Sperberauge

Israels Verteidigungsminister: «Wir kämpfen gegen Tiere…

Sperber © Bénédicte Sambo

Red. /  ...und wir werden entsprechend handeln: kein Strom, kein Essen, kein Wasser, kein Gas».

upg. Das sagte am 9. Oktober Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant und fuhr fort: «Wir werden Gaza vollständig besetzen» («We are putting a complete siege on Gaza.»).

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Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant: «Wir kämpfen gegen Tiere und handeln entsprechend.»
Zum Ausschnitt seiner Ausführungen hier.

Der Hass steigert sich gegenseitig ins Unmenschliche.

Israel will die ganze Bevölkerung im Gazastreifen bestrafen und sie noch schlechter als Tiere behandeln. Diese werden normalerweise mit Futter und Wasser versorgt.
Im Sender BBC erkärte ein israelischer Militär, die Hamas müsse radikal ausgelöscht werden, so dass in Zukunft keine Angriffe auf Israel mehr möglich seien.

Die Hamas spricht Israel das Existenzrecht ab und hat gezielt mehr als 1200 Zivilpersonen ermordet. Beim Terroranschlag entführte die Hamas etwa 150 Zivilpersonen als Geiseln. Einige von ihnen sollen bereits getötet worden sein.

Das humanitäre Völkerrecht hat gegen den Hass keine Chance.

Nahostexperte Erich Gysling meinte am Schweizer Fernsehen: «Ich spüre keinen Funken Hoffnung.»


US-Senator will den Iran bombardieren

Für eine kriegerische Eskalation sprach sich der republikanische Senator Lindsey Graham aus. Es brauche keine Beweise, dass der Iran am Terrorakt der Hamas beteiligt war. Es genüge, dass der Iran die Terroristen finanziert habe. Es sei deshalb an der Zeit, die Öl-Infrastruktur des Irans zu bombardieren, sobald israelische oder amerikanische Geiseln ermordet würden.

Lindsey Graham
Senator Lindsey Graham am 12. Oktober im Sender CNN.

Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Zum Infosperber-Dossier:

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Atommacht Israel und ihre Feinde

Teufelskreis: Aggressive Politik auf allen Seiten festigt die Macht der Hardliner bei den jeweiligen Gegnern.

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6 Meinungen

  • am 14.10.2023 um 13:50 Uhr
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    Was da alles passiert, ist unglaublich brutal. Menschen, ob Soldaten/innen, Zivilisten – alle sterben. So etwas sollte nicht geschehen können!
    Immer wieder hört man, dass Gewalt keine Lösung sei! Aber als die Amerikaner Osama bin Laden in Abbotabad erschossen haben, jubelte die ganze westlich Welt – Merkel frohlockte (im TV), Obama jubelte (im TV) – ob dem Tod eines Menschen.
    Und nein, mein Schreiben ist nicht ein «wenn die anderen was tun, dürfen die wiederum anderen das auch tun». Ich bin einfach nur traurig darüber, dass so etwas passiert. Ich habe auch keine Lösung für dieses Dilemma. Wie soll ich einem Kind, dem ich Gewalt verbiete, erklären, dass es manchmal eben auch «eine gerechtfertigte Gewalt» gibt?

  • am 14.10.2023 um 14:55 Uhr
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    Tora Dtn 24,16: „Es sollen nicht Väter für die Söhne und nicht Söhne für die Väter getötet werden. Jeder soll für seine eigene Verfehlung getötet werden.“
    Tannach (hebräische Bibel) Lev 19,33 f. (par. Dtn 10,19): „33 Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken.
    34 Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott.“
    Sir 28,6 f.: „Denk an das Ende, lass ab von der Feindschaft, denk an Untergang und Tod und bleib den Geboten treu! … grolle dem Nächsten nicht, denk an den Bund des Höchsten und verzeih die Schuld!“.
    Usw.
    Die christliche Bibel geht noch weiter (Bergpredigt und so). Tief-religiöse Menschen (hier auf den jüdischen und chrisltichen Seiten, aber gemäss Koran auch auf der islamischen Seite) könnten selbst die schreckliche letzte Woche überwinden, wenn sie sich an ihre Gesetze hielten.

