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2021: Welche Politikerin geht voran und zieht uns mit?

Urs P. Gasche /  Nach Corona wird wieder Normalität versprochen. Doch der «normale» Zustand birgt beträchtliche, oft verdrängte Risiken.

Die Hoffnung, das Virus Sars-Cov-2 möge die Welt in diesem neuen Jahr nicht mehr lange in Atem halten, ist verständlich. Doch die ersehnte Rückkehr zur Normalität ist trügerisch. Denn die Art, wie sich Wirtschaft und Gesellschaft angeblich «normal» entwickeln, gefährdet das Leben auf unserem Planeten. Mit einigen Zitaten und Fakten erinnert Infosperber zum Jahresanfang an einige der grössten Herausforderungen im 2021 und den folgenden Jahren.

*****

Menschenrechte

Französische Nationalversammlung, 1789:
«Der Mensch wird frei und gleich an Rechten geboren und bleibt es.»

Das galt lange nur für die Männer, heute gilt es nur für die Einwohner im eigenen Land, jedoch nur wenige Flugstunden entfernt nicht mehr.

Art. 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, 1948:
«Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.»

In vielen Ländern trifft das noch immer nur für Männer zu. In anderen Ländern blieben Freiheit und Recht noch lange nur Weissen vorbehalten. Global profitieren davon nur wohlhabende Menschen in reichen Staaten. Ausgebeutete Näherinnen unserer Kleider oder Schürfer unserer Rohstoffe oder gestrandete Migranten sind noch immer nicht «gleich an Würde und Rechten».

*****

Verteilung der Vermögen

Präambel der Bundesverfassung der Schweiz:
«Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl des Schwachen.»

Seit der Weltfinanzkrise von 2008 überfluten die Notenbanken die Märkte mit Geld aus dem Nichts. Als Folge davon zahlen Banken für Sparguthaben keine Zinsen mehr. Die Billionen sollten für Investitionen verwendet werden und die Wirtschaft stark wachsen lassen, was dann wiederum die Rückzahlung der gigantischen Verschuldung erlauben sollte. Doch diese Politik ist kläglich gescheitert. Mit den praktisch zinslosen Billionen haben die Notenbanken die Grossbanken, die Superreichen und Reichen subventioniert. Diese kauften mit dem Gratis-Manna zum grössten Teil Aktien, Land und Immobilien. Aktien- und Immobilienpreise stiegen trotz Pandemiekrise inflationär in schwindelerregende Höhen.

Die Folgen sind gesellschaftlich verheerend: Die realen Einkommen der Einkommensschwachen stagnierten oder sie sanken sogar. Gleichzeitig konnten die Millionäre ihre Vermögen innerhalb von nur zehn Jahren weltweit um das Zweieinhalbfache steigern, von 4,2 Billionen Dollar auf 10,1 Billionen (Quelle: «Billionaires Report 2020» der UBS und PWC).

Schon vor vier Jahren besassen in der Schweiz die reichsten 37 Personen zusammen 123,5 Milliarden Dollar. Zwanzig von ihnen sind diese Riesenvermögen in den Schoss gefallen; sie haben den allergrössten Teil geerbt und dies ohne dafür Steuern zu zahlen. 857 Personen in der Schweiz verfügten über 12 Prozent aller Vermögen (letzte verfügbare Daten des Jahres 2016). 
Unterdessen hat die Coronakrise die Ungleichheit verschärft. Solidarität sieht anders aus. Milliarden für Grossbanken oder die Lufthansa-Tochter Swiss, jedoch keine Millionen für Pflegekräfte, Alters- und Pflegeheime.

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Ausufernde Militärausgaben

Präsident Dwight D. Eisenhower, 17.1.1961 Fernsehansprache:
«Wir müssen auf der Hut sein vor unberechtigten Einflüssen des militärisch-industriellen Komplexes, ob diese gewollt oder ungewollt sind. Die Gefahr für ein katastrophales Anwachsen unbefugter Macht besteht und wird weiter bestehen. Wir dürfen niemals zulassen, dass das Gewicht dieser Kombination unsere Freiheiten oder unseren demokratischen Prozess bedroht.»

Präsident Donald Trump, 19.5.2020 Interview Fox News:
«Der militärisch-industrielle Komplex existiert … er will überall Truppen hinschicken und nie welche zurückziehen.»

Die USA und ihre Nato-Partner gaben allein im Jahr 2019 mit über einer Billion Dollar (1’000’000’000’000) mehr für Rüstung und Militär aus als alle anderen Staaten zusammen (Quelle: SIPRI). Praktisch alle grossen Industriekonzerne machen mit Rüstungsgütern und Kriegseinsätzen lukrative Geschäfte. Um sich diese Geschäfte auch in Zukunft zu sichern, finanzieren sie Politiker, Parteien und Think Tanks, die Feindbilder verbreiten. An ernsthaften Verhandlungen über eine dringend notwendige weltweite Abrüstung sind sie nicht interessiert.

