HPV-Impfung: «Ich war schockiert»
mfr. – Die HPV-Impfung wird allen Jugendlichen empfohlen, um Krebserkrankungen vorzubeugen, die durch humane Papillomaviren (HPV) verursacht werden. Der unabhängige Wissenschaftler Peter Gøtzsche hegt aufgrund seiner Recherche jedoch erhebliche Zweifel an dieser Impfung. Grosse Medien berichteten bisher nicht über den Gerichtsprozess in den USA, in dem Gøtzsche als Gutachter aussagte. Im Blog des libertären «Brownstone Institute» fasste Gøtzsche seine Argumente zusammen. Infosperber veröffentlicht im Folgenden eine übersetzte und gekürzte Fassung seines Artikels. Übersetzung von Klaus Mendler, Zwischentitel von der Redaktion.
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Das Mantra der Pharma-Industrie, wonach ein Medikament oder Impfstoff gleichzeitig wirksam und sicher sei, ist eine logische Unmöglichkeit. Was eine pharmakologische Wirkung auf den menschlichen Körper hat, kann nie sicher sein. Es wird immer Menschen geben, die davon geschädigt werden. Eines der grössten Probleme im Gesundheitswesen besteht darin, dass uns die vollständigen Daten über die Schäden nicht vorliegen – gerade deshalb sind verschreibungspflichtige Medikamente unsere häufigste Todesursache.
Als Sachverständiger für die Anwaltskanzlei Wisner Baum in Los Angeles in ihrem Rechtsstreit gegen Merck, den Hersteller von Gardasil und Gardasil 9 (Impfstoffe gegen Humane Papilloma Viren (HPV) – Red.), bin ich wahrscheinlich der einzige Mensch weltweit, der die vertraulichen Studienberichte von Merck im Umfang von 112’452 Seiten gelesen hat. Diese waren so aufschlussreich, dass Michael Baum mir vorschlug, ein Buch darüber zu schreiben – was ich auch tat*.
Fehlverhalten und Betrug
Anhand der klinischen Studien von Merck konnte ich systematisches wissenschaftliches Fehlverhalten auf vielen Ebenen und sogar klaren Betrug aufdecken, unter anderem die Verwendung einer Vielzahl von verwirrenden Verschleierungsmethoden, um zu verhindern, dass schwerwiegende neurologische Schäden durch Gardasil bekannt wurden.
Ich habe viele numerische Unstimmigkeiten gefunden, auch bei Todesfällen, und mathematische Unmöglichkeiten, zum Beispiel auf Beipackzetteln. Geradezu extrem waren die Diskrepanzen bei den gemeldeten unerwünschten Ereignissen in Vergleichsstudien. Mercks Veröffentlichungen dazu in den einschlägigen medizinischen Fachzeitschriften wie «New England Journal of Medicine» oder «The Lancet» waren ebenfalls äusserst irreführend.
Europäische Behörde spielte mit
Auch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) war an dem wissenschaftlichen Fehlverhalten beteiligt. Die EMA wusste, dass Merck sie schon früher betrogen hatte, als die Firma schwerwiegende Schäden durch ihren Impfstoff nicht meldete, und auch die dänische Arzneimittelbehörde hatte wissenschaftliches Fehlverhalten belegt.
Als die EMA Merck aufforderte, in den Firmen-Datenbanken nach schwerwiegenden neurologischen Schäden zu suchen, wurde sie erneut betrogen, denn Merck setzte eine absurde Suchstrategie ein, die quasi von vornherein sicherstellte, dass nichts Relevantes gefunden werden konnte. Doch die EMA reagierte nicht auf diese ernste und offensichtliche Verletzung der wissenschaftlichen Standards, sondern akzeptierte Mercks Ergebnisse.
(Normalerweise wird verfolgt, ob gewisse Erkrankungen bei Geimpften häufiger auftreten als bei Ungeimpften – Red.) Das Hauptargument der EMA, das im offiziellen Bericht zehnmal erwähnt wurde, lautete: In den Analysen des Herstellers gebe es keinen Unterschied zwischen den beobachteten und den erwarteten Hintergrundinzidenzen (die Häufigkeit, mit der bestimmte Erkrankungen üblicherweise auftreten – Red.). Merck stützte seine Prognose der erwarteten Fälle des posturalen orthostatischen Tachykardiesyndroms (POTS, schneller Herzschlag in aufrechter Körperhaltung – Red.) auf die Hintergrundrate des Chronischen Fatigue-Syndroms. Das ist so, als würde man eine Prognose von Fahrradunfällen von der Zahl der Autounfälle ableiten wollen.
