Sperberauge

«Gebt frei das Tanzen, Saufen. Sonst kommt das Volk»

Jürg Müller-Muralt © zvg

Jürg Müller-Muralt /  Vor etwas über 100 Jahren wütete die Spanische Grippe. Bei allen Unterschieden zu heute: Teile des Volkes reagierten sehr ähnlich.

Wäre da nicht die etwas antiquierte Sprache, es könnte glatt als satirisches Gedicht mit höchster Aktualität durchgehen – obschon das Oeuvre schon über hundert Jahre alt ist. Erschienen ist es am 6. März 1920 in der Satire-Zeitschrift Nebelspalter unter dem Titel «Die Grippe und die Menschen». «Grippe» (gemeint ist die Spanische Grippe von 1918 bis 1920) müsste man allerdings durch «Corona» ersetzen. Und anders als in der laufenden Pandemie waren damals vor allem jüngere Menschen schwer betroffen. Was sich allerdings kaum geändert hat, ist das Verhalten eines Teils der Bevölkerung, mit fatalen Folgen – 1920 ebenso wie 2021. Übrigens: Im Auf und Ab der Pandemie befinden wir uns gegenwärtig irgendwo zwischen Strophe 9 und 14. Und noch etwas: Das Wort «Hippe», das ganz zu Beginn und als allerletztes Wort des Gedichts auftaucht, ist ein alter, allegorischer Begriff für Sense als Attribut des Todes.

Und jetzt viel Spass bei der Lektüre!

1)

Als Würger zieht im Land herum

Mit Trommel und mit Hippe,

Mit schauerlichem Bum, bum, bumm,

Tief schwarz verhüllt die Grippe.

2)
Sie kehrt in jedem Hause ein

Und schneidet volle Garben –

Viel rosenrote Jungfräulein

Und kecke Burschen starben.

3)

Es schrie das Volk in seiner Not

Laut auf zu den Behörden:

«Was wartet ihr? Schützt uns vorm Tod –

Was soll aus uns noch werden?

4)

Ihr habt die Macht und auch die Pflicht –

Nun zeiget eure Grütze –

Wir raten euch: Jetzt drückt euch nicht.

Zu was seid ihr sonst nütze!

5)

’s ist ein Skandal, wie man es treibt.

Wo bleiben die Verbote?

Man singt und tanzt, juheit und kneipt.

Gibt’s nicht genug schon Tote?»

6)

Die Landesväter rieten her

Und hin in ihrem Hirne.

Wie dieser Not zu wehren wär´

Mit sorgenvoller Stimme:

7)

Und sieh´die Mühe ward belohnt.

Ihr Denken ward gesegnet:

Bald hat es, schwer und ungewohnt,

Verbote nur geregnet.

8)

Die Grippe duckt sich tief und scheu

Und wollte sacht verschwinden –

Da johlte schon das Volks aufs Neu´

Aus hunderttausend Mündern:

9)

«Regierung, he! Bist du verrückt –

Was soll dies alles heissen?

Was soll der Krimskrams, der uns drückt,

Ihr Weisesten der Weisen?

10)

Sind wir denn bloss zum Steuern da,

Was nehmt ihr jede Freude?

Und just zu Fastnachtszeiten – ha!»

So gröhlt und tobt die Meute.

11)

«Die Kirche mögt verbieten ihr,

Das Singen und das Beten –

Betreffs des andern lassen wir

Jedoch nicht nah uns treten!

12)

Das war es nicht, was wir gewollt.

Gebt frei das Tanzen, Saufen.

Sonst kommt das Volk – hört, wie es grollt,

Stadtwärts in hellen Haufen!»

13)

Die Grippe, die am letzten Loch

Schon pfiff, sie blinzelt leise

Und spricht: «Na endlich – also doch!»

Und lacht auf häm’sche Weise.

14)

«Ja, ja – sie bleibt doch immer gleich

Die alte Menschensippe!»

Sie reckt empor sich hoch und bleich

Und schärft aufs neu die Hippe.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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38 Meinungen

  • am 21.11.2021 um 20:43 Uhr
    Permalink

    Leider kann man die Spanische Grippe nicht mit COVID-19 vergleichen. Würden wir nicht täglich aus den Zeitung und Radio erfahren, wieviele Menschen am vorhergehenden Tag positiv getestet worden sind, würden wir eigentlich nichts von einer Pandemie mitkriegen. So wurde erst vor kurzem bekannt gegeben, dass 5 Mio Menschen weltweit mit oder an COVID-19 gestorben sind.

