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IWF-Direktorin Christine Lagarde: Kleine Konzession an China © CGD

GASTBEITRAG: Die Herrschaft des Dollars schwindet

Ernst Wolff /  China ist der zweitgrösste Gläubiger der USA und sorgt sich um den Dollar. Jetzt soll der Yuan zum IWF-Währungskorb stossen.

Mit der Gründung der «Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank» AIIB als Ergänzung zum Weltwährungsfonds IWF reagiert China auf die sture Haltung Washingtons, am dominierenden Einfluss der USA auf den IWF und die Weltbank festzuhalten (siehe Infosperber vom 21.3.2015).
An den Stimmrechten im IWF und in der Weltbank wollen die USA festhalten. Doch jetzt signalisieren die USA ein Einlenken bei der künstlichen Währung der sogenannten Sonderziehungsrechte. Am 12. März hatte die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua gemeldet, China und der Weltwährungsfonds IWF würden derzeit über die Möglichkeit einer Beteiligung der chinesischen Währung Yuan am Währungskorb der Sonderziehungsrechte des IWF verhandeln.

«Wir hoffen, dass der IWF die Fortschritte bei der Internationalisierung des Yuan berücksichtigt, um ihn in absehbarer Zukunft in den Korb aufzunehmen, der den Sonderziehungsrechten unterliegt», sagte Yi Gang, Vizegouverneur der Chinesischen Zentralbank auf einer Pressekonferenz am Rande der alljährlichen Tagung des Volkskongresses in Beijing. Er ergänzte, China werde sich in Geduld üben, bis die Zeit reif sei.

Das scheint kaum nötig. Knapp eine Woche nach Yi Gangs Auftritt gab Christine Lagarde, geschäftsführende Direktorin des IWF, anlässlich eines Besuches der Fudan-Universität von Schanghai bekannt, die Frage sei nicht «ob», sondern «wann» der Yuan in den Währungskorb aufgenommen werde.
Zeitenwende
Die Mainstream-Medien schenkten der Meldung kaum Aufmerksamkeit und taten, als ginge es hier um eine unbedeutende und eher technische Angelegenheit. Das Gegenteil ist der Fall: Der Schritt des IWF signalisiert eine Zeitenwende. Die mächtigste Finanzorganisation der Welt unternimmt erste sichtbare Schritte, um sich auf das bevorstehende Ende der Weltherrschaft des US-Dollars vorzubereiten.

Christine Lagardes Entgegenkommen entspringt nicht etwa gutem Willen, sondern der dringenden Notwendigkeit, angesichts einer rasanten internationalen Entwicklung schnell zu handeln. Die vergangene Woche war für die USA nämlich ein aussenpolitisches Desaster von historischem Ausmass. Nur drei Tage vor Lagardes Auftritt in Schanghai kündigten Deutschland, Frankreich und Italien an, sich an der von China und Russland beschlossenen Gründung der Asiatischen Infrastruktur Investment Bank (AIIB) beteiligen zu wollen. Zuvor hatte bereits Grossbritannien offizielles Interesse angemeldet, inzwischen sind die Schweiz, Australien und Japan ebenfalls nachgezogen (siehe Infosperber vom 21.3.2015).

