Kleine Jugend-Party.ZHAW

Jugendliche werden gedrängt, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. © ZHAW

Wenig gute Gründe für Jugendliche, sich impfen zu lassen (2)

Urs P. Gasche /  Man soll gesunden Jugendlichen die mRNA-Impfungen, die erst befristet zugelassen sind, nicht zumuten. Der Nutzen ist bescheiden.

upg. Ein erster Teil informierte über verwerfliche Anreize, mit denen Jugendliche zum Impfen gebracht werden sollen. Es ist aufgrund von Gesetz und Rechtssprechung vorgeschrieben und ethisch gefordert, dass auch Jugendliche informiert entscheiden können, ob sie sich impfen lassen oder nicht.

Informiert entscheiden können Jugendliche nur, wenn sie über folgende zwei Fragen sachlich, verständlich und interessenfrei aufgeklärt werden:

  1. Individuelle Abwägung des Nutzens und des möglichen Schadens: Wie stark reduziert die Impfung das Risiko, dass der Geimpfte oder die Geimpfte erkrankt, hospitalisiert werden muss oder sogar stirbt? Wie gross ist das Risiko von schwereren Nebenwirkungen der Impfung, auch langfristig und bezüglich etwaiger weiterer Covid-Impfungen? Welche Fragen zur Impfung lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht sicher beantworten?
  2. Kollektive Abwägung (gesellschaftlicher Nutzen): Wie stark nimmt dank der Impfung die Wahrscheinlichkeit ab, dass ich andere Menschen anstecke, die dann ernsthaft erkranken, in Spitalbehandlung gehen müssen oder sogar sterben? Trage ich zu einer Herdenimmunität bei wie bei Masern, Pocken oder Kinderlähmung, so dass das Virus verschwindet und es zu keinen Krankheitsfällen mehr kommt? 


1. Die individuelle Abwägung

a) Individueller Nutzen der Impfung für den einzelnen Jugendlichen

Für Jugendliche mit bestimmten Vorerkrankungen oder einer chronischen Krankheit wird die Impfung als nützlich erachtet. «Doch selbst bei Vorerkrankungen ist das Risiko [eines schweren Verlaufs] extrem niedrig», erklärt die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin DEGAM. Von dieser kleinen Minderheit immungeschwächter Jugendlicher ist im Folgenden nicht mehr die Rede.

Allen anderen Jugendlichen bringt die Impfung praktisch keinen Nutzen. Ohne Impfung können sie sich zwar mit der neuen Variante Delta und bei Aufenthalten in geschlossenen Räumen leicht anstecken («hohe Infektionszahlen»). Doch in dieser Altersgruppe verlaufen die Infektionen meist ohne Symptome oder führen zu nur milden Beschwerden. Schwere Covid-Erkrankungen kommen bei ihnen deutlich seltener vor als nach Ansteckungen mit Grippe (Influenza). Eine Grippe treffe Kinder und Jugendliche stärker als Covid-19, erklärte Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission STIKO in Deutschland. In Deutschland sei es bei Kindern und Jugendlichen bis heute lediglich zu zwei Todesfällen gekommen. Beide Betroffene «waren bereits vor Covid-19 schwer erkrankt». Deshalb könne man für Kinder und Jugendliche sagen, dass ihr «Risiko, an Covid-19 zu sterben, derzeit rein statistisch gleich null» sei (Infosperber vom 20.6.2021).

An Grippe sind mehr Kinder erkrankt und gestorben

Das Risiko für das «Pädiatrische Inflammatorische Multisystem Syndrom» PIMS schätzt die STIKO bei 12- bis 17-Jährigen auf 0,04 Prozent (Stand Mitte Mai 2021). 

Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie DGPI führt seit Mitte März 2020 ein Register der positiv getesteten Kinder in deutschen Kinderspitälern. Bis zum 11. April 2021 sei demnach bei vier von schätzungsweise 14 Millionen Kindern und Jugendlichen in Deutschland Covid-19 als Todesursache festgestellt worden. Das entspreche rund 0.00002 Prozent. 

Etwa 1200 Kinder und Jugendliche mit einer SARS-CoV-2-Infektion mussten im Spital behandelt werden, das entspricht weniger als 0,01 Prozent. Dies «sollte Anlass sein, Eltern übergrosse Sorgen vor einem schweren Krankheitsverlauf bei ihren Kindern zu nehmen», schreiben die DGPI und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene in ihrer gemeinsamen Stellungnahme vom 21. April 2021. Dort heisst es:

