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Zu hohe Gesundheitskosten und Prämien: Seit der Analyse von 2009 hat die Ärztedichte noch stark zugenommen. Spitalbetten gibt es seither deutlich weniger, jedoch immer noch viel mehr als in Vergleichsländern. © Ringier

Klartext zu den steigenden Kassenprämien

Urs P. Gasche /  Es wimmelt von faulen Ausreden und Halbwahrheiten. Kaum jemand wagt es, das Übel der Kostenexplosion an der Wurzel zu packen.

Die Krankenkassenprämien steigen dieses Jahr trotz beinahe Null Teuerung um durchschnittlich 4,5 Prozent. Nach all den vollmundigen Versprechen, die Kosten der Grundversorgung zu senken, ist dies eine Klatsche ins Gesicht. Höhere Prämien ohne entsprechenden Zusatznutzen haben extrem unsoziale Folgen.
Dass Kosten und Prämien längst nicht so hoch sein müssten, zeigen folgende Tatsachen:

  1. Es gibt innerhalb der Schweiz in vergleichbaren Gegenden erhebliche Kosten- und Prämienunterschiede. Im Kanton Waadt beispielsweise sind Kosten und Prämien um rund zwanzig Prozent höher als im Kanton St. Gallen. Den Gründen geht niemand akribisch nach.
  2. Verglichen mit dem Ausland leiden die Schweizerinnen und Schweizer an einer Ärzteschwemme: Im Jahr 1980 genügte in der Schweiz ein Arzt pro 406 Einwohner. Ende 2013 gab es einen Arzt pro 250 Einwohner. Laut Statistik der OECD gibt es bei uns 24 Prozent mehr berufstätige Ärzte pro Einwohner als im Durchschnitt der Industrieländer. Besonders extrem ist die Dichte der Spezialarzt-Praxen. Wo die Spezialisten-Dichte besonders gross ist wie etwa in den Kantonen Waadt, Bern und Zürich, sind auch die Kosten und Prämien höher als in andern Kantonen – ohne einen auch nur im Ansatz bewiesenen gesundheitlichen Nutzen.
  3. In der Schweiz gibt es zu viele Akutspitäler: Pro Einwohner fast viermal mehr als in Holland. Viele führen heikle Operationen nur einmal im Monat oder noch weniger durch – das Risiko tragen die PatientInnen.
  4. In Schweizer Spitälern erleiden jährlich über 120’000 PatientInnen infolge von falschen oder verspäteten Diagnosen, Infektionen, Behandlungsfehlern oder unzweckmässiger Medikation einen gesundheitlichen Schaden, müssen nochmals operiert oder nachbehandelt werden – mit allen Kostenfolgen. Die Hälfte dieser Schäden wäre vermeidbar.
  5. In keinem Land Europas müssen die Krankenkassen für Medikamente so viel Geld ausgeben wie in der Schweiz. Die Krankenkassen werden gezwungen, auch viele unwirtschaftliche und unzweckmässige Medikamente zu vergüten.

Behörden schützen die Profiteure
Statt die Öffentlichkeit für alle diese Gründe der übermässigen Kostensteigerungen zu sensibilisieren und Remedur vorzuschlagen, achten Spitäler, Ärzteorganisationen oder Pharmakonzerne darauf, ja keinen Anteil an den dreissig Milliarden Franken zu verlieren, die es mit den Leistungen der Grundversicherung zu verdienen gibt.
Bei deren Vernebelungstaktik machen die Behörden mit. Laut Medienberichten begründeten Bundesrat Alain Berset und das Bundesamt für Gesundheit BAG die angekündigten Prämiensteigerung «mit der Alterung der Gesellschaft, dem medizinisch-technischen Fortschritt und dem Mengenwachstum».
Diese Formulierung streut Sand die die Augen der Öffentlichkeit:

