Das zerstörte Jaballa-Lager.thenews2.com

Das zerstörte Flüchtlingslager Jabalia nach dem Abzug der Besatzungstruppen am 23. Januar 2025 © thenews2.com/Depositphotos

Israel in Gaza: Von der ethnischen Säuberung zum Völkermord

Urs P. Gasche /  Laut zwei namhaften israelischen Genozid-Spezialisten ist Israel daran, im Gazastreifen einen Völkermord zu begehen.

Seit Anfang März schneidet Israel das hermetisch abgeschlossene Gaza von Wasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Grundversorgung ab. Die verzweifelte, ständig zur Flucht gezwungen Zivilbevölkerung soll eben der Hamas endlich Widerstand leisten, meinten israelische Regierungsvertreter.

Gleichzeitig bombardiert Israel praktisch täglich weiter. Über diesen Krieg in Gaza und die dortige ethnische Säuberung berichten viele Medien nur noch am Rande. Im Vordergrund der Aufmerksamkeit stehen Schicksale von Verletzten und Getöteten in der Ukraine.

Zwei israelische und jüdische Genozid-Spezialisten rufen dazu auf, den Krieg in Gaza als fortschreitenden Völkermord zu betrachten. Der Genozid-Forscher Professor Omer Bartov kritisiert namentlich Deutschland, weil es zur obersten Staatsmaxime die Sicherheit Israels erklärt und nicht das humanitäre Völkerrecht. 


«Es braucht kein Auschwitz für einen Völkermord»

Ende 2023, zwei Monate nach dem Massaker der Hamas und dem massiven Gegenschlag Israels, hatte Bartov den Vorwurf des Völkermords noch zurückgewiesen.

Omer Bartov

Professor Omer Bartov

Der in Israel geborene Omer Bartov ist Professor of Holocaust and Genocide Studies an der Brown University in Providence. Er hatte sich intensiv mit den Verbrechen der deutschen Wehrmacht im Osten Europas beschäftigt. Bartov zählt zu den führenden Historikern des Holocaust in Osteuropa.

Am 25. Januar 2025 begründete Barton seine Meinungsänderung in einem Interview mit dem «Spiegel». Hier einige Auszüge:

«Wenn man sagt, dass Israel in Gaza einen Völkermord begangen hat, lautet die Antwort stets sofort, dass es dort kein Auschwitz gibt. Aber ich finde, dass das völlig irrelevant ist, denn nicht alle Völkermorde sehen aus wie der Holocaust. Es gab auch einen Völkermord in Ruanda oder in Bosnien oder in Kambodscha.
Es gab zahlreiche Äusserungen von israelischen Politikern und Militärs in Machtpositionen, die zur Ausrottung aufriefen und die palästinensische Bevölkerung etwa als ‹menschliche Tiere› bezeichneten.
Die Bevölkerung dort zu dehumanisieren, ist Teil der Anstiftung zum Völkermord. Insbesondere nach dem Einmarsch nach Rafah im Mai 2024 konnte man auch die systematische Zerstörung von Wohnungen und Infrastruktur erkennen, dazu von Universitäten, Moscheen, Schulen, also von allem, was ein Volk als Lebensgrundlage braucht. Und im Oktober begann die Armee dann sogar damit, den nördlichen Gazastreifen zu entleeren. Es gibt ein Muster, das auf einen Völkermord hindeutet.
Momentan zieht Deutschland aus seiner Vergangenheit die falschen Lehren: Nicht Israels Sicherheit sollte Deutschlands Staatsräson sein, sondern das humanitäre Völkerrecht sollte die wichtigste Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg sein. Die deutsche Regierung und ein Grossteil der intellektuellen und akademischen Elite haben sich so sehr der Vorstellung verschrieben, dass sie Israel um jeden Preis unterstützen müssen, dass sie damit zur Schwächung der israelischen Demokratie beitragen.»


«Wachsender Konsens, dass es ein Genozid ist»

Der israelische Holocaust-Forscher Amos Goldberg hält Genozid-Vorwürfe ebenfalls für stichhaltig, auch wenn Gaza nicht Auschwitz sei.