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Verursacherprinzip

Daniel C. Esty, Professor für Umweltpolitik an der Yale University («A Better Planet: Forty Big Ideas for a Sustainable Future»), 5.5.2020, NYT:
«Die Umweltschäden müssen transparent werden. Die Preisstrukturen sind so festzusetzen, dass Konsumentinnen und Konsumenten für die verursachten Schäden zahlen.  Es wäre ein enormer Anreiz für Verhaltensänderungen, wenn grosse Umweltverschmutzer für verursachte Umweltschäden aufkommen und alle Haushalte für verursachte Emissionen zahlen müssten.»

Dieter Meier, Millionär, Rinderzüchter und Musiker, 1.4.2018 NZZaS:
«Neben dem kurzfristigen Profit, dem Streben des Systems nach möglichst grosser Rendite des Kapitals und dem Konsum ist alles zweitrangig geworden. Die Ozeane werden verdreckt und überfischt, die Atmosphäre zerstört, die Regenwälder abgeholzt, und es ist alles egal. Es stimmt sehr nachdenklich, dass es kaum mehr einen ernstzunehmenden Protest gegen diesen Wahnsinn gibt und eine breite öffentliche Diskussion darüber, wie man das System nachhaltiger und sozialer gestalten könnte.»

Mit einer Getreidemenge, die viele Milliarden Menschen ernähren könnte, mästen wir jedes Jahr unter anderem rund eine Milliarde Rinder und 700 Millionen Schweine. Menschen in Industriestaaten verbrauchen pro Kopf locker das 20-Fache von dem, was Menschen in armen Ländern verbrauchen.

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Biologische Vielfalt

Stephanie Kusma, Wissenschaftsredaktorin der NZZ, 21.5.2019 NZZ:
«Die Spezies um uns herum verschwinden rasend schnell, in einem Tempo, das die normalen Aussterberaten um zehn- bis hundertfach überschreitet … Je mehr Arten verschwinden, desto instabiler werden die Ökosysteme, und umso mehr steigt das Risiko, dass weitere Arten aussterben … Die vergangenen Massenaussterben gingen … unter anderem auf grossflächige Vulkanausbrüche mit fatalen Kaskaden und andere abiotische Faktoren zurück. Diesmal ist es anders. Es ist ein einziger biotischer Faktor, eine einzige Art, die in kürzester Zeit massive Umweltveränderungen verursacht: der Mensch … Es bleibt nur eins: ein grundlegender Wandel in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – nachhaltiger Konsum, nachhaltige Produktion, geringe Treibhausgasemissionen und eine proaktive Umweltpolitik.»

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Klima

Patrick Aebischer, 2000-2016 Präsident der ETH Lausanne, 15.1.2017, SoZ:
«Wir leben in einer hoch vernetzten Welt, geprägt von einem Klimawandel, der zur Umsiedlung von Milliarden von Menschen führen könnte. Es ist eine Welt, die noch in diesem Jahrhundert von einem Wasser- und Nahrungsmangel bedroht wird, die intensiv nach neuen Energiequellen forschen muss und voller raffinierter Waffen ist. All diese Entwicklungen dürften die Erde mehr denn je in einen Planeten der Migranten verwandeln. Wenn wir unsere Zivilisation nicht gefährden wollen, müssen wir unser Verhalten verändern. Die Welt braucht eine neue Regierungspolitik, die wir noch nicht einmal ansatzweise entwickelt haben.»

Die global reichsten 630 Millionen Menschen haben von 1990 bis 2015 über die Hälfte des CO2-Ausstosses verursacht. Rund 3000 Millionen arme Menschen sind für nur etwa 7 Prozent verantwortlich.

Noch immer wird die Ausbeutung, der Transport und Vertrieb fossiler Brennstoffe mit Milliarden subventioniert anstatt progressiv besteuert.

*****

Migration

Harald Lesch, Professor für Astrophysik in München, 2.2.2019, Der Bund:
«In einem endlichen System bedeutet die Gier von Einzelpersonen, dass es zu viele Verlierer gibt. Zurzeit hocken diese in Afrika, in Asien und in Südamerika. Irgendwann werden sie vor unserer Haustür stehen und ihren Anteil fordern. Da können wir nicht einfach sagen ‹Zurück mit euch!›, weil wir massgeblich für ihre Fluchtursachen verantwortlich sind. Solange wir uns nicht solidarisch erklären mit allen anderen auf diesem Planeten, werden wir globale Ausgleichsströmungen haben. Das wird das Problem der Zukunft sein. Zusammen mit dem Klimawandel, der ja auch ein Migrationsproblem ist: Wir dachten immer, wir könnten unsere Abfälle in die Meere, in die Atmosphäre oder in den Boden entsorgen, jetzt kommt die Retourkutsche. Wir haben auf viel zu grossem Fuss gelebt und merken allmählich, dass die Party vorbei ist.»

