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«Konstruktiver Journalismus»: Weltwoche vom 6. Februar 2020 © Bildmontage: ktm

Weltwoche-PR für Schoggi-Läderach: Die Fakten

Kurt Marti /  Die Weltwoche nimmt den Schokoladen-Produzenten Läderach in Schutz und schiesst scharf gegen Infosperber. Ein Rohrkrepierer.

Unter dem Titel «Hexenjagd im Schoggiland» in der Weltwoche von letzter Woche eilte der Weltwoche-Journalist Alex Baur dem Schokoladen-Produzenten Läderach zu Hilfe. Am Anfang des Swiss-Boykotts von Läderachs Schokolade würden vier «tendenziöse Medienberichte» stehen: der Infosperber-Artikel «Die katholisch-evangelikale Achse für ‘Meinungsfreiheit’» (siehe Kasten unten) und Artikel des Online-Magazins Das Lamm, des Tagesanzeigers und der NZZ.

Die katholisch-evangelikale Achse der «Meinungsfreiheit»

Das Hauptthema des Infosperber-Artikels vom 22. April 2018 war nicht die Homosexualität und die Homophobie, sondern die katholisch-evangelikale Achse der «Meinungsfreiheit», zu der die Evangelikalen, das Bistum Chur und die Piusbrüder gehören. Es ging um deren fundamentalistische Bibel-Auslegung und ihren verbissenen Kampf gegen Abtreibung, Homo-Sexualität, Homo-Ehe, Empfängnisverhütung, Sexual-Unterricht, vorehelichen Sexualverkehr und dergleichen angeblich unchristliche Praktiken.

Der fundamentalistische, in der Bibel begründete Kampf gegen die Homosexualität war also nur ein Aspekt unter vielen. Der Artikel thematisierte auch die umstrittene, evangelikale Missionsgesellschaft «Kwasizabantu» (neu: «Christliche Gemeinde Hof Oberkirch»), die «Domino Servite Schule» (neu: «Christliche Schule Linth») und die Funktion der NZZ als Sprachrohr der Kämpfer für die «Meinungsfreiheit» des Bistums Chur.

Laut dem Weltwoche-PR-Artikel für den Schokoladen-König wurde das «mediale Halali gegen die Läderachs» durch den Infosperber-Artikel eingeleitet. Darin werde «um fünf Ecken herum» eine «Verbindung zwischen einer Schokoladenfabrik und einem angeblichen Netzwerk der Homophobie» konstruiert. Suche man «nach konkreten Anhaltspunkten», finde man eigentlich nur einen: «Der Journalist Marti wirft Johannes Läderach vor, dass er sich auf dem Podium (Anm. d. Red. «Meinungsfreiheit – Eine Illusion?») nicht gehörig und in aller Form vom ehemaligen Zürcher SVP-Gemeinderat Daniel Regli distanziert habe.»

Mit dieser Darstellung versucht Baur den Anschein zu erwecken, die Läderachs hätten eigentlich mit Homophobie nichts zu tun. Damit diese Konstruktion aufgeht, verschweigt Baur der Weltwoche-Leserschaft das Wesentliche des betreffenden Infosperber-Textabschnitts. Denn darin ging es nicht nur darum – wie von Baur dargestellt –, dass sich Läderach nicht von SVP-Gemeinderat Daniel Regli distanzierte, sondern zentral darum, dass sich Läderach verbal und organisatorisch für Regli eingesetzt hatte.

Konkret: Regli war im Zürcher Gemeinderat mit der homophoben Behauptung (Seite 27) in Bedrängnis geraten, dass «sich promiske Homosexuelle zwischen 30 und 40 das Leben nehmen, weil der Analmuskel nicht mehr hält, was er verspricht». Darauf hatte sich der Läderach-CEO Johannes Läderach in einem Kommentar im Bulletin 1/2018 der evangelikalen «Christen für die Wahrheit» (neu: «Christianity for today», CFT, siehe weiter unten) ausdrücklich hinter Regli gestellt, indem er die Kritik der Medien beklagte, die «alle nur auf den Mann spielten». Gleichzeitig kündigte er – als zusätzliche Hilfe für Regli – ein Podium an mit dem Titel «Meinungsfreiheit – Eine Illusion?», das anlässlich der CFT-Jahreskonferenz 2018 stattfand.

