Corona Update tachles

Den Fokus auf Intensivstationen und Todesfälle richten und erst in dritter Linie auf die Fallzahlen © tachles

Medien fokussieren auf Corona-Positive statt auf Schwerkranke

Urs P. Gasche /  Seit die Zahlen der Intensivbehandelten und der Verstorbenen fallen, erscheinen sie nicht mehr zuvorderst in den Schlagzeilen.

Mit steigenden Kurven informierten grosse Medien während Monaten über die Entwicklung der Todeszahlen. Auch drohende Engpässe in Spitälern beherrschten die Schlagzeilen. Seit die entsprechenden Kurven stark nach unten zeigen, werden sie viel seltener abgebildet. Viele Medien lenken die Aufmerksamkeit vielmehr auf die Zahlen der positiv Getesteten. 

Begründet wird dieses Starren auf die Fallzahlen seit Wochen damit, neue Virusvarianten könnten sich plötzlich sehr rasch verbreiten und zu schweren Fällen führen, so dass dann doch eine Überlastung der Spitäler drohe. Das Beibehalten strenger Massnahmen wird mit einer hypothetischen Bedrohung begründet, die natürlich tatsächlich eintreffen könnte. Doch wie gross ist die Wahrscheinlichkeit?

So informierten die Tagesschauen von ARD und ZDF in den letzten beiden Wochen mehrere Male einzig über wiederum leicht gestiegene «Fallzahlen», ohne gleichzeitig die stark fallenden Kurven der Patienten auf Intensivstationen und der Verstorbenen zu zeigen. 

210311 TS SRF 2 Grafiken
Grafiken in der Tagesschau

Die SRF-Tagesschau meldete am 11. März eine wieder leicht steigende Zahl der «Infizierten» («11% mehr als in der Vorwoche») und erwähnte 28 neue Todesfälle, ohne zu sagen, ob diese sich auf einen Tag oder eine Woche beziehen. Und ohne über deren seit langem fallende Tendenz zu informieren. Wer kann die nackte Zahl von 28 ohne Kenntnis der Entwicklung und des Zeitraums einordnen? (SRF-Grafiken links)

***

In Deutschland sollte die Zahl der «Fälle» Mitte Februar auf unter 35 pro Woche und pro 100’000 Einwohner fallen, jetzt noch auf 50 bis 100, um Lockerungen von Massnahmen zu erlauben. In der Schweiz werden die Fallzahlen im Zeitraum von zwei Wochen herangezogen. Es sollen innerhalb von 14 Tagen höchstens 164 pro 100’000 Einwohner positiv getestet werden. Unberücksichtigt bleibt dabei die steigende oder sinkende Zahl der durchgeführten Tests.

Zudem sollen höchstens fünf Prozent der Getesteten positiv sein. Die ist aus zwei Gründen ein fragwürdiger Wert: Erstens werden bei den Schnelltests ausschliesslich die positiven Resultate gemeldet. Das Verhältnis der positiven zu den negativen Resultaten ist gar nicht bekannt. Zweitens werden positive Resultate von Schnelltests (Vorselektion) mit einem nachfolgenden PCR-Test abgesichert, der dann meistens ebenfalls positiv ausfällt.

Bei diesen beiden Zielwerten Fallzahlen und Positivraten sind die Kriterien gegenwärtig nicht erfüllt.

Einzig auf den Intensivstationen wird der gesetzte Zielwert von höchstens 250 Patienten bereits unterschritten.

«Erneut steigende Fallzahlen schränken den Spielraum des Bundesrats ein», titelte der Tages-Anzeiger am 12. März, ohne gleichzeitig die sinkenden Zahlen der Intensivbehandelten und der Todesfälle zu erwähnen. Während der letzten 30 Tagen informierten die NZZ und der Tages-Anzeiger rund doppelt so häufig über Fallzahlen als über Intensivstationen und Todesfälle zusammen.