«Jeder einzelne Fall eines schwer erkrankten und verstorbenen Kindes an einer Sars-Cov-2-Infektion ist ein Fall zu viel und ein unerträgliches Einzelschicksal für Kind und Familie. Die nun seit Beginn der Pandemie gemachte Beobachtung, dass von den schätzungsweise 14 Millionen Kindern und Jugendlichen in Deutschland nur etwa 1200 im Krankenhaus behandelt werden mussten (<0,01%) und 4 an ihrer Infektion verstarben (<0,00002%), sollte Anlass sein, Eltern übergrosse Sorgen vor einem schweren Krankheitsverlauf bei ihren Kindern zu nehmen. In der Saison 2018/2019 wurden nach Angaben des RKI insgesamt 7461 Kinder unter 14 Jahren mit Influenza als hospitalisiert gemeldet, 9 Kinder verstarben. Nach Angaben des Bundesministeriums für Verkehr lag im Jahr 2019 die Zahl der durch einen Verkehrsunfall getöteten Kinder bei 55 … Diese Zahlen sollen und dürfen keinesfalls gegeneinander aufgerechnet werden, mögen aber bei der Einordnung helfen … Die weiterhin bestehende extreme Seltenheit eines schweren oder gar tödlichen Verlaufs von Sars-CoV-2 bei Kindern und Jugendlichen ist nicht geeignet, als Argument für Schul- und Kita-Schliessungen benutzt zu werden.»

Eine Million Impfungen, um einen einzigen Todesfall zu verhindern

Die Sächsische Impfkommission SIKO beziffert in einem Positionspapier vom 9. Juni zur Impfung von Kindern das Risiko von 12- bis 17-Jährigen, nach einer Erkrankung an Covid-19 hospitalisiert zu werden, «mit weniger als 1 Prozent». Etwa zwei von 100’000 Erkrankten würden sterben. «Erkrankte» sind dabei nicht mit positiv Getesteten zu verwechseln (siehe Kasten).
Man müsse deshalb Hundertausende, wenn nicht über eine Million (meist gesunde) Jugendliche impfen, um einen einzigen Todesfall zu verhindern. Eine generelle Impfempfehlung bei 12- bis 15-jährigen Jugendlichen könne «erst beim Vorliegen weiterer Wirksamkeits-, Sicherheits- und Verträglichkeitsdaten erfolgen».

Die wenigsten «infizierten» und «angesteckten» Jugendlichen werden krank

Bei diesen Zahlen darf man erkrankte Jugendliche nicht mit der Zahl der positiv Getesteten verwechseln. Unter den Jugendlichen wird nur eine Minderheit aller «Angesteckten» krank. Doch noch immer informieren viele Behörden, Experten und manche Medien so, dass der falsche Eindruck entstehen kann, es handle sich bei allen «Angesteckten», «Infizierten» oder «Fällen» um Erkrankte.
Infosperber hatte seit Beginn der Pandemie immer wieder auf diese leicht irreführende Wortwahl hingewiesen. Sachlich wäre der Begriff «positiv Getestete».

Minimales Risiko – minimaler Nutzen

Am 11. Juni veröffentlichte die Covid-19-Data Analysis Group der Maximilian-Universität München eine Risikoanalyse. Pro 100’000 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 15 Jahren würden ein bis zwei Kinder innerhalb von 7 Tagen «mit» oder «wegen» Covid-19 hospitalisiert. In der gleichen Zeit würden durchschnittlich 4,5 Kinder Opfer eines Verkehrsunfalls (leichte bis tödliche Verletzungen): «Dies spiegelt wider, dass die Hospitalisierung ‹mit› oder ‹wegen› Covid-19 kein extremes Risiko darstellt, zumindest verglichen mit dem Risiko im Strassenverkehr.»

Covid-19 kann bei Jugendlichen in ganz seltenen Fällen schwere Folgen haben. Es ist jedoch weder sachlich noch hilfreich, wenn Stefan Roth, Co-Präsident der Berner Hausärzte, im «Bund» erklärt, dass bei Jugendlichen und Kindern «Long Covid»-Folgen von Covid-19 oder Überreaktionen des Immunsystems «nicht ausgeschlossen» werden könnten. Das ist trivial. Ausschliessen kann man ganz seltene Einzelfälle nie.

In einer zusammenfassenden Stellungnahme hält die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin DEGAM fest:

«Angesichts des geringen Risikos für Kinder und Jugendliche, im Rahmen einer COVID-19-Infektion schwer oder gar mit Folgeschäden zu erkranken, kann eine flächendeckende Covid-19-Impfung dieser Altersgruppe nicht mit dem Eigennutzen der Geimpften begründet werden.» 

Aus all den erwähnten Quellen ist also zu schliessen, dass eine Impfung gegen Covid-19 den gesunden Jugendlichen praktisch keinen Nutzen bringt.


b) Individuelles Risiko für die einzelnen Jugendlichen

Dem kaum vorhandenen individuellen Nutzen sind allfällige individuelle Risiken gegenüberzustellen. 

In einem Podcast wies der Präsident der DEGAM, Professor Martin Scherer, am 27. Mai 2021 auf die «hauchdünne Datenbasis» hin, auf der die befristete Zulassung des Impfstoffs für Kinder beruht. «Zur Sicherheit kann man da noch keine Aussagen machen. Das sind viel zu wenige Probandinnen und Probanden und die Nachbeobachtungszeit ist viel zu kurz», sagt Scherer im Podcast (ab Minute 12:07).