*****

Überforderte Demokratie

Philipp Blom, Historiker ( «Was auf dem Spiel steht» , Hanser Verlag, 2017):
«Unser Modell ist ein Modell mit Ablaufdatum, und dieses Datum wurde längst überschritten, ab jetzt wird es toxisch … Die Gegenwart ist bereits zu Ende – nur die Kulissen stehen noch … Die liberale Demokratie ist weder das Endstadium der Geschichte noch eine Selbstverständlichkeit. Vielleicht ist sie nur eine kurze Episode in einer begrenzten Weltregion – abhängig von einem Wohlstand, der selbst flüchtig sein könnte.»

Carola Rackete, Klimaschutz-Aktivistin («Handeln statt hoffen. Aufruf an die letzte Generation», Droemer Verlag, 2019), 2.11.2019 Der Bund:
«Wir befinden uns in einer existenziellen Krise der Menschheit. Wir steuern auf eine Erwärmung von drei bis fünf Grad zu, wir erreichen Kippelemente, die kaskadenartige Effekte haben und das ganze Klimasystem destabilisieren … Es wird viel häufiger Dürren, Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen geben. Wir wissen, dass schon 2050 ein Viertel der Menschheit keinen Zugang zu Wasser hat und deswegen Kriege ausbrechen werden. Das aktuelle System funktioniert nicht, weil es das Klimasystem dieses Planeten zerstört, viel zu viele Ressourcen verbraucht und ein gigantisches Artensterben provoziert. Es ist die Aufgabe von Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, ein anderes zu entwerfen. Dafür muss sich aber erst einmal die Einsicht durchsetzen, dass wir mit dem alten nicht weitermachen können … Unsere Demokratien schützen nicht die Mehrheit der Bürger, sondern verteidigen die Interessen und Privilegien der Eliten.»

*****

Überbevölkerung

Unbekannt:
«Wer heute ein Kind zur Welt bringt, setzt es auf eine Erde, die überbevölkert, überbewaffnet, überschuldet, überhitzt und überverschmutzt ist.»

*****

Weiterführende Informationen


Themenbezogene Interessen (-bindung) der Autorin/des Autors

Keine.

Zum Infosperber-Dossier:

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Des Sperbers Überblick

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20 Meinungen

  • am 3.01.2021 um 12:48 Uhr
    Permalink

    Ein sehr guter Beitrag. Als ich die Schlagzeile las, dachte ich schon wieder Vorsicht wegen des Virus, aber der Artikel zeigt auf, dass noch viel grössere Probleme auf uns zukommen werden. Was Prof. Harald Lech gesagt hat, hat schon Pater Lassalle in den 80-er Jahren im Buch «Wohin geht der Mensch?» beschrieben. Genau das Gegenteil betreibt eine Bundesrätin mit ihrer Politik: Unterstützt Banken, die Geschäfte machen mit Firmen denen nur die Kasse zählt und sich einen Dreck um Umweltschutz und Menschlichkeit kümmern; unterstützt die Waffenindustrie und Waffenausfuhren und die Flüchtlinge lässt man draussen. Diese kurzsichtige Politik wird sich sicher eines Tages rächen.

  • am 3.01.2021 um 13:34 Uhr
    Permalink

    Ja und da wäre noch hinzuzufügen. Mit kaum eingeschränkter Unterstützung von Parlamenten (die Gesetze verabschieden) und Regierungen (die diese durchsetzen) wird mit polizeilichen, investigativen und juristischen Mitteln alles getan, diejenigen in Schach zu halten, die nicht nur reden (und schreiben), sondern auch etwas tun. Derzeit sind in der Schweiz dutzende meist junge KlimaaktivistInnen wegen Ungehorsams angeklagt und erwarten die Verurteilung zu Bussen und Verfahrenskosten in existenzbedrohender Höhe. So wird, im Dienste des Kapitals dafür gesorgt, dass die Profit- und Umverteilungsmaschine weiterdreht wie bisher. Von den Sachzwängen in diesem Zusammenhang erlöst uns auch keine „Politikerin“ und sei sie noch so redegewandt.

  • Portrait_Josef_Hunkeler
    am 3.01.2021 um 14:25 Uhr
    Permalink

    Ich habe in meinen Vorlesungen oft die Frage gestellt

    «Wieviel muss man verdienen, um sparen zu können ? Wieviel muss man verdienen, um nicht mehr alles konsumieren zu können ?»

    Meine Studenten wollten wissen, warum sie kein Auto kaufen dürften, obwohl sie über das (lokal) nötige Geld verfügten. Die vom IWF kontrollierte Devisenkontrolle verhinderte solche «nicht notwendigen» Importe. Systemlogik ? Neokolonialismus ? …

    Es gibt in der aktuellen Welt Mechanismen, welche das Funktionieren des «optimalen Marktgeschehens» verhindern. Lokal haben wir den Zahlungsausgleich (Péréquation) und progressive Steuersysteme, welche die Spiesse der Marktteilnehmer auf vernünftige Längen zurückstufen sollten. Das politische System, insbesondere auch die neoliberale EU, sind aber v.a. Förderer des Neo-Monopolismus. Der Unterschied zu den Regimes der Oligarchen in Ost und West ist kaum ersichtlich. Wann wird endlich auch Europa aufwachen ?