Überlastung der Spitäler und Todesfälle

Für Corona-Massnahmen war es von Anfang an ein entscheidendes Kriterium, ob Spitäler an ihre Kapazitätsgrenzen kommen und deshalb nicht dringende Operationen wegen Corona verschieben müssen. Zudem sollten vorzeitige Todesfälle «an oder mit Corona», zu denen es mehrheitlich in Alters- und Pflegeheimen kam, möglichst vermieden werden.

Die überwältigende Mehrheit aller Virusträger – positiv getestete und nicht getestete (Dunkelziffer) – wird nicht oder nur leicht krank. Diese «Infizierten» werden für die öffentliche Gesundheit nur dann zum Problem, wenn sie gefährdete Personen anstecken und diese deswegen an Covid-19 schwer erkranken oder sogar sterben.

Deshalb sollten die wichtigsten Kriterien für Massnahmen die Auslastung der Intensivstationen und die Entwicklung der Todesfälle sein. Nach Angaben von Professor Nicolas Müller, Infektiologe am Universitätsspital Zürich, vergehen «nach dem Auftreten der ersten Krankheitssymptome häufig zwischen 8 und 12 Tage», bis schwer Erkrankte in ein Spital eingeliefert werden. Die Spitaleinlieferungen hinken also höchstens 14 Tage hinter der Statistik der «Fälle» hinterher. Selbst wenn man diesen Zeitunterschied berücksichtigt, verlaufen die schweren Erkrankungen aber nicht parallel zur Zahl der «Fälle».

Die Kurzformel «mehr Fälle = entsprechend linear mehr Kranke auf Intensivstationen und mehr Todesfälle» trifft also nicht zu. Infosperber hat das einseitige Starren auf die Fallzahlen schon mehrmals kritisiert. Viele positiv Getestete sind heute Jüngere. Und diese stecken gefährdete Betagte weniger häufig an, u.a. weil die Schutzmassnahmen in Alters- und Pflegeheimen seit der ersten Welle stark verbessert wurden.

Im Folgenden die offiziellen Zahlen, wieviele Patientinnen und Patienten seit Ausbruch der zweiten Welle wegen oder mit Corona in ein Spital eingeliefert wurden, auf eine Intensivstation verlegt und wieviele gestorben sind.

Wöchentliche Spitaleintritte von positiv Getesteten

210317 Todesfälle : 100T BAG Kopie
Wöchentliche Spitaleintritte von Patientinnen und Patienten, die auf Corona positiv getestet wurden. Die letzte Woche mit 226 Hospitalisationen betrifft die Zeit vom 1. bis 7. März 2021.

Entwicklung der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen

Wegen besserer Behandlungen muss heute zudem ein kleinerer Teil der hospitalisierten Corona-Patienten auf eine Intensivstation verlegt werden als während der ersten Welle. Das spiegelt sich in der folgenden Statistik:

210310 Intensivstationen
Die Zahl der Sars-Cov-2-positiven Patienten und Patientinnen auf Intensivstationen ging seit vier Monaten um 65 Prozent zurück.

Zahl der «an oder mit Corona» Gestorbenen auf ein tiefes Niveau gesunken

Die folgende Grafik des BAG zeigt die Entwicklung der Patientinnen und Patienten, die an oder mit Corona pro 100’000 Einwohner gestorben sind. Die blauen senkrechten Linien zeigen die Todesfälle pro Tag. Die dunkelblaue Linie bildet den Tagesdurchschnitt der jeweils letzten 7 Tage ab.

210311_Todesfälle.BAG
Zahl der Patientinnen und Patienten, die an oder mit Corona pro 100’000 Einwohner gestorben sind.

Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine.

Zum Infosperber-Dossier:

Coronavirus_1

Coronavirus: Information statt Panik

Covid-19 fordert Behörden und Medien heraus. Infosperber filtert Wichtiges heraus.

