Raucher_PlatzdesHimmlischen_Friedens

Raucher auf dem Platz des Himmlischen Friedens © flickr

Im Raucherparadies China beginnt ein Umdenken

Peter G. Achten /  Was für Europäer oder Amerikaner selbstverständlich ist, können Chinesinnen und Chinesen kaum verstehen: Rauchfreie Zonen.

Das grösste Raucherparadies östlich von Österreich ist ohne Zweifel die Volksrepublik China, neben Brasilien die süchtigste Rauchernation der Welt. Die Tabakindustrie sieht die wachsenden Umsatzzahlen im Reich der Mitte – klammheimlich, versteht sich – mit Wohlgefallen. Nach amtlichen Angaben wurden im letzten Jahrzehnt in China fast fünfzig Prozent mehr Zigaretten produziert. Weniger erfreut, ja entsetzt, sind die Gesundheitsbehörden, denn Chinesinnen und Chinesen bezahlen einen hohen Preis.

350 Millionen hochaktive Raucher

Statistiken der Nationalen Chinesischen Gesundheits- und Familienplanungs-Kommission zeigen, dass jährlich rund 1,4 Millionen Menschen an einer Krankheit sterben, bei der Rauchen eine entscheidende Rolle spielt. Rund 350 Millionen Chinesen rauchen, 53 Prozent der Männer und 32 Prozent der Frauen. Die offizielle Statistik weist überdies 740 Millionen Chinesinnen und Chinesen als Passivraucher aus. In der Tat, überall landauf und landab wird geraucht, dass es seine Art hat. Es gehört zum pfleglichen sozialen Umgang, bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit Zigaretten anzubieten. Vor über zehn Jahren bot mit gar einmal ein Arzt in der Sprechstunde rauchend eine Zigarette an. Auf die erstaunte Frage, warum denn und ausgerechnet er als Arzt, erwiderte er gelassen: «Hier im Smog von Peking spielt es keine Rolle, ob man raucht oder nicht – die Lunge wird schwarz, mit oder ohne Zigarette.»

Zehn Jahre später ist die Luft der chinesischen Grossstädte noch schmutziger und mit noch mehr Feinstaub PM 2,5 und andern schädlichen Ingredienzen angereichert. Gleichzeitig gibt es mehr Raucherinnen und Raucher als je zuvor. Seit Jahr und Tag versprechen Lokal-, Provinz- und Zentralbehörden, etwas gegen den Smog zu tun. Und tun es auch. Ohne viel Erfolg. Seit Jahr und Tag versprechen die Lokal-, Provinz- und Zentralen Gesundheitsbehörden, den Kampf gegen das Rauchen – in den Medien auch als «stiller Killer» apostrophiert – zum Wohl der «Massen» zu intensivieren. Ohne viel Erfolg. Erstaunlich, denn die Anti-Raucher-Kampagnen reichen weit zurück.

Der revolutionäre Vorraucher der Nation

Schon vor 25 Jahren wurde mit dem prominentesten Raucher der Nation der Kampf gegen den blauen Nikotin-Dunst eröffnet. Der grosse Revolutionär und Reformer Deng Xiaoping wurde mit einer Photo, genüsslich an einer Panda-Zigarette ziehend, in der Volkszeitung «Renmin Ribao», dem Sprachrohr der allmächtigen Kommunistischen Partei, für einmal tadelnd an den Pranger gestellt. Seine Frau, so wurde kommentiert, habe ihn veranlasst, das Rauchen nun doch endlich aufzugeben. Das war buchstäblich starker Tobak. Die alten Revolutionäre rauchten ja alle, wie jeder Chinese und jede Chinesin wohl weiss. Der «Grosse Steuermann» Mao war selten ohne Zigarette zu sehen. Aber eben, vor 25 Jahre ging es um die Volksgesundheit. Und wenn, so mögen sich die Propaganda-Verantwortlichen gesagt haben, ein revolutionärer Kettenraucher mit dem guten Beispiel vorangeht, werden viele folgen. Deng war damals schon weit über achtzig Jahre alt.

Allein, die meisten verweigerten dem revolutionären Vorraucher die Gefolgschaft. Ob auch Deng wirklich das Rauchen seiner sündhaft teuren Panda-Zigaretten aufgegeben hat, das wissen nur Karl Marx und Friedrich Engels, denn das Privatleben der obersten Chinesischen Führung war und ist noch immer tabu und ein streng gehütetes Staatsgeheimnis.