Amos Goldberg

Professor Amos Goldberg

Amos Goldberg ist Professor an der Abteilung für Jüdische Geschichte und Modernes Judentum an der Hebräischen Universität Jerusalem und hat Bücher über den Holocaust veröffentlicht.

Goldberg erklärte in der «Frankfurter Rundschau», warum er Genozid-Vorwürfe für stichhaltig hält, auch wenn Gaza nicht Ausschwitz sei:

«Eines vorweg, der 7. Oktober war ein Trauma. Es waren abscheuliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit, was auch der Internationale Strafgerichtshof in seinen Haftbefehlen gegen die (inzwischen toten) Hamas-Anführer anerkannt hat. Ich kann Ihnen nicht beschreiben, wie schockierend das Geschehen für mich persönlich war. Es hat mich ein halbes Jahr gekostet, den ersten Artikel zu schreiben, der besagte, ja, in Gaza findet ein Genozid statt. 
Mein Argument ist ein zweifaches: Historisch gesehen und der UN-Konvention von 1948 zufolge handelt es sich bei einem Genozid um die Zerstörung eines Kollektivs, nicht unbedingt aller Mitglieder. Nach allem, was passiert ist, existiert Gaza nicht mehr als politisches, soziales, nationales Kollektiv. Man muss die Zahlen nicht wiederholen, aber auszugehen ist von 60’000 Toten, inklusive der unter Trümmern Begrabenen, sowie 110’000 Verletzten.
Laut UN-Konvention ist auch das Herbeiführen von Bedingungen für massenhaften Tod ein Genozid-Akt. Zerstörte Krankenhäuser, das Aushungern und Blockieren von humanitärer Hilfe sind ein Teil davon, genauso wie dem Boden gleich gemachte Städte wie Jabalyia und Rafah. Daraus entsteht ein Bild des Genozids. 
Das muss nicht dem Holocaust entsprechen, als die Deutschen jedes einzelne Individuum verfolgt haben. Aber es ist genau wie Raphael Lemkin, der jüdisch-polnische Jurist, der eine treibende Kraft hinter der Genozid-Konvention war, das Wort Genozid geprägt und verstanden hat.
Die Genozid-Konvention verlangt den Nachweis einer Absicht. Hier haben wird hunderte, wenn nicht tausende aufgezeichnete, genozidale Äusserungen, die seitens Politikern (Premier und Präsident inklusive), Medienleuten, Offizieren und einflussreichen Rabbinern seit jenem 7. Oktober fielen. Wie etwa: ‹Wir werden Gaza zerstören. Wir bomben es zurück ins Steinzeitalter. Es gibt keine Unschuldigen in Gaza… .› Man hat also die Absicht, unfassbare Zerstörung und Vernichtung der gesamten sozial-politisch-kulturellen Einheit. Deshalb gibt es unter Rechtswissenschaftlern und führenden Menschenrechtsorganisationen wachsenden Konsens, dass das, was in Gaza geschieht, Genozid ist.
Historiker wissen, dass es keinen klaren Schnitt zwischen ethnischer Säuberung und Genozid gibt. Beides kommt oft zusammen, wie seinerzeit im Fall der Armenier, der Rohingyas und auch im Holocaust.»


«Kein Zweifel am Völkermord»

Der Journalist und Autor Arn Strohmeyer beschäftigt sich seit Längerem mit dem Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Er fordert eine Änderung der deutschen Politik zu Israel:

«Israel hat im Gazastreifen einen Völkermord begangen, daran besteht kein Zweifel – das bestätigen internationale Menschenrechtsorganisationen, Völkerrechtler und israelische Holocaust-Historiker. Der Internationale Gerichtshof (IGH) prüft den Vorwurf noch, aber es ist sicher, wie sein Votum ausgehen wird. Israel hat mit seinem brutalen Vorgehen in Gaza skrupellos Menschenrechte und Völkerrecht gebrochen – und hat sich dabei rechtfertigend sogar noch auf den Holocaust berufen, weil es ja mit der Hamas „Nazis“ bekämpfe. Der italienische Historiker Enzo Traverso merkt dazu empört an: „Die Erinnerung an einen Holocaust zu mobilisieren, um einen anderen Genozid in der Gegenwart zu billigen, ist etwas Neues und historisch nie Dagewesenes!“ Schlimmer kann man den Holocaust also nicht missbrauchen!
Das genau ist auf den Punkt gebracht das humane und moralische Desaster, das Israel mit seinem Genozid angerichtet hat. Aber in dieses moralische Desaster ist auch die deutsche Politik tief verwickelt, da sie durch die vorbehaltlose moralische und materielle Unterstützung (Waffenlieferungen) eine grosse Mitschuld an diesem Völkermord trägt. Als Täterland des Holocaust hätte Deutschland die eigentliche Botschaft des Holocaust vertreten müssen: eine Ethik der Humanität und Gleichheit für alle Menschen – und die Ablehnung von Gewalt und Krieg. Deutschland hat das nicht getan, sondern sich bedingungslos hinter Israels genozidale Politik gestellt. Es hat damit wie Israel den Holocaust verraten und sich auf die falsche Seite der Geschichte gestellt.»


Verweigerung von Nahrungsmitteln und Medikamenten

Andreas Zumach, Völkerrechtsspezialist und langjähriger Korrespondent bei der Uno in Genf, weist darauf hin, dass – seit dem Januar-Interview mit Omer Bartov im «Spiegel» – die israelische Regierung und Militärführung die Angriffe auf Krankenhäuser sowie auf Lieferungen humanitäre Versorgung der Gaza-Bevölkerung intensiviert hätten. Zudem habe die Regierung («Verteidigungsminister» Katz und andere ) ausdrücklich erklärt und zu rechtfertigen versucht, dass und warum sie sämtliche humanitären Lieferungen in den Gaza-Streifen unterbindet – auch überlebensnotwendige wie Nahrungsmittel und Medikamente. Das erfülle Kriterien der Genozid-Konvention von 1948.

USA lassen Israel offensichtlich freie Hand.
Die für Israel zuständige Direktorin im Nationalen Sicherheitsrat arbeitete zuvor für das israelische Verteidigungsministerium.

Merav Ceren ist ohne grosse Bekanntgabe zur Direktorin des US-National Security Council (NSC) ernannt worden. Sie ist dort für Israel und Iran zuständig. Ihre frühere Tätigkeit im israelischen Verteidigungsministerium erwähnt Ceren in ihrer Biografie bei der pro-israelischen Denkfabrik Foundation for Defense of Democracies.

Der US-Journalist Ryan Grim kommentiert: «Ceren’s Ernennung verschafft Israel einen ungewöhnlichen Vorteil in den internen politischen Diskussionen, gerade jetzt, wo die israelische Regierung eine neue Kampagne startete, um die US-Regierung für einen Krieg mit dem Iran zu gewinnen, anstatt die Verhandlungen über ein Atomabkommen fortzusetzen.»

Oxfam: Israel verweigert lebenswichtige Nothilfe

«Massenhafte Zwangsumsiedlungen machen humanitäre Hilfe nahezu unmöglich», stellte Oxfam am 23. April fest. Die Zwangsevakuierungen sowie die Blockade durch Israel würden «lebenswichtige Nothilfe weitgehend verhindern».
Israel habe viele Anordnungen und Richtlinien erlassen, um Menschen in Gebiete zu bringen, die es zu «bekannten Schutzräumen» erklärt hat. Diese verfügen jedoch nicht über Einrichtungen, die gemäss humanitären Völkerrechts zum Schutz der Zivilbevölkerung notwendig seien – insbesondere angemessene Unterkünfte, Hygiene, Gesundheit und Sicherheit.