Fazit: Mit diesem Kommentar zugunsten von Regli hatte sich Johannes Läderach selbst in der homophoben Ecke positioniert, womit die Baur’sche Konstruktion, dass Läderach mit Homophobie eigentlich nichts am Hut habe, in sich zusammenfällt.

CFT-Bulletins plötzlich verschwunden

Doch damit nicht genug. Hätte Baur wirklich recherchiert, dann wäre er auf einschlägige Dokumente und Aussagen gestossen, die seine Konstruktion weiter untergraben hätten. Die Rede ist vom vierteljährlich erscheinenden CFT-Bulletin der letzten 15 Jahre, in dessen Tradition Läderachs Unterstützung für Daniel Regli zu verstehen ist.

CFT Schweiz wurde im Jahr 1992 gegründet. Seit 1994 heisst der Präsident Jürg Läderach, früher CEO und heute Verwaltungsrats-Präsident der Schokoladen-Firma Läderach. Im CFT-Vorstand sitzen neben Vater Jürg Läderach auch sein Sohn Johannes Läderach (der heutige Läderach-CEO) sowie der Läderach-Einkaufs-Chef Walter Mannhart. Alle drei publizierten beziehungsweise publizieren im CFT-Bulletin. CFT und das CFT-Bulletin sind also historisch und personell eng mit den Läderachs verbunden. Es sind ihre religiösen Sprachrohre.

Seit rund einem halben Jahr sind nur noch die sechs neusten Bulletins im CFT-Bulletin-Archiv online abrufbar, die früheren CFT-Bulletins hingegen sind von der CFT-Internet-Seite verschwunden. Nicht mehr online ist unter anderem auch die Ausgabe 1/2018, welche die Verteidigungsrede von Läderach junior für Daniel Regli enthält.

Die CFT-Bulletins von 2005 bis 2019, die Infosperber vorliegen, durchzieht wie ein roter Faden der stete verbale Kampf gegen die Homosexualität. Rund zwei Dutzend von 60 Ausgaben agitieren auf der Grundlage der Bibel zu diesem Thema: gegen die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare, gegen die Homo-Ehe, gegen das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare, gegen die Sexualerziehung in der Schule, gegen den «homosexuellen Lebensstil», gegen die Erweiterung der Anti-Rassismus-Strafnorm. Was auffällt: Die Tonlage wurde in den letzten Jahren vorsichtiger, die fundamentalistische Stossrichtung blieb dieselbe.

Römer 1: Homophobes Pamphlet

«Dürfen Christen noch die Bibel zitieren?», hiess es in der erwähnten Einladung zum CFT-Podium, an dem neben Johannes Läderach auch Giuseppe Gracia, der Mediensprecher des Bistums Chur, und der katholisch-konservative deutsche Journalist Matthias Matussek teilnahmen. Was damit in Bezug auf die Homosexualität genau gemeint ist, steht in mehreren Ausgaben des CFT-Bulletins unter dem Stichwort «Römer 1».

Im Bulletin 1/2016 machte sich CFT-Chefideologe und Läderach-Einkaufschef Walter Mannhart grosse Sorgen zur Meinungsfreiheit: «Man ist gespannt, wie lange es gehen wird, bis sich ein Prediger vor einem Gericht verantworten muss, weil er wilde Ehe oder den homosexuellen Lebensstil auf Grund der Bibel als Sünde bezeichnet.»

Die dazugehörige Bibel-Passage hatte Mannhart bereits im Bulletin 2/2013 zitiert, in dessen Impressum er und Läderach senior aufgeführt waren. Darin warnt Mannhart vor der Ausdehnung des Diskriminierungsverbots auf Homosexuelle:

«Homophobie soll demnach mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden. Sollte dieses Ansinnen durchkommen, müssten sich Prediger damit abfinden, dass sie im Gefängnis landen könnten, wenn sie Homosexualität als Sünde bezeichnen. Vielleicht reicht schon das öffentliche Vorlesen der Passagen aus Römer 1, wo Paulus über die Homosexualität schreibt, um als Straftäter vor Gericht zu landen.»