Unmittelbar nach der ersten und zweiten Impfung kommt es bei Jugendlichen häufiger als bei Älteren zu heftigen Reaktionen. Laut STIKO kommt es bei über 80 Prozent der geimpften Jugendlichen zu Schmerzen an der Injektionsstelle, darunter bei 0,6 bis 1 Prozent zu schweren Reaktionen; bei etwa 50 Prozent zu Kopfschmerzen, darunter bei 1 bis 2 Prozent zu schweren Fällen, sowie bei fast zwei Dritteln zu Abgeschlagenheit, darunter bei 1,3 bis 2,4 Prozent zu schweren Reaktionen.

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin DEGAM hält in ihrer Stellungnahme denn auch fest: 

«Schwere Impf-Nebenwirkungen [unmittelbar nach den Impfungen] sind wesentlich häufiger als bei Erwachsenen … In den kanadischen Unterlagen werden bei bis zu 3,5 Prozent der Geimpften schwere systemische Nebenwirkungen berichtet (solicited severe systemic adverse reactions), dies läge deutlich über der Gesamthäufigkeit schwerer Nebenwirkungen, welche die Ständige Impfkommission STIKO aus den Zulassungsstudien bei Erwachsenen (ab 16 Jahren) mit 0,6 Prozent angibt. Diese Zahlen beruhen allerdings nicht auf abgeschlossenen und publizierten Studien, sondern lediglich auf den Angaben der Zulassungsbehörden. Ein verlässlicheres Sicherheitsprofil werden erst grössere und wissenschaftlich überprüfte Studien mit Kindern und Jugendlichen ermöglichen.»

Ähnliche Zahlen und Einschätzungen zu Nebenwirkungen, die möglicherweise erst im Laufe von Monaten oder Jahren auftreten, gibt es nicht. Weil die vorgelegten Studien nur rasch auftretende Nebenwirkungen erfassen konnten, haben die Zulassungsbehörden die mRNA-Impfstoffe vorerst nur zeitlich befristet zugelassen. 

Zu allfälligen langfristigen Risiken der Impfungen heisst es in der Stellungnahme der DEGAM: 

«Es bleibt zu bedenken, dass angesichts der zwangsläufig noch fehlenden Daten der Impfstoffe zur mittel- und langfristigen Sicherheit gerade bei Kindern und Jugendlichen und gerade angesichts der neuartigen Impfstofftechnologien besonders hohe Ansprüche gestellt werden müssen, die derzeit nicht erfüllt werden können.»

Die Covid-19 Data Analysis Group der Ludwig-Maximilians Universität München kommt in ihrer Risikoanalyse zum Schluss: 

«Die Berechnung verdeutlicht, warum bei der aktuellen Datenlage eine Zurückhaltung hinsichtlich einer generellen Impfempfehlung [für Jugendliche] durchaus angebracht ist, insbesondere bei Betrachtung des eher geringen Risikos [für eine schwere Erkrankung – Anm. d. Red.].»


2. Der kollektive oder gesellschaftliche Nutzen

Jugendliche können sich für eine Impfung entscheiden, selbst wenn sie selber keinen Nutzen davon haben. Sie können sich vom kollektiven Nutzen einer Impfung überzeugen lassen. Die Allgemeinheit könnte in zweierlei Hinsicht von den Impfungen profitieren:

  1. Geimpfte Jugendliche könnten zur einer Herdenimmunität beitragen. Eine Herdenimmunität hätte zur Folge, dass sich das Virus nicht mehr weiter ausbreiten kann.
  2. Geimpfte Jugendliche sind kaum mehr ansteckend und könnten deshalb ältere Gefährdete mit Vorerkrankungen vor schweren Erkrankungen und Hospitalisierungen bewahren. 

Doch darf ein solcher kollektiver Nutzen nicht einfach behauptet werden. Auch über diesen Nutzen sind Jugendliche sachlich, verständlich und interessenfrei zu informieren. Wir tragen im Folgenden einige relevante Informationen dazu zusammen.


a) Beitrag zur Herdenimmunität

Von Behörden und Experten wird erklärt, angesichts der ansteckenderen Delta-Variante müssten 80 bis 85 Prozent der Bevölkerung geimpft sein, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Sie messen die Herdenimmunität jetzt neu allein am Durchimpfungsgrad. Doch das ist nicht das Gleiche. Zur Herdenimmunität haben bisher auch durchgemachte Krankheiten und eine natürlich erworbene Immunität vieler Menschen beigetragen. Wen eine Übertragung von Sars-Cov-2 nicht krank macht, kann das Virus wahrscheinlich nicht weitergeben. Erstaunlicherweise fehlen aussagekräftige Studien darüber.