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29 Meinungen

  • am 14.03.2021 um 11:15 Uhr
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    Was ich auch schlimm finde, dass nicht über die «Geheilten» geschrieben wird. Die Impfungen sind ja schon länger (mindestens 6 Wochen) verfügbar. Trotzdem spricht man noch nicht von den Immunisierten. Über die 1000 neuen «Krankheitsfälle pro Tag», wird man aber unaufhörlich zugedeckt in den Medien.
    Auch die Pressekonferenzen des BR bestehen zu 90% aus Corona-News.
    Ständige «Mutationen» die man auch nach Dörfern oder Familien benennen könnte, (nur damit der Ursprung ganz sicher und ganz genau feststeht) statt Ländernamen, ermöglichen den Versicherungen, gaanz viele «Selbstbehalte» an Kunden weiterzugeben,während die Impfungen IMMER hinterherhinken werden. da eine
    «Mutierte Variante» ja auch erstmal ins Labor muss, bevor man die «Lösung dagegen» entwickeln kann.
    Von Patientendaten, die an Versicherer, Ärzte und Pharmaproduzenten weitergereicht werden, mal ganz zu schweigen.
    Ich würde die Qualität eines Arztes auch gerne an den Fällen, wo eine Besserung des Gesundheitszustandes seiner Patienten gemessen wird, beurteilen können. Eine Endlosschleife von Untersuchungen ist doch auch keine Lösung. Jedenfalls nicht für die Patienten. Das ist nur eine zusätzliche Belastung für Sie
    Das wäre doch mal eine wertvolle App.(wenn die Zahlen stimmen) Die Technik dafür ist ja schon seit Erfindung des Patientendossiers da. Und es sind die Versicherungen, die eine Behandlung gutheissen, oder eben nicht.

  • am 14.03.2021 um 11:17 Uhr
    Permalink

    Einem Anstieg der Fallzahlen folgt einer der Hospitalisationen. Ob der Zusammenhang streng linear ist spielt keine Rolle.

  • am 14.03.2021 um 11:29 Uhr
    Permalink

    Das RKI meldet am 13.03.2021 für Deutschland (Quelle Wikipedia & RKI) :

    – 2.545.781 Menschen sind nachweislich mit COVID-19 infiziert.
    – 127.100 Menschen sind nachweislich an COVID-19 erkrankt.
    – 2.765 COVID-19-Patienten werden intensivmedizinisch behandelt.
    – 1´577 COVID-19-Patienten werden beatmet.
    – 73.301 Menschen sind in Deutschland an oder mit COVID-19 gestorben.
    – 2´352´600 Menschen sind nachweislich wieder gesund.

    Noch Fragen, wird in CH nicht anders sein? Infizierte als Basis für politische Entscheidungen zu nehmen, ist dumm, denn seit März 2020 ist wissenschaftlich belegt, dass allenfalls 15 % der Infizierten an COVID-19 erkranken, der Rest merkt´s nicht mal!

  • Portrait_Josef_Hunkeler
    am 14.03.2021 um 11:35 Uhr
    Permalink

    Seit 4 Wochen liegt auch die durchschnittliche Todesfallzahl des BFS unter dem «erwarteten» Mittelwert, bzw. seit 2 Wochen sogar stark unter der «erwarteten Untergrenze».
    Diese «Unersterblichkeit» zeigt zweifellos eine positive Entwicklung in der Covid-Saga und steht im Widerspruch zu den manipulierbaren Zahlen der Teststatistik..

    https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/gesundheit/gesundheitszustand/sterblichkeit-todesursachen.html

  • am 14.03.2021 um 12:02 Uhr
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    Ich habe mich auch schon gewundert, wieso dass die Infektionen pro Tag übers Wochenende zusammenaddiert werden und dann am Montag, wenn möglich noch auf die Titelseite geklatscht werden. Das ist für mich eine klassische Manipulation, denn die meisten Leser schauen sich die Zahl an und denken es sei die Anzahl Infizierte pro Tag. Eine solche Berichterstattung ist einfach nur traurig.

