Kommentar

Die Schwächsten werden weggewalzt

Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des AutorsWalter Aeschimann ist freischaffender Historiker und Publizist. Er fährt seit 55 Jahren Rad und hat noch ©

Walter Aeschimann /  Der E-Bike- und Fahrradverkehr droht aus den Fugen zu geraten. Die Probleme sind mit moralischen Appellen nicht zu lösen.

Drahtschmidlisteg beim Landesmuseumpark in Zürich. Mit dem Fahrrad unterwegs. Eine ältere E-Bikefahrerin will mit gefühlten 25km/h von hinten überholen. Im letzten Augenblick stellt sie fest, dass der Platz zwischen Leitplanke, FussgängerInnen und mir nicht reicht. Sie bremst abrupt und rempelt mich seitlich an. «Sorry», murmelt sie und fährt weiter.

Ampèresteg beim Sphères, einer recht angenehmen Bücherbar im so genannten Trendquartier Zürich-West. Joggend unterwegs vom Fischerweg auf die schmale Limmatbrücke. Ein junger E-Biker rast um die Ecke. Vollbremsung. Mein Knie stoppt sein Vorderrad.

Fischerweg und Hochbetrieb: JoggerInnen, Mütter, Väter, Kinderwagen, Segways, Cargobikes, E-Bikes, Fahrräder, SchülerInnen, SpaziergängerInnen, nicht zu vergessen all die Hunde. Ein E-Biker, Bartträger, In-Ear-Kopfhörer eingesetzt, bolzt ungebremst durch die Menschen. Wäre die Frau mit Kinderwagen nicht ausgewichen, er hätte sie glattweg angefahren. Ich rufe «Hallo?!» Er zeigt den Stinkefinger.

Alltägliche Situationen, die sich auch anderswo ereignen, von der urbanen Front aus Zürich.

Mit der E-Religion gehen sie auch noch missionieren

Immer wenn der Frühling naht und es wärmer wird, schwillt der urbane Fahrrad- und E-Bike-Terror bedrohlich an. Neuerdings verstärkt durch weitere E-Gadgets, den E-Trottinets, «eine Kreuzung aus Kinderspielzeug und Geschoss» (Süddeutsche Zeitung). Die E-Euphorie des liberalen Marktes suggeriert, das städtische Autoproblem zu lösen, indem man noch mehr E-Verkehrsmittel offeriert. Die städtischen Würdeträger versuchen das E-Chaos mit ungelenken Aktionen zu flankieren. Die Medien rappportierten bislang E-freundlich, zunehmend aber skeptisch, klug und lustig gar die Volontärin des Zürcher «Tages-Anzeiger». Sie beschimpfte die Arroganz «alter» E-BikefahrerInnen auf den Wanderpfaden und betonte die sozialpolitischen Seiten des Gefährts: «E-Bikes sind – wie Rolltreppen und Rollatoren – eine geniale Entwicklung, mit deren Hilfe Menschen mit Handicaps besser am gesellschaftlichen Leben teilhaben können». Ein wahrer Satz, den man gerne weiterdenkt.

Räume mit Mischverkehr, die chronisch Konflikte generieren, gibt es etliche – in Zürich, in jeder Schweizer Stadt. Zu leiden haben stets die Schwächsten. Die Lage spitzt sich jährlich und dramatisch zu. Vor allem seit das Fahrrad zum modischen Accessoire für HipsterInnen und «digital natives» geworden ist, E-Zweiräder für viele andere und ausserdem verstärkt, seit die E-Zweirad-Verleihindustrie sich in jeder freien Ecke installiert. Das bedeutet in letzter Konsequenz: Es sind mittlerweile zu viele «Menschen mit Handicaps» auf den Strassen, zu vielen fehlt die soziale Kompetenz sowie das fahrerische Können.