Die Jahrgänge der 12- bis 18-Jährigen, um die es hier geht, haben einen Anteil von sieben Prozent an der Gesamtbevölkerung in der Schweiz. Diese Jugendlichen könnten also einen relativ kleinen Beitrag an eine Herdenimmunität leisten. Sie können allerdings fordern, dass sich zuerst alle Erwachsenen impfen lassen. Diesen bringt die Impfung einen grösseren Eigennutzen als den Jungen.

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin stellte am 26. Mai 2021 in einer Stellungnahme dazu fest: 

«Die Begründung einer generellen Impfung mit dem epidemiologischen Fremdnutzen (‹Herdenimmunität›) ist angesichts des aktuellen Kenntnisstandes zur relativ geringen Rolle dieser Altersgruppe [Kinder und Jugendliche, Anm. d. Red.] bei der Verbreitung der Erkrankung … nicht überzeugend … Sofern Erwachsene mit hohem Komplikationsrisiko geschützt werden sollen, ist deren eigene Impfung sinnvoll und vorrangig.»

Und die deutsche Gesellschaft für Kinder– und Jugendmedizin erklärte am 21. April 2021:

«Es fehlen Daten, dass zwischen den Infektionen bei Kindern und Jugendlichen und der Überlastung der Intensivstationen und den schweren und tödlichen Verläufen der älteren Erwachsenen ein Zusammenhang besteht.»

In einem Interview mit Infosperber erklärte Professor Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, am 11. Juni 2021: 

«Kinder und Jugendliche spielen wahrscheinlich eher eine untergeordnete Rolle im Pandemiegeschehen. Es ist nicht belegt, dass Infektionen in dieser Altersgruppe zu einer Überlastung von Intensivstationen führen … Ich halte es nicht für gerechtfertigt, gesunde Kinder und Jugendliche generell gegen Covid-19 zu impfen.»


b) Ältere Gefährdete nicht anstecken und vor schweren Erkrankungen bewahren

Geimpfte Erwachsene: Wir gehen davon aus, dass sich in der Schweiz und in Deutschland sämtliche Erwachsenen, die es wünschten, haben impfen lassen können.

Junge können diese geimpften Erwachsenen zwar noch anstecken, aber das Risiko, dass geimpfte Erwachsene deswegen ernsthaft erkranken oder sogar hospitalisiert werden müssen, ist minim. Das zeigen neuste Statistiken aus den gut durchimpften Ländern Grossbritannien und Israel.

Zwar verbreitet sich die ansteckendere Delta-Variante unter Jungen sehr schnell. Doch sind Schlagzeilen wie diejenige der NZZ vom 6.7.2021 wenig hilfreich: «Impfwettlauf gegen die Delta-Variante – Auch doppelt geimpfte Personen infizieren sich». Denn es ist nicht entscheidend, ob sie sich infizieren (also positiv getestet werden) können, sondern entscheidend ist die Wahrscheinlichkeit, ob sie an Covid-19 ernsthaft erkranken. 
Dieses Risiko ist gering. Denn selbst Erwachsene, die wegen Vorerkrankungen besonders gefährdet, aber geimpft sind, haben von einer Ausbreitung der Delta-Variante unter Jugendlichen wenig zu befürchten. Nach Angaben von Public Health England senken zwei Impfdosen bei Erwachsenen das Risiko einer schweren Erkrankung mit Hospitalisation um 92 bis 96 Prozent und das Mortalitätsrisiko um 98 Prozent. Und dies nach Ansteckungen mit allen bisherigen Covid-Varianten.
Urs Karrer, Chefarzt am Kantonsspital Winterthur, erklärte am 30. Juni 2021 im Tages-Anzeiger: «Daten aus England und Israel zeigen, dass Delta-Infektionen bei vollständig Geimpften insgesamt selten sind und fast immer mild verlaufen.» Im stark durchimpften England führt die Delta-Variante zu deutlich weniger Hospitalisationen und Todesfällen als früher die Alpha-Variante. 

Ungeimpfte Erwachsene: Es bleiben die Erwachsenen, die sich nicht impfen lassen wollen oder sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Dieser Gruppe Erwachsener bleibt nichts anderes übrig, als sich selber zu schützen. Das heisst vor allem, geschlossene, schlecht belüftete Räume meiden, Masken tragen und Hygiene einhalten. Für diesen Selbstschutz müssten sie auch dann sorgen, wenn alle Jungen geimpft wären.


Vertreter der WHO bezeichnen das Virus unterdessen als endemisch. Das heisst, wir werden noch für längere Zeit mit diesem Virus und seinen Varianten leben – unabhängig davon, ob sich die Jungen impfen lassen oder nicht.  

Fazit

Fazit zur kollektiven Verantwortung der gesunden Jungen: Sie können sich für eine Impfung entscheiden, wenn sie zur Herdenimmunität einen kleinen Beitrag leisten möchten oder wenn sie ungeimpfte Erwachsene nicht anstecken wollen, weil diese als Folge davon in seltenen Fällen ernsthaft erkranken können.

