Die Superreichen befeuern den Klimawandel
«Superreiche setzen unseren Planeten in Brand, während die Ärmsten, die am wenigsten zur Klimakrise beitragen, schon heute massiv von ihren Folgen getroffen werden.» So fasst Manuel Schmitt von Oxfam die von seiner Organisation soeben publizierte Studie «Climate Plunder» zusammen. Sie zeigt auf wie «eine kleine Gruppe mächtiger Menschen die Welt in eine Katastrophe stürzt».
Die ungleiche «Klimaplünderung» sieht wie folgt aus:
- «Seit dem Pariser Abkommen im Jahr 2015 hat das reichste 1 Prozent der Weltbevölkerung mehr als doppelt so viel des verbleibenden Kohlenstoffbudgets verbraucht wie die ärmste Hälfte der Menschheit zusammen.
- Seit 1990 ist der Anteil der Emissionen der reichsten 1 Prozent um 13 Prozent gestiegen und der Anteil der reichsten 0,1 Prozent um 32 Prozent, während der Anteil der ärmsten 50 Prozent um 3 Prozent gesunken ist.
- Eine Person aus den reichsten 1 Prozent hat seit 1990 über 100 Mal mehr vom Kohlenstoffbudget verbraucht als jemand aus den ärmsten 50 Prozent und 300 Mal mehr als jemand aus den ärmsten 10 Prozent.
- Eine Person aus den reichsten 0,1 Prozent der Welt stösst täglich über 800 kg CO₂ aus. Selbst der stärkste Mensch der Welt könnte diese Menge nicht heben. Im Gegensatz dazu stösst eine Person aus den ärmsten 50 Prozent der Welt durchschnittlich nur 2 kg CO₂ pro Tag aus, was sogar ein kleines Kind heben könnte.
- Wenn jeder so viel Emissionen verursachen würde wie jemand aus den reichsten 1 Prozent, wäre das Kohlenstoffbudget in weniger als drei Monaten aufgebraucht.
- Um die maximale Schwelle der globalen Erwärmung von 1,5 °C einzuhalten, müssten laut Prognosen von Oxfam die reichsten 1 Prozent ihre Pro-Kopf-Emissionen bis 2030 um 97 Prozent senken und die reichsten 0,1 Prozent um 99 Prozent.
- Die Investitionsemissionen der 308 Milliardäre beliefen sich im Jahr 2024 auf insgesamt 586 Millionen Tonnen CO₂, mehr als die Gesamtemissionen von 118 Ländern. Bildeten die Milliardäre ein Land, würden sie weltweit vor Südafrika auf Platz 15 der Länder mit den höchsten Schadstoffemissionen rangieren.
- Die durchschnittlichen jährlichen Pro-Kopf-Investitionsemissionen eines Milliardärs betragen 1,9 Millionen Tonnen CO₂, das ist 346‘000 Mal mehr als diejenigen eines Durchschnittsbürgers. Um so viel zu emittieren, müssten die Milliardäre fast 10‘000 Mal mit ihren Privatjets um die Welt fliegen.
- Eine Person, die zu den obersten 0,1 Prozent gehört, verursacht an einem einzigen Tag mehr Emissionen als eine Person, die zu den ärmsten 50 Prozent gehört, im ganzen Jahr.»
Auch in der Schweiz ungleiche Plünderung
Was global passiert, stellt «Solidarsuisse» auch für die Schweiz fest:
Eine Person aus den reichsten 0,1 Prozent verursache pro Tag 673 Kilogramm CO₂ – das ist 26-mal mehr als eine Person aus der ärmeren Hälfte in der Schweiz. Das reichste 1 Prozent im Land stosse achtmal so viel CO₂ aus wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung.
Auch der Finanzplatz Schweiz trage massiv zur Klimakrise bei. «Die UBS allein stellte seit dem Pariser Klimaabkommen über 211 Milliarden US-Dollar für Öl- und Gasprojekte bereit. Gemeinsam mit der ehemaligen Credit Suisse investierten die beiden Schweizer Finanzinstitute zwischen 2021 und 2022 mindestens 8 Milliarden US-Dollar in neue Kohle-, Öl- und Gasvorhaben. Und mit dem Austritt aus der Net Zero Banking Alliance im März 2025 hat die UBS sich offiziell vom Ziel verabschiedet, ihre Investitionen mit dem 1,5-Grad-Ziel in Einklang zu bringen.»
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Oxfam hat die Studie «Climate Plundering» mit Blick auf die Uno-Klimakonferenz COP30 publiziert. Sie findet vom 10. bis 21. November in Belém in Brasilien statt. Oxfam und Solidarsuisse fordern eine Sondersteuer für Multimillionäre und -millionärinnen sowie mehr Unterstützung für die Bewältigung der Klimaprobleme in den armen Ländern. 
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.





 
    




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