    Vergleicht man das mit der Spanischen Grippe, dann sieht man da klare Differenzen: » zwischen 1918 – gegen Ende des Ersten Weltkriegs – und 1920 in drei Wellen verbreitete und bei einer Weltbevölkerung von etwa 1,8 Milliarden laut WHO zwischen 20 Millionen und 50 Millionen Menschenleben forderte,» (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Spanische_Grippe )

    Gehen wir von einem Mittelmass aus, also 35 Mio Menschen bei einer Weltbevölkerung von 1.8 Mrd. Heute haben wir rund 8 Mrd. Leute. Würde man die spanische Grippe ins Verhältnis stellen, wären das rund 155 Mio. Tote (35 / 1.8 * 8). Und das perfide an der spanischen Grippe war: Es war gerade der erste Weltkrieg vorbei, da verloren bereits Millionen von jungen Menschen das Leben und dann kommt diese Grippe und setzt den Junge nochmals zu. Doppelter Schlag also.

    • am 22.11.2021 um 17:35 Uhr
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      Hätten wir nicht früh von COVID-19 erfahren, hätten wir die Massnahmen erst ergriffen als die «Hippe» bei uns gewütet hätte…und dann, ja dann wären wir vielleicht bei diesen 155 Mio… Wer weiss das schon?

  • am 22.11.2021 um 07:55 Uhr
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    Es ist sehr schade: Dieser Beitrag – wie viele andere anderswo – trägt nur wieder dazu bei, dass man die sogenannten Impfgegner getrost in den Topf «rechtspopulistische, primitive, des Denkens nicht mächtige Verschwörungstheoretiker» werfen kann und nicht mehr hinhören und nicht weiter nachdenken muss.

  • am 22.11.2021 um 09:33 Uhr
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    Macht sich hier Herr Müller-Muralt etwa über die Geimpften lustig, die sich für’s Saufen und Tanzen frei spritzen? Nein, er macht sich über jene lustig, die ganz bewusst auf Saufen und Tanzen verzichten. Und das, indem er Ihnen das Saufen und Tanzen wollen unterstellt.

    Was mich besonders stört an diesem Text ist aber, dass die sehr realen Leiden von vielen Menschen, darunter viele Kinder und Betagte, verharmlost werden in dem man deren Leiden einfach nur als Wunsch nach Hedonismus bezeichnet.

    • am 23.11.2021 um 09:16 Uhr
      Permalink

      @ Stöckli Marc ,Die Kunst beinhaltet immer die Gesamtheit aller Dinge und Faktoren.Nehme ich also Werkzeug zur Hand und zerlege einen Rembrandt in seine Einzelteile, so ist die Ansicht und Ausbeute eines der Gemälde ziemlich armselig.Als Gemälde an der Wand jedoch, kann es Sie ansprechen oder aber nicht! Und dann bin ich davon überzeugt, liegt es bestimmt nicht am Maler, ich schreite also einfach zu seinem nächsten Bild.

      • am 23.11.2021 um 21:50 Uhr
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        Herr Schieweck, man kann ein Gemälde immer auf zwei Arten betrachten. Auf eine naive oder eine vertiefte Art.

        In der naiven Betrachtung fragt man sich lediglich, ob einem das Bild gefällt oder nicht. In der vertieften Betrachtung fragt man sich auch, was das Gemälde aussagt, was uns der Maler mitteilen will.

        Das vorliegende Kunstwerk beginnt nicht mit den Worten «Als Würger zieht im Land herum». Nein, das wäre der zerbrochene Rembrandt. Das vorliegende Werk in seiner Gesamtheit beginnt mit den dicken Worten «Vor etwas über 100 Jahren wütete die Spanische Grippe». Der Maler des Gesamtwerks hat nicht vor hundert Jahren, sondern vor ein paar Tagen gemalt.

        Ich frage Sie, Herr Schieweck:
        Bei einer vertieften Betrachtung des Gesamtwerks, was wollte uns der Autor mitteilen?