Mit AutofahrerInnen, deren charakterlichen Defiziten und häufig kriminellen Betragen, hat man sich im Laufe der Jahre abgefunden. Sie sind zwar bedauernswert aber irgendwie berechenbar und tun nicht so, als seien sie besonders edle Menschen. Viele E-ZweiradfahrerInnen hingegen gerieren sich, als würden sie einen extra Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten. Was sie automatisch und moralisch wertvoll mache und zur auserwählten Avantgarde. Mit der E-Religion gehen sie auch noch missionieren, obwohl sie das neue E-Spielzeug allenfalls sporadisch nutzen, im Sommer bei schönem Wetter oder in den Ferien, wenn sie es mit dem Verbrennungs-Motor in den Süden transportieren. So gesehen belebt die Klientel nur einen neuen Markt und verursacht vor allem graue Energie.

Jedes PS mehr potenziert die Gefahrenlage

Nun kommen für diese Menschen ja weitere Kriterien hinzu, die pseudopsychologisch und in der Summe angesehen eine bedenkliche Disposition ergeben. Die meisten E-ZweiradfahrerInnen sind eh schon AutofahrerInnen und somit vorbelastet (siehe oben). Aber die Mischung aus brutal ausgelebtem PS-Wahn, moralischer Arroganz und fahrerischem Unvermögen, die anormale Differenz zwischen Selbstbild und Aussensicht macht sie zum permanenten, vor allem unberechenbaren Risiko. Beizufügen sind ja auch andere Faktoren, die Menschen heutzutage lenken. Konstante Übellaunigkeit wegen Beziehungsstress und Ärger im Beruf, auf maximale Leistung und Geschwindigkeit codierte Körper oder fanatische Ichbezogenheit. Bei derart komplexen Charakterbildern ergibt sich schliesslich eine äusserst explosive Formel: Jedes PS mehr potenziert die Gefahrenlage.

Der Gesetzgeber hat das Problem erkannt, aber nicht begriffen. Gewisse Massnahmen heizen die Konflikte noch mehr an. Etwa wenn sich die Stadt im eh schon chaotischen Markt der Velo-/E-Zweirad-Verleihindustrie engagiert. Das animiert neben Locals auch TouristInnen und andere GelegenheitsfahrerInnen, die sich kaum im Sattel halten können und die Spur aus Ortsunkenntnis jederzeit spontan wechseln. Man fragt sich deshalb immer öfters, ob jene, die Verkehrs-Konzepte schaffen, das Büro manchmal auch verlassen. Dann könnte ihnen nicht verborgen bleiben, was draussen vor sich geht. Die Verleih-Industrie verstopft mit ihren billigen Gefährten öffentlichen Raum. Und wenn die schlichten Fahrzeuge nicht auf den Abstellplätzen verlottern, liegen sie defekt am See, am Limmatufer oder irgendwo. Inzwischen werden E-Bike-Serien repariert, Anbieter machen auch Konkurs. Die leergefahrenen und liegengelassenen Leihgefährte werden zur Stolperfallen für Mensch und Tier und zum grossen Schrottproblem. Wer den Abfall sammelt, verschrottet und das Ganze auch bezahlt, ist nicht geklärt.

Während gewisse städtische Aktionen bürokratisch und populistisch sind, wirken andere nur unbeholfen. An den Limmatuferwegen wurden einst Tafeln installiert, auf denen stand: «BEGEGNE MIT RESPEKT». Ein barsches Edikt an das Gewissen – nur für wen? Niemand fühlte sich angesprochen. Die Dienstabteilung Verkehr versuchte das Problem Langstrassenunterführung mit Markierungen zu entschärfen. Ein eigener Bereich, mit Längsstreifen dekoriert, soll dem Fussvolk sein. Aber nur im Prinzip. Denn Velos und E-Zweiräder dürfen die Fläche «ausnahmsweise» und «mit der gebotenen Vorsicht» auch befahren. Wenn es hart auf hart kommt, schert die Mahnung keinen der üblichen Verdächtigen. Nur Weicheier bremsen oder fahren Schritttempo.