Die USA hatten im Vorfeld alles versucht, die eigenen Verbündeten von diesem Schritt abzuhalten, da die AIIB mindestens in Asien in Konkurrenz zu den von ihnen dominierten Institutionen Weltbank und Asiatische Entwicklungsbank steht und ihre Gründung den Zerfall des US-Dollars als weltweite Leit- und Reservewährung beschleunigt. Doch alle Appelle nützten nichts, selbst die engsten Verbündeten verweigerten die Gefolgschaft. Ihnen ist inzwischen klar, dass sie sich auf neue globale Machtstrukturen einstellen müssen, weil die Weltherrschaft des US-Dollars unerbittlich zu Ende geht.
Dominanz der USA nach dem Zweiten Weltkrieg
Begonnen hatte die Ära des US-Dollars mit der Konferenz von Bretton Woods, auf der die USA ihn als Leitwährung festlegten, weil sie nach dem Zweiten Weltkrieg für ihre Überproduktion neue Märkte brauchten. Nach der Aufhebung des Bretton-Woods-Systems und der Abkoppelung des US-Dollars vom Gold kam es Mitte der Siebziger Jahre zu einem historischen Deal zwischen der US-Regierung und Saudi-Arabien. Gegen das saudische Versprechen, innerhalb der OPEC dafür zu sorgen, Öl weltweit nur noch in US-Dollar zu handeln, garantierte Washington dem Herrscherhaus Waffenlieferungen und militärischen Schutz vor seinen Nachbarn – die Geburtsstunde des Petro-Dollars.
Gezwungen, Dollars als Reserve zu halten
Da Öl die weltweit meistgehandelte Ware ist, waren sämtliche Zentralbanken (mit Ausnahme der Sowjetunion und des Ostblocks) von da an gezwungen, Devisenreserven in Dollar zu halten. Gedruckt werden durften die US-Dollar allerdings nur von der US-Zentralbank Federal Reserve, die auch für die Zinspolitik zuständig war – womit die gesamte westliche Welt endgültig der Finanzpolitik der USA unterworfen war.

Ab Mitte der Siebziger Jahre setzte eine Entwicklung ein, die das Gesicht der Welt nachhaltig verändere: Die zunehmend am Neoliberalismus orientierte Strategie Washingtons führte zur Globalisierung, die dem internationalen Grosskapital enorme Gewinne bescherte, gleichzeitig aber das Verlegen von Millionen von Arbeitsplätzen (vor allem nach Asien) zur Folge hatte. Gleichzeitig führte die Deregulierung der Finanzmärkte zur Beherrschung der globalen Wirtschaft durch die Finanzindustrie, eine Entwicklung, die mit immer grösseren Schuldenbergen und der Bildung immer neuer Blasen an den Märkten einherging.
Währungsreserven bald nur noch zur Hälfte in Dollars
Mit der Jahrtausendwende beschleunigte sich der wirtschaftliche Abstieg der USA, und die internationale Bedeutung des Dollars begann abzunehmen. Hielten die Zentralbanken der Welt im Jahr 2000 noch 70 Prozent ihrer Währungsreserven in US-Dollar, waren es 2010 nur noch 60 Prozent. Derzeit wird die Marke von 50 Prozent angepeilt und es besteht das Risiko, dass bei einem Unterschreiten dieser Marke eine Flucht aus dem Dollar einsetzt.

Mit seiner Annäherung an China versucht der IWF nun, auf diese Entwicklung und auf die Abkehr der Verbündeten von Washington zu reagieren. Um die Bedeutung des Schritts zu verstehen, muss man einen kurzen Blick auf die Geschichte der Sonderziehungsrechte werfen.
Künstliche Währung für Krisenzeiten
Sie wurden 1969 vom IWF als künstliche Währung eingeführt, nachdem die Goldvorräte der USA Ende der Sechziger Jahre immer weiter abgenommen hatten und das bis dahin fast unbegrenzte Vertrauen in den US-Dollar erste Risse zeigte. Zunächst waren die Sonderziehungsrechte wie der US-Dollar an Gold gebunden, doch diese Bindung wurde 1973 aufgehoben und durch einen Währungskorb ersetzt, der heute aus US-Dollar, Euro, Yen und britischem Pfund besteht. Bislang wurden die Sonderziehungsrechte nur in den Krisenjahren 1970-72, 1979-81 und im August und September 2009 eingesetzt, also immer in Phasen, in denen das Vertrauen in den Dollar eine kritische Grenze unterschritt.