Und so lauten die homophoben Bibel-Passagen aus Römer 1, die Mannhart weiterhin vorlesen möchte, ohne zu befürchten, dafür im Gefängnis zu landen, wenn die Anti-Rassismus-Strafnorm auf die Homosexuellen ausgedehnt wird:

«Denn sie vertauschten die Wahrheit, die Gott sie hatte erkennen lassen, mit der Lüge; sie verehrten das Geschaffene und dienten ihm statt dem Schöpfer, der doch für immer und ewig zu preisen ist. Amen.»
«Aus diesem Grund hat Gott sie entehrenden Leidenschaften preisgegeben. Die Frauen vertauschten den natürlichen Geschlechtsverkehr mit dem widernatürlichen, und genauso machten es die Männer.»
«Statt mit Frauen zu verkehren, wie es der natürlichen Ordnung entspricht, wurden sie von wildem Verlangen zueinander gepackt; Männer ließen sich in schamlosem Treiben mit anderen Männern ein. So rächte sich, wie es nicht anders sein konnte, ihr Abirren von der Wahrheit an ihnen selbst
«Und da die Menschen es nach ihrem eigenen Urteil nicht nötig hatten, Gott anzuerkennen, hat Gott sie ihrem Verstand preisgegeben, der zu keinem vernünftigen Urteil mehr fähig ist, sodass sie Dinge tun, die sie nie tun dürften.»
«Und obwohl sie genau wissen, dass die, die so handeln, nach Gottes gerechtem Urteil den Tod verdienen, lassen sie sich nicht von ihrem Tun abbringen, im Gegenteil, sie finden es sogar noch gut, wenn andere genauso verkehrt handeln wie sie.»

(Nicht zu verwechseln ist das letzte Zitat aus dem Neuen Testament mit dem ähnlichen Bibelzitat aus dem Alten Testament (3. Moses, 20,13), mit dem sich der frühere Churer Bischof Vitus Huonder in die Nesseln setzte.)

Im Bulletin 2/2013 zitiert Mannhart aus Römer 1 nur einen Satz: «Man bekommt den Eindruck, als werde das Wort aus Römer 1, 28b Realität: ‘Gott (hat) sie ihrem Verstand preisgegeben, der zu keinem vernünftigen Urteil mehr fähig ist, sodass sie Dinge tun, die sie nie tun dürften.»

Und er gibt sich unbeirrt: «Wenn auch Gefängnis und Verfolgung drohen, dürfen wir die Wahrheit aus Gottes Wort nicht verleugnen. Auf der Anerkennung des homosexuellen Lebensstils liegt kein Segen.»

Römer 1 als wichtiges Argument findet sich auch über zehn Jahre früher im Bulletin 1/2005, angereichert mit folgenden homophoben Kommentaren:

«Dass der menschliche Körper nicht für homosexuelle Praktiken geschaffen ist, zeigt sich allzu oft in negativen biologischen Auswirkungen (Muskelrisse des Schliessmuskels, Übertragung von Krankheiten, nicht-virale und virale Infektionen, Eiweissschock usw.).» Und: «So wie jede Verhaltensweise korrigiert werden kann, besteht deshalb auch für homosexuelle Menschen die Möglichkeit, mit Gottes Hilfe ‘auszusteigen’ und sich am Willen des Schöpfers neu zu orientieren.»

Was auffällt: Schon damals kommt im CFT-Bulletin der «Schliessmuskel» vor, den Daniel Regli 2018 in seiner Rede im Zürcher Gemeinderat erwähnte (siehe oben). Kein Wunder, dass sich Läderach junior nicht über Reglis homophobe Äusserungen aufregte, sondern über die kritische Reaktion von Medien.