      • am 24.11.2021 um 11:34 Uhr
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        @ Stöckli Marc

        Shalom Herr Stöckli

        Leider muss ich feststellen ,dass Sie meine Zeilen überlesen aber auch nicht verstanden haben oder nicht wohlwollend wollen.Ihre zwei Arten ein Bild zu Betrachten ist Ihre enge Auswahl und macht es schwierig ein profundes,freies Gespräch zu führen, wenn der Beantworter nicht ein Yota auf den zuvor geschrieben Text einzugehen befähigt ist.Ihr netter Versuch mit der naiven Ansicht ist eine Chuzpe! Soll ich Chomskys trotzdem von Ihnen grüssen lassen?Wünsche Ihnen ganz viele Betrachtungsnöglichleiten!

      • am 25.11.2021 um 00:39 Uhr
        Permalink

        Herr Schieweck, ich scheine Sie getroffen zu haben. Das war überhaupt nicht meine Absicht und ich war mir beim Schreiben absolut nicht bewusst, dass dem so sein könnte. Ich pflege eine sehr direkte Sprache. Wenn ich treffen will, dann schiesse ich auch scharf.

        Wenn Sie noch Lust haben, können Sie mir gerne Ihren ersten Text erklären. Über Ihre Analyse zur Motivation des Autors zum vorliegenden Text, würde ich mich aber trotzdem freuen.

  • am 22.11.2021 um 10:18 Uhr
    Permalink

    Vielen Dank für das unterhaltsame Beispiel für frühes «Fear mongering». Wie die Kirche, die mit dem Höllenfeuer drohte, der Staat mit Gefängnis oder der Todesstrafe, der nette Herr, den ich einst zu Platzspitzzeiten dabei belauschte, wie er seinem kleinen Sohn damit drohte, er würde auch so enden wie diese Drögeler, wenn er sich in der Schule nicht mehr anstrengen würde.
    Und nebenbei bemerkt, wie meine Mutter, die mir verklickerte, dass ich nie einen Ehemann finden würde, wenn ich weiterhin in X-mal geflickten, schäbigen Jeanshosen herumlaufen würde.
    Die heutige Situation lässt sich schwerlich mit derjenigen zwischen den Weltkriegen vergleichen. Ein Zeitzeuge hat mir einst berichtet, wie er und seine Geschwister nachts vor Hunger den Kalkverputz von den Schlafzimmerwänden geknabbert hätten. Erste Priorität sei es gewesen, etwas in den Magen zu bekommen, ein Virus Nebensache.

  • 06 Jürg Müller-Muralt
    am 22.11.2021 um 11:20 Uhr
    Permalink

    @Speich und @Stoeckli. Die Gemeinde der Impf-, Massnahmen- und Coronaskeptikerinnen und -skeptiker auf Infosperber wird offensichtlich von einem Grad an Verbiesterung und Humorlosigkeit heimgesucht, dass man schon in ihre Schusslinie gerät, wenn man ein 100-jähriges satirisches Gedicht veröffentlicht. Denken Sie daran: Verbiesterung, Humorlosigkeit und Verbitterung sind nicht gut für Ihr Immunsystem! Und, Herr Stöckli, ich verbitte mir in aller Form, dass es sich bei diesem Gedicht um die Verharmlosung des Leidens vieler Menschen und um «ganz dunkle Propaganda» handelt. Das ist eine niederträchtige Unterstellung.

    • am 23.11.2021 um 08:36 Uhr
      Permalink

      @Jürg Müller-Muralt Die Verbitterung ist nicht ganz grundlos.
      Es gab unzählige konstruktive Versuche, der diktatorischen Impfstrategie ein sinnvolles Paket mit ergänzenden Massnahmen entgegen zu halten (s. u.a. Infosperber, 12.4.2021 Interview mit Prof. Paul R. Vogt, USZ, “Impfungen als Allheilmittel ist eine gefährliche Strategie”).

      Der grosse Hype nun um “neue” Frühbehandlungs- und Prophylaxemedikamente, allen voran Pfizer mit dem Notzulassungsantrag für Paxlovid (PF-07321332) löst das Vakuum um die erschreckende Erkenntnis der Unwirksamkeit der bisherigen Strategie und ist so in sich schon eine Kapitulation.

