Jens Spahn zu AstraZeneca-Impfstoff

Am 6.5.2021 gab der damalige deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn bekannt, dass künftig die Ärzte entscheiden könnten, wer den Impfstoff von Astra Zeneca erhalten solle. Spahn bezeichnete diese Impfung als wirksam und sicher. © Bundesministerium für Gesundheit / youtube.com

Covid-Impfung von Astra Zeneca: «Da stimmt etwas nicht»

Martina Frei /  Die britische Behörde erhielt Tausende von Verdachtsmeldungen zu ernsten Nebenwirkungen.

Der britische Premierminister Boris Johnson hatte den Impfstoff «Vaxzevria» als «Triumph der britischen Wissenschaft» gefeiert. Denn diese Covid-Impfung wurde an der Universität Oxford mitentwickelt. 

Nun kommt heraus: Allein in Grossbritannien gab es nach der Impfung mit Vaxzevria über 48’000 Meldungen von Herzproblemen und mehr als 6000 Meldungen von Thrombosen oder Embolien. Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel in einer Vene, einer Arterie oder im Herz. Wird dieses Gerinnsel mit dem Blutstrom verschleppt, beispielsweise in die Lunge, handelt es sich um eine Embolie.

Schon in den ersten Monaten der Impfkampagne häuften sich solche Verdachtsmeldungen. Bis Ende März 2021 hatte die britische Aufsichtsbehörde fast 24’000 Verdachtsmeldungen zu Herzproblemen erhalten sowie 1050 zu Thrombosen oder Embolien nach dieser Impfung. 

Zum ersten Mal die Daten herausgegeben

An die Öffentlichkeit kam das, weil die Professoren Tom Jefferson und Carl Heneghan, zwei weltweit bekannte britische Wissenschaftler, per Öffentlichkeitsgesetz die Daten anforderten – und zu ihrer Überraschung nun erhielten, wie sie in ihrem Blog «Trust The Evidence» schreiben. Dort kann jedermann die Daten herunterladen. Es sei ihres Wissens das erste Mal, dass diese Zahlen öffentlich gemacht würden.

In einer weiteren Folge ihres Blogs zeigen sie die entsprechenden Grafiken.

Verdachtsmeldungen Herzprobleme nach Vaxzevria-Impfung UK
Das Herz betreffende Verdachtsmeldungen nach Vaxzevria-Impfung in Grossbritannien, aufgeschlüsselt nach Monaten und Jahren.
Verdachtsmeldungen Thrombosen oder Embolien nach Vaxzevria-Impfung UK
Die Untergruppe der Meldungen betreffend Thrombosen sowie Embolien nach Vaxzevria-Impfung in Grossbritannien, aufgeschlüsselt nach Monaten und Jahren.

Unterschiedliche Angaben

Schon am 7. März 2021 hatte die österreichische Aufsichtsbehörde eine Charge des Impfstoffs aus dem Verkehr gezogen, weil nach der Impfung mehr Thrombosen und Embolien aufzutreten schienen. Dänemark pausierte das Impfen mit Vaxzevria am 11. März 2021 vorsichtshalber, nachdem Berichte über Thrombosen eingegangen waren und stoppte es schliesslich. Zwei Tage später kam eine Warnmeldung aus Norwegen. Am 15. März 2021 wies das deutsche Paul-Ehrlich-Institut auf sieben Patienten mit Thrombosen in einer Vene im Gehirn hin. Tags darauf beriet sich das für die Sicherheit der Impfstoffe zuständige Gremium der europäischen Arzneimittelbehörde EMA.

Die EMA konsultierte die entsprechende europäische Datenbank und fand – Stand 11. März 2021 – 224 Verdachtsmeldungen bezüglich Thrombosen oder Embolien aus Grossbritannien. Weitere 30 Verdachtsmeldungen – sechs davon aus Deutschland – seien aus 15 EU-Ländern eingegangen, in denen zu diesem Zeitpunkt über 5,5 Millionen Dosen Vaxzevria verimpft worden waren.

Laut der EMA fand der Hersteller Astra Zeneca in der firmeneigenen Datenbank mit Stand vom 8. März 2021 insgesamt 269 Fälle von Thrombosen oder Embolien weltweit (davon 246 aus Grossbritannien), darunter 34 Herzinfarkte. Zum Herzinfarkt kommt es typischerweise, wenn ein Blutgerinnsel eine Herzarterie verstopft.

Die EMA stufte die Thrombosen und Embolien in ihrem Bericht vom 8. April 2021 als «Signal» ein. Die damalige britische Covid-Impf-Expertengruppe dagegen sah – trotz des starken Anstiegs an Meldungen im eigenen Land – noch am 26. April 2021 keinen Grund zur Besorgnis.

Deutsche Politiker machten sich für den Impfstoff stark

Auch das deutsche Paul-Ehrlich-Institut (PEI) wurde mit Verdachtsmeldungen von Nebenwirkungen zu Vaxzevria überhäuft. Diese hohe Melderate kann auch mit damaligen Medienberichten über Nebenwirkungen zusammenhängen. Allein an einem Tag, dem 19.3.2021, seien beim PEI 1600 Meldungen eingegangen, berichtet der Arzt Alexander Konietzky im Buch «Vereinnahmte Wissenschaft». 