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Buch-Cover Genozid Holocaust

Omer Bartov: «Genozid, Holocaust und Israel-Palästina»

Jüdischer Verlag 2025, 34 Euro (30 Euro eBook) oder 35.65 CHF.
Aus dem Verlagstext: «Es geht um die Entstehung des Begriffs ‹Genozid›, die Geografie Ost- und Mitteleuropas, sein Heranwachsen in einer Gesellschaft von Holocaustüberlebenden im Israel der 1950er Jahre, die Auseinandersetzung zwischen Arabern und Juden, die ‹Nakba› von 1948, die verheerenden Flüchtlingskrisen, die Kriege in der Region seitdem.» 

Buch-Cover Auf der falschen Seite der Geschichte

Arn Strohmeyer: «Auf der falschen Seite der Geschichte»

Gabriele Schäfer Verlag, 2025 17.90 Euro oder 20.90 CHF.
Aus dem Verlagstext: «Nach Israels Völkermord in Gaza muss Deutschland seine Loyalität zu diesem Staat überdenken. Für die deutsche Politik muss sich nun die Frage stellen: Kann man mit einem Staat eng liiert sein und ein gemeinsames Holocaust-Gedenken teilen, der selbst einen Völkermord begeht? Ein Staat also, der einen jetzt von ihm begangenen Völkermord durch einen früheren rechtfertigt.»

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22 Meinungen

  • am 23.04.2025 um 11:56 Uhr
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    Leider wird die Bedeutung von Professoren an deren Anzahl Publikationen gemessen. Ich wünsche mir, dass sich diese und ihre Universitäten viel besser unter einander vernetzen (Israel, Aegypten, Jordanien, Syrien, Deutschland, usw.) und gemeinsam in Kleinarbeit einen realistischen Friedensplan für Israel und Palästina erarbeiten. Die Egos der gewählten Politiker sind dazu nicht fähig. Die palästinensische und israelische normale Zivilbevölkerung hat ein Recht auf ein friedliches Leben.

  • am 23.04.2025 um 12:40 Uhr
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    Wieso nur wartet die wache Welt-Gemeinschaft derart lang, bis sie Israel stoppt bei seinem krassen Fehl-Verhalten? Ich verstehe das nicht.

  • am 23.04.2025 um 12:42 Uhr
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    Netanjahu hatte in den 1970er Jahren gesagt: „Wenn wir es richtig machen, haben wir im nächsten Krieg die Chance, alle Araber zu vertreiben …Wir können das Westjordanland übernehmen. Wir können die Westbank räumen und Jerusalem säubern“.

  • am 23.04.2025 um 13:51 Uhr
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    Ich frage mich immer, was in den Köpfen (und Herzen) der Politiker und Medienschaffenden vor sich geht, die in der Ukraine jeden einzelnen Toten aufzählen und die Hunderten von Toten und den Völkermord in Gaza einfach ignorieren. Es sind doch Manschen mit normalen IQ und EQ, mit einem Gewissen, mit christlichen Werten, ob gläubig oder nicht. Oder ist der Drang politisch und beruflich zu überleben, so gross, dass sie ihr Gewissen einfach abschalten, um über unsere Werte und Demokratien zu schwafeln? Und dabei beidezu entwerten und zu ruinieren?

    • am 24.04.2025 um 15:10 Uhr
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      Einen Punkt übergehen Sie: Russland hat den Krieg gegen die Ukraine grundlos begonnen. Im nahen Osten hingegen hat die Hamas irrwitzigerweise Israel den Krieg erklärt (natürlich nicht offiziell, aber faktisch). Auch wird meist übergangen, dass die Hamas es in der Hand hätte, den Krieg zu beenden, nämlich durch eine simple Kapitulation.
      Natürlich ist das Vorgehen Israels sinnlos brutal. Aber Gleichsetzungen mit dem Holocaust sind trotzdem abwegig und geschmacklos.

      • am 25.04.2025 um 06:10 Uhr
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        Vergleichen mit anderen historischen Ereignissen, ist die Quintessenz der Geschichtsforschung und muss immer erlaubt sein. Sonst schreibt der mit dem grösseren Budget die Geschichtsbücher.