      Der Hammer ist, dass das vielversprechendste Medikament von Pfizer nach dem gleichen Prinzip mit ‘Protease Inhibitors’ die Virenreplikation schon beim Eintritt behindert, wie es Rotinavir oder Ivermectin im Off-label Einsatz auch bei Sars-Cov-2 erfolgreich schon längst tun [1], auch bei Sars-Cov-2 Viren.

      Dass die Pharma mit den alliierten Medien versucht bei kostengünstigen Alternativen ein Negativ-Framing aufzubauen [2], um dann mit modifizierten, patent-tauglichen «Neu»-Entwicklungen der gleichen Art aufzuwarten, ist nichts Neues.

      [1] “New Pfzer drug and ivermecitn”, Dr. John Campbell,8.11.21 https://youtu.be/ufy2AweXRkc
      [2] “Debunking the BBC debunk of Ivermectin”, Dr. Johnn Campbell, 9.10.21, https://youtu.be/zy7c_FHiEac

    • am 23.11.2021 um 09:02 Uhr
      Permalink

      Ich danke Herrn Jürg Müller- Muralt uns in diesen geistig dunklen Zeiten, die munteren Zeilen dieses so wahren Gedichtes kund zu tun.Für mich zeugt es von einem offenen, klaren Geist, der Alles sieht und wahrnimmt, sich dennoch als Mensch begreift und seiner Endlichkeit bewusst ist.Kein Übel wird ausgelassen und dennoch ist hier die Wahrhaftigkeit und der tiefgründige, unauslöschliche menschliche Humor mein Gewinner.Hier meine Anerkennung für Ihren Mut,den Ausdruck über Ihre Lebensfreude, die weit mehr zählt und uns aus diesem grauen,zähen und widerspenstigen Alltag zerrt, in geistige Höhen, wo das Atmen und lebendig sein plötzlich wieder erwacht und die Freude grösser als jedes Leiden! Jeder Author möge geschützt und geschätzt werden, nicht weil ich jede Meinung teile und Zwiespalt wie Missgunst und Anklage unterstütze.Wohl aber empfinde ich die Absicht des Guten, das Licht das unseren Geist erhellt und mich einen Moment die Schrecken und Ängste des Lebens vergessen lassen.Mögen die Götter bei Ihnen sein, Ihren Leib und Ihren hellen Geist schützen und erhalten! Ich senke mein Haupt vor Ihnen und danke, danke!
      In der Ferne höre ich, panem et circenses rufen, also auf Ihr Narren!

    • am 23.11.2021 um 10:11 Uhr
      Permalink

      Sehr geehrter Herr Müller-Muralt, ich kann Ihnen versichern ich bin keineswegs verbittert oder dergleichen. Und das Alter eines Gedichts sagt nichts über dessen Qualität oder Sinnhaftigkeit aus. Und in welchem Sinne Sie dieses Gedicht veröffentlicht haben, ist klar. Und das, und nur das, kritisiere ich.

      Und nein, in der aktuellen Situation hat so ein Gedicht ganz sicher nichts mit Humor zu tun ,sondern mit Spott. Diese Ausflucht von Ihnen ist geradezu peinlich.

      Prof. Chomsky befürwortet die komplette Ausgrenzung, auch von Nahrung, von Menschen die sich nicht impfen lassen wollen. In den Kommentarspalten von Zeitungen wird mitunter von Sondersteuer für Ungeimpfte, selbst bezahlen von Spitalaufenthalten oder dessen kompletter Ausschluss etc. munter drauf los geschrieben. Überall liest man von den Gefährdern welche die Gesellschaft in Geiselhaft halten und die Solidarischen langsam an Ihre solidarische Grenze bringen. Impfzwang, Impfpflicht zum Greifen nah, trotz jahrelanger, gegenteiliger Behauptung. Und in diesen Tenor stimmen Sie mit einem Gedicht ein, welches die heutige Realität komplett verdreht und aus Kritikern lediglich Hedonisten macht.

      Erklären Sie doch mal hier in den Kommentarspalten, was genau der Sinn dieser Veröffentlichung war, wenn nicht die Herabsetzung und lächerlich Machung Andersdenkender, Herr Müller-Muralt.