  • am 14.03.2021 um 13:12 Uhr
    Permalink

    Ich hab da mal eine Frage: SRF-Todeszahlen sind laut Grafik 28 (was von Herzen zu bedauern ist). Laut Grafik SRF (Diagramm) und aktueller Excel Tabelle BAG sehe ich weit und breit keine Zahl, die annähernd zu 28 passt. Laut BAG sind aktuell am 11.3.2021 3 (sprich DREI) Personen an Covid verstorben. So ist es auch auf der Grafik im SRF abgebildet. Es kann ja sein, dass diese Liste noch nicht aktualisiert worden ist….aber woher kann dann SRF wissen, dass es 28 sind?!
    Nun, vielleicht bin ich als Normalbürger nicht fähig, die BAG Excel Liste zu interpretieren…wer weiss das schon? In der Ganzen Woche 10 sind nie, ich wiederhole, nie mehr als 10 Personen (max.) an einem Tag verstorben. Oder sehe ich das falsch? Zudem waren, laut BAG, 97% der Verstorbenen mit Vorerkrankungen konfrontiert gewesen.
    Ich wäre froh, wenn man mich hier aufklären könnte, damit ich dies neue Statistik-Politik verstehe…oder eben nicht verstehe….

  • am 14.03.2021 um 13:32 Uhr
    Permalink

    Meines Wissens hat die WHO die Regeln für den PCR Test dahin geändert, dass nur noch bis höchstens 35 Zyklen vervielfältigt werden soll. In der Schweiz lag der Durchschnitt vor Wochen bei 38, der Höchstwert bei über 40 Zyklen. Das BAG weiss von nichts. Jedes Labor entscheidet nach eigenem Gutdünken! Die USA scheinen sich an die neue WHO-Regel zu halten, die Zahl der positiven Tests geht zurück. (Ja, wenn wir den Baiden nicht hätten…)
    Hat sich in der Schweiz etwas geändert? Wann stellt Infosperber endlich die entscheidende Frage zum PCR-Test?

  • am 14.03.2021 um 14:55 Uhr
    Permalink

    Sehr informativ ! Danke ! ABER schwierigst nachvollziehbare Wechsel zwischen schweizer und deutscher Situation – wodurch das Mit-Denken sehr erschwert wird.

    Aus Texten und Grafiken komme ich -bezüglich Corona- zu den Rück-Schlüssen:

    1.Die Spital-Eintritte nahmen ab etwa Mitte November ab, also ist das tatsächliche Infektions-Maximum (bei 8-15 Tagen Zeit-Verzug ab Infektion) etwa auf den Anfang November zu verorten wäre.
    2. Eine weitere Rückwärts-Orientierung bietet das Maximum an TodesFällen dessen ursächliche Corona-Infektion schätzungsweise 30 Tage zurückliegt,woraus sich ableiten lässt, dass
    Corona etwa am 5.9. begann, aus dem Ruder zu laufen
    Von etwa 10.10 bis etwa 25.11. auf fast gleichbleiben starrem Maximum Tote generierte
    und dass erst ab Ende November die «Massnahmen» zu wirken begannen-

    Ab etwa 10. Februar pegelte sich Corona wieder auf ein gleichbleibend niedriges Niveau ein. Was mich vermuten lässt, dass es ab etwa Mitte Februar (fast) nur noch «im Zusammenhang mit» Corona Gestorbene gibt.

    Diese Kommentierung gab ich
    —aus beruflicher Erfahrung im Analysieren und Beheben von Ereignissen, die Dauer-Schaden verursachen können —
    in der Hoffnung, dass eine derartige Analyse FachLeuten anderer Disziplinen «im Zusammenhang mit Corona» Nutzen bringt.

    Freundliche Grüsse – und alles Gute !
    Wolfgang Gerlach, Ingenieur

    Anhang, der von der Redaktion gelöscht werden könnte:
    Meine homepage: freundeskreis-alternfroh.de.tl

  • am 14.03.2021 um 15:26 Uhr
    Permalink

    Das sind Informationen die uns von den MSM vorenthalten werden um die Angst und Panik der Bevölkerung hoch zu halten.
    Danke für diesen und viele andere Berichte. Medien wie Infospreber braucht es dringend mehr.

  • am 14.03.2021 um 16:12 Uhr
    Permalink

    Pos.Tests entsprechen nicht obligat den Infizierten und schon gar nicht den Covid-Kranken.
    PCR-Tests zeigen Corona-Genom an, auch bei neutralisierten oder anderweitig nicht mehr vermehrungsfähigen Viren oder bei geringer d.h. nicht relevanter Anzahl. Interessant aber unwichtig.