        Zur berühmten Mainstream Probaganda Phrase vom unprovozierten Angriffskrieg der Russen, wurden schon ganze Bücher geschrieben. Mein Tipp, lesen sie den Artikel vom 09.03.2025 auf Infosperber «Der Ukraine-Krieg oder die historische Niederlage des Westens».

        Hamas soll einfach kapitulieren und es wird dann besser? Wie viele Male denn noch? Hat denn ein Sieg der Israelis seit 1948, je Frieden über die Region gebracht? Oder finden sie leben unter Apartheid lebenswert und fair? Wollen sie deshalb nicht mit anderen Ereignissen vergleichen, da dann die Argumetationsführung vielleicht sehr dünn ist?

      • am 25.04.2025 um 14:32 Uhr
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        Ja, beide Kriege sind aus verschiedenen Gründen ausgebrochen. Doch Russland hat den Krieg nicht grundlos begonnen. Er hat eine lange Vorgeschichte mit dem Versuch und Rückweisung Putins anfangs der 90iger Jahre sich der EU anzunähern und zusammenzuarbeiten, der Nichterweiterung der Nato nach Osten, mit dem Bürgerkrieg im Donbass gegen die russische Mehrheit seit 2014, den Minsker Verträgen, die von Merkel und Macron sabotiert wurden. Die Blockade für die Friedensverhandlungen rührt daher, weil beide auf ihren Positionen verharren. Die EU und ihre Politiker, spielen dabei eine klägliche Rolle als Statisten, die Geld für einen verlorenen Krieg ausgeben, das sie nicht haben. Und dabei die Sorgen und Ängste ihrer Bürger vernachlässigen, der zum Rechtsrutsch führt.

  • am 23.04.2025 um 18:36 Uhr
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    Kurz vor dem 7. Oktober lockerte die US Regierung die Öl-Sanktionen gegenüber Venezuela, da wusste ich, es geht bald los in Gaza. Zu glauben, dass das hochtechnolisierte Israel nichts von den Vorbereitungen der Hamas wusste, ist fatal. Besonders da Israel die Hamas finanziert. Haʾaretz und andere israelische Medien haben darüber berichtet. Für mich ist der Punkt, des geplanten Genozides gegeben. Der Westen wird den Anklagepunkt des Völkermordes nie annerkennen, egal welches Gericht Israel dafür verurteilt. In der Schweiz wird nicht einmal über die regelmässig stattfindenden Palästina Demonstrationen auf dem Helvetiaplatz in Zürich berichtet. Selbst die Sonderberichterstatterin der UN, Francesca Albanese, wird von Veranstaltungen in der Schweiz auf Druck von aussen wieder ausgeladen. Ich schäme mich seit langem Schweizer zu sein.

  • am 23.04.2025 um 20:46 Uhr
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    Mehrere israelische Genozid-Forscher haben das schon 2023 und 2024 konstatiert. Die Genozid-Definition ist ganz offensichtlich erfüllt, das kann nur noch durch Leugnung abgestritten werden. In Schweizer Medien liest man dennoch fast nichts dazu, mit Ausnahme von Infosperber.

  • Heinrich Frei
    am 23.04.2025 um 20:58 Uhr
    Permalink

    Laut israelischen Genozid-Spezialisten ist Israel daran, im Gazastreifen einen Völkermord zu begehen. Israel bombardiert und hungert den Gazastreifen aus. Israel kann diesen Krieg nur führen , da viele Länder Israel Kriegsmaterial liefern. Israel müsste den Krieg im Gazastreifen stoppen ohne diese Waffenlieferungen.
    Wir exportieren Kleinbestandteile für Waffen nach Staaten, die auch nach Israel Waffen exportieren. Etwa fünfzig Prozent aller Kriegsmaterialexporte der Schweiz sind solche Kleinbestandteile, die dann im Ausland in Waffen eingebaut werden, die auch nach Israel kommen können. Für diese Kleinbestandteile gilt das Wiederausfuhrverbot wie für ganze Waffen nicht.
    Nach dem Kriegsmaterialgesetz darf unser Land kein Kriegsmaterial in Länder exportieren, «die in einen internen oder internationalen bewaffneten Konflikt verwickelt sind». Der Bundesrat müsste das Kriegsmaterialgesetz respektieren und keine Waffenexporte mehr bewilligen an Länder die Kriegsmaterial an Israel liefern.

