Sperberauge

NZZ: «offenbar», «soll», «wäre», «hätte», «vermutet»

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Red. /  Besonders bei Kriegen sollten sich Medien an belegte Fakten halten. Ein schlechtes Beispiel bot die NZZ über Nasrallahs Nachfolger.

upg. Nahostkorrespondent Daniel Böhm stellte am 30. Oktober auf der Titelseite der NZZ den Nachfolger des getöteten Hisbollah-Chefs Nassan Nasrallah vor. Nach einem «bizarren Auftritt» am Fernsehen habe sich Naim Kassem «offenbar» wieder gefangen. Noch unter seinem Vorgänger «soll» Kassem wenig Einfluss gehabt haben. «Viele vermuten», dass jetzt Iran die Generallinie der Hisbollah vorgebe. Kassem selbst «soll» seit Anfang Oktober in Teheran sein. Stimme das, dann «wäre»…und dann «hätten»…

Die NZZ vermutet, was wäre, wenn Kassem täte und hätte. Klar ist laut dem Titel nur eines: «Der neue Hisbollah-Chef Naim Kassem hat deutlich weniger zu sagen als sein Vorgänger.»

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Eine Meinung zu

  • am 31.10.2024 um 13:27 Uhr
    Permalink

    Es war schon immer anstrengend, sich eine eigene, unabhängige, auf Fakten und Logik basierende Meinung zu bilden. Hat man sich einmal diese Mühe gemacht, wird man beim Konsum unserer Massenmedien zunehmend zur Verzweiflung getrieben. Was man in den wichtigsten und meistgelesenen Zeitungen zu lesen bekommt, stützt sich zu einem wesentlichen Teil auf Gerüchte, Propagandasprüche und Informationen vom Hörensagen. Es ist etwas geschehen, man weiss nicht so recht was, aber man berichtet schon mal darüber und kann da ja immer noch den Hinweis anbringen, die Information liesse sich nicht unabhängig überprüfen. Ausgewogenheit, im Sinne von Gegenüberstellung unterschiedlicher Positionen ist kaum zu finden. Man ist so darauf angewiesen, das was einem vorgesetzt wird zu glauben oder eben nicht. Was das zur Meinungsbildung der Bevölkerung beitragen soll oder gar Korrektiv im Sinne der sogenannten 4-Gewalt in der politischen Auseinandersetzung sein soll, bleibt dabei schleierhaft.

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