Läderach senior und Mannhart weibeln bei Blocher

Besonders gross waren die Besorgnis und der Missionsdruck der CFT-Moralisten im Jahr 2005, bevor das Partnerschafts-Gesetz vom Volk angenommen wurde. Im Bulletin 2/2005 publizierten der heutige Läderach-VR-Präsident Jürg Läderach und Walter Mannhart einen Brief an den damaligen Bundesrat Christoph Blocher, Chef des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartementes (EJPD). Darin sprachen sie sich gegen das Partnerschafts-Gesetz aus und redeten dem «Führer unseres Volkes» ins Gewissen, seine Verantwortung vor Gott wahrzunehmen. Im Wortlaut:

«Mit grosser Besorgnis und Betroffenheit erleben wir, wie gleichgeschlechtliche Paare einen anerkannten Status erhalten sollen. Der homosexuelle Lebensstil wird dadurch nicht nur normalisiert, sondern verstärkt auch propagiert. Dies ist nun die Fortsetzung dessen, was durch AIDS-Kampagnen und diverse Lehrmittel vorgespurt wurde. Die Konsequenzen eines promiskuitiven Sexuallebens sind gravierend und zerstören die tragende Einheit unserer Gesellschaft, die Familie.»

Dass Blocher als Vertreter der Landesregierung das Partnerschafts-Gesetz unterstütze, schwäche «das Vertrauen in den Bundesrat, der seine Aufgabe als Führer unseres Volkes in der Verantwortung vor Gott und seinen Ordnungen wahrnehmen sollte

Die Antwort aus Blochers Departement war für Läderach und Mannhart wenig erfreulich: Das EJPD betonte, dass das Partnerschafts-Gesetz in der Vernehmlassung «auf grosse Zustimmung gestossen» sei. Es beseitige «rechtliche Benachteiligungen», denn die Bundesverfassung gebiete «in Artikel 8 Absatz 2, dass niemand u.a. wegen der Lebensform, unter welcher auch die gleichgeschlechtliche Lebensweise zu verstehen ist, diskriminiert werden dürfe».

Notabene: Artikel 8 der Bundesverfassung fordert das Grundrecht der Rechtsgleichheit auf der Grundlage der Menschenrechte. Dieses Menschenrecht der Homosexuellen wollten die CFT-Moralisten mit ihrem Brief an Bundesrat Blocher verhindern und sie folglich weiterhin diskriminieren.

Weitere homophobe Behauptungen und Vorurteile

Auf der Frontseite des Bulletins 4/2004 wünschte CFT-Präsident Jürg Läderach im Namen des Vorstandes «allen Leserinnen und Lesern frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr». Und gleich darunter wurde die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare mit folgenden homophoben Behauptungen und Vorurteilen bekämpft – wohlweislich ohne Angabe des Autors:

  • «Homosexualität ist erlernt oder angenommen. Es gibt keine Gene oder Hinweise, dass sie angeboren sein könnte. Oft sind es Männer, die als Kind missbraucht wurden. Bei manchen fehlte der Vater oder sie wurden einfach dazu verführt.»
  • «Der Körper spricht dagegen. Es ist eine biologische Gegebenheit, dass ein Mann und eine Frau zusammenpassen. Sowohl physisch, psychisch als auch medizinisch ist die Behauptung der Homosexuellen, das männliche Geschlechtsteil passe in den Anus, unhaltbar.»
  • «Aus den vorhergehenden Punkten wird ersichtlich, dass Homosexualität kein normales sexuelles Verhalten ist. Die heutigen Bestrebungen zielen darauf hin, das Gegenteil zu behaupten. Hingegen ist es eine Tatsache, dass homosexuelle Perversionen Körper und Seele Schaden zufügen.»
  • «Die Homosexuellen wollen ihre Lebensweise aktiv in den Schulen vertreten. Entsprechende Vorstösse sind aus den Kantonen Bern und Zürich bekannt. Solche Arten von ‘Werbung’ werden sich aber zusätzlich negativ auf das demografische Problem der Schweiz auswirken. Der Druck auf die nachfolgenden Generationen im Hinblick auf die Altersvorsorge veranlasst viele zum Nachdenken.»

«Pfarrer dürfen in Schweden gegen Homosexualität predigen!»

In den CFT-Bulletins durften Entwicklungen im Ausland, die sich gegen die Homosexualität richteten, nicht fehlen. So verkündete beispielsweise das Bulletin 5/2005 auf der Frontseite eine Erfolgsmeldung mit Ausrufezeichen: «Pfarrer dürfen in Schweden gegen Homosexualität predigen!»

