CORONA-UPDATE.10.11.2021

Corona Update vom 10. November 2021 © IS

Ein Viertel aller voll ausgerüsteten Intensivbetten sind leer

Urs P. Gasche /  Es werden etwas mehr positiv Getestete in ein Spital eingewiesen als vor einem Monat, aber noch sind es wenige.

Pro Tag wurden in den letzten Tagen durchschnittlich 30 positiv getestete Personen in ein Spital eingewiesen. Über 3300 Personen wurden ebenfalls pro Tag aus anderen Gründen in ein Akutspital eingeliefert.

Es wurde in den letzten Tagen mehr getestet als vor zehn Tagen, und es wurde ein leicht grösserer Anteil positiver Fälle gefunden. Doch es mussten nicht entsprechend mehr Erkrankte hospitalisiert oder sogar auf Intensivstationen verlegt werden. Siehe BAG: Epidemiologischer Verlauf.

Auf Sars-Cov-2 positiv Getestete auf Intensivstationen am 9. November 2021 (abgefragt am 10.11.2021):

Intensivst.19.11.2021
Noch keine Überlastung der Intensivstationen in Sicht

Neben den 125 Covid-Patienten wurden am Stichtag 511 Patienten aus anderen Gründen auf Intensivstationen behandelt. Das war bei den Non-Covid-Patienten eine Zunahme um ein Viertel. Wegen der Non-Covid-Patienten ging der Anteil der freien Intensivbetten trotz weniger Covid-Patienten seit einem Monat von 29 Prozent auf 24 Prozent zurück. Um für Notfälle bereit zu sein, müssen stets 10 Prozent aller Intensivbetten leer bereitstehen.

Zunahme der positiv Getesteten

Fälle 9.10.2021
Absolute Zahl der täglich positiv Getesteten

Auch wenn die Zahl der positiv Getesteten (oft missverständlich als «Angesteckte» oder «Infizierte» bezeichnet) in letzter Zeit deutlich zunahm, kann man die Lage nicht mit derjenigen vor einem Jahr vergleichen. NZZ-Redaktorin Katharina Fontana beschrieb es am 10. November so: «Die ganz grosse Mehrheit der älteren Menschen – fast 90 Prozent der über 70-Jährigen – ist inzwischen geimpft. Die nun anlaufenden Auffrischungsimpfungen dürften das ihre dazu beitragen, dass diese Bevölkerungsgruppe vor schweren Erkrankungen und Hospitalisationen mehrheitlich ausreichend geschützt ist.» Man müsse wissen, dass «90 Prozent der Personen, die seit Pandemiebeginn ‹im Zusammenhang mit Corona› verstorben sind, laut Bundesamt für Gesundheit über 70 Jahre alt waren».

Es gebe keinen Grund, nach den Daumenschrauben für Ungeimpfte zu rufen. Fontana erinnert daran, dass auch Geimpfte andere Geimpfte anstecken können. Es sei jedenfalls schwierig zu erklären, weshalb geimpfte Senioren mit hohem Blutdruck Restaurants besuchen oder Konzertreisen unternehmen könnten [ohne Masken und Abstandhalten], während gesunde ungeimpfte Junge nur mit Tests in ein Café oder einen Hörsaal eingelassen würden.

Senioren Weihnachten.1919 in Meilen.MAZ
Solche Senioren-Weihnachten wie 2019 in Meilen – ohne Abstände und Masken – sollte es diese Jahr nicht geben. Denn auch Geimpfte können ansteckend sein.

Das Ansteckungsrisiko erhöht sich, weil sich die Menschen in der kälteren Jahreszeit wieder viel häufiger in geschlossenen Räumen aufhalten. Doch Geimpfte und alle diejenigen, die bisher schon einmal angesteckt wurden, sind bei einer (erneuten) Ansteckung vor schweren Erkrankungen weitgehend geschützt. Es wird zwar auch unter den Geimpften und Immunisierten weiterhin zu schweren Erkrankungen kommen. Aber deren geringe Zahl sollte die Spitäler kaum überlasten.