  • am 14.03.2021 um 16:44 Uhr
    Permalink

    ich bin auch der ansicht, dass es vor allem darum gehen muss, schwere krankheitsverläufe und todesfälle zu verhindern. Das der bundesrat nach bestem wissen und gewissen umgesetzt.
    ich bin selber 62 und finde die jüngeren menschen haben bisher sehr viel rücksicht genommen obwohl sie nicht zu direkten risikogruppe gehören. Warum kann man zum beispiel gewisse kulturelle und sportliche anlässe nicht mit einer alterbeschränkung durchführen, z.b. eintritt nur bis 40 oder 50 ?
    Wer jünger ist und zu einer risikogruppe gehört hat selber genug verstand um sich zu schützen.
    Ich bin ein überzeugter anhänger unseres politischen systems. Aber in dieser krise hat sich gezeigt, dass all die gesetzlich vorgesehenen verfahren, kommissionen, einsprachefristen, referendumsfristen und ausstehenden studien in so einer notsituation völlig unangemessen sind.
    Unser system ist ein «schönwettersystem» Wenn das haus brennt wird wohl niemand auf die idee kommen, zuerst noch die umweltverträglichkeit des abfliessenden löschwasser überprüfen zu lassen.
    ich will mich nicht bei den ewigen motzern und besserwissern einreihen, aber wir sollten unsere notfallszenarien ändern.
    Und … je länger diese seuche dauert desto mehr mutationen wird es geben, wir sollten das nicht um jeden preis zu stark bremsen, sondern vor allem den gesundheitlichen und gesellschaftlichen schaden möglichst minimieren. Oder liege ich da völlig falsch ?

  • am 14.03.2021 um 17:43 Uhr
    Permalink

    Man stelle sich die Verlaufszahlen vor, wenn man schon vor einem Jahr eine Kampagne gestartet hätte, die auf die Überwachung/Test des Immunsystems und auf seine maximale Stärkung, u.a.mit einer VitaminD-Prophylaxe, gezielt hätte.

  • am 14.03.2021 um 23:13 Uhr
    Permalink

    Das liest sich ja wie eine Verschwörungstheorie die sich bewahrheitet hat.

  • am 15.03.2021 um 07:00 Uhr
    Permalink

    Das ist leider ja nun wirklich nichts Neues. Es werden immer die Zahlen in den Vordergrund gestellt, welche noch einen Rest am Paniknarrativ aufrecht erhalten können. Aber das scheint ja niemanden zu interessieren. Grundsätzlich bin ich bei Ihnen, Herr Gasche, dass primär auf die Spitäler und auf die Todesfälle geschaut werden soll. Aber solange bei den Todesfällen weiterhin auch Personen mitberücksichtigt sind, die nachweislich nicht am Corona-Virus verstorben sind (2 jüngere Personen, wo im Dezember dies klar kommuniziert wurde, sind IMMER NOCH IN DER STATISTIK drin) und auch Personen, welche wegen anderen Krankheiten ins Spital kommen und dort einfach zufällig positiv getestet werden, ist dies nicht aussagekräftig. Aber je länger je mehr führen wir hier einen Kampf gegen Windmühlen…

  • am 15.03.2021 um 11:21 Uhr
    Permalink

    Bei der ganzen Kritik an den Informationen blendet der Infosperber und insbesondere Urs P. Gasche die Problematik «Long Covid» gänzlich aus. Die durch diese verzögerte Heilung, vor allem auch bei Jungen, entstehenden Kosten (Therapie, Arbeitsausfall usw.) müssten meiner Meinung nach bei einer Beurteilung der Covid-Situation auch berücksichtigt werden.