Laut CFT-Bulletin hatte das «höchste Gericht Schwedens einen 63-jährigen Pfarrer freigesprochen, der in einer Predigt Homosexuelle als ‘Krebsgeschwür der Gesellschaft’ bezeichnet hatte und meinte, dass Nachsicht gegenüber Homosexuellen in Schweden eine Naturkatastrophe heraufbeschwören könne». Gleich neben dieser Meldung wünschte CFT-Präsident Jürg Läderach «gesegnete Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2006».

Fazit: Alle diese Zitate aus den CFT-Bulletins belegen den steten Kampf der Läderachs und des CFT-Chefideologen Walter Mannhart gegen die Homosexualität. In dieser Tradition steht auch die Unterstützung von Läderach junior für Daniel Regli, der mit seinen homophoben Äusserungen auf massive öffentliche Kritik stiess.

Das sind die Fakten. Die Baur’sche Konstruktion hingegen, dass die Läderachs mit Homophobie eigentlich nichts zu tun hätten, fällt in sich zusammen und seine Verteidigungs-Rede für die Läderachs erweist sich als Rohrkrepierer. Damit steht Baur in bester Weltwoche-Tradition des «konstruktiven Journalismus», wie ein früherer Infosperber-Artikel zeigt.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Kurt Marti ist der Autor des von der Weltwoche kritisierten Artikels.

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9 Meinungen

  • am 14.02.2020 um 12:29 Uhr
    Permalink

    Danke VIELMAL für den ausgezeichneten Artikel und die aufwendige Recherche. Das war viel Arbeit !
    Für mich ist das unverständlich, dass es Menschen gibt, die so viel Energie in dieses Thema investieren. Das diskriminierende Denken ist stark aus den zitierten Meinungen heraus zu spüren.
    Wollen sich diese Menschen über andere erheben, weil sich dadurch ihr Selbstwertgefühl erhöht ? Ich habe den Verdacht. „Wir wissen wie es sein soll“. Überheblich, anmassend.
    Ich kenne viele wunderbare Menschen, die, sage ich jetzt so, „anders sind“. Jeder Mensch hat das Recht, sein Intimleben so zu gestalten, wie es für ihn richtig ist. Das geht niemanden etwas an.
    Und wie GOTT urteilen würde, wissen wir nicht !
    Die Bibel wurde von MENSCHEN geschrieben.
    Und: wir leben nicht mehr im Mittelalter oder noch davor.
    Leben und leben lassen und Frieden fördern, auf allen Ebenen. Das gilt für mich. Mit oder ohne Bibel. Mit oder ohne Gott.

  • am 14.02.2020 um 13:00 Uhr
    Permalink

    Der Aufruf zum Boykott der Firma Läderach wegen des fundamentalistischen Glaubens seines Verwaltungsrats-Präsidenten ist deplatziert. Ich kann mich noch an die Zeit erinnern als Protestanten katholische Läden mieden und umgekehrt. Wir sollten genügend «erwachsen» sein, um die Handelsfreiheit und Glaubensfragen zu trennen. Sonst müssten wir auch alle Läden und Unternehmen, die Muslimen (z..B. Türken) oder katholischen Fundamentalisten gehören, boykottieren.

  • am 14.02.2020 um 13:03 Uhr
    Permalink

    Lieber Kollege Autor des von mir kritisierten Artikels, danke, dass Sie meine Aussage so schön bestätigen: die Verbindung zwischen Schoggi und Schwulen wird um fünf Ecken konstruiert. Herzliche Grüsse aus Lima, Alex Baur