Der Gesetzgeber schützt hierarchisch

Auf der Hardbrücke waren die Konflikte chronisch, bis sie nach der Renovation dramatisch wurden. Im Bereich der Bus- und neu gebauten Tramstation, wo täglich tausende ein- und aussteigen, um den SBB-Bahnhof zu benutzen, wird auch der Velo- und E-Zweiradverkehr durchgeschleust. Für Zweiräder ist die Hardbrücke eine zentrale städtische Verbindungsachse. An den Haltestellen sind am Boden hübsche Lichter eingelassen. Die schalten von Grün auf Rot, wenn der Fussverkehr besonders massig wird und den Zweirad-(E)-Verkehr queren muss. Letzterer müsste stoppen, nur wenige halten sich an das Lichtregime. Manche betrachten es wohl als künstlerische Installation am Bau. Selbst die letzte Ankündigung der städtischen VerkehrsplanerInnen setzt auf die Vernunft: noch mehr Hinweistafeln, um MotorfahrzeughalterInnen auf FussgängerInnen aufmerksam zu machen. Das ist nett gemeint, aber wirkungslos.

Es muss bessere Möglichkeiten geben

E-Zweiräder haben in Fuss- und Fahrradzonen nichts zu suchen. Es sind Motorfahrzeuge und dem Auto-Verkehr einzugliedern. Der Gesetzgeber hat es seinerzeit verpasst, dieses an sich logische Regime zu installieren. Er verdrängte E-Gefährte von der Strasse und verschärfte die Konflikte auf Fahrradwegen und Trottoirs. Einen geschützten Raum für Menschen, die sich ohne technische Hilfsmittel fortbewegen, gibt es keinen mehr. Nun zögert er, angesichts des E-Booms, die Fehlentwicklung zu korrigieren.

Der Fahrradverkehr muss an disponierten Stellen anders geordnet werden. Die Probleme des Mischverkehrs sind mit moralischen Appellen nicht zu lösen. Es gibt zu viele, die nicht empfänglich sind. Das hat die empirische Sozialforschung längst gezeigt. An der Langstrasse könnte eine Unterführung den Fahrrädern gehören, die andere den FussgängerInnen. Umlaufschranken könnten FahrradfahrerInnen hindern, mit vollem Speed in den Mischverkehr hineinzurasen. Dies ist ungehemmte Praxis auf der Hardbrücke, an der Ecke Lang-/Lagerstrasse, seit es den La-La-Platz gibt oder auf dem Röschibachplatz, seit dieser aufgehübscht ist. Die Schwächsten werden einfach weggewalzt.

Der Gesetzgeber schützt hierarchisch und priorisiert die Starken. «Auf dringlichen Wunsch der Stadt Zürich» hat E-Bike-Verleiher Smide zwar die Geschwindigkeit ihrer Motorfahrzeuge aus Sicherheitsgründen von 45 km/h auf 35 km/h gedrosselt. Dass E-Bikes trotz starker Zunahme von tödlichen Unfällen Radwege und Fussgängerzonen benutzen dürfen, begründet das Bundesamt für Strasse wie folgt: Auf den Autofahrbahnen würden diese noch mehr Unfälle verursachen. Mit anderen Worten: E-Bikes sollen lieber FussgängerInnen und Velos über den Haufen fahren, als mit Autos zusammenkrachen.

AutofahrerInnen werden aber lernen müssen, die urbanen Strassen mit E-Zweirädern zu teilen.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Walter Aeschimann ist freischaffender Historiker und Publizist. Er fährt seit 55 Jahren Rad und hat noch nie ein Motorfahrzeug oder einen Führerschein besessen.

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11 Meinungen

  • am 14.04.2019 um 12:25 Uhr
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    Ich rate jedem die Offenlegungsschrift des Deutschen Patentamtes DE 102 53 433 A1 2004.05.27 vom 27.05.2004 detailgenau zu studieren.Bei der Vernetzung mit dem zukünftigen Mobilfunkstandart 5G braucht es in Zukunft keine rote grüne runde…Lämpchen.Auch Verkehrsschilder werden rasch absolet.