Jetzt stehen Sonderziehungsrechte wieder auf der Tagesordnung. Denn der IWF erkennt, wie kritisch die gegenwärtige Situation ist. Mit seinem Entgegenkommen gegenüber China versucht er, sich mit einem Gegner, den er zurzeit nicht besiegen kann, zu arrangieren – aus einer Position der Schwäche heraus, denn sein Zugeständnis ist das eines Vertragspartners, dem die Verbündeten scharenweise davonlaufen und dessen ökonomische Macht beständig abnimmt.
China als zweitgrösster Besitzer von US-Staatsanleihen
Warum aber ist China daran interessiert, mit dem IWF zu verhandeln? Der Grund liegt darin, dass beide Länder innerhalb der globalisierten Finanzwirtschaft eng miteinander vernetzt sind. China hält zwei Drittel seiner Devisenreserven in Dollar und ist nach Japan der zweitgrösste Inhaber von US-Staatsanleihen. Ende 2014 betrug ihr Wert immerhin 1,2 Billionen Dollar. Zwar versucht China seit einiger Zeit, diesen Berg abzubauen, aber die Führung in Peking weiss, dass das noch eine Weile dauern wird. Während der IWF durch seine Verhandlungsbereitschaft indirekt das kommende Ende der Dollar-Dominanz anerkennt, versucht die chinesische Führung, sich durch die Annäherung an den IWF Zeit zu erkaufen.

Sowohl für China als auch für die USA hätte ein Kollaps des US-Dollars und der damit einhergehende Zusammenbruch des Weltfinanzsystems gravierende Folgen. Doch eine Lösung für die anstehenden Probleme haben sie nicht und schieben sie vor sich her. Diese Politik des Hinauszögerns der Risiken hat einige Kommentatoren dazu verleitet, eine Phase neu einsetzender Harmonie zwischen China und den USA zu erwarten. Nichts könnte falscher sein, denn es handelt sich nur um ein vorübergehendes Manöver zweier Länder, die beide mit gigantischen Problemen zu kämpfen haben – die USA mit der historischen Staatsverschuldung, der Auswanderung von Teilen der Industrie und der Abkehr der Bündnispartner, China mit der Immobilienblase, den Schattenbanken, der Überproduktion und dem Fehlen eines kaufkraftstarken Binnenmarktes.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Ernst Wolff ist freiberuflicher Journalist und Autor des Buches «Weltmacht IWF – Chronik eines Raubzugs», erschienen im Tectumverlag, Marburg, 27.90 CHF.

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10 Meinungen

  • billo
    am 26.03.2015 um 11:55 Uhr
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    Die USA können ihre grundlegenden wirtschaftlichen Probleme nicht lösen und schieben sie auf die lange Bank. China kann kurzfristig nicht aus dem Dollar aussteigen, ohne dabei riesige Summen zu verlieren, und spielt daher via IWF mit den USA auf Zeit – exakt die Zeit, die China braucht, um seine Dollarreserven bis zu einem Punkt abzubauen, an welchem der Ausstieg der chinesischen Volkswirtschaft nicht mehr weh tut.
    Das kann noch zehn Jahr dauern oder zwanzig, aber dann ist Schluss mit der Supermacht USA. Europa tut gut daran, sich auf eine Distanz zu den zwei Grossen zu begeben, bei der es nicht im Tsunami des Untergangs der USA endet und bei der es nicht von China erdrückt wird. Aus heutiger Sicht scheint es fraglich, ob das gelingt. Alleine wird die EU das eher nicht schaffen. Ein echtes Bündnis zum gegenseitigen Wohl mit Afrika schiene mir eine vertrauenswürdigere Option zu sein.