    • Favorit Daumen X
      am 15.03.2021 um 12:27 Uhr
      Permalink

      Wie häufig welche Langzeitfolgen von Covid auftreten, muss in der Tat sorgfältig verfolgt werden. Das geschieht leider erst in Ansätzen. Auf die Statistik von Puhan und anderen werden wir auf Infosperber noch eingehen. Jedenfalls können Behörden und Medien vorläufig keine regelmässigen Statistiken über die Entwicklung von Langzeitfolgen veröffentlichen.

  • am 15.03.2021 um 12:31 Uhr
    Permalink

    Diese sauber dargestellte Faktenlage liegt sowohl der Taskforce, dem BAG und dem Bundesrat seit längerer Zeit vor. Die grosse Frage ist: wer bringt die Regierung dazu, diese harten Fakten zur Kenntnis zu nehmen und entsprechend zu handeln? Was der Öffentlichkeit noch fehlt, ist eine Schadensbilanz dieser Corona-Massnahmen, umfassend psychologische, medizinische und ökonomische Daten. Mit dieser regelmässig publizierten Bilanz könnten die Medien den nötigen politischen Druck aufbauen um die Verhältnisse wieder ins Lot zu bringen.

  • am 15.03.2021 um 13:32 Uhr
    Permalink

    «Cacher la merde au chat», so sagt man das in Frankreich, wenn man einfach mit x Zahlen jeden Tag eingedeckt wird, nichts ist vergleichbar ohne wissenschaftliche Neugier, immer neue Zahlenwerte kommen ins Spiel, Deutschland, Frankreich, Italien, USA, Mexiko, Holland, alle erfassen ihre Zahlen nach ihren Ideen und niemand kann das noch ernsthaft beurteilen oder gar vergleichen. – Masken sind nicht hilfreich, Masken sind wichtig und in einigen Ländern geht es nur mit FFP 2 Masken, ( die meist lausig getragen werden). So wurde es uns verkauft! Schnelltests sind nicht für die Schweiz, denn gemäss der Verantwortlichen Person kann man nicht sagen, ob alle erfasst werden, wie wenn das das Ziel wäre! Es geht doch mehr zu erfassen als ohne Tests, oder liege ich da wieder falsch. So werden wir mit «Informationen» zugemüllt und verstehen am Ende des Tages die Welt nicht mehr. So ist es nicht verwunderlich, wenn die sinkenden Zahlen in Spitälern und bei Intensivbetten nicht erwähnt werden, das wäre ja ein positives Zeichen und das wäre damit auch kontraproduktiv für die Verantwortlichen, die uns doch vor der 3. und 4. und allen folgenden Wellen schützen müssen.
    All das führt dazu, dass es immer mehr Leute gibt, die dem Staat nicht mehr glauben und ihre eigenen Parties organisieren, so gesehen in den letzten Märztagen an diversen Orten. Als verantwortlicher Bürger kommt man sich dabei etwas dumm vor, man verzichtet auf Ausflüge an Sonntagen, bleibt zuhause oder wandert auf einsamen Wegen.

  • am 15.03.2021 um 15:43 Uhr
    Permalink

    Ist auch etwas Auffälliges an den +/- 1100 Fällen pro Tag, die wir mit unglaublicher Regelmässigkeit serviert bekommen, und das schon seit Wochen, wenn nicht Monaten? Dass ein Virus sich so stur an einer Vermehrungsgrenze entlang bewegt, ist erstaunlich, um nicht zu sagen Unglaub/lich/würdig.
    (konnte mich nicht entscheiden).

  • am 15.03.2021 um 19:05 Uhr
    Permalink

    Schon lange nicht mehr Infosperber gelesen. Nun stelle ich fest, dass die Covid up dates vor allem in Richtung Skepsis und Zweifel gehen. Was wird damit bezweckt? Die BAG Strategie hinterfragen, weil sie zuviele Tote in Rechnung stellt, die gar nicht durch das C-Virus gestorben sind. Oder die Viologen, die keine Ahnung von Messungen und Statistik haben? Können Sie mir das erklären, Herr Gasche? Woher beziehen sie Ihre Kenntnisse über Pandemien? Haben Sie zwischenzeitlicheine eine Zusatzausbildung in Public Health absolviert? Soll man das Ganze einfach laufen lassen, damit der Kapitalismus nicht weiter gestört wird. Oder was ist Ihre Intention? Bitte klären Sie mich auf, was nach Ihrer Meinung besser und stringenter ist. Danke.