Beispiele eines unseriösen Risikovergleichs

upg. «Die Risiken von Covid-19 sind für Junge grösser als die Risiken der Impfung» titelte die New York Times einen Artikel von zwei Notfall-Ärztinnen und einem Infektionsspezialisten. Die «beste Analyse» sei ein «Gedankenexperiment», welches die Risiken miteinander vergleicht, wenn 

  1. sämtliche Jungen geimpft würden;
  2. niemand von ihnen geimpft würde. 

Die Ärztinnen und der Arzt kommen – nach heutigem Wissen der Impfrisiken – zu einem klaren Schluss: Die Jungen fahren mit einer Impfung weit besser. Doch dieses «Gedankenexperiment» ist falsch angelegt. Es wirft – was häufig geschieht – Risikogruppen mit Nicht-Risikogruppen in einen Topf. Der Vergleich geht fälschlicherweise davon aus, dass sämtliche Jungen einem ähnlichen Erkrankungsrisiko durch Covid-19 ausgesetzt sind. Das ist jedoch nicht der Fall. Die allermeisten Jungen erkranken nach einer «Infizierung» überhaupt nicht oder fühlen sich lediglich leicht erkältet. Unter schweren Folgen zu leiden haben unter Jungen praktisch ausschliesslich vorerkrankte mit Herz- oder Lungenproblemen oder schwer übergewichtige. Für diese kleine Minderheit empfehlen die Behörden und Ärzte eine Impfung.
Bei der grossen Mehrheit der gesunden Jungen dagegen ist kein Nutzen einer Covid-Impfung ersichtlich. Es bleiben ihnen nur die bereits bekannten, wenn auch seltenen Risiken der Impfung sowie die noch unbekannten Risiken, die erst im Laufe der Zeit festgestellt werden können.

Auch Kardiologe Frank Ruschitzka des Universitätsspitals Zürich vermengt Risikogruppe mit sämtlichen Jugendlichen

«Die Nutzen-Risiko-Abwägung spricht klar für die Impfung [Jugendlicher]», erklärte Ruschitzka in der NZZ am Sonntag vom 11. Juli. Denn die Impfung verhindere unter den 12- bis 29-Jährigen 6 Todesfälle und 140 Aufenthalte in Intensivstationen, verursache jedoch nur «gut 40 Myokarditis-Fällen pro Million doppelt Geimpfter». Und diese Herzmuskelentzündung könne «gut behandelt» werden. Doch der Kardiologe verschweigt, dass die 6 Todesfälle und 140 Aufenthalte in Intensivstationen unter den Ungeimpften fast nur 12- bis 29-Jährige mit schweren Vorerkrankungen betreffen. Dagegen haben die gesunden 12- bis 29-Jährigen bei einer Ansteckung mit Sars-Cov-2 keine schweren Folgen zu befürchten (höchstseltene Ausnahmen sind nie «auszuschliessen»).
Deshalb die empfehlen die Impfkommissionen in Deutschland und in der Schweiz, Jugendliche mit Herz- oder Lungenproblemen oder mit starkem Übergewicht zu impfen. Gesunde Jugendliche dagegen müssten mit einem «Nutzen für die Gesellschaft» motiviert werden, meinte Epidemiologe Milo Puhan in der Sonntags-Zeitung vom 11. Juli.

Mitarbeit bei den Recherchen: Martina Frei


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
_____________________
Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Zum Infosperber-Dossier:

Coronavirus_1

Coronavirus: Information statt Panik

Covid-19 fordert Behörden und Medien heraus. Infosperber filtert Wichtiges heraus.

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18 Meinungen

  • am 12.07.2021 um 11:19 Uhr
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    Endlich sagt’s mal jemand. Die gewaltige Kampagne von Medien und Politik zielt leider in eine andere Richtung!

  • am 12.07.2021 um 12:23 Uhr
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    Das grosse Geschäft mit dem Impfen scheint mir gut in einer Gesellschaft möglich, die sich wohlstandsverwahrlost und kollektiv toleriert von Verantwortungslosigkeit und Wertefreiheit beherrschen lässt: wo vor allem zählt, was sich bezahlt, und was Spass macht. Eine Realität, die sich nicht ändern lässt. Nicht mit einer Bevölkerung, die gemäss ihrem Verhalten mehrheitlich als dumm, oder als obrigkeitshörig, oder als unkritisch, oder als nichts wissen wollend, oder als bequem, oder einfach nur als vergnügungssüchtig gesehen werden muss!