    Machtpolitik prägt weiter das internationale Geschehen und die US-Kontrolle über das CH-Bankwesen kann dies nach belieben illustrieren.

    CH-Souveränität = ?. Wenn die US den $-Wert manipuliert ist das ok. Wenn die SNB versucht etwas Stabilität in die Geldmärkte zu bringen, so kommt die CH auf die Liste der Geldmanipulierer…

    Es wäre schön, Klartext zu reden. So kann das nicht weitergehen.

  • am 3.01.2021 um 15:46 Uhr
    Permalink

    Ganz grosse Klasse, Urs P. Gasche! Das ist die beste Zusammenfassung der Herausforderungen vor denen wir stehen, die ich bis jetzt gelesen habe. Wer nach dem Lesen Ihrer Zeilen nicht auf irgendeiner Weise aktiv wird, der wird an den Folgen dieser Probleme mitschuldig.

    Was wir vor allem brauchen, um diese Probleme anzugehen, ist ein ständiges Bürgerforum in allen Gemeinden, die sich die Zeit nehmen, sich mit diesen und lokalen Problemen auseinanderzusetzen. Zusammen würden sie eine starke Bürgerlobby bilden, mit der Aufgabe, die zur Wahl stehenden Politiker*innen auf Herz und Nieren zu untersuchen, um sicherzustellen, dass sie die Fähigkeiten besitzen, diese Probleme anzugehen. Dann werden Referenden, Initiativen und Petitionen auch ihr Ziel erreichen. Oder sie werden frühzeitig als nicht-zielführend abgelehnt. Das wäre dann die echte direkte Demokratie.

  • am 3.01.2021 um 18:19 Uhr
    Permalink

    Grüezi Herr Gasche
    Ist der Titel wirklich richtig gewählt. Müsste es vielleicht heissen, welche Medienschaffenden gehen voran.
    Nennen Sie mir einen Politiker, der in den letzten Jahren wirklich voran gegangen ist. Doch welche Medienschaffenden sind in den letzten Jahren voran gegangen.
    Sie zitieren verschiedensten Persönlichkeiten. Von diesen Persönlichkeiten ist mir nicht bekannt , dass sie Vorschläge gebracht haben, die in einem direkt demokratischen Prozess breit diskutiert werden könnten.
    Dabei zeichen sich die Lösungsvorschläge längst ab.
    Infosperber hat z.B. das Buch Marktwirtschaft reparieren vorgestellt.
    Lösungen die in eine ähnliche Richtung gehen, präsentiert Richard David Precht in seinem Buch Jäger Hirten Kritiker. Wiederum ähnliche Ansätze finden sich im neusten Buch von Papst Franziskus Wage zu Träumen. Auch in eine ähnliche Richtung geht die Volksinitiative Mikrosteuer. Auch der Nationalfonds kommt zu ähnlichen Erkenntnissen. Letzlich geht es darum zu erkennen, dass wir alle im gleichen Boot sitzen, auf einer Erde. Dass wir z.B. als Schweizer mittels Volksinitiativen die Sache selbst in die Hand nehmen können und eine vorreiter Rolle in der Welt mit unserer direkten Demokratie spielen können. Was es braucht ist ein Grundeinkommen finanziert duch eine Ressourcenlenkungsabgabe und eine Mikrosteuer. Wir brauchen Medienschaffende, die helfen eine breites Volksgespräch zu starten über mögliche Lösungen und nicht Diskussionen über Probleme und Verantwortliche.

  • Favorit Daumen X
    am 3.01.2021 um 18:34 Uhr
    Permalink

    @Löpfe. Unter weiterführenden Informationen finden Sie am Schluss meines Artikels zwei Links zu früheren Artikeln, wobei es im zweiten im Titel heisst «Was zu tun wäre». Dort finden Sie ganz konkrete Vorschläge.

  • am 4.01.2021 um 01:10 Uhr
    Permalink

    Gemäss dem Systemtheoretiker Howard T. Odum funktioniert jedes System so, dass es den Output maximiert. Solange das nur ein See ist, der wegen einfliessender Gülle ein Algenwachstum durchmacht bis er kippt, ist es ja noch nicht dramatisch. Wenn aber weltweit überall Ökosysteme durch die Outputmaximierung der Wirtschaft instabil werden, führt das zwangsläufig zu einem Kollaps bzw. zu einem neuen Gesamtsystemzustand, der nicht nur für uns lebensfeindlich ist. Odum und seine Frau sind der Auffassung, dass die Menschheit zwangsläufig auf die eine oder andere Art wieder zu einer quasi-vorindustriellen Lebensweise zurückkehren wird: Entweder unkontrolliert durch einen Kollaps der auch unsere Zivilisation ruiniert, oder kontrolliert durch unzählige Massnahmen, die er im Buch skizziert, welche die eine Weitergabe unseres heutigen Wissens an nachfolgende Generationen sichern sollen. Das Buch wurde 2001 veröffentlicht; damals wäre ein «Prosperous Way Down» m.E. noch erträglich gewesen (jährlich etwa 2% Reduktion des globalen Resourcenverbrauchs), aber inzwischen hat soviel Wachstum stattgefunden, dass der Weg viel steiler wird, falls wir ihn gehen wollen.
    Howard T. Odum and Elisabeth C. Odum: A Prosperous Way Down. Principles and Policies. University Press of Colorado, 2001