    • Favorit Daumen X
      am 16.03.2021 um 09:33 Uhr
      Permalink

      Gerne gebe ich Ihnen eine kurze Antwort: Es sollte u.a. Aufgabe der Medien sein, Aussagen, Angaben und Entscheide von Behörden kritisch zu überprüfen. Heute werden die meisten offiziellen Angaben durch PR-Spezialisten gefiltert. Falls eine Kritik sachlich nicht stimmt, gibt es die Möglichkeit der Gegendarstellung des Verlangens nach Berichtigung. Sie als Lesender können Fakten und Tatsachendarstellungen auf Infosperber in Kommentaren korrigieren oder ergänzen. – Ich persönlich beschäftige mich schon seit langem immer wieder mit Fragen der Public Health und der Epidemiologie. Zudem vertrat ich acht Jahre lang PatientInnen und Prämienzahlende in der Eidgenössischen Arzneimittelkommission.

  • am 16.03.2021 um 08:12 Uhr
    Permalink

    @Claude Fontana: Die täglichen Daten des BAG sind eine Hochrechnung der erwarteten Daten, keine reinen Messdaten. Darum gibt es, wenn man diese Daten runterlädt auch z.B. 12.7 Tote pro Tag.
    https://www.covid19.admin.ch/de/overview?ovTime=total
    ( –> Daten als .csv)
    Das Hauptproblem sind die PCR-Tests, welche je nach Anzahl Zyklen welche im Labor gefahren werden (nicht Definiert) zu viele Falsch-Positive angeben. Daher wäre es sinnvoller die Strategie der Lockdown-Entscheidungen auf die Anzahl der Corona-Toten auszurichten, aber auch die ist nicht «sauber» weil die Spitäler bei jedem Spitaleintritt (auch bei Herzinfarkt od. Krebs usw.) einen Test machen und wenn diese Person dann stirbt und positiv war, wird sie statistisch als Corona-Toter aufgeführt.

    Aber Meiner Meinung das grösste Fragezeichen:
    Es gibt statistisch seit Corona keine Grippesterblichkeit mehr!

    Aber prinzipiell gibt es mit Corona und

  • am 16.03.2021 um 08:14 Uhr
    Permalink

    @Claude Fontana: Die täglichen Daten des BAG sind eine Hochrechnung der erwarteten Daten, keine reinen Messdaten. Darum gibt es, wenn man diese Daten runterlädt auch z.B. 12.7 Tote pro Tag.
    https://www.covid19.admin.ch/de/overview?ovTime=total
    ( –> Daten als .csv)
    Das Hauptproblem sind die PCR-Tests, welche je nach Anzahl Zyklen welche im Labor gefahren werden (nicht Definiert) zu viele Falsch-Positive angeben. Daher wäre es sinnvoller die Strategie der Lockdown-Entscheidungen auf die Anzahl der Corona-Toten auszurichten, aber auch die ist nicht „sauber“ weil die Spitäler bei jedem Spitaleintritt (auch bei Herzinfarkt od. Krebs usw.) einen Test machen und wenn diese Person dann stirbt und positiv war, wird sie statistisch als Corona-Toter aufgeführt.

    Aber Meiner Meinung das grösste Fragezeichen:
    Es gibt statistisch seit Corona keine Grippesterblichkeit mehr!

  • am 16.03.2021 um 08:26 Uhr
    Permalink

    Die Medien fokussieren völlig zu Recht auf Corona-Positive statt auf Schwerkranke und Todesfälle.

    Es ist die erste Zahl, die den Fortgang der Pandemie bestimmt. Es sollte auch für Infosperber Autoren inzwischen klar sein, dass sich das Virus nicht um Zahlenakrobatik kümmert. Mehr freie Plätze auf den Intensivstationen bedeuten nicht, dass dies so bleiben muss. Der blosse Umstand, dass auf diesen Fakt hingewiesen werden muss, dokumentiert unser Versagen im Umgang mit der Pandemie. Statt seriöser Analyse bestimmt Wunsch- und Anspruchsdenken unser Handeln. Statt sich an den wesentlich erfolgreicheren asiatischen Gesellschaften zu orientieren zelebrieren wir Einfalt und Ignoranz.

