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Auch im Jahr 2023 starben mehr Menschen als statistisch zu erwarten war. © Elnur/Depositphotos

Nach Corona: Auch 2023 starben mehr Menschen als normal

Urs P. Gasche /  In Europa und den USA starben über 400'000 mehr Menschen als erwartet. Über die Gründe kann nur spekuliert werden.

Die Zahl aller Verstorbenen ist der verlässlichste Indikator, um zu beurteilen, wie gravierend ein besonderes Ereignis wie eine starke Influenza-Welle, ein Hitzesommer oder eben eine Pandemie ist oder war. Während der Pandemie meldeten es Behörden und Medien mit Schlagzeilen, als mehr Menschen starben als zu erwarten war.

Die Übersterblichkeit der Jahre 2020 bis 2022 führt das Bundesamt für Statistik in erster Linie auf die Folgen der Corona-Pandemie zurück. Auf mögliche zusätzliche Gründe wie ein geschwächtes Immunsystem wegen der Lockdowns oder wie die Isolation der Betagten geht das Bundesamt nicht ein. 

Bei dieser Übersterblichkeit in den Jahren 2020 bis 2022, die laut Behörden vor allem corona-bedingt war, sind vor allem ältere Menschen mit Grunderkrankungen in Pflegeheimen und in Spitälern vorzeitig gestorben.[i]

Weil sie vorzeitig starben, sollten entsprechend weniger Menschen in den Jahren danach sterben. Doch das war im Jahr 2023 nicht der Fall.

Im Gegenteil: In fast allen westlichen Ländern starben im letzten Jahr deutlich mehr Menschen als statistisch erwartet wurde: In den USA und in Europa jeweils über 200’000 Menschen mehr, in Deutschland etwa 70’000 mehr und in der Schweiz waren es über 2000 mehr als erwartet.

Das geht aus der Übersterblichkeits-Statistik der OECD hervor. Prozentual starben in Deutschland 7,7 Prozent mehr Menschen als erwartet, in der Schweiz 4 Prozent mehr und in den USA 7,8 Prozent. 

Diese Zahlen sind für die ersten 44 Wochen des letzten Jahres ausgewiesen. Die OECD macht darauf aufmerksam, dass die zuletzt erfassten Wochen wahrscheinlich noch nicht alle Todesfälle enthalten. 

Die erwähnten Zahlen der Übersterblichkeit für das ganze Jahr 2023 hat Infosperber von den 44 Wochen auf 52 Wochen extrapoliert. 

Statt einer Unter- eine Übersterblichkeit

Die Übersterblichkeit im Jahr 2023 war nicht so gross wie während der Corona-Wellen der Jahre 2021 und 2022. Aber eigentlich wäre im Jahr 2023 zu erwarten gewesen, dass weniger Menschen sterben als im langjährigen Trend, weil viele ältere Menschen in den Jahren 2020 bis 2022 schon vorzeitig gestorben waren.

Doch der Trend scheint klar: Im Jahr 2023 kam es nach Angaben der OECD in den meisten Ländern nicht zu weniger Todesfällen, sondern es starben mehr Menschen als erwartet.

Diese unerwartete Übersterblichkeit hat bisher weder zu Schlagzeilen geführt noch werden mögliche Ursachen diskutiert und abgeklärt. 

Eines steht fest: Corona-Viren können die Übersterblichkeit im Jahr 2023 nicht verursacht haben, weil fast alle Menschen bereits geimpft und/oder infiziert waren und nur noch harmlosere Virus-Varianten im Umlauf waren. Ebenfalls kein Grund konnte ein starke Influenza-Welle sein, da diese erst Ende 2023 anfing. 

Keine Einschätzung der Behörden in der Schweiz

Die OECD versucht, die von den Mitglieds-Ländern erhaltenen Statistiken möglichst vergleichbar aufzubereiten. Trotzdem ist bei solchen Ländervergleichen Vorsicht geboten. 