  • am 14.04.2019 um 13:03 Uhr
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    Ich finde diesen Artikel trotz einiger richtiger Feststellungen etwas tendenziös und unsachlich. Nur weil jemand ein schnelles Elektrovelo (<45 km/h) oder Velo (zuweilen schneller als 45 km/h) besitzt, heisst doch nicht, dass diese Geschwindigkeit immer ausgefahren wird, schon gar nicht auf Velowegen oder gemischten Verkehrsflächen mit Fussgängern.

    Ich fahre mit meinem S-Pedelec ohne Probleme in gemischten Zonen wie dem Aarequai in Thun mit 15 km/h oder Schritttempo (< 5 km/h) bei vielen Fussgängern. Ich brauche den Motor gar nicht auszuschalten, wie das Gesetz es hier verlangt, denn er dreht bei langsamem Pedalieren ohnehin nicht. Sowohl die Schädlichkeit des Velos (Impuls = Masse x Geschwndigkeit und Energie = 1/2 Masse x Geschwndigkeit im Quadrat) als auch die subjektive Bedrohung sind stark abhängig von der Geschwindigkeit und der Masse (Deshalb sind Autos sehr viel schlimmer). Dasselbe Fahrzeug (mit Fahrer) kann je nach Situation einen extrem anderen Charakter haben.

    45 km/h fährt man nur auf einer Hauptstrasse und auch dann meistens weniger. 30 würde aber innerorts auch dort genügen und ich plädiere für den Vorschlag von Bendicht Luginbühl: Tempo 30 für alle! https://www.derbund.ch/articles/24249044

    Das heisst nicht, dass die Verkehrsplanung durch die Elektrovelos einfacher geworden ist, aber sie auf die Strasse zu zwingen ist keine Lösung.

  • am 14.04.2019 um 13:05 Uhr
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    Ihr Artikel kann einen das Fürchten lehren. Es stimmt: Viele Leute glauben tatsächlich, mit der Anschaffung von E-Velos für die ganze Familie – auch für junge, gesunde, kräftige Kinder und natürlich zusätzlich zum SUV – sich vorbildlich und umweltfreundlich zu verhalten. Wohnen sie in einem Mehrfamilienhaus, so verstopfen sie mit den zusätzlichen Velos auch noch den Veloraum, da die ausrangierten, nicht motorisierten Velos selbstverständlich nicht entfernt werden. Ein Satz in Ihrem Artikel ist allerdings falsch formuliert. Sie schreiben: «So gesehen belebt die Klientel nur einen neuen Markt und verursacht vor allem graue Energie.» Sie meinten wahrscheinlich, dass graue Energie verbraucht wird, denn Energie verursachen diese Leute ja wohl keine. Allerdings verursacht die Herstellung von E-Bikes auch Umweltschäden, Resourcenverbrauch und die Batterie-Herstellung/Recycling/Entsorgung ist alles andere als umweltschonend.

  • am 14.04.2019 um 14:08 Uhr
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    Der Artikel mag etwas polemisch sein, aber inhaltlich trifft er ins Schwarze!
    Es ist eine leider viel zu verbreitete Unart, alles, was sich irgendwie i-, e- oder sonstwie hip und innovativ gibt zu bevorzugen und zu meinen, die Gesetze gälten für diese «Avantgarde» nicht.