    • am 23.11.2021 um 18:48 Uhr
      Permalink

      Herr Jürg Müller-Muralt
      im Prinzip verstehe ich ja Ihren Einwand, aber dieser Satz
      «Die Gemeinde der Impf-, Massnahmen- und Coronaskeptikerinnen und -skeptiker auf Infosperber wird offensichtlich von einem Grad an Verbiesterung und Humorlosigkeit heimgesucht»
      zeigt, wo Sie ein Problem haben: sind sind offensichtlich einäugig und haben noch nicht bemerkt, was auf dieser Welt vorgeht:
      «Wegen Dir, weil Du nicht geimpft bist, müssen wir …» ist noch die harmloseste Anschuldigung, welche ich zunehmend öfters höre.

      • am 24.11.2021 um 06:51 Uhr
        Permalink

        Genau das denke ich auch, vielen Dank @Henri Brunner!

        Jetzt würde mich doch noch interessieren, was Sie – @Jürg Müller-Muralt – dazu bewogen hat, genau zu dieser Zeit und genau an dieser Stelle diesen Artikel zu veröffentlichen?

        Mit genau dieser Zeit meine ich: Jetzt, wo es auf die Abstimmung zugeht und die von den konsequent einseitig berichtenden Mainstreammedien so getrimmten, nennen wir sie mal Impffanatiker endlich aufwachen und merken müssten, dass da etwas nicht stimmt bei dem, was überall um uns herum geschieht, und dass sie aufs Unverschämteste manipuliert werden.

        Und mit genau an dieser Stelle meine ich: Hier im Infosperber, der zur Zeit eine der wenigen und seltenen ernst zu nehmenden Plattformen mit offener und kritischer Berichterstattung ist.

        Meinen Humor habe ich übrigens überhaupt nicht verloren. Ich bin einfach der Meinung, dass bei diesem Thema momentan dieser «Spass» fehl am Platz ist.

  • am 22.11.2021 um 17:58 Uhr
    Permalink

    Diejenigen, die eine Verschärfung und eine Entmündigung der Bewohner wünschen und diejenigen, denen die behördlichen Massnahmen eine Bevormundung oder gar die Beraubung der Menschenrechte bedeuten, sind nicht dieselben – damals wie heute nicht.
    Die «Menschensippe» besteht aus Mutigen, Fahrlässigen, Vorsichtigen, Verunsicherten, Angepassten, Egoisten, Oportunisten, Dummen und Klugen. Aber niemand ist alles gleichzeitig.

  • am 22.11.2021 um 20:45 Uhr
    Permalink

    „War der Artikel hilfreich?“ „Ja“ hab ich geklickt. Würde man das Wort Grippe durch Corona ersetzen, wäre vielen kritischen Lesern schnell klar, auf welch primitive und populistische Art der Propaganda-Arm der Pharmalobby agiert. Damals lag das Durchschnittssterbealter, im Gegensatz zur Coronapseudopandemie( über 80) deutlich unter dem Durchschnittssterbealter. Die spanische Grippe (kam nicht aus Spanien) wütete vor allem in den Lazaretten und damals ging vor allem im militärischen Bereich eine Änderung der Impfstrategie voraus. Das war die Zeit des Ersten Weltkriegs.
    Etwa 13 Jahre brauchte es, um in Deutschland einen „Gesundheitspass“ vorlegen zu müssen, um seine „genetische Gesundheit“ zu beweisen, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu dürfen. Weitere 7 Jahre brauchte es, um unter dem Vorwand der Fleckfieberbekämpfung Juden zu ghettoisieren. Was kurz darauf folgte, ist leider bekannt.
    Was man heute feststellen kann ist leider- und dafür ist dieser Artikel sehr hilfreich: Man kann aus der Geschichte lernen, dass die Menschen nichts aus der Geschichte lernen

    • am 23.11.2021 um 08:21 Uhr
      Permalink

      Besten Dank für diesen sachlichen Beitrag. Es scheint, als sei Bildung nicht ausreichend, um aus der Vergangenheit zu lernen. Die Verbindung kann auf rationaler Ebene nicht hergestellt werden, untrügliche Zeichen bleiben unerkannt. Leider sind die meisten «Zeugen» dieser Zeit bereits verstorben und können für uns, die im sicheren warmen Nest geboren wurden, die Muster nicht mehr erkennen.
      Und wer es wagt, selbst in unserem Land der hochgepriesenen Demokratie mit ursprünglich fast uneingeschränkter Meinungsäusserungsfreiheit, den Zusammenhang heutiger und damaliger Mechanismen herzustellen, riskiert viel!