Gemäss OECD sind letztes Jahr in der Schweiz 2000 mehr Menschen gestorben als erwartet. Doch das Bundesamt für Statistik BFS will berechnet haben, dass im 2023 nicht mehr Menschen starben als erwartet. Allerdings hat das BFS die Zahl der erwarteten Todesfälle sehr hoch angesetzt. Das zeigt die Grafik. Das Bundesamt erklärt dazu, es habe die im Jahr 2023 statistisch zu erwartenden Todesfälle aufgrund des «Trends über die vergangenen zehn Jahre» berechnet. Dieser Trend berücksichtige die «Bevölkerungszunahme und -alterung». Die schwarze Linie in der Grafik zeigt diesen Trend.

23 BFS Erwartete Todesfälle Strich
Graue Balken: Laut BFS zu erwartende Todesfälle pro Jahr. Rote Linie mit brauner Ergänzung: Tatsächliche Todesfälle pro Jahr. Schwarze Linie: Trend der zu erwartenden Todesfälle unter Berücksichtigung u.a. der Bevölkerungszunahme und der Alterspyramide.

In der Grafik ist klar ersichtlich, dass das BFS die erwartete Anzahl der Todesfälle in den Jahren 2021 und 2022 tief ansetzte. Daraus resultierte die Übersterblichkeit auch in den Jahren 2021 und 2022 (Abstand zwischen roter Linie und grauen Balken). Erstaunlicherweise erhöhte sich die Übersterblichkeit im Jahr 2022 wieder (rote Linie), obwohl Ende 2021 die meisten Gefährdeten geimpft waren und sich die mildere Omikron-Variante verbreitet hatte. 

Es fällt weiter auf, dass es im Jahr 2021 statistisch gar keine und im Jahr 2022 eine niedrigere Übersterblichkeit gegeben hätte, wenn das BFS die erwarteten Todesfälle ebenfalls aufgrund des Trends der letzten zehn Jahre angenommen hätte (schwarze Linie).

Offensichtlich hat das BFS seine Berechnungsmethode für die zu erwartenden Todesfälle der Jahre 2021 und 2022 geändert – ohne diese Methodenänderung in der Grafik kenntlich zu machen.

Trotz 5800 vorzeitig Verstorbenen blieben die Todesfälle nachher im langfristigen Trend

Es stellt sich zudem die Frage, warum die – nach Angaben des BFS – insgesamt 5800 vorzeitig Verstorbenen der Jahre 2020 bis 2022 nicht dazu führten, dass im Jahr 2023 weniger Menschen starben, als im langjährigen Trend zu erwarten war. Ausgerechnet auch unter den Älteren nahm die Sterblichkeit nach Angaben des BFS nicht ab: «Seit Mitte November (Woche 46/2023) liegt die Sterblichkeit der Personen ab 65 Jahren schweizweit über der Obergrenze des Erwartungsbereichs.»

Infosperber stellte dem BFS folgende Fragen:

  1. Weshalb erwartete das BFS im Jahr 2023 mehr Todesfälle als in den Jahren 2021 und 2022 (siehe Grafik oben)?
    Antwort des BFS: «Die für das Jahr 2023 statistisch erwarteten Todesfälle liegen im Trend über die vergangenen zehn Jahre, der auf der Bevölkerungszunahme und -alterung basiert.»
  2. Ende 2021 waren bereits die meisten Vulnerablen in der Schweiz gegen Covid geimpft. Hat das BFS bei den zu erwartenden Todesfällen im Jahr 2022 die Wirkung der Corona-Impfungen berücksichtigt?
    BFS: Keine Antwort.
  3. Hat das BFS die in den Jahren 2020 bis 2022 vorzeitig verstorbenen Betagten (laut BFS insgesamt 5800 Personen mehr Todesfälle als erwartet) bei den zu erwartenden Todesfälle im Jahr 2023 berücksichtigt?
    BFS: Keine konkrete Antwort, sondern: «Die erwartete Zahl der Todesfälle für ein bestimmtes Jahr wird jeweils auf der Grundlage der beobachteten Zahl der Todesfälle der letzten zehn Jahre berechnet. Es handelt sich um einen komplexen Algorithmus.»
  4. Warum gibt die OECD (aufgrund von Zahlen aus der Schweiz) für die Schweiz im Jahr 2023 im Gegensatz zum BFS eine Übersterblichkeit an? 
    BFS: «Wir sind für diese Frage nicht zuständig.»