  • «Alterung der Bevölkerung» oder «demografischer Wandel»: Das tönt auf Anhieb plausibel und soll zeigen, dass gegen die Kostensteigerung nichts zu machen ist. Doch Statistiker sind sich weitgehend einig, dass der steigende Anteil Älterer an der Bevölkerung nur einen Fünftel der Kostensteigerung verursacht (siehe: «Gesundheitskosten: Die Alten als faule Ausrede»).
  • «Medizinisch technischer Fortschritt»: Diesen gibt es und die meisten sind damit einverstanden, den Preis dafür zu zahlen. Doch noch grössere Kosten verursachen die immer häufigeren unzweckmässigen Überbehandlungen sowie extrem teure Behandlungen in den letzten Lebensmonaten, die häufig nur das Leiden verlängern.
  • «Mengenwachstum»: Dieser an dritter Stelle genannte Grund für die Kostensteigerung sollte an erster Stelle kommen und im Klartext als «Überbehandlungen» bezeichnet werden (siehe oben).

Vor Überbehandlungen ohne Nutzen, die den Betroffenen nur Nebenwirkungen und Risiken überlassen und zudem unnötige Kosten verursachen, kann heute nicht genügend gewarnt werden. «Jeder vierte Mediziner in Schweizer Spitälern bekommt einen Bonus, wenn er häufiger operiert», erklärte Jürg Schmidli, Chefarzt an der Universitätsklinik in Bern (NZZ). Laut FMH mache die «leistungsabhängige Prämie» im Durchschnitt einen Viertel des Lohnes von Chefärzten aus. Solche «finanziellen Anreize medizinisch unnötiger Untersuchungen oder Operationen» seien in Deutschland verboten. Warum nicht in der Schweiz?
Die Folge solcher falscher finanziellen Anreize sind unzweckmässige Operationen – welche Chirurgen an ihren Verwandten und Freunden nie durchführen würden –, unnötige Untersuchungen mit Herzkathetern, Röntgenbildern, Computertomographien, Blutentnahmen usw. usw.
Mit andern Anreizen und Spielregeln könnten die kantonalen und eidgenössischen Behörden dafür sorgen, dass die SchweizerInnen nicht mehr häufiger und länger im Spital liegen müssen als die Holländer, Norweger oder Schweden.

Auch das bei uns übliche Honorieren der Praxisärzte nach Einzelleistungen ist ein absurder Anreiz: Mit jeder Einzelleistung erhöhen Ärzte ihr Einkommen – je mehr, desto länger die PatientInnen krank sind und sich behandeln lassen. Das ist der wesentliche Grund, weshalb in der Schweiz immer «Ärztemangel» herrscht. In Holland und den meisten andern Ländern Europas sind die Ärzte angestellt oder pro Kopf der behandelten PatientInnen pauschal bezahlt.
PatientInnen möchten möglichst bald gesund werden
Alle möchten, dass sie möglichst rasch gesund oder ihre chronischen Kankheiten nicht schlimmer werden. Was sie sicher nicht wollen, ist eine maximale Versorgung im Sinne überflüssiger Behandlungen. Doch allzu viele Anbieter von Gesundheitsleistungen möchten an PatientInnen mehr verdienen als nötig ist.
Die Kassen müssen alle Rechnungen begleichen
Für die übermässig steigenden Prämien der Grundversicherung sind die Kassen die falschen Ansprechpartner. In der obligatorischen sozialen Grundversicherung funktionieren die Krankenkassen lediglich als Zahlstellen. Sie sind gesetzlich verpflichtet, zu fixen Preisen sämtliche Grundversicherungs-Leistungen ohne Ausnahme zu vergüten, welche Ärzte oder Spitäler den Kassen in Rechnung stellen. Nimmt die Menge der erbrachten Leistungen zu oder erhöhen sich die Preise, dann steigen auch die Prämien. Die Kassen haben darauf praktisch keinen Einfluss. Sie dürfen aus den Prämieneinnahmen der Grundversicherung keinen einzigen Franken Gewinn abschöpfen. Gewinne dürfen sie nur mit den freiwilligen Zusatzversicherungen erzielen.
Lobbyisten-PolitikerInnen wollen die Schwächsten zur Kasse bitten
Anstatt aber den Hebel bei den Spitälern, Ärzten, der Pharma, den Prothesenherstellern und den Apotheken anzusetzen, die im Parlament über eine starke Lobby verfügen, einigte sich der Ständerat kürzlich auf den «kleinsten gemeinsamen Nenner», das heisst auf das Portemonnaie der Versicherten: Die Mindestfranchise bei den Prämien soll erhöht werden. Die Kosten bleiben zwar erfahrungsgemäss gleich hoch, werden aber noch stärker auf die PatientInnen abgewälzt. Schon heute zahlen die SchweizerInnen einen höheren Anteil ihrer Gesundheitskosten aus dem eigenen Sack als andere Europäer. Wenigstens sind zwei weitere frühere Vorschläge zu Lasten der PatientInnen wie eine Praxisgebühr oder ein Alterszuschlag diesmal in der Schublade geblieben (siehe Interview von Urs P. Gasche im Blick vom 20.4.2009).
Um das Kostenwachstum zu dämpfen, meinte zwar Bundesrat Alain Berset am Montag, seien alle Akteure gefordert: Ärzte, Spitäler, Pharma-Unternehmen und auch die Patientinnen und Patienten. «Alle müssen noch mehr tun», forderte Berset. Doch konkrete, einschneidende Vorschläge lassen schon lange auf sich warten. Deshalb wird Bersets Prognose zutreffen: «Auch künftig muss man mit steigenden Krankenkassenprämien rechnen.»
—-
Dieser Artikel in französisch auf Domaine Public

