Ein Schritt in Richtung mehr Transparenz

Thomas Angeli /  Die Interessenverbindungen der ParlamentarierInnen auf Lobbywatch gibt es jetzt auch direkt auf Infosperber.

Ein Vorstoss hier, eine Stellungnahme da: Nationalräte und Ständerätinnen sind in den Schweizer Medien täglich präsent. Oftmals ist dabei zu wenig deutlich, welche Interessen sie eigentlich vertreten. Warum etwa setzt sich Lorenz Hess für Krankenkassen ein? Weshalb verteidigt Alois Gmür die Getränkebranche? Was hat es mit den Vorstössen von Maya Graf zum Mercosur-Abkommen auf sich? Wer das wissen will, findet auf lobbywatch.ch Antworten. Bisher mussten aber auch Leserinnen und Leser von Online-Newsportalen ständig zwischen Artikel und lobbywatch.ch wechseln, um die tieferen Gründe für das Engagement der Politikerinnen und Politiker zu recherchieren.

Jetzt lancieren wir eine technische Neuerung: Der Datenjournalist Paul Ronga von der Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» hat eine Erweiterung (Addon) für die Desktop-Versionen der populären Browser Firefox und Chrome programmiert. Sobald die Erweiterung installiert ist (siehe unten), erscheinen die Namen der erwähnten Ratsmitglieder in einem Artikel fett. Mit einem Klick erscheint ein Fenster, das – basierend auf den Daten von lobbywatch.ch – direkt die Interessenbindungen der Politiker anzeigt. Ein weiterer Klick öffnet ein neues Fenster mit den detaillierten Angaben von Lobbywatch. Das Addon funktioniert mit praktisch allen grossen Schweizer Newsportalen, darunter blick.ch, tagesanzeiger.ch, srf.ch, beobachter.ch, letemps.ch und auch mit inforsperber.ch.

Für die Transparenz in der Schweizer Politik ist dies ein riesiger Schritt. Während die Interessenbindungen auf der offiziellen Website des Parlaments nach wie vor nur schwer aufzufinden sind, legt Lobbywatch dank dieses Addons nun die Verbindungen von Ratsmitgliedern zu Verbänden, Organisationen und Unternehmen erstmals direkt auf News-Websites offen. Leserinnen und Leser können sich damit direkt ein Bild über die Interessen hinter einem Vorstoss oder einer Stellungnahme einer Politikerin oder eines Politikers machen.

Das Addon lässt sich mit ein paar wenigen Klicks im Browser installieren. Hier geht es zu den Erweiterungen in Firefox und Chrome. Sollten Sie danach trotz installiertem Addon die Namen der Politikerinnen und Politiker auf Newsportalen nicht sehen oder sollten die Namen zwar sichtbar sein, aber der Link noch nicht funktionieren, so laden Sie einfach die entsprechende Newsseite neu.
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Dieser Text erschien zuerst auf lobbywatch.ch.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Thomas Angeli ist Journalist und Co-Präsident von Lobbywatch.

Zum Infosperber-Dossier:

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Eine Meinung zu

  • am 8.11.2019 um 16:39 Uhr
    Permalink

    Tolle Sache! Gibt es die App auch bald auf Deutsch?

    Wie greift die App in den Datenverkehr ein? Sie funktioniert offensichtlich nur auf Webseiten, die eine Schnittstelle installiert haben. (Auf der WW nicht, auf der NZZ ja). Kann lobbywatch.ch dadurch herausfinden, welche Artikel man liest und auf welche Namen man klickt?

    Übringens: (nur) 220 User hat die App von Firefox und 347 die von Chrome bis jetzt.

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