Lucija Tomljenovic, eine weitere Sachverständige für Wisner Baum, lieferte wesentlich realistischere Schätzungen als Merck. Ihr zufolge war die Zahl der beobachteten POTS-Fälle nach einer Gardasil-Impfung viel höher als erwartet, und das obwohl Merck die Zahl der Beobachtungen schon stark unterbewertet hatte.
Anstelle von echten Placebos wurden wirksame Substanzen gespritzt
Die EMA und Merck haben auch Hand in Hand gearbeitet, um Schäden durch Impfstoffe zu vertuschen, indem sie aktive Vergleichspräparate (zum Beispiel andere Impfstoffe – Red.) als Placebos bezeichneten. Ich war schockiert, als ich 2016 durch meine Arbeit mit HPV-Impfstoffen erfuhr, dass die behördlichen Anforderungen für Impfstoffe viel weniger streng sind als für andere Medikamente. Nur sehr wenige Impfstoffe wurden jemals mit Placebo verglichen. Auch der andere Hersteller von HPV-Impfstoffen, Glaxo Smith Kline (GSK), hat fälschlicherweise behauptet, seine Studien seien placebokontrolliert, obwohl auch da aktive Vergleichspräparate verwendet wurden.
Dies ist eine clevere Vertuschungsmethode, die es unmöglich macht, herauszufinden, welche Schäden tatsächlich auftreten. Dadurch wird es unmöglich, herauszufinden, welche Schäden die Impfung verursacht. Die aktiven Vergleichspräparate könnten die gleichen Schäden hervorrufen wie der untersuchte Impfstoff, und dies könnte auch der Fall sein, wenn das Vergleichspräparat der stark immunogene Zusatzstoff (Adjuvans) ist, der im Impfstoff verwendet wird.
Die EMA behauptete, das Adjuvans sei harmlos, aber das ist völlig falsch. Mehr noch: Hersteller und Aufsichtsbehörden schlussfolgerten, die HPV-Impfstoffe seien sicher, weil sie ähnliche Schadensprofile wie ihre Zusatzstoffe zeigten. Genauso könnte man sagen, Zigaretten und Zigarren seien sicher, da ihre Schadensprofile identisch sind. Es ist erwähnenswert, dass Glaxo Smith Kline bereits 2007 Anzeichen für neurologische Schäden gefunden hat.
Kein Hinweis im Beipackzettel: Zusatzstoff ohne Zulassung
Merck hat auch die Patienten belogen, die sich freiwillig für die Studie zur Verfügung gestellt hatten und denen man gesagt hatte, die Kontrollgruppe würde ein Placebo erhalten. (Tatsächlich erhielten sie aktive Substanzen – Red.) Gerichtsdokumente enthüllten ausserdem, dass Gardasil ausser dem Aluminium-Adjuvans noch ein weiteres, ungenanntes Adjuvans enthält. Merck hielt dies vor der Öffentlichkeit absichtlich geheim, da das zusätzliche Adjuvans keine behördliche Zulassung hat. Gardasil enthält Milliarden von Fragmenten der HPV-L1-DNA (Erbgut-Teile von Humanem Papillomavirus – Red.), die von dem bei der Herstellung verwendeten synthetischen DNA-Plasmid stammen. Diese Fragmente machten Gardasil weit immunogener, als wenn sie nicht vorhanden wären. Merck war sich dessen nicht nur bewusst, sondern sorgte gezielt dafür, dass diese DNA-Fragmente auch in der endgültigen Impfstoff-Formel enthalten waren.
Die Arzneimittelbehörden halfen Merck dabei, dies zu vertuschen. In den Beipackzetteln von Gardasil steht nichts über die Fragmente. Der Pathologe Dr. Sin Hang Lee, Experte für Molekulardiagnostik und Sachverständiger in dem Gerichtsverfahren, wies darauf hin, dass dieses zusätzliche Adjuvans bei Personen mit einer entsprechenden genetischen Veranlagung zu Autoimmunerkrankungen wie POTS und in seltenen Fällen sogar zum plötzlichen Tod führen kann. Ausserdem ist es möglich, dass so eine externe DNA in das menschliche Erbgut integriert wird und dann Krebs verursachen könnte – auf diese Gefahr wurde im Zusammenhang mit den Covid-19-Impfstoffen hingewiesen.