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18 Meinungen

  • am 27.09.2016 um 11:06 Uhr
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    4 köpfige Familie Region 3 Kt. ZH, mit max Franchisen für alle Familienmitglieder.
    Unsere Prämie für die gesammte Familie steigt von 2016 auf 2017 um sagenhafte 14%!
    Die in kommunizierten 4,5% Durchschnittserhöhung ist für uns ein Hohn.

  • am 27.09.2016 um 11:59 Uhr
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    Bezüglich ungenügend wirksamen Medikamenten könnten die Ärzte ja auch eigenverantwortlich bei der Verschreibung zurückhaltender sein. In der Westschweiz gibt es seit 15 Jahren das Modell der Qualitätszirkel Arzt-Apotheker, in denen der Apotheker über die aktuellen Studiendaten und die internationalen Richtlinien orientiert. Das Ergebnis: Ärzte, die an diesen Zirkeln teilnehmen, verschreiben etwa für 200’000 Franken pro Jahr weniger Medikamente als solche, die nicht an sowas teilnehmen.
    Das Problem: Man kann die Ärzte nicht zwingen, bei solchen Sachen mitzumachen, erst recht nicht in der Deutschschweiz, wo Ärzte die Medikamente meist gleich selber abgeben. Letztlich ist die Qualität eben nicht entscheidend für den Lohn, im Gegenteil: Wer (zu) viel behandelt, verdient bedeutend mehr.

  • am 27.09.2016 um 12:02 Uhr
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    Übringens befeuern auch die Kantone die Kostensteigerung: Damit sie weniger stationäre Kosten der Spitäler übernehmen müssen, pushen sie das Angebot ambulanter Leistungen, die zu 100% von den Krankenkassen übernommen werden. Siehe Bürgerspital Solothurn, das seit 2012 ein Herzkatheterlabor eröffnet hat und innert kürzester Zeit so viele Eingriffe durchführt wie das Unispital Genf.