  • am 22.11.2021 um 22:44 Uhr
    Permalink

    Danke Jürg Müller-Muralt für diesen Beitrag.

    Wie aussagekräftig und aktuell dieses 100-jährige Gedicht doch auch heute noch ist!

    Trotz des weltweiten Netzes, grossem Wissen etc. reagieren viele Menschen noch wie vor 100 Jahren. Und so bleibt einem das Lachen im Hals stecken ……

  • am 22.11.2021 um 23:05 Uhr
    Permalink

    Tatsächlich scheint Manchen mit Corona auch das letzte bisschen Sinn für Humor abhanden zu kommen. Das Gedicht ist genial, sein Aktualitätswert geradezu beängstigend. Obwohl es heute, mit dem neuen Chefredaktor, im „Nebelspalter“ wohl kaum mehr erscheinen dürfte. Danke, Jürg Müller-Muralt und dem Infosperber.

  • am 22.11.2021 um 23:17 Uhr
    Permalink

    Zum Kommentar von Ban Nedacc: Heute weiss man viel mehr über Viren Bescheid als 1918. Bei dem Vergleich mit der Spanischen Grippe muss bedacht werden, dass es heute Massnahmen gegen Viren gibt, die weltweit von vielen Leuten befolgt werden und das wir ausserdem ein viel besseres Gesundheitssystem haben. Daher die verhältnismässig wenigen Toten vor hundert Jahren.

  • am 23.11.2021 um 10:11 Uhr
    Permalink

    Es sind -früher wie heute- sehr ähnliche Mankos!

    Regierungen, die zu träge, denk-arm, hemdsärmelig, trommelwirbelnd,
    untermalt mit beeindruckender Mimik, Gestig und Ton-Melodie
    immer wieder von Neuem «publikumswirksamen Aktionismus» betreiben

    -anstatt so durchdachte wie kluger Aktionen zu zeigen –
    und immer wieder neu zu durchdenken,
    was «man» wie besser machen könnte.

    Andererseits dann ein relativ kleiner Teil des Volks,
    so um 20%,
    der gerne gedankenlos in den Tag hinein lebt.

    Am Anteil der «vergnügungs-bewussten» Mitbürger
    wird man wenig ändern können.

    Wenn aber der jetzige Bundespräsident, Steinmeier,
    den damals neuen Aussenministe, Gabriel,
    zu AmtsAntritt !bis heute un-kommentiert! mahnen durfte:
    «Mach keinn Scheiss»
    so war und ist mir, immer wieder von Neuem, -traurigst- klar,
    mit wie wenig Ernsthaftigkeit und Qualifikation
    «man» «uns» tatsächlich regiert —
    heute – und wohl auch in Zukunft !

    Wolf Gerlach
    scheinbar.org.

  • am 25.11.2021 um 00:44 Uhr
    Permalink

    Von was für einer aktuellen Pandemie spricht der Autor? Meint er das im Winter häufige Versterben von sehr alten und von immungeschwächten/vorerkrankten Menschen an Erkältungsviren beziehungsweise mit diesen Viren? Wie hoch ist nochmal das Durchschnittsalter der an und mit Corona Gestorbenen? Über 80 oder? Damit erledigen sich doch sämtliche Diskussionen. Wie hoch ist eigentlich das Durchschnittsalter derjenigen, die unter den sehr, sehr, sehr, sehr, wahnsinnig seltenen, eigentlich gar nie vorkommenden schweren bis tödlichen Nebenwirkungen der Impfungen zu Schaden gekommen sind?

    • am 25.11.2021 um 12:10 Uhr
      Permalink

      @Fabienne Unger, ich habe sicherheitshalber gerade nochmals die Statistiken nachgeschaut. Wie es auch Bundesrat gestern in der Medienkonferenz schon sagte, 19% auf IPS mit einem positiven Sars-Cov-2 PCR-Test. Die Jahresstatistiken des BFS haben sonst um diese Jahreszeit höhere Werte von IPS-Patienten mit Atemwegserkrankungen.