  • am 2.04.2015 um 23:12 Uhr
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    Teil 1:
    Sie schreiben «Europa tut gut daran, sich auf eine Distanz zu den zwei Grossen zu begeben, bei der es nicht im Tsunami des Untergangs der USA endet (…) » und meinen das wirtschaftlich. Leider gibt es etwas, das über der Wirtschaft steht und das die USA historisch nonstop und noch besser beherrschen: Militärische Gewalt und Subversion. Europa ist bereits US-unterwandert in einem Ausmass, von dem die meisten keinen Schimmer haben. Dies dient dem aktiven Angriffskrieg gegen Russland. Dieser wird noch vor dem wirtschaftlich-militärischen Kippen der Weltdominanz hin zu Russland-China stattfinden (weil das die letzte Gelegenheit ist für die USA ist zeitlich). Und der Nachteil für Europa ist, dass die USA durch Raketen im Ostblock, wohl inklusive Ukraine/Georgien (die Umzingelung Russlands ist ansonsten bereits perfekt aus US-Sicht inkl. Polarmeer-U-Booten) sich tatsächlich einbilden, die russischen Verteidigungswaffen von Nordamerika fernzuhalten, wobei Europa zerstört würde. Und diesen «Deal» unterstützt die EU, indem Sie dem US-Trojanerpferd in Europa sämtliche Türen (US-Nato, TTIP, Sanktionen gegen Russland statt Kooperation mit Russland, US-Mainstreammedienzensur in Deutschland/EU etc.) öffnend sich das eigene Grab schaufelt. Warum? Stockholmsyndrom?

  • am 2.04.2015 um 23:12 Uhr
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    Teil 2:
    Die «Beweise» bei US-Angriffskrieg Irak und 9/11 waren dieselben (null), trotzdem befahlen die USA bei letzterem sogar den ersten Nato-Bündnisfall in der Geschichte. Resolution 758 (siehe Google) stellt die Kuwait-Brutkastenlüge und Weltkriegsvorbereitung 1914 in den Schatten. Siehe auch Youtube: Über Drecks US-Amerikaner und «unbegründeten» Anti-Amerikanismus – Kabarettist Hagen Rether. Aktuell massive US-Militäraufrüstung im Südostasien-Raum (inkl. USA-Philippinen-Militärpakt April 2014).
    Kommissar Derrick würde sagen: Die Beweise und Indizien gegen die USA sind erdrückend. Warum retten wir nicht unser Leben? USA (und USA-Nato) raus aus Europa!

  • am 6.04.2015 um 00:40 Uhr
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    Der Dollar bleibt. Wohin sollen die reichen Menschen denn mit ihrem Geld flüchten? In den Euro etwa? Amerika ist nicht nur militärisch das stärkste Land der Welt. Alle Reichen dieser Welt vertrauen dem US-Dollar, weil es keine Alternative gibt. Und genau so lange wird der Dollar auch stark bleiben. Ob das nun gut oder schlecht ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Tatsache ist, dass alle aus dem Euro aussteigen und in den Dollar flüchten.
    Die chinesische Upperclass, welche auch das KP stellt, investiert fast ausschliesslich in USD. Warum wohl?
    Dass vor allem europäische Staaten dem AIIB beitreten möchten, entlarvt den wahren Zustand des Euros. Dass Russland einen Gegenpol zum IWF sucht, ist hingegen verständlich.
    Man darf bei aller Zukunftsvision nicht vergessen, dass China so nicht mehr weiter existieren kann. Das Gefälle zwischen den reichen Städten und dem mausarmen Land wird zu sozialen Unruhen führen müssen; und danach wird China in einzelne Regionen zerfallen. Die magische Zahl heisst 7,5% Wachstum. Alles was darunter ist, bedeutet nichts Gutes für China und die europäischen Businesspartner.
    Warten wir`s ab. Todgesagte leben bekanntlich länger. Und wenn die USA so richtig loslegen mit der Ölproduktion, steht einem Erstarken des USD nichts im Weg.
    Ihre vage Vermutung, dass die mächtigste Finanzorganisation der Welt erste sichtbare Schritte unternehmen soll, um sich auf das bevorstehende Ende der Weltherrschaft des US-Dollars vorzubereiten, kann ich nicht teilen.