  • Portrait_Lukas_Fierz
    am 4.01.2021 um 07:59 Uhr
    Permalink

    Ja, welcher Politiker? Unsere Politiker sind allesamt vom Volk bewusst gewählt. Die von Urs P. Gasche angesprochenen Probleme sind seit bald 50 Jahren allesamt bekannt. Deshalb wurden vor bald 40 Jahren die Grünen gegründet von Politikern, die vorschlugen, die nötigen Massnahmen zu ergreifen. Einer davon, der brilliante Laurent Rebeaud aus Genf, ist inzwischen schon gestorben, so lang ist das her. Das Angebot wurde von den Medien ignoriert und von der Konkurrenz lächerlich gemacht. Und die Bürger haben weiter ihre Politiker gewählt, die den bisherigen Weg fortgesetzt haben und weiter fortsetzen. Politiker, die bereit wären, voranzugehen und uns mitzuziehen werden nämlich gar nicht gewählt. Das wissen auch die mittlerweile aktiven grünen Politiker, die inzwischen eher Wunschdenken anbieten als Realpolitik, durchaus verständlich, da sie ja sonst nicht gewählt würden. Was die Menschenrechte betrifft reicht der Platz für eine Antwort nicht aus, sie wäre aber hier zu finden: https://lukasfierz.blogspot.com/2019/09/die-fragilitat-von-menschenrechten-und.html

  • am 4.01.2021 um 11:25 Uhr
    Permalink

    Gute Zusammenstellung. ABER …

    Zitat: «Seit der Weltfinanzkrise … überfluten die Notenbanken die Märkte mit Geld aus dem Nichts. … Die Billionen sollten für Investitionen verwendet werden … diese Politik ist kläglich gescheitert. … Mit den … Billionen haben die Notenbanken die Grossbanken, die Superreichen und Reichen subventioniert. Diese kauften mit dem Gratis-Manna zum grössten Teil Aktien … und Immobilien. … Die Folgen …: Die realen Einkommen der Einkommensschwachen stagnierten …»

    Hier wird mehrfach das Pferd beim Schwanz aufgezäumt:

    1. «Die realen Einkommen der Einkommensschwachen stagnieren» bereits seit Jahrzehnten – somit also nicht als Folge einer (Geld-)»Überflutung». Neoliberalismus und Schröders Agenda 2010 bzw. das Lohndumping (-stagnation) steht am Anfang, die staatlichen Billionen sind dessen «Flickwerk».

    2. Die Billionen (staatliche Verschuldung) hält die (Privat-)Wirtschaft am Leben. D.h.: Das von den Staaten unter die Leute gebrachte Geld stellt eine für die Wirtschaft überlebenswichtige Nachfrage/Ausgabe dar! Sogar mit dieser zusätzlichen Nachfrage besteht für die Unternehmen kein Anlass für Zusatz-Investitionen, da die vorhandenen Kapazitäten ausreichen.

    Das staatliche Geld braucht es, WEIL bei den Arbeitern keine Lohn-, und daher auch keine Kaufkraftsteigerung zu verzeichnen ist!

    Lohndumping und mehr (Unternehmens-)Investitionen gibt es nicht! Investitionen werden nur getätigt, wenn die Nachfrage/Kaufkraft steigt.

  • am 4.01.2021 um 12:06 Uhr
    Permalink

    3. Nein, Reiche werden – direkt – nicht «subventioniert» (somit kein «Gratis-Manna»). Die Notenbanken kaufen die Staatsschuldpapiere («subventionieren» die Staaten). Die Staaten «forderten» dieses Geld einzig und allein zur Zahlung ihrer Rechnungen ein. Es fliesst daher unmittelbar weiter auf die Konten von Lehrern, Polizisten, Strassenreiniger und von unzähligen Privatunternehmen, die staatliche Aufträge ausführen (z.B. für Infrastruktur, Rüstung usw.).
    Gingen die Staaten nicht so vor, würde die Wirtschaft zusammenkrachen … weil die Bevölkerung («das Volk») noch viel weniger Einkommen bzw. Kaufkraft aufwiese.

    Der Clou am Ganzen: Es sind vor allem die «Billionen der Notenbanken» resp. die über Schulden finanzierten staatlichen Ausgaben, die dem Volk zu (zusätzlicher) Arbeit und Lohn verhilft. Die so geschaffene Kaufkraft verhilft den Unternehmen zu hohen Produktions-/Umsatz- und Gewinnzahlen. Die so geschaffenen und ausgegebenen Billionen finden ihren «Endhafen»: Die Schatullen der Reichen. Fazit: Die Geldvermögen der Reichen ergaben sich bzw. bilden das Gegenstück der Staatsschulden!
    Wer das nicht erfasst, wird die anderen im Artikel angesprochenen Probleme kaum lösen können.