  • am 27.09.2016 um 13:12 Uhr
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    Ja, und diese explosiven Kostensteigerungen sind nicht teuerungswirksam, im Landesindex der Konsumentenpreise nicht enthalten. Wie viele Personen in der Schweiz ihre Krankenkassenprämien nicht bezahlen, weiss niemand so genau. Es gibt nur grobe Schätzungen. Laut Gesundheitsdirektorenkonferenz waren im Jahr 2006 rund 120’000 Menschen mit einer Leistungssistierung ihrer Krankenkasse belegt. Die öffentliche Hand dürfte das gegen 188 Millionen Franken gekostet haben. Heute, 10 Jahre später, werden diese Zahlen wesentlich höher sein! Helsana-Chef «verdiente» 2015 annähernd CHF 1 Mio.!
    Krankenkassen waren ursprünglich Vereine; Vision oder Utopie (?): wir Bürgerinnen und Bürger sollten uns in regionalen Genossenschaften Gesundheit organisieren, Spitäler, Alters- und Pflegeheime in Kooperation mit Hausärzten und Apotheken eingliedern, und so bewusst transparente Kostenstrukturen schaffen und Überkapazitäten abbauen. Das aktuelle Gesundheitswesen ist heute alles andere als ein guter service public, obwohl Gesundheit ein hohes Gut der Menschenwürde ist. Wie heisst es so schön in der Präambel unserer Bundesverfassung: »… die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen … «

  • am 27.09.2016 um 14:55 Uhr
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    Ausser, dass noch einige Aspekte, Verursacherprinzip, Medikamente, usw. nicht angesprochen wurden, sowie betr. Arzt-/Spitaldichte TG (1 Kantonsspital, keine Spezialärzte HTG), Volltreffer.
    Man will nun einfach mind. 4,5% Preiserhöhung + die Franchise gleich ab 300.- zur Umsatzsteigerung/Inflation erhöhen. Das trifft genau die Falschen, welche nämlich nicht bei jedem Wehwechen zum Arzt fahren. Die heutigen Frauen stürmen die Praxen (Wartezimmer voll besetzt) schon 100x währende der Schwangerschaft, danach mit den Kindern dasselbe, auch wenn nur Durchfall, Schnuppen, usw. besteht.
    Und genau diese Gruppe bezahlt nichts od. nur einen Bruchteil der Normalprämie-Selbstbehalt.Warum nicht wie vorgängig in Deutschland, ansonsten wird doch Merkel und Co. immer nachgeäfft.Um diesem Desaster entgegen zu wirken wurde jeder Arztbesuch dort früher mit 10 Euros Praxisgebühr vorweg belastet. Hier in CH entspricht dies (gleiche Krankenkassen-Belastung Prämie) mind. Fr. 20.-/Besuch. Wurde nun von den dortigen Abzockern selbst abgeschafft!
    Für Kinder, welche nichts oder nur einen Bruchteil an Prämien bezahlt werden müssen, müsste für jeden Arztbesuch mind. Fr. 50.- nebst Franchise und Selbstbehalt vorweg selbst bezahlt werden. Nur so können Kosten gedämpft werden, durch diejenigen welche das System missbrauchen. Was nichts kostet taugt auch nichts. Jeder Arztbesuch nach dem Fünften Mal während der Schwangerschaft muss selbst bezahlt werden, ausser es ist ein operativer Eingriff erforderlich usw.

  • am 28.09.2016 um 06:39 Uhr
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    Krankenkassen-Wechsel wird empfohlen: Blödsinnig und teuer

    Mit einer Einheitskasse bei der Grundversicherung hätte dieser kostspielige Blödsinn des ständigen Kassenwechsels zu billigeren Kassen verhindert werden können. Die Kassen-Lobbyisten haben uns das eingebrockt.

  • am 28.09.2016 um 10:21 Uhr
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    L’Italie (entre autres…) a ses mafias et ses combinazione.
    La Suisse a ses lobbies et ses cartels.