    Es ist zum Verzweifeln.

  • am 16.03.2021 um 10:52 Uhr
    Permalink

    Das irreführende Starren auf die Coronafallzahlen und den PCR Test: Das ist das eigentliche Problem, worauf Infosperber bereits mehrmals hingewiesen hat.
    Während die Problematik mit den unterschiedlichen Multiplikations- Zyklen beim PCR noch leicht verständlich war, ist diejenige mit den falschpositiven Coronazahlen (viel zu grosse Testzahlen bei viel zu kleiner Prävalenz) schwerer zu verstehen, was aber nicht heisst, dass sie nicht ebenso bedeutend ist. Es ist sogar zu befürchten, dass die Taskforce und der Bundesrat diesen Aspekt ständig weiter übersehen.
    Infosperber hat am 19.6.2020 auf dieses Problem hingewiesen und sollte es immer wieder tun.
    https://www.infosperber.ch/gesundheit/public-health/auch-ohne-neue-corona-faelle-steigen-die-fallzahlen-weiter/

  • am 16.03.2021 um 15:03 Uhr
    Permalink

    Sehr geehrter Herr Sutter,

    rein aggressive, provokante und destruktive Kritik ehrt NICHT den, der diese vorträgt!

    Aber derartige Kritik regt an, ergründen zu wollen, warum wohl jemand derart um sich beisst und kratzt?!

    Daher bitte ich Sie höflich mir mitzuteilen,
    ob/welche Tätigkeit Sie «im Zusammenhang mit Corona»
    oder anderer Art ausüben.

    Herzlichen Dank im Voraus –
    und alles Gute für Sie !

    Wolfgang Gerlach, Ingenieur

  • am 17.03.2021 um 10:58 Uhr
    Permalink

    «Erstens werden bei den Schnelltests ausschliesslich die positiven Resultate gemeldet.»

    Dies ist eine ziemliche Ungeheuerlichkeit und wird leider in den Medien viel zu wenig thematisiert. Unter diesen Bedingungen gerät die Angabe einer Positivitätsrate in die Nähe von Fake News.

    Die Positivitätsrate ist definiert als (Anzahl der positiven Tests) geteilt durch (Anzahl aller durchgeführten Tests). Wenn man es in % haben will, multipliziert man das Resultat noch mit 100. Wenn man nun die Anzahl der durchgeführten Tests bewusst nicht mehr korrekt erfasst, dann kommt das schon sehr in die Nähe einer mutwilligen Manipulation der Positivitätsrate.

    Dass man die Fallzahlen beobachten möchte, ist grundsätzlich ja verständlich, denn die Hospitalisationen kommen immer mit einigen Tagen Verspätung, die Todesfälle noch etwas später. Dass man die Rahmenbedingungen bei der Messung der «Fallzahlen» konstant halten müsste, damit diese den Epidemieverlauf abbilden können, wäre allerdings eine Erkenntnis, die man schon von Erstsemester-Studenten erwarten würde.

    P.S.: Wenn einmal Schnelltests frei verfügbar sein sollten, kann die Anzahl der durchgeführten Tests nicht mehr ermittelt werden, das ist schon klar. Dann müsste man wohl die Veröffentlichung einer sogenannten Positivitätsrate besser ganz einstellen.

  • am 17.03.2021 um 12:44 Uhr
    Permalink

    Dieser Artikel wiederholt einfach die Fehler von letzten Herbst. Herr Gasche hatte damals einen ähnlichen Artikel publiziert ( er hat mehr oder weniger gesagt die Pandemie wäre vorbei) und es war da schon klar, dass die Belegung der Intensivbetten und Todesfälle folgen. Mag sein, dass die Todesfälle weniger stark steigen wegen da schon geimpft wurde, aber sie werden folgen.

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