  • am 12.07.2021 um 14:39 Uhr
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    Debatten und Erörterungen zu „infiziert/infektiös“, „Impfen-Ja-Nein“ lassen ungewollt oder offensiv die eine Grundlage für all das konsequent außer Acht: Das Ausrufen einer Pandemie – die objektiv betrachtet keine ist – aufgrund der untauglichen PCR-Tests.
    Um dies beim Auftreten von H1N1 tun zu können, hatte die WHO in 2009 die Voraussetzung herunterdefiniert, indem sie die Merkmale „resulting in several simultaneous epidemics worldwide“ und „enormous numbers of deaths and illness“ auslöschte [Peter Doshi: „The elusive definition of pandemic influenza“, Bulletin of the World Health Organisation Vol. 89, Nr. 7, S. 532-538, 01.07.2011]. Damals hatten sie keinen Erfolg.
    Geblieben ist: „… a virus appears against which the human population has no immunity“. Diese „no immunity“ wird – abgesehen davon, dass unser Immunsystem in der Regel sehr wohl mit dem Virus fertig wird – mithilfe des für diagnostische Zwecke untauglichen PCR-Tests „festgestellt“. Ebenso wird er missbraucht, um sogar jemand an einem z. B. Krebsleiden Verstorbenen und gleichzeitig „positiv Getesteten“ zur Zahl der an/mit Covid19 hinzurechnen zu können, um damit die Panik verursachende Zahl von „Corona-Toten“ „nachzuweisen“.
    „Keine Tests – keine Pandemie“ (Wolfgang Wodarg)
    Ich wünsche mir, dass Politik und Medien endlich mit dem „Phänomen Pandemie“ aufräumen, anstatt Debatten zu führen, die mit der „Abschaffung“ der Pandemie obsolet sind.
    Meine Empfehlung: Paul Schreyer „Chronik einer angekündigten Krise“

  • am 12.07.2021 um 16:35 Uhr
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    Sehr gut geschrieben. Hier viel Geld. Viel Aktivität mit einem Impfstoff, dessen Landzeitfolgen so gut wie unbekannt sind. Anderswo wird das Geld von der Bekämpfung der Tuberkulose, Kinderlähmung, Masern oder Malaria zu Covid abgezogen. Das alles und anderes mehr erinnert eher an eine Kleinermodewelle als an eine durchdachte Medizinhandlung.

  • am 12.07.2021 um 18:27 Uhr
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    «Wir gehen davon aus, dass sich in der Schweiz und in Deutschland sämtliche Erwachsenen, die es wünschten, haben impfen lassen können.» Richtig und die, die das aus «technischen» Gründen (nur mRNA-Impfung zur Verfügung) können hoffentlich bald auf Novovax (Antigen-Impfstoff) ausweichen. Unglaublich, dass es so lange geht, bis dieser Impfstoff die nötigen Hürden nimmt und die anderen so rasch rasch das geschafft haben. Eine gute Zusammenfassung zum Titelthema Kinder/Jugendliche: https://primary-hospital-care.ch/journalfile/download/article/ezm_phc/de/phc-d.2021.10428/c769342fabc58dbd1c626daa7aeb625f6122c063/phc_d_2021_10428.pdf/rsrc/jf

  • am 12.07.2021 um 20:00 Uhr
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    Eine Herdenimmunität wird mit der Zeit auch ohne Impfung erreicht, nämlich durch die normale Reaktion des Immunsystems. Herdenimmunität durch natürliche Ansteckung hat den Vorteil, dass die Immunität laufend gegen die aktuellen Varianten und Mutanten hergestellt wird. Symptome und Krankheit sind auch ein Frühwarnsystem: Da gilt es Abstand zu nehmen und die Krankheit in den eigenen vier Wänden zu kurieren. Hier noch ein Fachbeitrag: «COVID Immunität Wie Ihr Körper COVID ohne Impfstoff bekämpft»
    https://youtu.be/yBdUec86_YY

  • am 13.07.2021 um 14:40 Uhr
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    Danke für den informativen Artikel. Leider findet man in anderen Medien vor allem tendenziöse Sichtweisen wie die im gelben Kasten vorgestellten.

    «Sie messen die Herdenimmunität jetzt neu allein am Durchimpfungsgrad.»
    Da hat sich Urs P. Gasche mit dem Kommentar «Doch das ist nicht das Gleiche.» für meine Begriffe zu sehr zurückgenommen.

    Das Gleichsetzen von Herdenimmunität mit Durchimpfungsgrad ist eine grobe Irreführung der Bevölkerung, ausser man wollte den verantwortlichen Behörden unterstellen, sie verstünden von der Sache wirklich rein gar nichts.

  • am 14.07.2021 um 09:12 Uhr
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    Erst einmal ein großes Lob an den Autor, der klar belegt, dass das Impfen von Kindern und Jugendlichen überhaupt nicht notwendig ist.

    @ Markus Scheuring, Zürich, am 12.07.2021 um 18:27 Uhr

    «Unglaublich, dass es so lange geht, bis dieser Impfstoff die nötigen Hürden nimmt und die anderen so rasch rasch das geschafft haben.»