Schliesslich wollte Infosperber sowohl vom Bundesamt für Statistik als auch vom Bundesamt für Gesundheit wissen, ob sie den Gründen für die hohe Sterblichkeit im Jahr 2023 nachgehen. Das BFS antwortete, es sei dafür nicht zuständig. Das BAG meinte allgemein: «Da die Übersterblichkeit durch verschiedene aussergewöhnliche Ereignisse (z.B. Hitzewellen, stark zirkulierende respiratorische Erreger) beeinflusst wird, ist eine detaillierte Auswertung der Todesursachen erforderlich, um Zeiten der Übersterblichkeit genauer zu evaluieren.» 

Diese Auswertungen fehlen.

  • Es ist noch immer nicht erklärt, warum die Übersterblichkeit im Jahr 2021 sank und im Jahr 2022 wieder zunahm.
  • Zur Frage, warum die Zahl der Verstorbenen im Jahr 2023 nicht viel stärker sank, könnte das BAG Hypothesen aufstellen, um sie dann wissenschaftlich überprüfen zu lassen.
23 BFS Todesfälle 100000 Grafik
Altersstandardisierte Todesfälle pro 100’000 Einwohner. Nach der Corona-Übersterblichkeit sollten die Todesfälle sinken.

Eine unerwartet grosse Zahl der Verstorbenen ist der verlässlichste Indikator, um zu beurteilen, wie gravierend besondere Ereignisse waren. Im Jahr 2023 starben mehr Menschen als erwartet, aber die «besonderen Ereignisse» sind unbekannt.

  • Behörden und Medien interessieren sich nicht dafür, warum die Sterblichkeit im Jahr 2023 so gross war, ohne dass ein offensichtlicher Grund vorliegt.
  • Die Behörden wollen nicht erklären, warum die OECD mit den Zahlen aus der Schweiz zu anderen Schlüssen kommt als das Schweizer Bundesamt für Statistik. 
  • Statt transparent darzustellen, wie die komplexen Berechnungen der statistisch zu erwartenden Todesfälle zustande kommen, lassen die Bundesämter viele Fragen offen.

Das zementiert Meinungsblasen, sät Misstrauen und lässt Spekulationen zu. 

_______________________
Frühere Informationen zur Übersterblichkeit:

Infosperber vom 1.9.2022:
«Covid-Übersterblichkeit: fast 20-fache Unterschiede»
Infosperber vom 7.2.2023: 
«Die Übersterblichkeit geht nicht allein auf das Virus zurück»
Infosperber vom 23.5.2023:
«Zahlen zur Corona-Übersterblichkeit lassen sich manipulieren»
Infosperber vom 3.7.2023:
«Wichtige Studie zur Covid-Sterblichkeit war ‹unplausibel›»


[i] BFS Aktuell Demos 2/2023: «Das grösste Risiko für eine erhöhte Sterblichkeit wiesen Personen ab 80 Jahren auf, wohingegen Personen unter 65 Jahren kaum von diesem Risiko betroffen waren.»


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
_____________________
Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Zum Infosperber-Dossier:

Coronavirus_1

Coronavirus: Information statt Panik

Covid-19 fordert Behörden und Medien heraus. Infosperber filtert Wichtiges heraus.