Während in Deutschland und Grossbritannien die Verdachtsmeldungen über Nebenwirkungen dieses Impfstoffs bei den Behörden hereinprasselten, weibelten Politiker für Vaxzevria: «Bundespräsident Steinmeier mit Astra Zeneca geimpft.» – «Karl Lauterbach hat sich mit Astra Zeneca impfen lassen.» – «Bundeskanzlerin Merkel und Vizekanzler Scholz mit Astra Zeneca geimpft.» – «Gesundheitsminister Jens Spahn hat sich am Freitag gegen Corona impfen lassen – wie er sagt, ganz bewusst mit Astra Zeneca.» So lauteten Schlagzeilen im April und Mai 2021 (Infosperber berichtete). 

«Da stimmt etwas nicht», schreiben Heneghan und Jefferson in ihrem Blog. «Das ist nicht die ganze Story. Aber wir können nicht mehr schreiben, ohne unsere Quelle preiszugeben.» Wer die beiden kennt, kann sicher sein: Sie werden nicht locker lassen. Fortsetzung folgt.

Keine Zulassung mehr in der EU

Im November 2022 wurde die Notfallzulassung von Vaxzevria in der EU in eine reguläre Zulassung umgewandelt – und im Mai 2024 widerrufen. Der Hersteller Astra Zeneca hatte die Widerrufung dem Vernehmen nach «aus wirtschaftlichen Gründen selbst beantragt». Kurz zuvor hatte Astra Zeneca in einem Gerichtsprozess zugeben müssen, dass Vaxzevria selten schwere Nebenwirkungen verursachen kann (Infosperber berichtete). 

In der Schweiz war der Impfstoff nie zugelassen. Astra Zeneca hatte im Oktober 2020 bei Swissmedic ein Zulassungsgesuch eingereicht, dieses aber im November 2021 wieder zurückgezogen.


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7 Meinungen

  • am 6.12.2025 um 11:26 Uhr
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    ‚Spahn bezeichnete diese Impfung als wirksam und sicher‘: Er muss gewusst haben, dass dem nicht so ist. Hat also vermutlich gelogen und mit dieser Lüge in Kauf genommen, dass Leute sterben. Das ist m.E. klar kriminell. Und wo sind die Konsequenzen dieses Handelns??

    • am 7.12.2025 um 14:24 Uhr
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      Es ist leider recht unwahrscheinlich, dass sich Spahn und Consorten je werden verantworten müssen. Aber das gibt es nicht nur beim Thema Corona.
      Beim Mattmark-Unglück, wo 88 Menschen getötet wurde, weil die Bauleitung die Baracken direkt in der Sturzbahn eines drohenden Gletzscherabbruchs aufstellen liess, war am Schluss auch «niemand schuld».
      Ebenso beim Bahnunglück von Kaprun, wo 150 Menschen durch Flammen oder Rauch starben. Den Brand hatte ein hobbymässig eingebauter Heizlüfter (gedacht fürs Badezimmer) verursacht, aber schuld war niemand.
      Gerichte trauen sich oftmals nicht, die regierenden Kreise zu verurteilen.

    • am 7.12.2025 um 14:26 Uhr
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      Wer einem toxischen Narrativ unterliegt, verzerrt die Wirklichkeit nicht absichtlich, sondern weil die eigene Wahrnehmung bereits durch dieses Narrativ geprägt ist. Es handelt sich hier zwar um Unwahrheiten, jedoch nicht um Lügen. Dazu empfehle ich das lesenswerte Buch: «Das Corona-Narrativ»

      • am 8.12.2025 um 12:32 Uhr
        Permalink

        Fahrlässige Körperverletzung oder fahrlässige Tötung bleibt es m.E. allemal!

      • am 9.12.2025 um 09:58 Uhr
        Permalink

        Ich finde Ihre Präzisierung wichtig. Sie dürfte beispielsweise auf das Verhalten des Virologen Drosten in Deutschland (im Hinblick auf die Frage des Ursprungs des Virus) anzuwenden sein.

  • am 6.12.2025 um 15:11 Uhr
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    Danke für den Bericht. Wichtig doch auch der Klarheit wegen: Das ist ein Vektor-Impfstoff mit DNA, kein mRNA-Impfstoff. Diese Art von Stoffen wurde (im Text geschrieben betr. Vaxzevria) nie in der Schweiz zugelassen. Nebenwirkungen von mRNA-Produkten noch nicht fertig aufgelistet, soweit ich das weiss (Martina Frei weiss vielleicht mehr dazu).

  • am 7.12.2025 um 22:05 Uhr
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    Man kann es als großen Intelligenzdauertest sehen: Wer glaubt nach den leidvollen Erfahrungen des 20. Jhdts. noch Beteuerungen von Politikern? Wer glaubt Bildern oder Aussagen, dass der oder der sich mit dem oder dem Impfstoff hat impfen lassen? Wer glaubt dem PEI, dem RKI und Bildern aus Bergamo? Spahn und Lauterbach haben alles in die Tonne getreten, was nicht in den Kram passte; sämtliche seriöse Kritik von wirklichen Kapazundern wurde verächtlich und lächerlich gemacht. Was zählte, waren die alltäglichen medialen Krokodilstränen zu den angeblichen Fällen und der treue Hundeblick beim Anpreisen der Impfstoffe. Schon damals haben viele instinktiv gespürt, dass hier große Teile der Geschichte einfach nicht stimmen und dass massiv manipuliert wird. Der Infosperber war für mich hier von Anfang ein Lichtblick und ist es immer noch; ohne rechte Propaganda und Endzeitalarm. Danke dafür!

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