    Ich finde es unglaublich, dass Impfstoffe ganz bewusst durchgepeitscht und notzugelassen werden, wo es doch nur eine künstliche Notlage gibt (nach der bis 2009 geltenden Definition der WHO) und ganz bewusst die wichtigsten Testphasen (Toxikologie und Histologie, die nun mal Jahre brauchen) weggelassen werden und nun am lebenden Objekt durchgeführt werden. Klar, mit dem Hinweis auf die angebliche Notlage …
    Scheint es nur mir so oder ist an dieser Logik etwas ganz und gar nicht in Ordnung…? Geht es vielleicht vor allem um Geld? Noch dazu, wo die Pharma-Firmen von jeglicher Haftung freigestellt sind.. von den Entwicklungskosten sowieso…

  • am 14.07.2021 um 16:29 Uhr
    Permalink

    Die Jugendlichen sind nicht so dumm, wie es offenbar manchmal dargestellt wird. Ich habe es mir angewöhnt, Kontakte zu pflegen zu Jugendlichen welche ich im laufe der Jahre kennen lernen konnte. DMS Schüler, Maturanden, Einsteiger ins Studium. Was ich da hörte, lässt mich staunen. Ich und meine Partnerin haben für Studenten Kleider gesammelt, damit sie etwas einfacher haben. Das gab ein gutes Treffen und Gespräche. Alle Argumente zusammen gefasst waren die meisten der Ansicht, das solange nicht alle Medikamente, präventiven Medikamente und Vakzine welche bisher mit Erfolg in der ganzen Welt angewendet werden nicht vom Hausarzt und/oder Patienten frei gewählt werden können und zugelassen sowie verfügbar sind, und vom Staat eine einzige Produkteart glorifiziert wird (mRna Vakzine) solange ist das Vertrauen nicht gegeben. Denn es hinterlässt den Eindruck, das die Entscheidungsträger einen Vertrag mit Produzenten gemacht haben, ihr dürft hier unsere Bevölkerung als Studienmasse nehmen, wir lassen nur mRna zu, dafür bekommen die Helvetier oder Entscheidungsträger eine uns unbekannte Gegenleistung. Ein anderer Argumentierte: Von einem rein kapitalistischen Land kann man nichts anderes erwarten. Es regieren die Konzerne. Keiner von ihnen war ein Impfgegner, sie plädierten für weise Entscheidungen und Impfsicherheit. Ich fand ihre Argumente nachvollziehbar. Einer liess sich im Ausland von einem Totimpfstoff in den Ferien impfen.

  • am 15.07.2021 um 02:40 Uhr
    Permalink

    Der Artikel untersucht Gründe, die für oder gegen eine Inpfung bei Jugendlichen sprechen.
    Bei der Frage, ob dies im Interesse der Ungeimpften sei (also auch jener Ungeimpften, die sich nicht impfen KÖNNEN), wird ohne Grundangabe lakonisch verfügt: „Es bleiben die Erwachsenen, die sich nicht impfen lassen wollen oder sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Dieser Gruppe Erwachsener bleibt nichts anderes übrig, als sich selber zu schützen“ – und gleich noch so getan, als bestünde bei der Schutzwirkung auf ungeimpfte Mitmenschen kein Unterschied, ob sich Jugendliche impfen lassen oder nicht – ein Unterschied, den zu erkennen wahrlich kein Doktorstudium erfordert.
    Als Krönung wird für die Spitalauslastung auf Grossbritannien verwiesen – und geflissentlich verschwiegen, dass die Spitalauslastung – nicht nur dort – dadurch gezügelt wird, indem selbst wichtige Eingriffe aufgeschoben wurden, mit unklarem Ausgang für die Betroffenen.
    Wer mit solchen Methoden die Glaubwürdigkeit die Berichterstattung anderer hinterfragen möchte, sollte zuerst einmal an der eigenen Glaubwürdigkeit arbeiten.

    • Favorit Daumen X
      am 15.07.2021 um 12:56 Uhr
      Permalink

      Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, müssen die gleichen Schutzmassnahmen beachten, ob nun 10 oder 80 Prozent der Jugendlichen geimpft sind. Sie wissen bei Begegnungen ja nicht, wer geimpft ist.
      Von der Auslastung der Spitäler in Grossbritannien ist in meinem Artikel nicht die Rede.

  • am 15.07.2021 um 13:51 Uhr
    Permalink

    Ute Pferdehirt, Bonn, am 12.07.2021 um 14:39 Uhr

    Danke, Frau Perdehirt, für Ihren sehr guten Komentar, der an einige der wohl ganz offensichtlich langfristig geplanten und eingebauten «Soll-Bruchstellen» bei der Pandemie-Ausrufung durch die WHO erinnert.

    Erinnert werden muss in diesem Zusammenhang auch an die sich aus dieser sehr fragwürdigen Pandemie-Definition der de facto privaten WHO ergebenden vertraglich mit der de facto privaten WHO vereinbarten zwindend folgenden nationalen Maßnahmen…

    Es darf auch nicht vergessen werden, dass z.B. ein Hr. Wiehler als RKI-Chef gleichzeitig in der WHO eine führende Position bezüglich Pandemien besetzt und sich so praktisch selbt Weisungen erteilt.. Gleiches gilt für andere Protagonisten politischen «Corona-Szene».