Seit einem Monat kommt es wieder zu etwas mehr Spitaleintritten von positiv Getesteten (schon vor Eintritt oder unmittelbar nach Eintritt getestet):

Spitaleintritte 9.11.2021
Spitaleintritte von positiv Getesteten pro 100’000 Einwohner ganze Schweiz: tägliche (hellblaue Balken) und durchschnittliche über sieben Tage (dunkelblaue Linie). Für die ganze Schweiz entspricht dies in der letzen Woche rund dreissig Hospitalisierungen pro Tag.

Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
_____________________
Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Zum Infosperber-Dossier:

Coronavirus_1

Coronavirus: Information statt Panik

Covid-19 fordert Behörden und Medien heraus. Infosperber filtert Wichtiges heraus.

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23 Meinungen

  • am 11.11.2021 um 11:12 Uhr
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    Am 10. Dezember habe ich mir in den Terminkalender eingetragen, erneut auf diesen Artiekel zu schauen. Ich bin sehr gespannt, wie ich ihn dann bewerten werden.

  • am 11.11.2021 um 12:29 Uhr
    Permalink

    Danke für diesen Beitrag. Ich bin für Impfsicherheit und das Impfungen sinnvoll eingesetzt werden. Darum informiere ich mich als Polyallergiker mit einer Autoimmunkrankheit über die sicherste Möglichkeit einer Covit Impfung. Das die mRna Vakzine für Patienten mit außergewöhnlichem Krankheitshintergrund riskant sein können, dieses Thema wird leider vermieden, und genau dies ist Oel auf die Mühlen von Menschen welche gegen jegliche Impfungen sind. Auf der Suche nach den Hintergründen, warum 2 Menschen, inklusive meine Mutter, nach der zweiten Impfung mit mRna gestorben sind (Beide waren autoimmunkrank) bin ich auf eine aktuelle Studie der Universität Stockholm gestossen. Auch wenn der Tod der zwei vielleicht ein Zufall war, es sind Menschenleben und Klarheit ist wichtig. Ich werde die Studie unten einfügen. Kein Verständnis habe ich für die Letargie des Bundesrates im zulassen aller Vakzine welche auch von der WHO empfohlen werden. Insbesondere die sehr gut verträglichen Totimpfstoffe. Bei einer pandemischen Situation nur eine Sorte von Vakzinen frei zu geben, sieht nach Verträgen aus, nach Kundenbindung welche für einige tödlich sein könnte. Studie Stockholm: https://www.mdpi.com/1999-4915/13/10/2056/htm Erläuterung zur Studie: https://youtu.be/-SYL-iU0E9Q Die fachlich kompetente In-Vitro Studie zeigt auf, warum keine intakten Spikes durch Botenstoffe produziert werden sollten, oder mit Vektorvakzinen angewendet werden sollten.

    • Favorit Daumen X
      am 11.11.2021 um 12:45 Uhr
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      Für die Zulassung von Impfstoffen ist in der Schweiz ausschliesslich die Swissmedic zuständig. Zum Glück können der Bundesrat oder das Parlament der Zulassungsstelle nicht dreinreden.

      • am 11.11.2021 um 15:50 Uhr
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        Die Frage nach der Hersteller-Auswahl von Swissmedic verweist sie gerne auf die Hersteller selbst. Ohne Gesuch eines Herstellers für die Zulassung in der Schweiz können wir gar nichts machen. So war es auch mit der Booster-Impfung. Die Frage ist dann, wie werden allenfalls Hersteller auf für uns nicht transparenten Wegen motiviert, ein Gesuch einzureichen? Jedenfalls nach längerem Gejammer, es hänge alles von den Herstellern ab, geht’s dann plötzlich sehr rasant. Das weckt Misstrauen, insbesondere wenn dann noch mit den Verträgen gleichzeitig über 10 oder mehr Jahre Schweigepflicht vereinbart wird.

      • am 11.11.2021 um 17:33 Uhr
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        Der Bundesrat kann der Zulassungsstelle gemäss Artikel 3, 2c des Covid Gesetzes leider sehr wohl dreinreden: «Er [der Bundesrat] kann zur Gewährleistung einer ausreichenden Versorgung der Bevölkerung mit wichtigen medizinischen Gütern: Ausnahmen von der Zulassungspflicht für Arzneimittel vorsehen oder die Zulassungsvoraussetzungen oder das Zulassungsverfahren anpassen;» https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/2020/711/de

