Maus

Corona-Virus: Von Menschen auf Mäuse übertragen, dort mutiert und als Omikron-Variante zurück auf Menschen. © SRF Rundschau

Omikron-Variante hat sich wahrscheinlich in Mäusen entwickelt

Urs P. Gasche /  Wenn der Mensch den Lebensraum der Tiere einengt, bringt er sich selber in Gefahr. Dies das Fazit einer «Rundschau»-Recherche.

Tatjana Chan.Rundschau

Tiere stecken Menschen an, dann Menschen Tiere und diese wiederum Menschen. Unter Tieren, die von Menschen mit Corona-Viren angesteckt werden, gehören Hunde, Katzen, Nerze, Hamster oder höchstwahrscheinlich auch Mäuse. In Hunden und Katzen entwickeln und mutieren sich Corona-Viren offensichtlich nicht und können auch Menschen nicht anstecken. «Es gibt keinen einzigen Fall und keine Hinweise, dass Katzen oder Hunde Menschen anstecken könnten», beruhigt Tierärztin Tatjana Chan von der Universität Zürich. Sie hat die Verbreitung des Virus bei Hunden und Katzen untersucht.

Anders war es bei den Nerzen in Käfighaltung. Deshalb mussten in Dänemark im Herbst 2020 17 Millionen Nerze getötet werden – aus Angst vor neuen gefährlichen Virus-Varianten.

Genetischer Omikron-Stammbaum führt zu Mutationen in Mäusen

Anders auch bei Hamstern oder Mäusen. Die Variante Omikron entstand, weil das Virus vom Menschen in eine Mäusepopulation gelangte, mutierte, auf die Menschen zurücksprang und sich dann in wenigen Wochen rund um den Globus verbreitete.

Studie Mäuse China

Diese starke Vermutung liefert ein Forscherteam der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Mäuse seien der Ursprung von Omikron. Cornel Fraefel, Professor für Virologie an der Universität Zürich, erklärte am 2. Februar in der SRF-Sendung «Rundschau»: «Ich denke, dass die Studie viele Anhaltspunkte dafür gibt, dass eine solche Herkunft tatsächlich von einer Maus sein könnte.» 

Cornel Fraefel

Die Forschenden der Chinesischen Akademie der Wissenschaften haben den genetischen Stammbaum der Omikron-Variante genau aufgezeigt. Auch seien die Mutationen vor dem Omikron-Ausbruch typisch für die Maus und untypisch für den Menschen, sagt Fraefel.

Omikron sei allerdings eine milde Variante, die dazu führen könnte, dass der Mensch nach einer Ansteckung eine Immunabwehr aufbaut. Es hätte auch anders kommen können. Denn wenn ein Virus zwischen den Arten hin- und herspringt, könnten auch besorgniserregende Varianten entstehen.

Auch mit einer Null-Infektions-Politik seien solche Viren nicht zum Verschwinden zu bringen: «Viren, die über ein Wildtier-Reservoir verfügen, sind praktisch nicht mehr auszurotten», sagt Professor Cornel Fraefel.

Gefahr von Wildtieren, denen Menschen zu nahe kommen

Die Universität Hong Kong publizierte Ende Januar Hinweise dafür, dass sich mehrere Menschen mit einer Hamster-Mutation des Virus angesteckt haben. Schon zuvor hätten die Behörden 2000 Hamster töten lassen. Einige der Tiere – importiert aus den Niederlanden – waren positiv auf die Delta-Variante getestet worden.

An der Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern untersucht ein Team von Forschenden, ob in der Schweiz Menschen Wildtiere bereits mit dem Coronavirus angesteckt haben. Insgesamt sollen über 1000 Wildtiere per PCR- und serologischen Tests auf Covid getestet werden, darunter auch Luchse, Wölfe, Wildkatzen, Goldschakale und marderartige Tiere. Bislang gab es noch keinen positiven Fall. 

Marie-Pierre Ryser-Degiorgis.Rundschau

Federführend ist Professorin Marie-Pierre Ryser-Degiorgis, die an der Universität Bern die Gesundheit von Wildtieren untersucht:  «Wir wählen Tiere, die nahe zu den Menschen leben und für das Virus empfänglich sind. Der Fuchs ist ein guter Kandidat.» Neuerdings untersucht sie auch Rehe auf Covid. Sie möchte herausfinden, ob Wildtiere in der Schweiz auch schon von Menschen angesteckt wurden. Grund sind Ereignisse in Nordamerika. Dort stecken sich zurzeit die Verwandten unseres Rehwilds mit dem Virus an. 30 Millionen Weisswedel-Hirsche leben allein in den USA, manche ganz nah zu den Menschen. Von Texas bis Maine und neuerdings auch in Kanada sich Weisswedel-Hirsche mit dem Virus infiziert. Angesteckt vom Menschen. Wie genau, ist unbekannt. 