Die «rauchfreien» Spiele

In den letzten zehn Jahren wurden in vielen Städten Rauchverbote in öffentlichen Gebäuden, am Arbeitsplatz sowie in Restaurants, Hotels, Kinos und Bars erlassen. In Peking fanden 2008 die «rauchfreien» Olympischen Spiele statt. In 382 Strassen war es damals verboten, sich einen Glimmstengel anzuzünden. Um es kurz zu machen: weder in Peking noch anderswo wurden die gutgemeinten, strengen Rauchverbote wirklich umgesetzt. In vielen Restaurants wird auch heute noch hemmungslos geraucht. Vor dem Essen, während dem Essen, nach dem Essen. Es fehlt, wie die Gesundheitsbehörden klagen, am Problembewusstsein und an der Durchsetzung der Verbote. Selbst in Shanghai, wo man es offenbar bitter ernst meint. Freiwillige, meist Pensionierte, wurden ab Januar dieses Jahres in der Finanz- und Wirtschaftsmetropole quasi als Rauch-Polizisten losgeschickt. In den ersten neun Monaten ihres Einsatzes stellten sie gerade einmal 156 Übertretungen fest. Gebüsst wurden dann 64 Betriebe. Wer weiss, vielleicht wurden sie da und dort mit Zigaretten, den kostbaren Pandas am liebsten, oder gar mit sozialistischen Zigarren aus Kuba bestochen.

Bald fertig lustig?

Tabak-Werbung ist zwar am Fernsehen, Radio und in Zeitungen und Zeitschriften verboten. Die Zigaretten-Produzenten sind, wie es das digitale Zeitalter gebietet, einfach kreativ auf online ausgewichen. Mit nachhaltigem Erfolg. Sponsoring, offen oder verdeckt, läuft laut chinesischen Werbern auch nicht schlecht. Was überdies alle feststellen können, die Filme oder Fernseh-Serien lieben: In chinesischen Produktionen rauchen auch die Guten noch immer, im Unterschied zu westlichen Produktionen, wo nur die Bösen und Fiesen sich erfrechen, sich gegen den Mainstream zu stemmen, sich eine anzuzünden und dann noch – Gipfel der Unverschämtheit – mit hohem Genuss inhalieren.

Bald aber ist fertig lustig. China hat nämlich vor zehn Jahren die Rahmen-Konvention zur Tabak-Kontrolle der WHO unterzeichnet. Nach einer von der WHO durchgeführten Studie hat China unter den 168 Signatar-Staaten extrem schlecht abgeschnitten und rangiert unter den letzten Zehn. Das soll sich bald ändern. Ein flächendeckendes Rauchverbot im öffentlichen Raum des Reichs der Mitte wird vorbereitet.

Immerhin, auch auf chinesischen Zigaretten-Päckchen steht relativ diskret geschrieben, dass Rauchen der Gesundheit abträglich ist. Ganz im Gegensatz zum wohl gesunden, hochgradigen sozialistisch-chinesischen Weissen Schnaps oder den noch gesünderen kapitalistisch-amerikanischen Doppel- und Dreifach-Burgern mit oder ohne Schmelzkäse dafür aber mit umso mehr Fries. Und nicht zu vergessen: Wie anderswo werden Zigaretten happig besteuert. Wie anderswo. Der Volksgesundheit wegen, versteht sich.

PS: Der Autor war einst bekennender Raucher. Vor 12 Jahren hat er von einem Tag auf den andern im dichten Pekinger Smog aufgehört. Feinstaub ist auch nicht schlecht. Den Tabak- Rauchern und Raucherinnen begegnet er gleichwohl mit grosser Toleranz.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine. Peter G. Achten ist seit Jahrzehnten in China als Journalist tätig.