    Auf normalem Wege scheint mir eine «Heilung» dieser äußerst fragwürdigen Strukturen de facto ausgeschlossen, leider.

    Und nun will man an die Kinder: die Schwächsten und gleichzeitig die Zukunft jeder Gesellschaft. …

  • am 16.07.2021 um 04:51 Uhr
    Permalink

    Auch Ihnen, Herr Zittlau, vielen Dank für die wertvollen Ergänzungen.
    Das «Rechts»-Werk der WHO – das keines ist – reguliert die ganzen globalen Gesundheitsnotstände durch pure Ausrufung ohne rechtliche Legitimation unter Ausschluss jeglicher Haftung.
    Sehr gut erklärt das Frau Dr. Silvia Behrend , Pandemie- und WHO-Rechtsexpertin, in der 41. Sitzung des Corona-Ausschusses, ab Minute 1:28:30, ergänzt durch erläuternde Einlassungen von Dr. Füllmich.
    Link: https://www.youtube.com/watch?v=tUMvCOtOHJI&t=1s
    Was mit dem Gesagten nun so aussieht, als bewege ich mich weit weg vom Thema des Artikels, ist aber der Grund dafür, dass wir ständig mit Lockdown, dem Niederschmettern ganzer Volkswirtschaften, Inzidenzen, Kinder-impfen-Ja-Nein, beschäftigt bleiben.
    Die WHO hat sich zu einer globalen Institution aufgeschwungen, die Pandemie ausgerufen unter Vernachlässigung ihrer eigentlichen Aufgabe: Darauf zu achten, dass eine legale und tragfähige Grundlage im Tatsächlichen für die Anwendung von Maßnahmen (incl. Impfungen) besteht. Als Grundlage dient einzig der untaugliche PCR-Test, mit dessen Hilfe die angebliche Gefährlichkeit des Virus künstlich erschaffen wurde.
    Dies alles bedenkend, ist eine Impfung für Alte und Junge ein unverantwortlicher Eingriff in die körperliche Unversehrtheit, zumal keiner der Impfstoffe die volle Zulassung hat und auch hier jegliche Haftung für Schäden von allen Seiten ausgeschlossen wird.
    Und damit bin ich wieder beim Thema angelangt.

  • am 16.07.2021 um 08:27 Uhr
    Permalink

    @ U.P. Gasche
    “Im stark durchimpften England führt die Delta-Variante zu deutlich weniger Hospitalisationen und Todesfällen als früher die Alpha-Variante.” Es entzieht sich doch nicht einer gewissen Logik, dass Hospitalisationen einen relativ direkten Zusammenmit der Spitalauslastung ausweisen?
    Ich bin allerdings erleichtert, dass Sie tatsächlich nicht als Grund gegen eine Impfung die bisherige Spitalauslastung unter den von mir erwähnten Bedingungen anführen – und daher wohl auch künftig nicht tun werden.
    Dafür zeigen die Erfahrungen u.a. in Israel, dass sich auch Geimpfte infizieren können und keine Schutzmassnahme vollumfänglich schützen kann – was insbesondere für jene unfreiwillig Ungeimpfte von Bedeutung ist, die sich z.B. berufsbedingt in der Öffentlichkeit bewegen müssen. Und zu erwarten, dass sich diese zum Selbstschutz nun konsequent zum öffentlichen Leben herausnehmen sollen, wäre ja noch der wesentlich massivere Eingriff ins individuelle Leben als eine Impfung; wobei ja eine Anwendung der 3G genügte – wenn es nur konsequent gemacht würde. Leider zeigten aber erst kürzlich Fälle aus der Niederlande, dass es damit nicht gut bestellt ist.
    Trotzdem führt eine Impfung zu einem deutlich milderen Verlauf und verringert dadurch das Risiko einer Weitergabe.
    Daher macht es für aus medizinischen Gründen Ungeimpfte sehr wohl einen Unterschied, ob 10% oder 80% der Jugendlichen geimpft sind.

  • am 17.07.2021 um 16:25 Uhr
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    In den USA (CNN News von heute) zeigt sich, dass die Zahl der an Covid-Erkrankten (nicht angesteck, krank) in allen 50 Staaten wieder zunimmt. Weit über 90% sind Nicht-Geimpfte. Auch Kinder sind vermehrt auf Intensivstationen. Die Indizien sprechen dafür, dass die Delta-Variante virulenter ist als die früheren Typen. Umfragen haben ausserdem gezeigt, dass 47% der Impfgegner Republikaner sind, 4% Demokraten. Das erstaunt eigentlich nicht, denn die Republikaner verfolgen ganz offensichtlich die Darwinistische These vom Überleben der Fittesten. Das ist ihr gutes Recht, doch sich gleichzeitig christlich zu nennen ist pure Heuchelei.

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