Kleindrohnen

Auch im Hausinneren kommen Kleindrohnen zum Einsatz © ard

Kleindrohnen für jedermann sorgen für Diskussionen

Jürg Müller-Muralt /  Im Luftraum über den USA herrscht Goldgräberstimmung: Der Markt mit Kleindrohnen boomt. Doch noch bremst Washington.

In den USA tut sich Widersprüchliches in Sachen Drohnen. Militärisch werden sie breits eingesetzt, und auch bei der zivilen Nutzung haben die Vereinigten Staaten technisch die Nase vorn. Verschiedene Firmen arbeiten zudem an Kleindrohnen für jedermann: Für Immobilienmakler etwa, die mit dem «fliegenden Auge» ihre Liegenschaften mit Videos aus allen möglichen Blickwinkeln und auch aus der Luft ins rechte Licht rücken wollen. Gleichzeitig warnen immer mehr Datenschützer und Bürgerrechtsorganisationen vor der Gefahr allgegenwärtiger Drohnen. Sie fürchten nicht nur den totalen Überwachungsstaat, sondern auch den privaten Missbrauch, wenn sich in nicht allzu ferner Zukunft fast jedermann Drohnen leisten kann. Damit ist für reichlich Konfliktpotenzial gesorgt.

Drohnenindustrie macht mächtig Druck

Noch ist der Einsatz von zivilen Drohnen in den USA streng reglementiert. Nun sind aber Bemühungen im Gang, den Luftraum bis 2015 weitgehend zu öffnen. Die Drohnenindustrie macht mächtig Druck. Sie droht unverhohlen, ins Ausland abzuwandern, wenn die Regierung nicht rasch vorwärts mache. Vielerorts herrscht regelrechte Goldgräberstimmung, wie ein Beitrag des «Weltspiegels» im Ersten Deutschen Fernsehen (ARD) zeigt (Links siehe unten). Dort wird das Beispiel eines jungen Mannes dokumentiert, der vor zwei Jahren in einer Garage mit dem Bau von Kleindrohnen begonnen hat und nun bereits 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die Umsatzzahlen steigen kräftig an. Ganz offensichtlich kümmern sich die Kunden nicht um die noch unklare Rechtslage in den USA.

Erster Master-Studiengang in den USA

Auch an der Universität Grand Forks im US-Bundesstaat North Dakota gibt man Gas. Die Uni bietet den ersten Master-Studiengang der USA für Bauen und Fliegen von zivilen Drohnen an. Hier setzt man im wahrsten Sinne des Wortes auf die normative Kraft des Faktischen: «Ich glaube nicht, dass die Flugaufsichtsbehörde unsere Träume noch einschränken kann», sagt ein begeisterter Student im Bereich Unbemannte Luftfahrt. Und Washington ist ohnehin weit weg.


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Eine Meinung zu

  • am 28.04.2013 um 13:19 Uhr
    Permalink

    Guten Tag allerseits. Ich habe eine Parrot Drohne. Als angefressener Modellbauer, ursprünglich hochausgebildet zum Informatiker, bevor meine Behinderung aus mir einen armen Schlucker und ehrenamtlichen Sozialarbeiter machte, ist das Therapie für mich. Auch hier gilt es Anstandsregeln einzuhalten. Sie hat eine HD Kamera, damit kann man Filmen oder Fotos machen. Es gilt hier wie anderswo mit dem normalen Fotoapparat, Anstandsregeln einzuhalten, und die Privatspähre anderer zu achten. Gegebenenfalls Bilder die ich gar nicht sehen will, hinterher zu löschen. Für mich ist Modellbau Therapie, und da heute diverse Bauteile schon im Elektroschrott zu finden sind, kann man so interessante elektronische Wesen mit Bordkomputer zusammenbauen, was Spass macht und woran in unserer Spielstrasse auch die Kinder Freude haben. Meine Drohne ist etwas umgebaut, jeder kann sie anhand der Beleuchtung sehen, und sie ist mit einem Ringschutz versehen aus weichem Material, und hat soft Propeller, welche niemanden verletzen können. Ein paar Gesetze welche Missbrauch verhindern, könnten nicht schaden. Gruss Beatus Gubler http://www.streetwork.ch Basel

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