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9 Meinungen

  • am 18.12.2013 um 15:52 Uhr
    Permalink

    Gegenwärtig im Visier der globalen „Ich bin grundsätzlich Dagegen-Bewegung“, kommt nun die Minderheit der Tabakkonsumenten an die Reihe. Alle kommen sie dran, die Juden, die Christen, die Moslems, die Andersdenker, die Ausländer, die Farbigen, die Drogenkonsumenten, die Alkoholkonsumenten, die Schwulen, die Invaliden, die Kranken, die Armen, die Täter, die Opfer, die Einsiedler, die Fleischesser, und so geht es immer weiter… Natürlich haben wir auf der anderen Seite auch Antagonisten, für diese sind die Nichtraucher die Zielobjekte. Auch sie betätigen sich derselben Methoden wie die Antagonisten auf der Seite der Tabakgegner. Antagonisten unterscheiden nicht zwischen Genuss, Leidenschaft und Missbrauch. Sie kennen keinen Unterschied zwischen konstruktiver und destruktiver Kritik. Es geht ihnen nicht um Tugend, sondern einzig und allein darum, gegen irgendetwas und somit gegen irgendwelche Minderheiten oder Personen zu sein, an welchen sie ihren Widerstand, ihre Ablehnung, ihren generellen Hass ausagieren können. Sie kennen keine höher entwickelte andere Art, um sich mit Mitmenschen verbinden zu können. Sie sind wie unreife einsame Schüler, welche im Pausenhof schwächere Schulkameraden prügeln, alleine oder in Gruppen, um überhaupt zu spüren dass sie leben. Zeitweise in der Öffentlichkeit in Ungnade gefallen, da entlarvt, spielen sie sich kurzfristig als Beschützer auf, für Volk und Vaterland, oder für die Volksgesundheit, Volksreinheit, für Kostensenkung, u.s.w.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 18.12.2013 um 22:43 Uhr
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    Ich hätte, selber Nichtraucher, den Chinesen, die in anderer Hinsicht weniger frei sind, hier mehr Freiheit gegönnt. Einer der ersten Pioniere der Bekämpfung des Rauchens durch Verbote war der aus dem Tessin stammende deutsche Reichsgesundheitsführer SS Dr. Leonardo Conti (1900 – 1945). Im Falle des erhofften Endsieges des 3. Reiches war im gesamten Reichsgebiet ein Rauchverbot geplant, Schwerpunkt totales Rauchverbot für Frauen, ohnehin Rauchverbot für schwangere Frauen, wofür schon Contis Mutter, Reichshebamme Nanna Conti, sich stark machte, auch eine frühe Pionierin der allerdings mehr eugenisch angezeigten Abtreibung. Contis Kampf gegen das Rauchen konnte zur Kriegszeit nicht fortgesetzt werden, weil man im Kriegsstress auf Ablenkung angewiesen war. Insgesamt war Conti sicher der Schweizer, der am leidenschaftlichsten gegen das Rauchen gekämpft hat. Er erhängte sich in Nürnberg. Das Gegenteil war Autor Hermann Burger mit Romanen «Brenner» sowie «Menzenmang", 2. Band einer unvollendeten Trilogie. Er verwies auf antidepressive Wirkung des Rauchens. Rauchverbote haben eine dekultivierende Seite. Mir sind sie verhasst, weil ich jahrzehntelang ein Besucher von Vorabendstammtischen war. Für das, was ich diesen Stammtischen verdanke, setze ich mich ohne Bedenken den Risiken des Passivrauchens aus. Zu den bedeutendsten unersetzlichen rauchenden Gesprächspartnern gehört Peter Bichsel. Jede Minute mit ihm ist die statistische Verkürzung eines sonst langweiligeren Lebens wert.

  • am 19.12.2013 um 22:42 Uhr
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    Guten Tag Pirmin Meier. Tut mir Leid dass Sie da vollgepafft wurden. Wer Anstand hat, nimmt Rücksicht auf Nichtraucher und auch auf Nichttrinker. Aber Bitte sagen Sie mir doch, warum ich mehr Menschen kenne welche an Lungenkrebs starben, und sie rauchten nicht und waren auch nicht dem Passivrauchen ausgesetzt, während andere, die rauchten, und Passivrauchten, über 80 und 90 Jahre alt wurden. Weil mich dies wunderte, machte ich mich auf die Suche nach der wissenschaftlichen Studie, welche beweisen soll, dass rauchen generell und Passivrauchen noch mehr als selber rauchen schädlich sein soll. Ich konnte die Studie nirgendwo finden. Dass zuviel rauchen genauso ungesund ist wie zuviel Alkohol, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Zuviel ist immer schädlich, bei allem. Auch in Deutschland, wo die Tabakhetze begann, und man mit dem Argument dieser Studie schnell Verbote erwirkt hatte, konnte laut Arte-Reportage vor ca.. 4 Jahren diese Studie nicht gefunden werden. Aber das die Alkoholindustrie viel Geld in die Tabakprävention investiert haben soll, als zuviel Aufmerksamkeit auf die Alkopops fiel, dies, sofern es wahr ist, gibt schon zu denken. Also, ich bin Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir die Daten geben können wo diese Doppelblindstudien zu finden sind. Die einzige Studie welche ich kenne, ist die, dass Alkohol und Rauchen das Krebsrisiko gegenüber nur Rauchen um das 250fache erhöhen soll. Gruss Beatus Gubler.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 20.12.2013 um 06:43 Uhr
    Permalink