In meinem Buch beschreibe ich wörtlich, basierend auf dem Gerichtsprotokoll, wie ich einen ganzen Tag lang von Mercks Anwältin Emma C. Ross drangsaliert wurde. Es war der absurdeste Tag meines Lebens. […]
Ross zitierte mehrere Beobachtungsstudien als «Beweise» für die Sicherheit von Gardasil. In meinem Buch erläutere ich, warum die von ihr genannten Studien nicht zuverlässig sind. Vor allem ist zu berücksichtigen, dass Menschen, die sich für eine Impfung entscheiden, gesünder sind als solche, die dies nicht machen, was wir als die «healthy vaccinee bias» (auf deutsch etwa «Verzerrung durch gesunde Impflinge» – Red.) bezeichnen.
Die beste Studie zu den Nebenwirkungen ignoriert
Die beste und überzeugendste Beobachtungsstudie stützte sich auf Daten der WHO-Pharmakovigilanz-Datenbank. Sie zeigte, dass POTS bei HPV-Impfstoffen 82-mal häufiger auftrat als bei anderen Impfstoffen und dass nach HPV-Impfungen oft «unerwünschte Ereignisse» mit ernsten Einschränkungen für die Patientinnen gemeldet wurden. Ross hat diese Studie natürlich nicht erwähnt, aber ich habe es getan.
Die EMA fand diese Studie auch nicht wichtig. Sie vertraute den Pharmakonzernen, misstraute den unabhängigen Forschern und verletzte ihre eigenen Pharmakovigilanz-Richtlinien. In gleicher Weise verstiess sie gegen ihre Richtlinien zu Interessenkonflikten, als sie Experten engagierte, die Gardasil für sicher erklärten. Die Ähnlichkeiten zur Vorgehensweise der FDA (US-Arzneimittelbehörde – Red.) sind auffällig. […]
Am wichtigsten ist mir, mit meinem Buch Menschen Trost und nützliche Argumente zu vermitteln, die davon überzeugt sind, dass ein Impfstoff ihnen ernsthaft geschadet hat, die aber deshalb von Ärzten und Behörden nur verspottet und als psychisch krank diffamiert wurden. Das muss nicht heissen, sie hätten immer recht. Aber in der Tat schaden Impfstoffe manchen Menschen, und die HPV-Impfstoffe scheinen durch einen Autoimmunmechanismus schwere neurologische Schäden zu verursachen. […]
Wir müssen zum Wohle der Menschheit entschlossen das Tabu bekämpfen, das uns daran hindern will, kritische Fragen zu Impfstoffen zu stellen, die Öffentlichkeit über politisch unbequeme Ergebnisse zu informieren oder Impfschäden zu untersuchen.
Behörden Stand 2015
Das österreichische Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen BASG informiert über die Sicherheit der HPV-Impfung immer noch mit einem Eintrag vom 27 November 2015: Es gebe keinen Zusammenhang zwischen Gardasil und der Kreislaufstörung POTS.
Auch nach der im Jahr 2015 «aktualisierten» Information des deutschen Paul-Ehrlich-Instituts gebe es «keinen Hinweis», HPV-Impfungen POTS verursachen.
Laut der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA trete POTS selten auf: Ohne Impfung jährlich bei mindestens 15 von 100’000 Mädchen und jungen Frauen. Mit Impfung seien es in den Studien weniger als 10 von 100’000 gewesen, vergleichbar viele wie in den Placebo-Kohorten. (mfr)
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*Peter C. Gøtzsche: How Merck and Drug Regulators Hid Serious Harms of the HPV Vaccines, 288 Seiten, Skyhorse Publishing, August 2025, ca. 45 Franken
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Peter Gøtzsche sagte im Gerichtsprozess gegen Merck aus. Er ist Spezialist für Innere Medizin und wurde 2010 an der Universität Kopenhagen zum Professor für klinisches Forschungsdesign und Analyse ernannt. Von 1975 bis 1983 war er in der Pharmaindustrie in den Bereichen Klinische Studien und behördliche Regulierung tätig. Von 1984 bis 1995 arbeitete er in Kopenhagener Spitälern. 1993 gehörte er zu den Gründern der Wissenschaftsvereinigung «Cochrane Collaboration» und amtete als Direktor des Nordic Cochrane Centers. 2018 kam es zu Differenzen innerhalb der Leitung der «Cochrane Collaboration», Gøtzsche wurde daraufhin ausgeschlossen (Infosperber berichtete).
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.