    Avantage à l’Italie: elle a des juges anti-mafia.
    La Suisse n’a que des marionnettes anti-cartels.
    L’OFSP et Swissmedic (entre autres) ne font donc pas leur travail…

    Gil Stauffer
    CH-2300

  • am 28.09.2016 um 12:06 Uhr
    Permalink

    @ Einheitskasse: Es geht um die grundsätzliche Frage: Kann der Staat effizienter und bessere Behandlungsresultate garantieren (wie er heute bei Spitälern und Medikamenten bereits die Kompetenz hat, es eigentlich zu machen), oder kann dies eher ein regulierter Wettbewerb? Eine Einheitskasse würde den Weg lenken in Richtung England, Schottland oder Wales, wo der Staat die gesamte Gesundheitsversorgung reguliert und die Qualität fördert. In der Schweiz ist der Staat dazu nicht fähig. Das zeigen die öffentliche Spitalpolitik und die staatlich regulierten Medikamente. Eine Einheitskasse versperrt den Weg in Richtung regulierten Wettbewerb, wie ihn etwa Holland kennt. Denn ohne grosse Kassen, die miteinander im Wettbewerb stehen, kann man im Gesundheitswesen keinen Wettbewerb um die beste Qualität mehr einführen. Mehrere Kassen dürfen allerdings nicht bloss in einem «Pseudowettbewerb» untereinander stehen wie heute. Vielmehr müssen sie über die Vertragsfreiheit verfügen gegenüber Spitälern, Pharma und Ärzten. In Holland macht der Staat wo immer möglich die Behandlungsresultate transparent und reguliert den Wettbewerb im Interesse der PatientInnen.

  • am 28.09.2016 um 16:34 Uhr
    Permalink

    Es ist glasklar, warum sich im Krankenkassen-Unwesen nichts ändert:
    es gibt keinen besseren und einträglicheren Selbstbedienungsladen als das Krankheitswesen. Nicht das «Gesundheitswesen», denn an der Gesundheit würden die Akteure ja nicht so gut verdienen.
    Jeder geheilte Patient wäre für die Pharma ein verlorener Kunde.
    Man gebe mal «Pharma» und «Rockefeller» in eine gute Suchmaschine ein.

    Man muss die Anreize radikal umkehren:
    Wer krank ist, bezahlt so lange nichts, bis er wieder gesund ist.

  • am 3.10.2016 um 14:53 Uhr
    Permalink

    Lieber Herr Gasche

    Sie erlauben mir, nachzudoppeln, dass weder 50% der Ärzte, noch alle Kassen, noch die gesamte Pharmabranche Interesse hat, dass die Kassen und somit die Versicherten sparen.

    Weil mit dem KK-Obligatorium, einer völlig aufgeblähten Grundversicherung und dem Prinzip dass Alle für Alle zahlen die Öffentlichkeit in jedem Fall alle zugelassenen Medikamente und Behandlungen bezahlen muss ist es für die Akteure relativ einfach, Mondpreise zu verlangen. Natürlich sind da noch weitere Punkte , die ich begrenzten Zeichenanzahl wegen mal weglasse,

    Fazit : Keiner der Akteure ist daran interessiert, dass das ganze System billiger wird. Ganz einfach, weil mehr Macht und Ansehen hat, wer grösseren Umsatz und darauf Gewinne macht, natürlich seine Boni und Gehälter damit begründet, das BSP steigert und die Wirtschaft ankurbelt.

    Glasklar nachzulesen sind solche gesammelten Facts in der Quellenliste des Autors Wolfgang Schorlau (schorlau.de) unter dem Reiter «Die letzte Flucht» und dann in der Liste «Materialien».
    Es sei jedem empfohlen dort mal reinzuschnuppern und sich ein Stimmungsbild einzuholen was so abgeht im Gesundheitsbereich. Aber Achtung : Ist ziemlich krank.

    Und übrigens sind die Dengler-Romane Herrn Schorlaus sehr zu empfehlen.

    Liebe Grüsse
    Bleiben Sie alle gesund

  • am 3.10.2016 um 18:37 Uhr
    Permalink

    Es ging einmal um Solidarität. Wir liefen aber mit dem Obligatorium in einen Kollektivismus hinein, wo sich Konglommerate, Konzerne und ihre Funktionäre nach Belieben bedienen können. Interessenvertreter dominieren die Parlamente, die Rolle vom BR könnte auch in diese Richtung tendieren. Weshalb denn sonst ist der BR so extrem erfolglos? Oder bedeutet Wachstum auch in diesem Bereich Erfolg?
    Das Krankheitsunwesen ist nur eines von vielen systemischen Beispielen unsrer gelenkten Demokratie.