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12 Meinungen

  • am 4.04.2024 um 12:01 Uhr
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    Danke, Urs Gasche.
    «… Das zementiert Meinungsblasen, sät Misstrauen und lässt Spekulationen zu. »
    Ja, leider, genau so ist es.
    Auch die dutzende von Millionen kostenden Nationalfonds-Projekte waren und sind nicht darauf ausgelegt zu prüfen, wie nützlich und sinnvoll die Impfungen waren, indem darin zwischen Geimpften und Ungeimpften unterschieden wird.

  • am 4.04.2024 um 15:02 Uhr
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    Sind da jetzt auch die Sterbefälle dabei, wo Menschen wenig Glück in ihrem Leben hatten, und da dann Geist und Seele den Leib nicht mehr richtig zusammenhalten konnten, so für eine Weile, ab da wo’s losging?
    Und wenn ja, wie wurde das wissenschaftlich begründet? Neulich habe ich gelesen, dass Traumata auf mehrere Generationen weitervererbt werden können; das kann man wohl inzwischen an den Genen ablesen. Da hilft nur Genreparatur oder wie vor 200 Jahren noch oft anzutreffen: Gesundbeten und das Wirken von Heilern. Oft ist das gar nicht so teuer.

    Der Umgang mit Statistik ist sehr schwer. Und man möchte so gern das richtige und vollständige Zahlenmaterial haben, wo eine eindeutige Aussage mit begründet werden kann. Während dessen schaut das «Gesundheitswesen» von oben zu und denkt sich, ist da noch was zu retten?

  • am 4.04.2024 um 16:38 Uhr
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    dieses System mit Erwartung und Übersterblichkeit gewährt offensichtlich viel Spielraum für Manipulation. Während der Impfkampagne wurden die Zahlen aufgeblasen und laut verkündet, jetzt werden sie möglichst klein und leise gehalten. Viel Aussagekräftiger wäre doch die Anzahl Verstorbene pro 100 Einwohner, aufgeschlüsselt nach Altersgruppen. Die jetzige Übersterblichkeit findet, falls man den Off Stream Medienkanälen glauben schenkt, vorallem bei jüngeren Menschen unter 60 Jahren statt.

  • am 4.04.2024 um 16:55 Uhr
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    Gemäss «zementierter Meinungsblase» ist für alles, was man nicht abklären kann oder will, die «menschengemachte Klimaerwärmung» die Ursache. Das sät bei mir das Misstrauen.

  • am 4.04.2024 um 17:04 Uhr
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    Fakt 1) im Jahr 2020 war die altersstandardisierte Sterblichkeit nur in der Altersklasse der über 75-jährigen erhöht.

    Fakt 2) Das Impf- und Boosterjahr 2021 war – aus welchem Grund auch immer – für die unter 65-jährigen sogar gefährlicher als die Jahre davor und danach.

    Fakt 3) Die Übersterblichkeit im 2020 kompensierte zum Teil die sehr niedrige Sterblichkeit von 2018-2019 – da «fehlten» mindestens 2’000 Todesfälle.

    Fakt 4) 2015 sind 2’500 Personen mehr gestorben als erwartet und dafür sind 2016 rund 1’500 weniger gestorben. Solch eine Kompensation war immer normal in der Vergangenheit und blieb erst 2021ff aus.

    Warum gab es im Impf- und Boosterjahr 2021 keine Kompensation (Untersterblichkeit von mind. 4000-5000 Todesfällen (aus 2020), bei einer Impfwirksamkeit von 90-97% gegen Covid-Todesfälle??

    Warum gab es im Hitze- und Boostersommer 2022 wieder eine riesige Übersterblichkeit statt einer Kompensation?

    Und: Welchen Einfluss hatten die nicht-medizinischen Corona-Massnahmen?