      • am 11.11.2021 um 19:50 Uhr
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        Ich bin der gleichen Meinung wie Herr Gubler, es sollte eine Alternative zu RNA und Vector geben.
        Warum man bei den Alternativen so pingelig vorgeht und die sicher weniger Risiko behafteten Klassischen Impfstoffe so schleppend bearbeitet ist für viele kaum Verständlich.
        Ich kenne einige die schon lange auf diese Alternative warten.
        Wenn ich dann lese was neu in Schweden erforscht wurde, dass die RNA Geschichte auch nach hinten heraus gehen könnte, was sich ja mit den Impfturbo – Länder auch so Präsentiert.
        Das Spike-Protein könne in den Zellkern eindringen und so das Immunsystem hemmen?
        Mir geht mit der RNA Geschichte die Geschichte vom Zauberlehrling vom ersten Tag an nicht aus dem Kopf. Offenbar gibt es auch bereits recht viele relativ Junge Sportler die «überraschend» gestorben seien. Spitzen – Sport verträgt sich mit Herzproblemen bekanntlich schlecht. Gab es da nicht eine Warnung der beiden RNA Mischer!
        Mit einem so schnell nachlassenden Impfstoff Junge die kaum gefährdet sind zu Impfen ist aus meiner Persönlichen Sicht extrem Verantwortungslos.
        Da auch die Ankündigung vom Frühjahr durch den Moderna Boss dass die geimpften den Virus nicht mehr weitergeben mittlerweile wiederlegt ist, im Gegenteil, sie müssen nicht testen, darum dürfen sie frei verteilen. Also die Frage, warum dann der Druck zum Impfen mit derart viel Geldeinsatz, ohne Alternative und ohne Plan? Fehlen Fähige Menschen die das an die Hand nehmen?

      • am 12.11.2021 um 21:05 Uhr
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        Danke Herr Gasche für die Erläuterung. Bei allem Respekt muss ich doch sagen, das meine Erfahrung diese ist, dass jeder Mensch bei dieser hohen sozialen Fallhöhe zu einer bestimmten Haltung genötigt werden kann. Ich bin sicher, das bei der Swissmedic die Kompetenz hoch ist, aber nicht zweckbestimmend umgesetzt werden kann. Denn es geht um viel Geld und um die eigene Haut. Zudem gehen auf dieser Regierungsebene die meisten zusammen noch gemeinsam Abendessen, wenn sie wissen, was ich damit sagen möchte. Folge dem Geld, und man weiss, das wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen. Wenn eine mRna Impfung nur 6 Monate hinhält, werden die Massnahmen nie enden, dann müssten alle 6 Monate alle aufgefrischt werden. Die Worte von Herrn Berset, welcher den Kopf für die Entscheidungen anderer hinhalten muss, das bei 75% Geimpften die Massnahmen eingestellt würden, sind der Rede nicht Wert. Denn wenn 75% erreicht sind, dann sind bei 40% die 6 Monate abgelaufen. Dazu kommt, dass alle Optionen welche der Firma Pfizer und Tochtergesellschaften Konkurrenz machen könnten, über die Medien zumeist in den Boden gestampft werden. Nicht immer, nicht überall, aber auffällig oft. Hätten die von der WHO empfohlenen Vakzine alle in der Schweiz eine Zulassung, und die Hausärzte dürften zusammen mit ihren Patienten frei auswählen, wären wir schon lange bei 80% Geimpften. Die Stockholm-Studie gibt denjenigen, welche auf ein sicheres Vakzin zuwarten, zudem noch mehr als nur recht.

  • am 11.11.2021 um 19:35 Uhr
    Permalink

    Ich scheine der einzige zu sein, der nicht im Gasche-Fan Club ist.
    Es sollte langsam allen klar sein, dass uns nur noch eine möglichst hohe Impfbereitschaft über den Winter retten kann.
    Anstatt auch aufzurufen sich impfen zu lassen werden in einer Art Behörden-Bashing kleine Unschönheiten negativ aufgezäumt.
    Die 1/4 leeren Intensivbetten bedeuten auch 3/4 belegte Intensivbetten. Das ist schon beängstigend und keineswegs beruhigend wie dargestellt.
    Im Gegensatz zum oben geschriebenen finde ich, dass die Daumenschrauben für Ungeimpfte massiv angezogen werden sollten.. Solch unsolidarisches Verhalten gehört bekämpft.