Als ehemaliger Medical Director eines humanmedizinischen Pharmaunternehmens, verantwortlich für Forschung und Entwicklung sowie Arzneimittelsicherheit nach Marktzulassung und Markteinführung, fordere ich deswegen seit Jahren entsprechende transparente industrieunabhängige Zweckmässigkeitsforschung, adäquate Q-Sicherung von Indikation und Outcome sowie Pharmako und Materiovigilanz ein. Dass dem kein Gehör geschenkt wird, liegt dem politwirtschaftlichem Umstand zu Grunde, dass die Gesundheitssysteme einem gewinn – und profitoptimierendem „Pseudowettbewerb“ und eben keinem medizinischen Qualitätswettbewerb unterliegen, welches Mengenausweitung und eben nicht Patientensicherheit belohnt! Dies ändern zu wollen, leider infolge entsprechendem Lobbyismus unmöglich …
Als besorgter Arzt habe ich vor einigen Jahren einen Leserbrief in der Schweizer Ärztezeitung SÄZ publiziert und die Praxis der Pharma kritisiert, negative Studien-Daten zurückzuhalten (Stichwort Publication Bias). Diese Praxis wird regelmäßig angewandt (vgl auch den Artikel im Infosperber über den Blog «Trust the Evidenz»).
Das Echo auf den Leserbrief war bescheiden. Es gibt Bestrebungen diese Praxis zu ändern (zb All Trials Campaign).
Doch wie so oft scheitert das Lösen von Problemen am Einfluss von Partikularinteressen, ausgeübt über den Lobbyismus, in den Parlamenten.
In Österreich wird in allen öffentlichen Verkehrsmitteln mittels «Infoscreen» Werbung für diese Impfung gemacht. Es ist ein Skandal. Auch die Grippeimpfung wird als harmlos usw. beworben. In den Betrieben kann man sich «gratis» seinen Schuß setzen lassen. Dabei fährt die ÖGK – die staatliche Gesundheitskasse – seit kurzem dreistellige Millionenverluste ein. Man begreift es nicht. Zum Glück begreifen die Bürger: die Grippeimpfung stagniert. Bei HPV weiß ich es leider nicht. In meiner näheren Bekanntschaft fällt zumindest niemand auf den Trick herein, dass auch Burschen sich wegen möglichen Geschlechtsverkehrs impfen sollen.
Lieber Infosperber. Die Meinungsfreiheit ist mir natürich wichtig. Journalistisch sauberer wäre jedoch, wenn neben Herrn Gøtzsche auch eine Gegenmeinung zum Zug kommt. Obwohl sich Herr Gøtzsche in den 80er Jahren um die evidenzbasierte Medizin sehr verdient machte, verrannte er sich in höherem Alter und wird nun immer populistischer (s. Wikipediaeintrag über seine Person). Zum vorliegeneden Artikel möchte ich nur hinzufügen: 1. Ein Plazebovergleich beruht auf der Gegenüberstellung von Trägersubstanz und Trägersubstanz+aktivem Wirkstoff. Es kann der Studie nicht vorgeworfen werden, dass die Trägersubstanz (Aluminium) allfällige unerwünscht Wirkungen hat. Das war nicht die Fragestellung. 2. simuliert eine Impfung eine Infektion. Deshalb treten parainfektiöse Symtome auch nach einer Impfung gehäuft auf (Fieber, Müdigkeit, leider aber auch Guillain-Barre oder POTS). Bei einer Impfung geht es immer um eine epidemiologische Risikoabwägung. Diese fällt bei HPV-Impfungen sehr positiv aus.
«und wird nun immer populistischer (s. Wikipediaeintrag über seine Person)»
Auf Wikipedia findet viel unsachliche Verunglimpfung von Personen statt, die unbequem sind. Ein negativer Eintrag ist da eher als Ritterschlag zu sehen denn als Nachweis dafür, dass sich jemand verrannt hätte.
Zudem: Die Kritik, dass diese Impfstudien häufig nicht echte Placebos für die Kontrollgruppen verwenden, ist ein Riesenproblem. Sie sollten das nicht mit einem Schulterzucken abtun. Wenn überhaupt müsste ja auch das Adjuvanz auf Unbedenklichkeit geprüft werden…
Ich denke in einem freien Medium braucht es keine Gegenüberstellung der anderen Meinung. Leser können sich doch selber informieren und eigene Schlüsse ziehen. Dank Pubmed oder anderer Expertenmeinungen im Internet ist es nicht so schwer seine Thesen zu hinterfragen. Die Faktenchecks in vielen Medien empfinde ich wie eine Bevormundung. Auch haben diese sich oft als unsinnig erwiesen. Wie vertrauenswürdig ist Wikipedia für Sie?
Ich finde es besser die Beiträge und Bücher eines Autors selber zu lesen und mit anderen Quellen abzugleichen.