    Wobei es durchaus Gesetze gibt, die bloss umgesetzt werden müssten: E-Trottinette sind auf dem Trottoir verboten. Wirklich strassentauglich sind sie natürlich auch nicht, was eigentlich, mit klarem Kopf betrachtet, zum Schluss führen würde, dass diese Gefährte nur sehr beschränkt brauchbar sind…

    "Man fragt sich deshalb immer öfters, ob jene, die Verkehrs-Konzepte schaffen, das Büro manchmal auch verlassen."
    Ja, das habe ich mich auch schon wiederholt gefragt. Zumindest scheint klar, dass die Leute, welche die Velokonzepte in Städten wir Zürich verantworten, selbst eher nicht velofahren können. Da wurde viel verbrochen mit völlig untauglichen Velo/Fussgänger-Mischverkehrszonen. Hauptziel scheint, dass die Velos den Autoverkehr nicht behindern.

    Im Mountainbike-Bereich scheint der Gesetzgeber die Entwicklung auch zu verschlafen. Die e-Modelle entwickeln sich immer mehr in Richtung leichter Motocross-Töffs. Die Konflikte auf den Wanderwegen sind programmiert.

    E-Bikes als Ersatz für stinkende benzinbetriebene Mofas oder Roller sind eine super Sache. Als Ersatz für unmotorisierte Mobilitätsformen sind sie völlig unnötig.

  • am 15.04.2019 um 02:28 Uhr
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    Ein sehr guter, sehr notwendiger Artikel. Aber da, wo er den Autoverkehr als gottgegeben hinnimmt und stattdessen den nichtelektrischen Veloverkehr als «Terror» brandmarkt, wird er schief und wackelig. Nichts gegen Schärfe in der Polemik, doch muss sie mit Präzision in der Analyse einhergehen.

  • am 15.04.2019 um 08:57 Uhr
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    Es funktioniert immer noch. Sozial benachteiligte Menschen prügeln die noch schwächeren, statt gegen oben zu treten. Die Fussgänger prügeln die Velofahrer*innen, statt…
    Tatsache ist: auf 4.5 Millionen Personenwagen und 700’000 Motorrädern im 2018 kommen 190’000 Motorfahrräder (inkl. E-Bikes 45 km/h) und geschätzte 200’000 langsame E-Bikes.
    Der öffentliche Raum Strasse wird mehrheitlich den Autos, Lieferwagen, Lastwagen und Motorrädern zur Verfügung gestellt. In den kleinen schmalen Randzonen sollen sich die E-Bikes, Velos und Fussgänger prügeln. Es hat Platz genug für alle. Doch vielleicht sollten wir uns die Strassenfläche zurück erobern. Gemeinsam. Diese Polemik ist leider wenig zielführend.

  • am 15.04.2019 um 13:15 Uhr
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    Bei den E-Trottinetts hat der Gesetzgeber leider verpasst, diese zulassungsfrei nur für solche zu ermöglichen, die nur bei regelmässigem Treten ihre Geschwindigkeit halten. Die Modelle mit Drehgriff (und gar mit Sattel) sollten Gehbehinderten vorbehalten sein, für welche sie sehr nützlich sind. Auch hat er die Motorleistungen von Pedelecs vor einigen Jahren unnötig verdoppelt, auf 500 W für die langsamen und 1 kW für die schnellen. Die meisten Modelle bleiben jedoch unter der Hälfte, die frühere Limite.

    Der springende Punkt ist, wie viele Auto- oder Töfffahrten das Elektrovelo ersetzt, um seine zusätzliche graue Energie zu kompensieren (die Betriebsenergie ist minimal und in bei Oekostrom umweltfreundlicher als die meiste menschliche Nahrung). In meiner Wohngegend fahren nun viele Senioren und fast-Senioren mit Elektrovelos, die früher wenig per Velo unterwegs waren (Steigungen). Die meisten behalten ihre Autos, aber fahren sie wohl weniger und stossen sie früher ab, wenn sie alt werden, und sie bleiben gesünder, was wiederum das erhöhte Risiko bei weitem kompensiert. Auf Hauptstrassen ist es jedoch tatsächlich sicherer, etwas schneller zu fahren, da die Differenz zu den Autos in gleicher Richtung kleiner wird und Überholungen seltener sind.