    • am 12.11.2021 um 09:32 Uhr
      Permalink

      Sehr geehrter Herr Lichtenstein, der weltberühmte Linguist und Philosoph, Prof. Noam Chomsky, forderte jüngst den kompletten Ausschluss von Ungeimpften aus der Gesellschaft (Arbeit, Zugang zu Bildung, Sozialbezügen,…). Er sagte auch, dass nachdem die Ungeimpften sich aus der Gesellschaft verabschiedeten, auch das Beschaffen von Lebensmitteln deren eigenes Problem sei.

      Wie weit würden Sie persönlich gehen, um Ungeimpfte für ihr «unsolidarisches Verhalten» zu bekämpfen? Finden Sie Prof. Chomsky’s Ansatz angemessen, geht Ihnen das zu weit oder allenfalls zu wenig weit?

      Ich würde mich über eine ehrliche Antwort freuen.

    • am 12.11.2021 um 10:17 Uhr
      Permalink

      Nein Herr Lichtenstein das sind Sie auf keinen Fall ! Ich ärgere mich schon seit Monaten über diese Überschrift, die suggerieren soll, dass alles nicht so schlimm ist. Es ist im Gegenteil beängstigend wie die Anti Impfung Appostel sich über alles hinwegsetzen und die noch nicht Angesteckten gefährden. Das sollte die Überschrift zu so einem Beitrag eigentlich sein. Dass es «noch» leere Intensivbetten hat ist doch kein gutes Zeichen, wenn das Glas zu 3/4 voll ist, welches unser Verhalten beeinflussen sollte.
      Kommt dazu, dass ein Intensivbett normalerweise keine mindestens vier Pfleger beansprucht, wie das Coronapatienten tun. Ja wir sollten froh sein, dass es noch nicht voll ist aber wir sollten auch alles unternehmen, dass das nicht geschieht und nur darauf sollten sich verantwortungsvolle Bürger ausrichten und sich verhalten. Journalismus ist eben doch nie unabhängig wie uns das Sperber jeden Tag vorführen will, auch diese Plattform ist in Gefahr wenn die Artikel und die Titelsetzungen à la Blick gemacht werden.

    • am 12.11.2021 um 12:14 Uhr
      Permalink

      Lieber Herr Lichtenstein
      Bitte bedenken Sie einen Umstand der leider in den Leitmedien praktisch keine Erwähnung findet. Intensivbetten sind sehr kostspielig. Spitäler sind aus betriebswirtschaftlichen Gründen dazu gezwungen, eine hohe Auslastung anzustreben. Je nach Literatur 80% oder mehr. Wenn Sie die Zahlen im ICU Monitoring verfolgen, sehen Sie, dass es nicht eine über einen längeren Zeitraum statische Anzahl an verfügbaren Betten gibt. Diese wird immer dem Bedarf angepasst. Wobei natürlich der Skalierung nach oben Grenzen gesetzt sind. Die Anzahl freier Betten ist, in Relation zu den Verfügbaren, ziemlich konstant. Daher ist es nicht zielführend, einfach auf die hohe Auslastung der Intensivstationen hinzuweisen und daraus eine Beurteilung der Lage abzuleiten. Vielmehr müssen wir den Verlauf der gesamten Bettenbelegung (COVID + nicht COVID) betrachten. Wenn dieser Verlauf über einen längeren Zeitraum nach oben geht und sich der maximal verfügbaren Obergrenze nähert, dann und nur dann müssen wir uns wirklich Sorgen machen. Soweit waren wir aber letzten Winter nie und ich persönlich wage es zu bezweifeln, dass wir diesen Winter dorthin kommen werden.

    • am 14.11.2021 um 17:24 Uhr
      Permalink

      Herr Liechtenstein. Im Artikel steht: ‹Neben den 125 Covid-Patienten wurden am Stichtag 511 Patienten aus anderen Gründen auf Intensivstationen behandelt. Das war bei den Non-Covid-Patienten eine Zunahme um ein Viertel.› Es gibt auch viele Nicht-Covid Patienten, die auf die Intensiv müssen. Zum Beispiel durch Unfall, Krebs, Herzinfarkt, schwere Operationen usw.. Und unsolidarisch sind diejenigen die sich wegen Party-machen oder Ferienreisen impfen lassen. Die sind in meinen Augen egoistisch. Mir reicht es langsam, dass sich Geimpfte das Recht heraus nehmen Andersdenkende mit Bezeichnungen wie Schwurbler, Aluhüte und so weiter zu beleidigen und zu diskriminieren.