  • am 6.04.2015 um 12:31 Uhr
    Permalink

    An Renato Stiefenhofer:
    (Teil 1)
    Spätestens seit schwitzend Nixon die «inconvenient truth» verklausuliert nicht mehr verschweigen konnte, dass der Goldstandard verlassen wurde, ist inzwischen wohl dem dümmsten Lemming weltweit klar, dass das US-Spielgeld (notabene in einer Privat-Gelddruckerei FED, wo gibt’s denn sowas?) – auf dem bezeichnenderweise für die Krämerseelen steht IN GOODS WE TRUST – nur noch durch Erpressung künstlich aufrecht erhalten wird. Und wer – der ein reines Gewissen sein eigen nennt – mag schon mit einer Solchen Staatsterrorismus-Organisation zusammenarbeitend Unterstützung leisten, indem er selbst teilnimmt an dem, wogegen die Sizilianer harmlose Greenhorns sind? Die BRICS-Staaten sind schon mal ein zuversichtlicher Anfang, auch wenn die US-Krankheit in so fortgeschrittenem Stadium sich befindet, dass der US-Angriffskrieg gegen Russland relativ kurz bevorstehen dürfte, notabene durch entscheidende Mithilfe Europas (obwohl es primär und nach Berechnung der US-Macht sogar einzig Europa treffen wird, die thermonukleare Zerstörung).

  • am 6.04.2015 um 12:32 Uhr
    Permalink

    (Teil 2)

    Und noch ein Wort zu Ihrer Theorie kommender Unruhen in China aufgrund grösser werdender sozialer Unterschiede: Wo könnten diese grösser sein als in den USA, wo Millionen quasi aus Mülltonnen «leben», das Unwort «White Trash» existiert und bald die halbe Bevölkerung im Jail sitzend Steuergelder verschlingt, die die Tea Party eh nicht mehr zu zahlen bereit ist – You remember «Staatsstillstand"? Gerade weil die USA seit dem ersten Mord an einem Native American damals, vor langer Zeit, nie mehr aufhörten mit ihrer Zerstörung – auf gut Deutsch historisch verifiziert «Raubmord nonstop» – «müssen» (gemäss «Logik» Süchtiger) sie quasi wie «Krebs in einem Körper» parasitär über immer weitere Gebiete herfallen (verbrannte Erde hinter sich lassend, beispielsweise Fracking und Grundwasserverseuchung inklusive Wasser-Raubbau lassen grüssen aktuell), inzwischen weltweit – deshalb auch das ominöse Wort «Ressourcenkriege», bei dem ich mich vor allem wunderte, dass ich keinen weltweiten Aufschrei höre, denn das ist doch offen ausgesprochen genau das, was die Amis seit jeher tun: Raubmord. Dass ausgerechnet in den USA auf Mord die Todesstrafe steht und ebenfalls dort am meisten Personen privat (aber auch durch Polizeiorgane) erschossen werden, all das ist im Vergleich zu den übrigen Monströsitäten dort dann bloss noch ein zynischer Beigeschmack.

  • am 6.04.2015 um 16:27 Uhr
    Permalink

    @Wolfgang Reuss.

    Herr Reuss, beruhigen Sie sich. Sehen Sie, man kann natürlich jeder Verschwörungstheorie aufsitzen und sich über die ach so schlechte Welt die Laune verderben lassen. Man kann auch naiv sein, und alles glauben, was uns Medien und Politiker sagen, klar.
    Irgendwo dazwischen muss dann wohl die Wahrheit angesiedelt sein.

    Ich weiss, Sie denken an die neue Weltordnung u.s.w. Nur müssen wir damit leben, dass dieser Zustand schon seit Jahrhunderten anhält und es nach wie vor sehr lebenswert ist auf unserem Planeten.

    Die Global Warming und die bösen Chemtrails sind ihnen wahrscheinlich bei Ihrer Aufzählung nicht eingefallen. Auch diese zwei Sachen sind nach Ansicht von Wissenschaftlern beider Lager bis ins Detail erforscht. Nur ist es halt so, dass ihre Löhne von irgendwo kommen müssen; was zur Folge hat, dass ihre Schlussfolgerungen eben sind, wie sie sind.

