2021 um 08:57 Uhr
    Permalink

    Eine Seite Seite als die falsche zu bezeichnen ist subjektiv. Es kann bedeuten, dass die eigene Seite den persönlichen Anliegen nicht nachkommt.
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    Das Rechts-Links-Schema passt für mich immer weniger. Die mir wichtigen Themen – ein starker, regulierter Sozialstaat, Friedenspolitik und Umweltschutz sind linke Themen. Mein Problem ist, dass die Linke sich höchstens noch ein bisschen um den Umweltschutz kümmert.
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    Ruedi Weber ist meines Wissens der einzige CH-Politiker, welcher während einer Session J. Ioannidis zitiert und sich gegen Lockdowns ausgesprochen hat. Ich fand seine Rede authentisch und richtig. Halte ich es für «falsch», dass die SVP die Lockdowns kritisiert? Nein. Aber ich finde es tragisch, dass die Linke Lockdowns vehement einfordert und damit den den ökonomischen Schiffbruch Hundertausender in Kauf nimmt.
    .
    Ich verfolge die Veröffentlichungen von Ioannidis mit grossem Interesse und bin gegen Lockdowns. Bin ich deswegen rechts? Nein! Ich bin kritisch gegenüber der Art und Weise wie getestet wird, und ich halte Impfen gegen Corona in den meisten Fällen als unnötig und empfinde das Verhältnis von Nutzen und Risiko als ungünstig. Bin ich deswegen ein Verschwörungstheoretiker? Nein!
    .
    Man wirft mich deshalb regelmässig in einen Topf mit Rechten und Spinnern. Persönlich kann ich damit umgehen. Aber es schmerzt mich zu sehen, wenn bekannte Friedensaktivisten von Konzern-Journalisten und rückgratlosen oder korrupten Politikern in diese braune Schublade gesteckt werden.

  • am 2.04.2021 um 09:26 Uhr
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    Früher nannte man jene links, die sich kritisch mit den Etablierten (manchmal konservierenden Kräften) auseinandersetzten. Das gibt es heute nicht mehr innerhalb des Blumenstrauss› der Parteien. Alle gehören zu jenen, die sich ein Stück vom Kuchen der Etablierten teilen wollen. Das scheint der Lauf der Geschichte in einem Parlament zu sein. Dass man dann trotzdem innerhalb dieses Blumenstrauss› Linke benennen möchte, ist hanebüchern, sind doch die Kritischen ausserhalb. Diese Opposition hätte man früher neu als links positioniert bezeichnet. Achso – NEIN, da verliert man als Alt-Linker ja eine mal erworbene Identität. Cool gibt es diese Verwirrung, dann kann ich nun nach allen Seiten mit unsinnigen Definitionen eindreschen, und Jene, die auch mit mal gültigen Etiketten aufgewachsen sind, geben mir immer wieder Recht, weil sie meinen Ihr Etikett sei immer noch gültig. Reden wir doch lieber über Verhalten, welches kritische Daten zusammen trägt und solches, welches unkritisch eine Regierungs-Meinung unterstützt. Sicher ist, dass wir ohne Kritik keine Veränderung bewirken können. Dass dann Kritik auch noch zensuriert, anstatt diskutiert wird, bedeutet, dass der Staat diktatorisches Verhalten an den Tag legt – egal ob man dies links oder rechts nennt. Wollen wir so weitermachen?

  • am 2.04.2021 um 12:08 Uhr
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    Zum Glück gibt’s den InfoSperber, allzu viel vielfältige Schreibe gibt’s nicht mehr in der Schweiz. Und die berechtigte Frage von Herrn Gasche, wo man/frau sich noch gerne (solidarisch und beistimmend) einreiht, nicht des Applaus willen, trifft den wundesten Punkt für unsere Gesellschaft.
    Wie wir uns wehren könnten gegen Spaltung, Polarisierung, Hetze, Destabilisierung von Gesellschaften und Nationen?
    Aber Bitte, Bitte Herr Gasche doch nicht mit: ‹geraten so ins Fahrwasser dieser häufig Rechten und teilweise Phantasierer› oder ‹Solch reale Schwachstellen greifen Wirrköpfe, Rechtsextreme und Staatsverdrossene gerne auf, um ihre Phantasien als glaubwürdig darzustellen.›
    Zum Glück gibt’s noch die Kommentare, die einiges gerade rücken, denn wenn Sie meinen Kommentar wieder löschen müssten, dann wäre Ihr Beitrag, in den schwachen (es hat sehr starke) Stellen, eigentlich auch ein Grund für Löschung.
    Er ist, leider, in den Tiefpunkten schlicht beleidigend. Ganz den tiefergründigen Strategien zu arbeitend, Demokratien zu destabilisieren.
    Tragen wir einander Sorge Herr Gasche, mit freundlichen Grüssen, René Küng

  • am 2.04.2021 um 19:38 Uhr
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    Vielen Dank, Herr Gasche, dass Sie das Ganze ins richtige Licht «rücken» möchten.
    Ich verstehe aber nicht, dass Sie die NZZ zitieren. Dieses Mainstreammedium.
    Ich würde aber lieber IHRE eigene Meinung zu dem ganzen Theater hören.
    Aber vielleicht fehlt es Ihnen auch am Mut.
    Wer will schon in die Ecke der Rechten gestellt werden.?