  • am 7.10.2016 um 09:36 Uhr
    Permalink

    Die Kostensteigerung im Gesundheitswesen ist ein Problem. Das gilt es zu lösen. Aber in diesem Artikel werden nur Schuldzuweisungen gemacht. Es wird nichts analysirt.

    Und er strotzt vor Widersprüchen:

    1. Die Kosten sind regional verschieden. Dann müssen die Prämien regional untrchiedlich sein.
    2. mehr Ärzte heisst bessere Gesundheitsversorgung. Das kostet halt mehr.
    3. Die Spitaldichte ist irelevant. Entscheidend ist, wieviele Spitalbetten ungenuzt bleiben. Eine Augenklinik z. B kostet sachgemäss weniger als eine Herzklinik.
    4. Das ist lächerlich. Die Schweiz hat 8 Mio. Einwohner. Demnach dürfte es Millionen von Behandlungen jährlich geben. Da sind 60.000 unvermiedene Behandlungsfehler irelevant.

    Was sollen den unzweckmässige Überbehandlungen sein? Das ist ein schlimmer Vorwurf an die Ärzteschafft. Gibt es hier Beweise? Diese unverfrorene, unqualifizirte Anschuldigung erstaunt.
    Die Behandlung in den letzten Lebensmonaten sei extrem teuer, die Häufig nur das Leiden verlängere. Das ist eine entsetzliche, sehr menschenverachtende Aussage. Zwischen den Zeilen wird hier Euthanasie verlangt! Das ist skandalös.

    Weiter habe ich gar nicht mehr lesen mögen. Soviel Unverstand in sowenigen Zeilen ist zuviel für mich.

  • am 7.10.2016 um 10:57 Uhr
    Permalink

    Andern «Unverstand» vorzuwerfen…. ist kein starkes Argument! Wir wissen doch alle, dass wir viel zu wenig wissen.
    "unzweckmässige Behandlungen»… am besten betrachten wir einmal all die umstrittenen «Prophylaxen», oder sollten wir solches eher als Investitionen in Krankheiten bezeichnen? Und jene, die das nicht so sehen, brauchen gar nicht zu argumentieren, dafür gibt es grosse Kisten wie «Unverstand»…

  • am 7.10.2016 um 16:58 Uhr
    Permalink

    Es ist eben ein starkes Argment, weil es stimmt. Ist ja nicht weiter schlimm. Der Praktikant, der das geschrieben hat, wird sicher besser wedren mit der Zeit.

    Prophylaxen können Krankheiten vermeiden. Oder die Behandlung kann dank ihnen einfacher und günstiger erfolgen. Prohylaxen können Kosten einsparen. Ob das in jedem Fall so ist, das is eine andere Frage. Prophylaxen kosten ja auch was.

    Ihre Kiste mit Unverstand passt nicht. Eine schlechte Argumentation ist schlecht, weil sie schlecht ist. Das ist unabhängig von den Positionen.

  • am 7.10.2016 um 18:44 Uhr
    Permalink

    owowowowo… noch ein starkes Argument: «weil es stimmt».
    Nimmt sich der selbst denn ernst, oder macht er auf Realsatire?

  • am 7.10.2016 um 20:22 Uhr
    Permalink

    Was von dem ich schrieb, stimmt den nicht?

  • am 11.10.2016 um 10:45 Uhr
    Permalink

    Unser Kassensystem ist ein Solidarwerk schon gar nicht und sozial ebensowenig ist . Wie kommt es denn, dass eine Gymnasiallehrer mit mind. 15.’000.- Einkommen, die gleiche Prämie für die Grundkasse zahlt wie ein Künstler oder Arbeitsloser an der Armutsgrenze?? Die Solidarität in der Schweiz besteht darin, dass sich die Reichen (auch mit Hilfe einer besonderen Sorte Stimmvolk) sich gegenseitig alle erdenklichen Vorteile zuschanzen…

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