    Vertiefung? MAKROSKOP lesen (geringe Jahresgebühr). V.a. – der uns bekannte – Werner Vontobel, Heiner Flassbeck.
    https://makroskop.eu/49-2020/was-ich-von-professor-flassbeck-lieber-nicht-gelernt-haette/

  • Favorit Daumen X
    am 4.01.2021 um 15:17 Uhr
    Permalink

    @Kühne. Die Geldschwemme geht grösstenteils in den Aktien- und Immobilienmarkt und führt dort zu einer Preisinflation. Es profitieren alle, die bereits viele Immobilien, Land und Aktien besitzen. Die Politik der Notenbanken kann deshalb als Subvention der Superreichen und Reichen bezeichnet werden. Die Nullzinspolitik subventioniert neben Staatshaushalten auch Konzerne und Grossbanken. Statt die Gratiskredite produktiv anzulegen, haben diese vor allem eigene Aktien aufgekauft, was deren Aktienkurse noch mehr steigen liess, und auch die Boni von Managern, die von der Entwicklung der Aktienkurse abhängen, stiegen weiter. In den USA und Europa subventionieren Notenbanken Grosskonzerne, indem sie deren Obligationen kaufen. Die japanische Notenbank kauft bereits seit längerem sogar Aktien von Konzernen. Das kommt einer Subvention dieser Konzerne gleich.
    Sie bezeichnen Ihre Geldtheorie als Lösung aller anderen angesprochenen Probleme. Warum wird das nicht schon längst umgesetzt?

  • am 6.01.2021 um 00:04 Uhr
    Permalink

    @Gasche. Sie schreiben: «Die Geldschwemme geht grösstenteils in den Aktien- und Immobilienmarkt und führt dort zu einer Preisinflation.»

    Alles logisch. Oder? Bereits tausendfach als Schlagzeilen von allen möglichen Medien aufgenommen und verinnerlicht. Was soll man sich da noch weitere Gedanken machen …

    … z.B. über die Worte «Geldschwemme» und «geht»?

    Vieles erscheint nur als logisch, weil das Zu-Erklärende nicht erklärt wird, sondern als gegeben/selbsterklärend – ohne es zu bemerken – voraussetzt. (Wie z.B.: Die Sonne zieht von Osten nach Westen. Ergo: Die Sonne dreht sich um die Erde. Oder?)

    Hier nur soviel:

    – «geht»: Das Geld geht also in die Aktienmärkte. Und dann? Ist es dann verschwunden? Nein, selbstverständlich nicht! Es ist danach auf dem Konto des Aktienverkäufers. Und was macht der am gleichen oder nächsten Tag damit: Er kauft dieselben oder andere Aktien …

    Wie viel Geld braucht es also für eine Aktienpreissteigerungen? Antwort: Sehr wenig im Vergleich zum Gesamtwert aller Aktien. Die Steigerung wird in erster Linie dadurch erzeugt, dass man sich gegenseitig die Aktien – praktisch mit demselben Geldpool – gegenseitig zu höheren Preisen abkauft. [So fand z.B. auch beim Internet-Aktienboom Ende der 90er Jahre keine «Geldschwemme» statt.]

  • am 6.01.2021 um 00:27 Uhr
    Permalink

    Börsen-1×1:

    Nehmen wir den Amazon-Konzern:
    – Gesamtwert aller Aktien ca. 1.5 Billionen $ (sog. Marktkapitalisierung).
    – Täglich wird ca. 1% des Aktien gehandelt (oft mehrmals ver- und gleichentags wieder gekauft).
    – Angenommen es werde pro Aktie schliesslich 10% mehr als am Vortag bezahlt. Hierzu wurden folglich maximal 16.5 Mia. $ (1% von 1.5 Billionen + 10% Preisaufschlag) vom Konto einer zu jenem einer anderen Person verschoben.

    Nun die Fragen:

    1. Braucht es neues Geld (bzw. eine «Geldschwemme») um das am nächsten Tag zu einem höheren Preis zu wiederholen? Antwort: Nein.

    2. Um wie viel sind die Gesamtheit der Aktienbesitzer an diesem Tag vermögender geworden? A: Um ziemlich genau 150 Milliarden.

