bundeshaus1

Die geltenden Transparenzregeln im Bundeshaus sind ungenügend © Lobbywatch/Yves Schüpbach

Schluss mit dem Lobby-Versteckspiel!

Thomas Angeli /  Lobbywatch fordert endlich klare Regeln für das Lobbying im Bundeshaus und lanciert eine Petition für mehr Transparenz.

Red. Infosperber hat die ungenügenden Transparenzregeln im Bundeshaus schon mehrfach kritisiert und unterstützt die Petition von Lobbywatch.
«Schluss mit dem Lobby-Versteckspiel!» heisst die Petition, mit der Lobbywatch die Mitglieder der eidgenössischen Räte auffordert, in Sachen Transparenz endlich vorwärts zu machen. Nachdem im Nachgang zur so genannten Kasachstan-Affäre zahlreiche Vorstösse für mehr Transparenz gescheitert sind, stellt Lobbywatch in einer Petition nun vier Forderungen an die Mitglieder von National- und Ständerat:

  • Schaffen Sie eine gesetzliche Regelung, dass Mitglieder der eidgenössischen Räte alle ihre Interessenbindungen offenlegen müssen! Auch Mitgliedschaften in Interessengruppen und anderen Lobbygremien sind für die Öffentlichkeit relevant.
  • Schreiben Sie im Parlamentsgesetz fest, dass Einkünfte aus Mandaten deklariert werden müssen! Stimmbürger sollen wissen, wenn Politiker für ihre Tätigkeiten bei Firmen, Verbänden und Organisationen bezahlt werden.
  • Schaffen Sie die gesetzlichen Voraussetzungen, damit Angaben zu Interessenbindungen und den daraus resultierenden Einkünften kontrolliert und Falschangaben sanktioniert werden können! Nur so können Interessenkonflikte vermieden werden.
  • Kontrollieren Sie die Lobbyisten! Das «Götti»-System mit Zugangspässen für Lobbyisten gehört abgeschafft. Es braucht ein Akkreditierungssystem mit einem öffentlich einsehbaren Register, in dem die Lobbyisten ihre Auftraggeber offenlegen müssen.

Hier können Sie die Petition unterschreiben.

Siehe dazu auch:


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Thomas Angeli ist Journalist und Co-Präsident von Lobbywatch.

Zum Infosperber-Dossier:

Lobbyist_Hand

Macht und Einfluss von Lobbys

Für Anliegen zu lobbyieren ist legitim. Doch allzu mächtige Lobbys korrumpieren Politik und Gesellschaft.

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

Direkt mit Twint oder Bank-App



Spenden


Die Redaktion schliesst den Meinungsaustausch automatisch nach drei Tagen oder hat ihn für diesen Artikel gar nicht ermöglicht.

3 Meinungen

  • am 26.04.2018 um 13:51 Uhr
    Permalink

    Gute Idee. Mit dem Lobbying ist’s wie mit dem Kartell, nur ein wenig mehr Richtung Oligarchie. Ich befürchte, wenn nicht zügig ein Sturm der Volksentrüstung losbricht, ergeht es der erhofften gesetzlichen Regelung wie mit so vielem vorher; Es wurde tot-lobbyiert. Der Weg von der Idee, über die Initiative bis zur angenommenen Abstimmung ist mit Lobbyisten gepflastert. Das Volk muss sich gegen den Wirtschaftslobbyismus ständig heftiger den Draht zur Regierung mit Ellbogen erkämpfen. Jämmerliches Arbeitszeugnis für die Politiker!!!!

  • am 4.05.2018 um 11:11 Uhr
    Permalink

    Ich würde sehr gerne wissen, wer mit wem verbandelt ist. Bitte vermehrt Transparenz.

  • am 20.05.2018 um 10:55 Uhr
    Permalink

    Wenn unsere Medien darüber im Ausland berichten nennen sie es Korruption. Betrifft es die Schweiz ist es Lobbying.

Comments are closed.

Ihre Meinung

Lade Eingabefeld...