  • am 14.10.2023 um 15:25 Uhr
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    Das Wort «Hass» wird seit einigen Jahren inflationär und manipulativ verwendet gegen alle, die eine andere Meinung vertreten und sich gegen die Übergriffe der Wirtschaftmächtigen wehren. Ich glaube nicht, dass Israelis die Palästinenser hassen: sie sollen sich als billige Arbeitskräfte doch einfach ausbeuten lassen: nichts Neues in der westlichen kolonialistisch-kapitalistischen Welt.

  • am 14.10.2023 um 15:52 Uhr
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    Mit ihren Raketen verbreitet die Hamas in Israel seit Jahren immer wieder Angst und Schrecken und damit natürlich nie etwas Konstruktives erreicht. Mit dem Angriff vor einer Woche, mit hunderten Toten, Verletzten und Verschleppten, hat die Hamas nun ihre Maske ganz fallen gelassen: Diese Leute sind an Lösungen nicht interessiert. Sie schaden damit der Bevölkerung Israels und den Menschen im Gazastreifen.
    Die Regierung Israels kennt nun wie schon 2014 oder 2021 nur eine Antwort, nämlich Vergeltung. Wieder wird mit der Bombardierung von Gaza-Stadt und einer geplanten Bodenoffensive der Tod von unzähligen unschuldigen Menschen in Kauf genommen. Obschon alle wissen, dass damit genauso wenig eine Lösung gefunden werden kann wie mit den Raketen und dem Angriff der Hamas, schlägt niemand Israel vor, sich zu verteidigen, aber auf diese Vergeltung zu verzichten? Das hätte nichts mit Antisemitismus, aber viel mit einer humanitären Haltung zu tun.

  • am 14.10.2023 um 23:32 Uhr
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    Hier geht es ganz klar um ethnische Säuberung. Ich war oft in Palästina (auch in Israel), kenne das Gebiet gut. Wie es dort aussieht und wie die Leute dort leben, wissen die meisten amerikanischen und europöischen Kommentatoren wohl nicht. Palästinenser werden von Tsahal tatsächlich wie Tiere behandelt, an den Check-Points wird man mit Maschinengewehren und bösen Bemerkungen empfangen, auch auf der Westbank können die Leute nicht jeden Tag zur Arbeit gehen, es ist nirgends sicher. Plötzlich erschiesst ein Soldat einen Jungen und wenn dieser zu Grabe getragen wird, fährt die Armee auf. Mit eigenen Augen sah ich, wie am Shabat ein palästinenser Bauer sein Feld pflügte, da wollte ein israelischer Siedler mit seiner Familie spazieren gehen und erschoss den Bauer. Keine Reaktion von Tsahal… Da braucht es nicht den Iran, um eines Tages zurückzuschlagen! Ausserdem behaupten die USA, da sei der Iran dahinter, aber ohne Beweise!

    • am 16.10.2023 um 22:19 Uhr
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      Ich bin nach dem JomKippurkrieg vom Golan bis RasMuhamad mit dem Motorrad gefahren.
      Am Eingang zur Westbank standen grosse Warntafeln und heute???
      Ich traf dort nette, gastfreundliche Menschen, junge Leute die klagten, als Palästinenser keinen Studienplatze zu bekommen.
      2 mal im Kibbuz mit einem marokkanischen Juden arbeitend
      erfuhr ich von der respektktlosen Behandlung durch seine osteuropäischen»Glaubensbrüder›.
      Er lebte ausserhalb der Gemeinschaft mit seiner Familie in einer kleinen Stadt.
      Seit Staatsgründung 1948 werden die Palästinenser enteignet, vertrieben, unterdrückt,
      gedemütigt und getötet. (Ilan Pappe «Die ethnische Säuberunng Palästinas»)
      Als kleine Minderheit lebten Juden und Araber friedlich kurze Zeit miteinander, aber Macht korrumpiert.Ein Krebsgeschwür sind die neuen «Siedler», denen fremdes Eigentum in den Schoss fällt.
      Meine anfängliche Symphahthie ist mit diesem Apartheidstaat dahin.
      Bin ich jetzt Antisemit?

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