  • am 11.11.2021 um 21:38 Uhr
    Permalink

    Statt sich zu freuen, dass ein Viertel der Intensivbetten noch nicht belegt werden mussten, suggeriert ihr, dass sie immer noch leer sind, also alles offensichtlich nicht so schlimm. Mit dieser Überschrift reihen sie sich in die untersten Schubladen der Sensationspresse ein. Schade.

    • Favorit Daumen X
      am 11.11.2021 um 21:44 Uhr
      Permalink

      Ich freue mich darüber. Deshalb der Titel «Ein Viertel aller voll ausgerüsteten Intensivbetten sind leer». Eine gute Nachricht also. Und das trotz eines wegen Personalmangels abgebauten Bestands an Intensivbetten.

      • am 12.11.2021 um 13:47 Uhr
        Permalink

        Leere Intensivpflegebetten kosten Geld. Bettenabbau hat nichts mit Personalmangel zu tun, es ist reine Gewinnmaximierung.

    • am 12.11.2021 um 18:37 Uhr
      Permalink

      @Bruno Heuberger
      Sie lesen offenbar zu wenig Sensationspresse. Diese, vor allem die unterste Schublade davon, bewirtschaftet am liebsten die Angst vor dem Virus. Aus Spitälern werden deshalb nur Reportagen veröffentlicht, welche die allgemeine Panik anzuheizen vermögen. Hoffnungsvollere Einschätzungen würden gegen das Geschäftsprinzip verstossen.

  • am 12.11.2021 um 07:30 Uhr
    Permalink

    Geschätzter Herr Gasche,

    Danke für diesen Artikel.
    Herr Liechtensteiner schreibt:
    «Die 1/4 leeren Intensivbetten bedeuten auch 3/4 belegte Intensivbetten. Das ist schon beängstigend und keineswegs beruhigend wie dargestellt.
    Im Gegensatz zum oben geschriebenen finde ich, dass die Daumenschrauben für Ungeimpfte massiv angezogen werden sollten.. Solch unsolidarisches Verhalten gehört bekämpft.»

    Was geschieht den Herr Liechtensteiner wenn sich alle impfen lassen und es immer noch «leere» Intensivbetten gibt?
    Sie werden natürlich weiter abgebaut um Personal einzusparen. Dieses Geld wird dann in teure und meist nutzlose «Diagnostik» investiert. Vorsorgeuntersuchungen sind dagegen lukrativ.
    Bei der nächsten Grippewelle ist die IPS dann wieder überfordert, wie in den anderen Wintermonaten auch. Dafür braucht es nicht mal Corona.
    Die Schweizer Bevölkerung wächst rasant, der Anteil der ü80 und ü90- jährigen wächst überdurchschnittlich, bei gleichzeitigem Rückbau an Spitäler und Betten.
    Es wird wie beim Überbuchen von Flugzeugen bewusst immer grenzwertig «kalkuliert» und man hoft jedesmal, dass das Personal nicht wegläuft (die Kunden können ja nicht).

    Herr Liechtensteiner, die Ursache des Problems sind massive Fehlanreize mit diesen Fallpauschalen. Schauen Sie sich doch die Zahlen in der Grafik an, das teuerste Gesundheitssystem der Welt ist überfordert wenn von 100’000 Personen mehr als einer ins Spital läuft?
    Merken Sie immer noch nicht das da was nicht stimmen kann?

  • am 12.11.2021 um 12:35 Uhr
    Permalink

    Manchen Mitforisten scheint nicht klar zu sein, dass das Betreiben von Intensivbetten für ein Spital extrem teuer ist. Der grösste Teil der Kosten fällt an, egal ob das Bett leer ist oder belegt. Ergo muss die Intensivstation eine gewisse Auslastung haben, sonst schreibt das Spital Verluste. Diese Auslastung liegt nach Schätzungen aus der Vor-Coronazeit bei 80-90%. Übersetzt heisst das, dass die Spitäler bei wie jetzt 30% freien Betten draufzahlen.