  • am 14.02.2020 um 14:11 Uhr
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    Es scheint so, dass teilweise extremistische Fronten aufeinandertreffen. Auf der einen Seite bin ich u.a. gegen die neomarxistisch orchestrierte Frühsexualisierung an Schulen bzw. Kindergärten, vor allem dann, wenn gleichzeitig die Kruzifixe aus den Räumen zu verschwinden haben. Auch die Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare begrüsse ich nicht – die Gründe dafür sind religionsfrei und können von jedem Evolutionisten oder Kinderpsychiater dargelegt werden. Zudem müsste auch mal der Begriff «Heterophobie» salonfähig werden. // Auf der anderen Seite geht es gar nicht, derart extremistische Äusserungen gegen Homosexuelle vom Stapel zu lassen. Man fühlt sich direkt in eine nazistische Atmosphäre versetzt. In der Regel schiessen Homo-Hasser dann besonders scharf, wenn sie selber meinen, intern keine anderen eigenen Probleme mehr zu haben. Natürlich schreibt die Bibel unmissverständlich Klartext. Es kann und darf aber unmöglich zum Lebensinhalt einer Kirche werden, sich nur noch mit diesem einen Thema auseinanderzusetzen. Die Bibel nennt ja auch noch andere Sünden ungeschminkt beim Namen, welche gerne in kirchlich-religiösen Kreisen anzutreffen sind, aber totgeschwiegen werden. Diese Selbstgerechtigkeit (mit Betonung auf politisch Rechts) ist ein Übel. // Jesus handhabte es so: Er (und die Bibel) verurteilt Sünde, aber nicht den Sünder. Gerade zu Sündern hatte und hat er oftmals einen direkteren Draht als zu den Klerikern. Selbst noch in seinem Todeskampf am Kreuz.

  • am 14.02.2020 um 15:49 Uhr
    Permalink

    Eine Antwort an mich selbst. Urheber: Heinz Erhardt:

    "Schimpfe nicht auf Sozialisten –
    oder auf Nationalisten –
    oder gar auf Klerikale –
    und auch nicht auf Liberale!
    Schimpf nicht auf die Kaisertreuen –
    oder auf die Neo-Neuen –
    schimpfe nur auf jene, die’s
    Land regiern, als könnten sie’s!"

  • am 14.02.2020 um 16:15 Uhr
    Permalink

    Es gibt so viel Ungerechtigkeiten und Ausbeutung auf der Welt.
    Da könnten sich die CFT-Anhänger gerne für mehr Liebe und Gerechtigkeit einsetzen.
    Ansonsten schätze ich die feine Schoggi von Läderach und das nette Personal.

  • am 14.02.2020 um 19:56 Uhr
    Permalink

    Auf die einzelen berechtigten oder unberechtigten Punte des Artikels will ich nicht eingehen. Nur soviel: Die Bibel wird hier als Homophob bezeichnet.as was Läderach befürchtete ist also eingetroffen. Das ist eine Aussage gegen die (christliche) Glaubensfreiheit also ebenso verwerflich oder nicht verwerflich wie eine Aussage gegen die Homosexualität. Bitte darüber nachdenken und feststellen, das mit allen Aussagen fpr oder dagegen immer eine Gruppe und ihre Rede-, Lebens- und Glaubensfreiheit teils massiv angegangen wird

  • am 15.02.2020 um 08:05 Uhr
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    Die Homosexualität ist der beste Schutz gegen die Überbevölkerung

  • am 16.02.2020 um 14:58 Uhr
    Permalink

    Baur, das ist aber nun wirklich etwas gar einfach. Mit solchen Kommentaren punkten Sie vielleicht in den Foren der WW. Herr Marti hat Sie schlicht und einfach widerlegt, Ihren Artikel dekonstruiert und Sie konnten es sich nicht verkneifen, zurück zu geben, aber ohne irgendein Argument.
    Hexenjagd steht im Titel. Vielleicht schlagen Sie einmal nach, wer denn die Hexen vor allem gejagt hatte. Vielleicht fällt Ihnen auf, dass es eben ausgerechnet auch die waren, die für sich die absolute göttliche Wahrheit gepachtet hatten. Die Parallelen zu heute sind nicht zu übersehen: Die «Hexenjagd» nach Schwulen, die wir heute immer noch (weltweit) erleben, hat ihren Ursprung sehr oft, wenn nicht gar hauptsächlich, im fundamental religiösen Umfeld. Und nun kommen Sie daher und drehen es um. Ihre Glaubwürdigkeit als Journalist ist bei mir nun gering. Sie werden sehr lange brauchen, um sie wieder zu erlangen.
    Ein weiterer Grund, die WW nicht (mehr) zu lesen (die ich fast 20 Jahre las), aber ein weiterer den Infosperber. Dort findet sich noch guter Journalismus.

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