  • Portrait_Christoph_Pfluger_18
    am 3.04.2021 um 12:07 Uhr
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    Ich glaube nicht, dass sich Linke und Grüne nur deswegen hinter die Corona-Massnahmen stellen, weil sie Beifall von der falschen Seite fürchten. Mit ihrem politischen Gewicht, könnten sie problemlos die Themenführerschaft übernehmen und die jetzigen Kritiker in die Bedeutungslosigkeit versenken.
    Die Beispiele aus anderen Ländern zeigen, dass Linke und Grüne immer noch dem Bild des guten Staates anhängen, der weiss, was seine Bürger brauchen. Sie vergessen dabei, dass gerade die jetzt massgebliche Gesundheitspolitik von Kräften bestimmt wird, die einerseits der Agenda der Pharmaindustrie folgen (z.B. durch die WHO, zu 80 Prozent privat finanziert) und andrerseits eine Militarisierung der Gesundheitspolitik betreiben, wie Paul Schreyer in seinem ausgezeichneten Buch «Chronik einer angekündigten Krise» (https://www.westendverlag.de/buch/chronik-einer-angekuendigten-krise/) überzeugend dokumentiert.
    Linke und Grüne blenden aus, dass der fürsorgliche Staat sehr leicht zum bevormundenden Staat wird und dass ein Zusammenleben ohne Selbstverantwortung (und entsprechende Freiheit) der Bürger nicht möglich ist.
    Die repressivste Corona-Politik Europas betreibt übrigens die linke Regierung Spaniens, wo der Protest bis auf ein paar aufmüpfige Polizisten recht eigentlich platt gemacht wurde – null Risiko eines Beifalls von der falschen Seite. (Hier mehr dazu: https://corona-transition.org/spanien-verscharft-gesetz-zur-maskenpflicht-sonnenbad-am-strand-nur-mit-op)

  • am 3.04.2021 um 12:07 Uhr
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    Ich möchte Ihre Liste «Wirrköpfe, Rechtsextreme und Staatsverdrossene» noch um «Selberdenker» erweitern. Warum? Ganz einfach:

    Wenn die PC uns dereinst dazu zwingt, auf alles verzichten, was aus dieser «Ecke» kommt, verdammen wir uns selber zum betreuten Denken. Auch die Schere im Kopf ist eine Schere. Vielleicht sogar die schärfste von allen.

    Es macht zum Glück ungemein Spass, über den eigenen Gartenzaun zu denken – egal in welche Richtung. Soll ich in Teer und Federn investieren? Soll ich meine Budget-Planung an einem BGE ausrichten? Ein Stück Land auf dem Mars kaufen? Statt in der Migros mal im COOP einkaufen? Auf eine Anti-Massnahmen-Demo gehen? Dem Alain eine Torte ins Gesicht drücken? Versuchsweise einen Aluhut aufsetzen?

    Die Gedanken sind frei. Phantasie und Humor sind zuverlässige Indikatoren für Intelligenz.

    Ich erinnere mich an den Film «Angst essen Seele auf». Das gilt auch für die Angst, in die falsche Ecke gestellt zu werden. Was solls. Ich halte es mit Luther: Esst, was gar ist; trinkt, was klar ist; sprecht, was wahr ist! In solcher Runde werde ich auch niemals auf Distanz gehen.

  • am 6.04.2021 um 10:23 Uhr
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    Oha, was ist denn da los?
    Völlig ungewohnt lesen wir im IS Diffamierungen anstatt Informationen, welche für ein persönliches Abwägen geeignet wären.
    Schon beim lesen der ersten paar Zeilen staune und stocke ich, da wird doch leider mit Framing abgeurteilt: «Viele dieser verunsicherten Bürgerinnen und Bürger…»
    So subjektiv-unsachlich-polemisch geht es leider weiter.

    Wie kann denn der, der «sieht, was andere nicht sehen…» das als gesetzte Wahrheit betrachten, was die NZZ schreibt? Oder Umfragewerte als etwas objektiv Verlässliches zu postulieren?

    Das verheerende «divide et impera» unterstützen, in dem – ausgerechnet der IS – von den eigentlichen Themen ablenkt und durch polemisches Links-Rechts-Framing ersetzt, das empfand ich bis jetzt nicht als Stärke des ansonsten differenzierenden Autors.

    Die eigentlichen Themen wurden glücklicherweise im IS auch schon dargelegt, z.B. die erfolgreiche Gabe von Vitamin D3 im Altersheim und auch weitere, wie Kritik am PCR usw

    Kam nun der IS von BigPharma so unter Druck, dass irgend etwas geschrieben werden MUSSTE?
    Für diese Theorie spricht, dass der IS ausnahmsweise auf Argumente verzichtet und dafür auf Feindbildpflege macht. Habe wir Leser zu wenig gespendet? Musste die Eigenständigkleit im Denken, Schreiben und Sehen-was-andere-nicht-sehen aufgegeben werden? Es wäre ein grosser Verlust, IS nun als gelenkte Opposition betrachten zu müssen!

  • am 14.04.2021 um 16:46 Uhr
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    Was wir zur Zeit erleben ist nichts anderes als ein psychologischer Krieg. Nur wenige getrauen sich noch die eigene Meinung zu sagen. Wer es dennoch tut wird auf dem medialen Scheiterhaufen verbrannt oder totgeschwiegen.

    Wenn man weiss dass 2011 nur 147 Konzerne bereits die ganze Wirtschaft kontrollierten dürften es jetzt weniger sein. https://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/wenn-147-konzerne-die-ganze-wirtschaft–kontrollieren-/story/24530287

    Das verrückte an der Geschichte ist dass «Lenker» wie Bill Gates und Klaus Schwab ihre Agenda ganz offen verbreiten. Wer sie zitiert ist ein Verschwörungstheoretiker. Besser gesagt ein rechter Verschwörungstheoretiker.

    Was bei den Römern «Brot und Spiele» war ist heute «Fleisch und Netflix».

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