  • am 15.04.2019 um 17:22 Uhr
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    Schon komisch, dass Sie anscheinend fast täglich von einem E-Bike überfahren werden. Ist mir noch kein einziges Mal passiert. Warum sind wir nicht einfach froh, dass diese Leute das Auto zu Hause lassen und die Luft nicht verpesten? Es gibt in allen Personengruppen Rüpel – bei den E-Bikes, Velofahrern, Autofahrern… Und was mich an Ihrem besserwisserischem Text auch nervt, ist dass auch hier wieder pauschal ganzen Bevölkerungsgruppen an den Karren bzw. ans E-Bike oder Auto gefahren wird. Alle Autofahrer haben charakterliche Defizite – alle E-Bike-Fahrer fühlen sich besser als die anderen – bla bla bla.

  • am 15.04.2019 um 22:52 Uhr
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    Lieber Herr Aeschimann

    Für mich als St. Galler scheint Ihre Schelte eher übertrieben. In Zürich mögen die Verhältnisse im Mischverkehr schon eher zutreffen, das kann ich nicht beurteilen. Vor zwei Jahren hat meine Frau die Velostadt Amsterdam erlebt. Dort scheinen die Verhältnisse noch um einiges dramatischer zu sein, da sollten wir uns darauf vorbereiten, aber so, dass die Entwicklung zu mehr Velo- und Fussverkehr nicht gebremst, sondern für alle sicher und erträglich gestaltet wird. Die Verkehrsplaner auf allen Ebenen sind nicht zu beneiden. Trotzdem: Sie haben ihre Löhne nicht fürs Bürostühle drücken, sondern sollen ihre grauen Zellen aktivieren und sich mit jenen zusammensetzen, die Ideen für gescheite Lösungen bringen können.

    Etwas missfällt mir an Ihrem Artikel sehr: die massenhaften grossen Binnen-Is: schrecklich! Hören Sie auf mit dem Quatsch: Das ist falsch verstandene «political correctness», die niemandem nützt, am wenigsten den Frauen!

  • am 16.04.2019 um 07:42 Uhr
    Permalink

    Ich habe selten einen so schlechten Kommentar gelesen. Wir in den Bergen erleben genau das Gegenteil wie hier beschrieben. Das E-Bike ist das Beste was je erfunden wurde. Nein nicht der zu schwere und unsinnige Tesla ist sinnvoll. Nein es ist das leichte E-Bike. Wenn Zürich ein Problem hat, soll es Zürich lösen und wir brauchen nicht unsinnige neue Gesetze nur wegen den Zürchern. Ich sage immer, baut eine grosse Mauer ohne Tor um Zürich herum und die Schweiz hat ein Problem weniger.

  • am 18.04.2019 um 20:43 Uhr
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    @Michel: Gut gebrüllt, Löwe! So absolut recht Sie darin haben, wenn Sie Herrn Aeschimann darauf aufmerksam machen, doch nicht solche Bagatellen aufzuführen, sich doch besser mit Gesamtverkehrskonzepten zu befassen (sprich: v.a. dem Platz-fressenden und gefährlichen Privatautoverkehr), so deplatziert sind aber Ihre Zeile zu Zürich. Sicher, der Stammtisch in den Bergen, wird Ihnen lauthals zustimmen: Baut eine Mauer um Zürich herum, haha!

    Ihnen ist aber schon bewusst, dass die Mauer von Ihrer (!) Seite her schleunigst wieder aufgepickelt wird … spätestens dann, wenn Sie die Rechnung für das E-Bike, Ihren SUV, Ihre Strassen usw. bezahlt werden muss. Also dann wenn Sie merken, dass Sie sich mit der Mauer vom Geld abgeschnitten haben, das zu Ihnen in die Berge fliesst.

    Sie können ja mal z.B. nach Rumänien in die Berge gehen und ausmachen, wie viele E-Bike, SUV und schöne Häuser dort rumstehen …

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