    Hält dieser Zustand zu lange an, dann werden diese Kosten eliminiert: Die Bettenanzahl wird weiter reduziert, da man sie offensichtlich nicht braucht. Bei der nächsten Krise reiben sich dann alle verwundert die Augen, warum es schon wieder weniger Betten hat. In der Zwischenzeit hat sich das abgebaute Personal andere Jobs gesucht und steht nicht mehr zur Verfügung.

    Kommt uns das bekannt vor? Sollte es auch, denn so läuft das jetzt seit mindestens 20 Jahren und ist der Hauptgrund, warum wir momentan über lediglich ca. 850 zertifizierte IPS Betten verfügen. Das sind keine 10 Betten pro 100’000. Für ein reiches Land wie die Schweiz ist diese Zahl eine Schande. Dass sie als Grund dient, schwerwiegende und weitreichende Massnahmen gegen die Bevölkerung zu verhängen, ist ein Skandal sondergleichen.

    • am 13.11.2021 um 10:57 Uhr
      Permalink

      Richtig, jede Stelle in der Pflege, welche nicht absolut notwendig ist, kostet Geld. Und deshalb wird sie von marktwirtschaftlich denkenden Spitälern abgebaut.
      Es ist aber keineswegs so, dass eine etwas grössere Reserve beim Pflegepersonal einzig im Falle einer Pandemie von Nutzen wäre. Für die Allgemeinheit wäre sie auch im Normalbetrieb nützlich. Die Pflegefachleute wären nicht dauernd unter Stress. Sie hätten auch mal Zeit für ein Gespräch mit einem Patienten. Sie würden nicht so zahlreich vorzeitig aus dem Beruf aussteigen. Sie wären, im Falle einer Krise, nicht schon zu Beginn ausgelaugt und am Ende ihrer Kräfte, und sie könnten für eine kurze Zeit besser einen Sondereffort leisten.
      So, wie die Spielregeln jetzt ausgestaltet sind, zählt das für die Spitäler offenbar nichts, oder jedenfalls nicht genug.
      Aber leider gibt es haufenweise Zyniker, die finden: Impfen ist doch billiger, als die Situation im Pflegebereich zu verbessern.
      https://www.nzz.ch/schweiz/corona-streit-um-die-zahl-der-spitalbetten-und-das-zertifikat-ld.1654417

  • am 14.11.2021 um 00:36 Uhr
    Permalink

    Es gibt viele Gründe für
    grundsätzliche Überlastung der Pflege-Mitarbeiter
    und frühzeitige Invalidität
    welche «normal» nicht nachvollziehbar sind.

    Das Grund-Übel ist, dass man hoch-qualifizierte Menschen mit einfachsten Tätigkeiten sowohl geistig unter-fordert als körperlich über-fordert.

    Beispiele:
    1. Körper-Pflege und «Füttern» kann von ein-gelernten Menschen übernommen werden
    .
    2. Oft sah ich «zarte» Krankenschwestern 100-Kilo-Bettlägerige durch die Flure schieben.
    Eine «kräftige» geeignete Hilfskraft wäre besser geeignet —
    UND die «zarte» Schwester müsste nicht mit 50 – wegen zerschlissenem «Bewegungs-
    Apparat» vorzeitig in Rente gehen

    3. Das Verteilen der Mahlzeiten wird oft auch noch vom Pflege-Personal «nebenher mit-erledigt»

    4. Die Pfleger-Qualifikation liegt nahe einer Meister-/Techniker-Qualikation ! UND es geht dabei um Mit-Verantwortung über Leben oder Tod ! Wer würde wohl einen Meister oder Techniker schwere Wagen durchs Revier schieben oder Essen verteilen lassen ?!

    5. Zeitraubendes Ausfüllen von Formularen könnte längst (überwiegend) durch Sprach-Eingabe erledigt werden.

    Wo lässt «man» denn -um Himmels Willen- nur denken – dass solche gedanken-losen Arbeits-Anforderungen im Pflege-Bereich immer noch Normalität sein dürfen ?! — Kein Wunder also, dass Pflege-Not-Stand !

    Wolf Gerlach
    scheinbar.org

  • am 14.11.2021 um 11:14 Uhr
    Permalink

    An Herr Gerlach:
    Zutreffender Kommentar. Diejenigen die das nicht sehen blenden aktiv die Realität aus…oder haben keine Ahnung. Beides ist extrem schlimm.

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