  • am 4.04.2024 um 22:03 Uhr
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    Es gibt einige ausgewiesene Experten die davon ausgehen dass die momentane Übersterblichkeit, vor allem in Ländern mit hohen Impfquoten immer noch erkennbar, direkt auf verharmloste gefährliche Nebenwirkungen der mrna Spritzen zurückzuführen sind. Diese Spezialisten werden von den Medien seit Beginn der mrna Kampagnen als Verschwörungsthoretiker bezeichnet. Ihre Expertise grösstenteils ignoriert, teilweise lächerlich gemacht. Da sich Beweise für die Richtigkeit ihrer Prophezeiungen mehren bin ich gespannt wie lange es noch dauern wird, bis es für Politik und Medien unabwendbar wird sich auch mit ihren Erfahrungen zu befassen, bzw. zuzugeben, dass man die falschen Personen diffamiert hat.

  • am 5.04.2024 um 01:28 Uhr
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    Im 2023 sind exakt so viele Menschen gestorben, wie es gem. altersstandardisierter Sterberate zu erwarten war – wenn es davor nicht eine Übersterblichkeit gegeben hätte. Unter den Corona-Toten gab es «vorgezogene» Todesfälle, die ohne Corona vielleicht noch 1-2 Jahre länger «gelebt» hätten. Aber es gab keine Übersterblichkeit bei den unter 75-jährigen, also keine zusätzlichen, weit vorgezogenen Todesfälle von vorhin Gesunden. Von KW 1-40 gab es im Jahr 2020 keine Übersterblichkeit – die erhöhte Sterblichkeit der ersten Welle wurde komplett kompensiert.

    Was also hat die Menschen dermassen geschwächt, dass sie ab der «zweiten Welle» und von 2021 bis 2023 wie Fliegen gestorben sind, so dass die Übersterblichkeitsphasen nicht mit Mindersterblichkeitsphasen kompensiert werden konnten? Die «Impfung»? Oder Faktoren wie Angst (Psychoneuroimmunologie), Desozialisation (Social Distancing, Zertifikatspflicht), Licht- und Sauerstoffmangel («Bleiben Sie zu Hause», «Tragen Sie Maske»), etc.?

  • am 5.04.2024 um 10:07 Uhr
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    Diese Berechnungen der erwarteten Verstorbenen auf der Basis von langjährigen Zahlen sind für «normale» Jahre geeignet, aber für Jahre und Folgejahre einer Pandemie kompletter Nonsense. Natürlich muss man die Übersterblichkeit des Jahres 2020 im Folgejahr berücksichtigen! Die im Schnitt 87-jährigen Verstorbenen sind logischerweise im 2021 nicht mehr in der Population vorhanden. Trotz Impfung sind im 2021 etwa 10’000 Menschen zu viel verstorben als zu erwarten gewesen ist. Dasselbe nochmals im 2022! Entweder war die Impfung komplett wirkungslos oder die Menschen sind an den Folgen der Covidmassnahmen verstorben (u.a. vernachlässigte Diagnose von Herzkreislauf-, Schlaganfall- und Krebspatienten infolge Lockdown und totale Fokussierung auf Covid). Ist es nicht Aufgabe eines Bundesamtes für Gesundheit, diese Ursachen aufzuklären. Keine Antworten sind einfach nur schäbig.

  • am 5.04.2024 um 13:03 Uhr
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    Die Erklärung ist einfach: es ist eben nicht «nach Corona», sondern es gab 2022 und auch 2023 so viele Corona-Infektionen wie nie zuvor. Man sieht das in den Abwasserdaten, die Übersterblichkeit läuft genau parallel zu den Infektionswellen. Man soll hier offenbar keine Links mehr einfügen, aber auf Swiss Policy Reserch gibt es einen guten Bericht mit Grafiken dazu. Omikron ist zwar milder als die Varianten von 2020 aber gerade für Senioren keineswegs harmlos. Selbst bei jüngeren Altersgruppen erklären sich die gestiegenen Krankheitstage durch die Omikron-Wellen (mehrere pro Jahr). Und die Impfungen von 2021 wirkten 2022 und 2023 gegen Omikron fast gar nicht mehr.