  • am 23.04.2025 um 21:06 Uhr
    Permalink

    Der helle Wahnsinn: Den „Holocaust“ für einen Völkermord an der einheimischen palästinensischen Bevölkerung zu missbrauchen!

  • am 23.04.2025 um 21:06 Uhr
    Permalink

    Ich möchte gerne wissen, wie die Diaspora der Juden weltweit über den Genozid im Gazastreifen denkt. Mir ist schon lange klar, dass die israelische Regierung völlig unangemessen auf das Massaker vom 7. Oktober reagiert.

  • am 23.04.2025 um 21:46 Uhr
    Permalink

    1967, ich war damals 17, besuchte ich kurz nach dem Sechstage-Krieg als Jude Israel. Ich war begeistert von Land und Leuten; davon, wie das kleine Israel die arabische Übermacht wie einst die alten Eidgenossen das Habsburgerheer besiegt hatte. Heute, 58 Jahre danach, muss ich fassungslos mitansehen, wie Israels Armee im Auftrag von rechtsnationalen, kolonialen Politikern in Gaza Völkermord begeht. Kein noch so scheussliches Progrom, wie es am 7.10.2023 durch die Hamas erfolgt ist, kann einen Genozid rechtfertigen. Gut, dass es Medien wie Infosperber gibt, welche diese Verbrechen unideologisch und faktengetreu benennen.

  • Heinrich Frei
    am 24.04.2025 um 07:47 Uhr
    Permalink

    Laut zwei namhaften israelischen Genozid-Spezialisten ist Israel daran, im Gazastreifen einen Völkermord zu begehen. Israel bombardiert den Gazastreifen und hungert die Bevölkerung aus. Israel kann diesen Krieg nur führen mit Waffenlieferungen aus den USA, Deutschland und Italien und anderen Staaten. Diese Länder sind mit ihren Waffenlieferungen an Israel Kriegsparteien. Trotzdem verkaufte die Schweiz diesen Staaten Rüstungsgüter. Nach dem Bundesgesetz über das Kriegsmaterial darf unser Land kein Kriegsmaterial in Länder exportieren, «die in einen internen oder internationalen bewaffneten Konflikt verwickelt sind». Der Bundesrat müsste das Kriegsmaterialgesetz respektieren und deshalb keine Waffenexporte an Länder bewilligen die Waffen nach Israel, der Ukraine und nach Saudiarabien liefern. Oder liege ich da falsch? Oder dürfen Waffen an Länder verkauft werden die am kriegführende Waffen liefern? Dürfen nach dem Gesetz Waffen nach den USA verkauft werden die den Jemen bombardiert?

    • am 24.04.2025 um 19:32 Uhr
      Permalink

      Wir waren damals alle stolz, weil die Rahmenbedingungen gegen Israel sprachen. Was dieser Krieg bei den beteiligten Soldaieääten verursachte, können Sie im Web unter «Censored Voices» oder in Deutsch Zensiwrte Stimmen erfahren.

  • am 24.04.2025 um 09:10 Uhr
    Permalink

    In den 50iger und 60iger Jahren hatten die BRD und Österreich die Möglichkeit, den Holocaust juristisch umfassend aufzuarbeiten und die Täter zu bestrafen. Diese Prozesse endeten oft im beschämenden Freisprüchen und viel zu niedrigen Strafen. Die BRD beansprucht für sich die Rechtsnachfolge des Dritten Reiches, schützte Täter und Mitläufer und integrierte das mittlere Führungspersonal der NS-Zeit nahtlos. In der DDR hingegen wurden Täter, auch in absentia, regelmäßig hart bestraft und im Falle des Auschwitz-Arztes Gerhard Fischer sogar hingerichtet (1966). Wieviel soll also die «bedingungslose Loyalität» der BRD zu Israel wert sein? Sie ist ein zynischer Deckmantel Davongekommener und Mitläufer um einen Massenmord, illegale Landnahme und einen mutmaßlich schwer kriminellen Premierminister zu decken.