    Danke, Herr Gubler, wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und nichts für ungut, sollte ich Ihnen gelegentlich mit Gegenkritik zu nahe getreten sein.

    Mein Ansatz bei politischen und historischen Analysen ist eher phänomenologisch als empirisch, für mich sind z.B. die Schriftsteller einer Epoche eine authentische Quelle, lese deshalb z.B. den umstrittenen, aber doch sehr realitätsnahen chinesischen Schriftsteller Mo Yan, Nobelpreisträger von 2012. Hoffe immer noch auf eine chin. Übersetzung meines Hauptwerkes über Paracelsus.

    Von P. Achten habe ich eine hohe Meinung, wiewohl ich mich in Sachen Chinesisches eher nach meinem Studienkollegen Harro von Senger orientiere. Wenn Achten allerdings schreibt, in China beginne ein «Umdenken", dann erinnert mich dies an Maos «Umdenken» betr. die Schädlichkeit der Spatzen, die in einer Kampagne als Schädlinge verfolgt wurden. In China gibt es kaum öffentliches Umdenken, sondern Befehle von oben, so wie die eindrucksvoll konzipierte Kampagne von Reichsgesundheitsführer SS Leonardo Conti, Bürger von Lugano, nichts mit Umdenken des deutschen Volkes in Sachen Rauchen zu tun hatte. In China wird oben umgedacht und unten gehorcht.

    Das mit dem 250fachen Krebsrisiko ist eine Statistik. Mein Ansatz ist es nicht. Für Hermann Burger und andere Depressive wäre vor allem Nichtrauchen tödlich gewesen. Andererseits stammen vom Schweizer Revolutionär u. Verfassungsvater Robert Steiger schon 1860 bedenkenswerte Mahnungen gegen das Rauchen.

  • am 20.12.2013 um 07:35 Uhr
    Permalink

    Danke ebenfalls Herr Meier. Wo gehobelt wird, fallen Späne. Wir leben auch nicht in einer einfachen Zeit. Mit Haro von Sänger haben wir etwas gemeinsam, ich leibe seine 2 Bücher über die Strategeme, sie stehen seit Erscheinen immer in der Nähe meiner Lese-Ecke. Nikotin ist wirklich ein Antidepressiva, es liberiert Stoffe in der Nebenniere, hebt das Dopamin an. Die chemische Struktur des Alkaloiden Moleküls ähnelt dem Koffein und dem Kokain. (Kokain war die Inspirationsdroge von Sigmund Freud und manch anderem…) In vielen Medikamenten, insbesondere in Analgetika, befindet sich Nikotin und Koffein als Verstärker, damit man weniger von den Nierenbelastenden NSAR hinein tun muss. Tabakum zum injizieren subkutan wird verwendet als Therapeutika in der Anthroposophischen Medizin bei Störungen der Darmperistaltik. Ich denke, der Schlüssel liegt bei der Dosis. Die Dosis macht das Gift. Bei allem. Laut WHO sollen 3 Zigaretten in der Stärke 0,9 mg Nikotin pro Tag keine bleibenden Schäden hinterlassen. Zumindest wurde dies vor 4 Jahren so kommuniziert. Mein Grossvater nuckelte immer an einer «Krummen", eine reichte ihm viele Tage lang. Alle paar Stunden nahm er mal einen Zug, dann erlosch sie wieder von selbst. Ihnen auch gute Festtage und Gruss Beatus Gubler

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 20.12.2013 um 08:06 Uhr
    Permalink

    "Alles ist Gift und nichts ist Gift; allein die Dosis macht’s, dass ein Ding kein Gift ist."