  • am 6.04.2024 um 01:16 Uhr
    Permalink

    @Drexler: Der SWPRS-Artikels hat grosse Schwächen, u.a.:

    1) Nimmt nur statistische, aber keine medizinische Sichtweise ein: Demente Leute wurden z.B. in zweiter Welle über viele Wochen isoliert, der Gesundheitszustand wurde dadurch rapid schlechter (medizinisches Allgemeinwissen), die Toten wurden dann – teils sogar mit negativem PCR-Testergebnis – als Covid-Tote deklariert. Kenne auch eine «Covid-Tote», welche ohne Covid-Symptome an Bauchspeicheldrüsenkrebs (alleine isoliert) verstorben ist. Etc

    2) Diverse Übersterblichkeitswellen laufen auch parallel zu Impf- und Boosterkampagnen.

    3) Warum hört die Übersterblichkeit nicht auf, bzw. warum gibt es keine kompensatorische Mindersterblichkeit wie z.B. 2016? Von was sind die Menschen dermassen geschwächt? Es sterben nun mal keine Menschen ohne Vorerkrankung an Covid.

    4) Warum gab es dann eine Zertifikatspflicht, wenn die Impfung bei Delta- und Omikron-Variante praktisch nicht mehr von Ansteckung und Weitergabe geschützt hat?

    5) etc.

    • am 6.04.2024 um 12:53 Uhr
      Permalink

      @Stäger. Also ich fand den Artikel und vor allem die Abwasserdaten ehrlich gesagt ziemlich überzeugend. Die Parallelität der Wellen ist wirklich frappierend. Zu Ihren Punkten würde ich folgendes sagen, bin aber natürlich keine Experte:

      1) Die Abwasserdaten sind wohl völlig unabhängig von der PCR-Testerei und auch viel zuverlässiger. Natürlich sterben an Covid vor allem Vorerkrankte, aber das trifft auf die meisten Senioren zu.

      2) 2022 und 2023 gab es keine Impfkampagnen mehr. Auch davor sah man in asiatischen Ländern ohne Covid, dass die Übersterblichkeit erst mit Covid einsetzte, nicht mit den Impfungen.

      3) 2015/16 gab es wohl nur eine grosse Grippewelle und danach Untersterblichkeit. Seit 2022 hatten wir aber etwa 10 Omikronwellen nacheinander! Man sieht das in den Abwasserdaten. Absolut verrückt.

      4) Die Impfung hat meines Wissens eigentlich nur gegen schwere Krankheit geschützt und auch das nur vorübergehend. Die Zertifikate waren meines Erachtens ein ziemlicher Unsinn.

      • am 7.04.2024 um 03:13 Uhr
        Permalink

        @Drexler: Da wir nicht in einer Expertokratie leben, schätze ich es sehr, dass Sie selber denken dürfen und es auch als Nicht-Experte tun. Ja, SWPRS hat erneut gute Arbeit geleistet, aber jede Sichtweise ist perspektivisch und kann/sollte ergänzt und kritisiert werden.

        Auch Influenza- oder RSV-Wellen laufen teilweise parallel zur Übersterblichkeit, auch die Hitzeperiode im Sommer 2022 – und eben auch den Impfkampagnen (insb. bis Sommer 2022). Mitentscheidend bleiben medizinische Fragen: Warum sind die Menschen so geschwächt, dass Sie im Zusammenhang mit Hitze, Impfung, Influenza oder SARS-CoV-2 sterben? Warum werden diese in der Todesursachenstatistik plötzlich nicht mehr mit der Hauptursache gelistet, sondern mit der Nebendiagnose «Covid-19» (theoretisch banal ICD-Code J18.9 Pneumonie, verläuft ohne Vorerkrankung fast nie tödlich)? Warum wurde immer wieder «in die Welle hineingeimpft»? Warum war das Virus bis zur Impfung saisonal und erst danach so «wellig»? Etc.

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