  • am 24.04.2025 um 12:33 Uhr
    Permalink

    Die MSM in der CH sind zum weinen was die Berichterstattung zum Gaza Genozid betrifft. Bin gespannt welcher Backlash den Infosperber treffen wird für einen solchen Artikel. Chapeau Infosperber.

  • am 24.04.2025 um 14:24 Uhr
    Permalink

    zit.(«… Enzo Traverso ..: „Die Erinnerung an einen Holocaust zu mobilisieren, um einen anderen Genozid in der Gegenwart zu billigen, ist etwas Neues und historisch nie Dagewesenes!“ Schlimmer kann man den Holocaust also nicht missbrauchen!…»).
    Ich schließe mich diesem Urteil an. Zugleich schäme ich mich für die faktische Gleichgültigkeit meiner Regierung gegenüber dem Leid in Gaza.Scholz ist noch immer Regierungschef. Ersollte und könnte Baerbock und Pistorius anweisen,eine Luftbrücke für Hilfsgüter für Gaza zu installieren -die per Fallschirm dort abgeworfen werden.

  • am 24.04.2025 um 15:07 Uhr
    Permalink

    Wie sich die Meinungen ändern ……
    Vor nicht allzu langer Zeit fiel dieser Hinweis «ethnische säuberung» der Zensur zum Opfer, da die kollektive Sprachregelung lautete, Israels Aufforderung an die Palästinenser sei «ein humanitärer Akt um den Kollateralschaden zu minimieren und Israel hätte jedes Recht der Welt sich zu verteidigen», (versus Notwehrexzess).
    Der Hinweis, dass vielleicht «Gaza Marine» – das Gasfeld vor der Küste Gazas, an welchem Palästina laut Oslo‑II-Abkommen das exklusive Nutzungsrechte hat – war (ist) ebenfalls verboten.

  • am 24.04.2025 um 19:23 Uhr
    Permalink

    Herr Frei hat natürlich Recht. Die Kriegsmaterial liefernden Staaten können ihre Hände nicht in Unschuld waschen, sie sind mitschuldig, denn ohne ihre Dienste funktionierten der Völkermord und die Vertreibung in Palästina nicht. Aber bei den meisten sogenannt Verantwortlichen steht das Geschäft an erster Stelle. Es steht über allem.

  • am 24.04.2025 um 21:31 Uhr
    Permalink

    Sehe gerade den Film No Other Land an. Schwer zu ertragen. Und dabei gedacht … dies ist auch die Zerstörung der westlichen Kultur. Denn wer dies duldet, wird nicht überleben

  • am 24.04.2025 um 22:08 Uhr
    Permalink

    „Die Erinnerung an einen Holocaust zu mobilisieren, um einen anderen Genozid in der Gegenwart zu billigen, ist etwas Neues und historisch nie Dagewesenes!“
    Das ist wohl nicht komplett falsch. Die Erinnerung an den Holocaust wurde aber bereits mobilisiert, um die völkerrechtswidrige Bombardierung Serbiens, des de jure noch souveränen Jugoslawien, in den gleichgeschalteten (West-)Medien «Rest-Jugoslawien» oder «Ex-Jugoslawien» genannt, zu rechtfertigen, im ersten innereuropäischen Angriffskrieg nach 1945, ausgeführt von der NATO, mit Beteiligung Deutschlands. Den Menschen, meist Zivilisten, die da im Bombenhagel umkamen, war es wohl einigermassen egal, dass das formell kein «Genozid» war.
    Es ja überhaupt absolut erschreckend, ja geradezu pervers, wie versucht wird, Massenmorde, was Kriege immer sind, moralisch irgendwie zu stufen. Barbarei ist es immer.
    Soldaten SIND Mörder!
    Wann wird man je verstehn?

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