    Es ist uns erlaubt, selber zu denken und uns die Informationen zusammen zu suchen. Wenn man dies seit Jahren tut, dann weiss man auch, dass man das Ganze mit einer gewissen Gelassenheit sehen muss.
    Es gibt Sachen, die man nicht ändern kann. Aber man kann versuchen, das Beste daraus zu machen. In diesem Sinne wünsch ich Ihnen eine etwas ruhigere Betrachtungsweise unserer Situation auf der schönen Welt.
    Vielleicht als kleiner Trost: Der Welt geht es heute bedeutend besser, als vor dreissig Jahren. Die Überbevölkerung betrifft nur die Ballungszentren. Die Luftverschmutzung etc ebenfalls. Relax.

  • am 6.04.2015 um 18:41 Uhr
    Permalink

    (Teil 1)
    Liebes Publikum (an R. Stiefelhofer wende ich mich gar nicht mehr, dort ist Hopfen und Malz verloren), gell, man liest heute schon krasse Sinnfreiheiten, heute, wo die Freiheiten so verschwinden.
    1. Nur Verschwörungspraktiker benutzen das Totschlagwort «Verschwörungstheoretiker». G.W.Bush sagte: «Sogar wer die Wahrheit sagt, ist ein Verschwörungstheoretiker».
    2. R. Stiefenhofer antwortete nicht auf meine Argumente (ein ganz schlechtes Zeichen), sondern vernebelt mit seinem «Störsender».
    3. Die angeblich so lebenswerte Welt gilt (noch) für ein paar Privilegierte (wie beispielsweise uns Mitteleuropäer), aber sicher nicht für die über 500’000 Iraker, die vom US-Angriffskrieg ermordet wurden, notabene versus UNO.
    4. Dass diejenigen, die früher gelobt «Investigativ-Journalismus» leisteten, heute bekämpft und verspottete werden (die Medienhäuser haben inzwischen eigentümliche Eigentümer wie beispielsweise Fox-Rupert Murdoch, der Tony Abbott via seine Medien zum Regierungschef pushte, sodass dieser nun den australischen Kontinent kohle-verfeuert bzw. das Weltklima so rettet), dass das Volk (seit jeher eh zur Trägheit neigend) nun massiv massenpropagandiert zusätzlich eingeschläfert wird mit Worten wie «Verschwörungstheoretiker» (benutzt wie «Dissident» ab in die Psychiatrie) dient selbstverständlich der zunehmenden Diktatur, und Warren Buffet ist mein Zeuge, er sagte nämlich: «Die Reichen werden den Kampf gegen die Armen gewinnen."

  • am 6.04.2015 um 18:43 Uhr
    Permalink

    (Teil 2)
    Das Prinzip ist seit Jahrzehnten, die Trägheit des Volkes zu verstärken, indem man Zweifel säend lähmt:
    Buchhinweis:
    Naomi Oreskes und Erik M. Conway
    Die Machiavellis der Wissenschaft: Das Netzwerk des Leugnens. Wiley-VCH, Berlin
    Wie ein Netzwerk von einflussreichen Forschern über Jahrzehnte die wissenschaftliche Debatte über Umweltprobleme untergrub und vergiftete.
    Zwei Wissenschaftshistoriker stossen in Dokumenten der Tabakindustrie auf ein Netzwerk von Physikern, die im Auftrag der Konzerne Zweifel säten an der Erkenntnis, dass Rauchen und Passivrauchen Krebs erzeugt. Als sie weiterrecherchieren, erkennen sie, dass das Netzwerk auch bei anderen Debatten die Wissenschaft unterminierten. Unter anderem beim Ozonloch, dem sauren Regen und beim Klimawandel. In diesem Bereich sind die Folgen noch heute stark zu spüren.

  • am 6.04.2015 um 19:05 Uhr
    Permalink

    Zitat W. Reuss:
    R. Stiefenhofer antwortete nicht auf meine Argumente (ein ganz schlechtes Zeichen), sondern vernebelt mit seinem «Störsender».

    Ich würde bestimmt gerne auf Ihre Argumente antworten. Wo haben Sie sie denn versteckt? Ostern ist doch vorbei.

    Entspannter Gruss aus Korea-Süd.

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