    Was lernen wir? U.a.:
    – Der Übertrag von 16.5 Mia. $ auf ein anderes Konto (und Handwechsel weniger Aktien) kann eine Vermögenssteigerung von 150 Mia. $ zeugen. Und das Geld «geht» hierbei nicht mal weg … es kann erneut, und erneut in den Aktienmarkt «fliessen».
    – Bei Vermögenszunahmen ist zu beachten, ob es sich dabei um eine Wertsteigerung (also aufgrund einer Bewertung) handelte.
    – Für eine volkswirtschaftliche Aussag hat man die (gewohnte) egozentrische Sichtweise zu verlassen. Von mir ausgegebenes Geld ist nicht einfach «weg» – sondern in der Tasche eines anderen. Somit: Kein Verlust für die Volkswirtschaft. Im Gegenteil, habe ich doch die Möglichkeit geschaffen, dass der anderer bei mir etwas nachfragt, ich Arbeit habe & das Geld – als Lohneinkommen – zurückfindet …

  • am 6.01.2021 um 10:35 Uhr
    Permalink

    @Gasche. Ihr loser («freier») Umgang mit Begriffen trägt – mAn – nicht zur (Auf-)Klärung in wirtschaftlichen Belangen bei.

    Sie schreiben: «Die Politik der Notenbanken kann … als Subvention der Superreichen und Reichen bezeichnet werden. … In den USA und Europa subventionieren Notenbanken Grosskonzerne, indem sie deren Obligationen kaufen. Die japanische Notenbank kauft … Aktien von Konzernen. Das kommt einer Subvention dieser Konzerne gleich.»

    Sind Sie sich bewusst, was Sie hier dem Leser weismachen wollen? Wohl kaum!

    Sie sagen nämlich folgendes damit aus: Wenn jemand Aktien (oder Immobilien usw.) zum Marktpreis kauft, stellt das eine «Subventionierung» (des Verkäufers) dar.

    Hanebüchene bzw. komplett irreführende Verwendung des Begriffs «Subvention»! «Subventionieren» Sie, Ihre Pensionskasse oder irgendein Grossinvestor den Verkäufer von Aktien? Um es noch deutlicher zu machen: Subventionieren Sie den Schreiner, wenn Sie vom ihm einen Tisch kaufen?

    Nichts wird geschenkt bzw. subventioniert! So auch wenn der Grossinvestor «Notenbank» heisst. (Die Notenbank – somit der Staat/das Volk – kommt in Besitz von Aktien wie Ihre Pensionskasse bei ihren Aktienkäufen.)

  • am 6.01.2021 um 10:50 Uhr
    Permalink

    Die globalen gesellschaftlichen Herausforderungen haben vielfältige Wechselwirkungen zueinander und lassen sich daher nicht isoliert lösen. Sie sind multidimensional. Gemeinsam angepackt eröffnen sie aber grossartige Chancen.
    1. Klima und Umwelt / CO2 / Plastik / Rohstoffe
    2. Ungleichheit (Vermögen, Chancen, Fairness, Ausgrenzung): regional, international, Geschlechter, Hautfarben, Kasten, Generationen; eine Milliarde nimmt sich soviel wie die übrigen 7 Mia. verbrauchen.
    3. Wirtschaftswachstum trotz Überfluss wegen Beschäftigungs-Paradigma und exponentiell wirkenden Profiterwartungen.
    4. in-effiziente Gesellschaft (Ressourcen, Bullshit-Jobs), weil Beschäftigung und Profit im Zentrum steht und nicht die bedarfsgesteuerte Wirtschaft.
    5. Das Kostenlose hat keine Chance ein erfolgreiches Geschäftsmodell zu entwickeln, weil nur erfolgreich ist, was rentiert. Aus Sicht der Gesellschaft ist das Kostenlose aber oft das wertvollste. Zum Beispiel die Familienarbeit.

    Ein bedingungsloses Grundeinkommen brächte die nötige Gelassenheit, diese Herausforderungen erfolgreich anzupacken.

  • Favorit Daumen X
    am 6.01.2021 um 11:07 Uhr
    Permalink

    @Kühne. «Die Geldpolitik [der Notenbanken] treibt die Werte von Aktien und Immobilien», erklärt Philipp Hildebrand, früherer Nationalbankchef und heute Topmanager des Finanzkonzerns BlackRock. Und: «Es ist heute leicht, dass Konzerne überhaupt keine Steuern mehr zahlen.»
    Sowohl diese Steuererleichterungen und -erlasse als auch das Anheizen von Aktien- und Immobilienpreisen durch die Notenbanken sind nichts anderes als Subventionen zugunsten der Superreichen und Reichen.
    Aber ich möchte mich mit Ihnen nicht weiter streiten. Vielleicht definieren Sie einfach den Begriff von Subventionen viel enger.

  • am 7.01.2021 um 11:27 Uhr
    Permalink

    Guter Artikel. Ein wesentliches Problem betrifft die Konsequenzen, welche z.B. ein Bundesrat zu tragen hat, wenn er versagt: Egal ob ein BR erfolgreich ist oder nicht, es erwachsen ihm/ihr keine grossen Konsequenzen, sind doch monatlich ca. 24’000 Franken an lebenslänglicher Rente zu 100% gesichert! Davon können tausende armer Rentner nur träumen. Auch die Aussage, dass die Politiker direkt vom Volk gewählt werden ist nicht ganz richtig: Die Personen, welche für gewisse Ämter fähig wären, sind auf den Wahllisten meist nicht aufgeführt; so kann der Stimmbürger dann nur noch das kleinere Übel wählen… Also: Wer führt uns nun ans gewünschte Ziel?