Virologie-Professor Cornel Fraefel meint dazu: «Man kann davon ausgehen, dass das Virus jetzt schon im Hirsch adaptiert ist, dass es gewisse Veränderungen gemacht hat, um sich dort zu vermehren. Man kann nicht ausschliessen, dass das wieder mal auf den Mensch zurückgehen kann.» Neue Virusvarianten aus dem Tierreich könnten das menschliche Immunsystem austricksen und zu schlimmen Krankheitsverläufen führen. 

Das Fazit von Autor Res Gehriger in der «Rundschau»: «Klar ist: Wenn der Mensch den Lebensraum der Tiere einengt, bringt er sich selber in Gefahr.»


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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7 Meinungen

    • Favorit Daumen X
      am 3.02.2022 um 16:27 Uhr
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      Da gibt es keinen Widerspruch. In der NZZ geht es um den dringenden Verdacht, dass das Corona-Virus aus dem Labor in Wuhan stammt. Im obigen Artikel geht es um den dringenden Verdacht, dass Coronaviren von Menschen auf Mäuse übertragen wurden und dann in den Mäusen so mutierten, dass sie als hochansteckende Omikron-Veriante auf Menschen übertragen wurden.

    • am 4.02.2022 um 18:00 Uhr
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      Und wer hat denn diese Forschung in Wuhan betrieben und wer hat sie finanziert? Stimmt es, dass der gleiche Dr. Fauci an der Herstellung des Virus in Wuhan beteiligt war, welcher jetzt Biden als Gesundheitsexperte einflüstert? Gem. dem Buch «Inside Corona» wurde dieser Fauci vom gleichen Milliardär bezahlt, der auch die WHO sowie diverse andere involvierte Virusexperten bezahlt resp. kontrolliert und jetzt an der durch diesen Virus ausgelösten Pandemie durch seine Pharmabeteiligungen, den Impfungen, den Tests sowie durch Kontrolle der öffentlichen Gelder an seine Impfinstitutionen (CETI etc.) seine «Investitionen» vergoldet?
      Siehe: https://corona-ausschuss.de

      Könnte es ev. sein, dass das Virus absichtlich aus dem Labor entwichen wurde? Wenn ja, von wem wohl mit welchen Zielen? Eine Recherche, Doktorarbeit dazu wäre wünschenswert.

  • am 3.02.2022 um 20:36 Uhr
    Permalink

    Interessant wäre jetzt, ob das Virus auch in Tieren Krankheitssymptome verursacht. Da die Symptome ja eine Immunabwehr anzeigen, die eine Reaktion auf die Vermehrung des Virus im Körper ist, müsste das wohl der Fall sein. Sind dann die infizierten Hirsche und Mäuse, die ja weder Mund-Nasen-Schutz tragen noch «zu Hause bleiben», massenhaft verendet? Wenn nicht, warum nicht? Das wär doch ein spannendes Thema für eine Doktorarbeit in Tiermedizin oder Biologie.

  • am 5.02.2022 um 16:45 Uhr
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    Also wenn die weisen Menschen jetzt logisch überlegen müssten sie alle Tiere ausrotten. Sonst könnte es ja wieder gefährlich werden im Herbst.

  • am 7.02.2022 um 11:06 Uhr
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    Eine Übertragung von Viren zwischen Mäusen und Menschen ist wohl seit der Steinzeit, oder auch noch früher, möglich. Damit besteht im Prinzip sicher auch die Möglichkeit, dass auf diese Weise gefährlichere Varianten eines Virus entstehen könnten. Allerdings gibt es meiner Meinung keinen Grund, warum diese Gefahr gerade jetzt wesentlich höher sein sollte als in früheren Zeiten der Geschichte des Menschen.
    Viel eher sollten wir die Hypothese, dass eine absichtlich eingeführte Mutation am Ursprung von Sars-CoV-2 stand, gründlich prüfen. So etwas war in der Steinzeit noch nicht möglich, und entsprechend haben wir auch noch keine Erfahrungswerte zu künstlich veränderten Viren.

    • Favorit Daumen X
      am 7.02.2022 um 11:16 Uhr
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      Nach den beschriebenen Vermutungen entstand die Omikron-Variante nicht in Mäusen. Im Artikel oben steht: «Die Variante Omikron entstand, weil das Virus vom Menschen in eine Mäusepopulation gelangte, mutierte, auf die Menschen zurücksprang und sich dann in wenigen Wochen rund um den Globus verbreitete.» Nur eine Mutation fand in Mäusen statt, eine Mutation, welche die Ansteckung von Menschen erlaubte. Es geht bei meinem Artikel auch nicht um das Entstehen des Sars-Cov-2. Dieses kann im Labor entstanden sein, die Omikron-Variante dagegen in Mäusen.

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