    Paracelsus, 3. Kärntner Defension, Klagenfurt, September 1538

  • Portrait.Urs.P.Gasche.2
    am 20.12.2013 um 09:30 Uhr
    Permalink

    Weder Pirmin Meier noch Beaus Gubler haben diesmal recht.
    Die Dosis-Regel von Paracelsus trifft für krebserregende Substanzen nicht zu. Bei diesen gibt es keinen unteren Schwellenwert.
    Jeder zweite Kettenraucher stirbt an den Folgen des Rauchens. Kettenraucher werden ebenso abhängig vom Nikotin wie Drogenkonsumenten vom Heroin. Diese Tatsachen hat bereits der US-Surgeon General C. Everett Koop in seinem Report von 1988 nachgewiesen. (http://profiles.nlm.nih.gov/NN/B/B/Z/D/). Trotz Schmiergelder der Tabakindustrie an (auch Schweizer) Präventivmedizin-Professoren, welche Gegen«studien» veröffentlichten, bleiben diese Tatsachen bestehen. Lesen Sie auch die internen Firmendokumente der US-Tabakindustrie, welche in Prozessen veröffentlicht wurden.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 20.12.2013 um 10:20 Uhr
    Permalink

    Ich fürchte, Urs Gasche könnte in der Sache recht haben, brachte Herrn Gubler nur deswegen das volle Zitat von Paracelsus, weil er die Dosisfrage ansprach. Kaspar Villiger hat schon vor 30 Jahren in einer Fernsehdiskussion das Paracelsuszitat gebracht. Es war mir ehrlich nicht ganz wohl dabei. In Respektierung der Schädlichkeit des Rauchens, von dem ich selber keinen Gebrauch mache, lasse ich jedoch das gelten, was Hermann Burger in seinem Werk aus dem Stumpenland darüber ausgelassen hat und nehme auch nicht zurück, was ich im Zusammenhang mit Vorabendstammtischen und Peter Bichsel schrieb. Warne auch vor allzu grossem Fanatismus in der Bekämpfung des Übels.

    Infosperber gebührt übrigens für dieses Diskussionsforum, das mit zum Teil eher peinlichen in Tageszeitungen nicht zu verwechseln ist, Dank. Da ich keine Zahlungen über das Netz mache, würde ich, wie vielleicht andere auch, einen Einzahlungsschein per Post durchaus entgegennehmen, z.B. P.M., Postfach, CH-6215 Beromünster.

  • am 20.12.2013 um 13:46 Uhr
    Permalink

    Grundsätzlich wäre es auch mir wünschenswert, wenn niemand die Notwendigkeit hätte, mittels Nikotin seine Depressionen zu vertreiben. Die Ursache für die Ersatzbefriedigung liegt anderswo. Wenn unsere Welt so befriedigend und beglückend wäre, dass niemand mit irgend einem Genussmittel ansonsten unerträgliches kompensieren müsste, ob nun im giftigen oder ungiftigen Dosisbereich, ob mit Bier oder Nikotin, das wäre schön und wünschenswert. Aber vorerst wird es wohl ein Traum bleiben. Mit der Aussage von Herrn Gasche kann ich nicht ganz übereinstimmen. Mit Ausnahme was die Kettenraucher betrifft. Beim Rauchen ist der Kettenraucher das, was beim Alkohol der Alkoholiker ist. Es gilt also zu differenzieren. Die Studie welche besagt, dass es beim Rauchen keine Schwelle gäbe, widerspricht anderen Studien, dessen Durchführer keinen calvinistischen, fundamentalen Hintergrund haben. Wir kennen ja den amerikanischen Bibelgürtel. Wenn Sie den minderwertigen Webauftritt der US-Bedhesta Stiftung ansehen, wo die Dokumente hinterlegt sind, dessen angebliche Wichtigkeit mit dem zufügen Nationaler Links versucht wird zu untermalen, bekomme ich berechtigte Zweifel an der Durchführung dieser Studie. Da verlasse ich mich lieber auf die seriöser wirkenden, differenzierten WHO Studien. Man frage sich bei jeder Quelle: Quo Bonum, wem nützt es, was da steht. Dennoch, auch ohne Nikotin, das Leben ist und bleibt Lebensgefährlich, der grösste Serienkiller ist die Natur. Gruss Beatus Gubler

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