  • am 7.01.2021 um 11:27 Uhr
    Permalink

    @Gasche.
    Sie legen Herrn Hildebrand Worte in den Mund. Er spricht nicht von «Subventionen», sondern von «treibt» (die Werte von Aktien).

    Jede Person, Pensionskasse, jeder Investmentfonds (so auch Hildebrands BlackRock), die Aktien (oder z.B. eine Wohnung) kauft, «treibt» dadurch die Preise (hoch). Herrn Hildebrand kommt aber nicht einmal im Traum auf die Idee, die Aktienkäufe von BlackRock als ein Akt der «Subventionierung» zu bezeichnen. (Oder ist BlackRock nun ein Wohltätigkeitsverein?)

    Ich glaube nicht, dass Sie zum Verständnis volkswirtschaftlicher Zusammenhänge beitragen, wenn Sie Lesern verklickern: «Wenn BlackRock Aktien kauft, haben wir es mit gerissenen Geschäftsleuten/Abzockern zu tun. Tut die Notenbank exakt dasselbe (Aktien kaufen), dann habt ihr von «Subventionierung» zu sprechen.»

    Ich danke Ihnen, Herr Gasche, mir die Möglichkeit gegeben zu haben, eine abweichende Meinung über volkswirtschaftliche Zusammenhänge vorzustellen. Vereinzelte Leser werden vielleicht nun die eigene Argumentationsnot/»Verwirrung» in volkswirtschaftlichen Belangen darauf zurückführen können, dass bereits auf der absolut basalen Ebene in die Irre führende, unhinterfragte Vorstellungen vorherrschen.
    Jedoch, Herr Gasche, Sie können sich weiterhin «bester» Gesellschaft versichert fühlen. Ihre Theorie trägt bei einer Volksabstimmung hochkant den Sieg davon 😉

    PS: Ich «streite» nicht mit Ihnen. Wollen Sie es umgekehrt anders halten, sei Ihnen das freigestellt.

  • Favorit Daumen X
    am 7.01.2021 um 15:38 Uhr
    Permalink

    @Kühne. Ein letztes Mal: Nicht der Akt des Kaufs von Aktien ist eine Subventionierung. Die Subvention besteht in der Geldschwemme zu null Zinsen (null Kosten), das Notenbanken zur Verfügung stellen, und mit dem Finanzkonzerne Aktien und Immobilien kaufen, was deren Kurse in die Höhe treibt. Von den so subventionierten hohen Preise für Aktien und Immobilien profitieren Superreiche und Reiche. Gleichzeitig profitieren Superreiche und Reiche sowie Konzerne davon, dass sie namentlich dank Steueroasen nur ganz wenig Steuern zahlen. Diese Form von Subventionen bevorteilt beispielsweise Konzerne massiv gegenüber KMUs.

  • am 8.01.2021 um 16:17 Uhr
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    @Gasche. Vielen Dank!
    Ich zitiere Sie:
    4. Jan 2021:
    «In den USA und Europa subventionieren Notenbanken Grosskonzerne, indem sie deren Obligationen kaufen. Die japanische Notenbank kauft bereits seit längerem sogar Aktien von Konzernen. Das kommt einer Subvention dieser Konzerne gleich.»
    7. Jan 2021:
    «Ein letztes Mal: Nicht der Akt des Kaufs von Aktien ist eine Subventionierung.»

    Kein Kommentar.

    Weiter schreiben Sie:
    «Die Subvention besteht in der Geldschwemme zu null Zinsen (null Kosten), das Notenbanken zur Verfügung stellen …»

    Die Ausdrücke «Geldschwemme» & «zur Verfügung stellen» führen in die Irre/Konfusion.

    Wie kommt das Geld in den Kreislauf? Doch nicht dadurch, dass die Notenbank einfach Geld «zur Verfügung stellt»! Nein, die Notenbank kauft Staatsanleihen & Aktien. Sie erwirbt Wertschriften!
    Sie wird z.B. Aktienbesitzerin von Amazon, Facebook usw.
    Sie stellt Geld «zur Verfügung» wie jeder andere Aktienkäufer. Selbstverständlich fliesst Geld auf das Konto des Verkäufers. (Wie es auch beim Kauf eines Tisches oder Hauses der Fall ist.) Und ja, das Geld, das zu einem Verkäufer übergeht, hat dieser dann zu «null Zinsen». Weil es ihm gehört!

    Es wird noch «schlimmer»: Der (reiche) Aktienverkäufer sitzt nun auf diesem Geld (aka «Geldschwemme»). Was nun? Statt sich freuen, will er – wie undankbar – es gleich wieder loswerden … und kauft (zu inzwischen höheren Preisen) wieder Aktien … von einem Reichen (oder Notenbanken). Wer hat hier Geld gemacht resp. verschenkt?

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