  • am 25.11.2021 um 09:00 Uhr
    Permalink

    Alle die glauben, dass alles schon nicht so ernst ist wie es ist, mögen sich in einer einer grossen Halle versammeln, dort können sie dann eine Riesenparty feiern. Mal sehen wieviel dann nach 12 Wochen übrig sind. Selbstverständlich unter den Bedingungen eines 5 Sternehotels. Freiwillige, die an einem solchen Experiment teilnehmen wollen, dürfen sich gerne bei mir melden. Damit keine Ethikbehörde einschreiten kann wäre es vielleicht am Besten , man führt das Experiment in Guantanamo durch. Herr Marc Stöckli darf die Truppe gerne anführen. Herr Stöckli besitzt Immunität … Vielleicht kann ihm Herr Paul Watzlawick helfen. Ich wünsche Ihm «Gute Besserung».

    • am 26.11.2021 um 07:38 Uhr
      Permalink

      @Jürg Müller-Muralt
      Der Kommentar von @Peter Mall zeigt sehr anschaulich, dass die Veröffentlichung des Gedichts zu welchem Zeitpunkt auch immer bei dafür Empfänglichen solche komplett die Problematik verfehlende Gedankengänge (Impfgegner = hirnlose Partygänger) auslösen bzw. verstärken kann.

    • am 26.11.2021 um 09:14 Uhr
      Permalink

      Guten Tag Herr Mall, ist der Seitenhieb mit Guantanamo eine verstecket, öffentliche Forderung nach Internierung andersdenkender?

      Der Grad an Radikalisierung in unserer Gesellschaft hat exponentiell zugenommen. Und im Gegensatz zum R-Wert, scheint es keine Sättigung zu geben. Der Grund für diese Zunahme zeigen Sie auch gerade selber, Herr Mall. Es ist die Angst. Denn nach diesen 12 Wochen wären nicht mehr Menschen gestorben, als üblich. Ist man aber der Meinung, dass es die Menschen nur so dahinrafft, scheinen natürlich auch die extremsten Massnahmen angemessen.

    • am 26.11.2021 um 18:19 Uhr
      Permalink

      @Peter Mall Das hat alles schon längst mehrfach stattgefunden. Zum ersten Mal im Februar 2020 auf der Kreuzschiffahrt mit der ‹Diamon Princess› – eine gedrängte Ansammlung von zumeist älteren Menschen der Risikogruppe. Schon da hat man gesehen, was in der Folge mehrfach von anderen Hendrick Streck bestätigt wurde: Die Ansteckungsrate und Letalität sind vergleichbar mit einer mittleren Grippe. Auch bei Zusammenleben auf engstem Raum, gibt es immer einen Anteil, die haben rein gar nichts und es lässt sich auch nichts mit PCR-Test nachweisen, bei anderen kann man etwas nachweisen, die haben aber keine Symptome, andere die haben Symptome aber PCR-Test negativ. Inzwischen gibte es wohl niemanden mehr, der das nicht – wenn nicht im eigenen Umfeld so mindestens von anderen her kennt.

  • am 25.11.2021 um 20:42 Uhr
    Permalink

    Ich melde mich natürlich gern. 12 Wochen Fünfsternehotel könnte ich mir sonst nie leisten. Im Kleinen habe ich schon einen Probelauf hinter mir, mit zwei positiv getesteten Familienmitgliedern unter dem gleichen Dach, was mich bestimmt qualifizieren würde. Party tönt natürlich auch verlockend.
    Achtung: Dieser Kommentar könnte Spuren von Sarkasmus enthalten.

  • am 26.11.2021 um 08:16 Uhr
    Permalink

    Mit Sarkasmus ist dieser Hetze gegen die Nichtgeimpften nicht beizukommen. Schon bedenklich auf welchem Niveau da ausgeteilt wird. Dem Corona Ansteckungsparty Vordenker gebe ich folgendes weiter: vor ein paar Tagen waren 30‘000 Fussballfans im Wankdorf, auf engstem Raum, ohne Maskenpflicht. Als Zutrittsberechtigung das 3G Zertifikat. Eine repräsentativere Analyse über Ansteckungsgefahr, und zwar aufgeteilt in geimpft (mit welchem Stoff?), genesen und getestet, hätte es noch selten gegeben. Hätte.., wenn man den wollte.
    Solange solche Ansammlungen/Massenevents erlaubt sind, statistische Zahlen selektiv publiziert werden und soviel Unbekanntes vorhanden ist sollten sich alle Hetzer zurücknehmen.

  • am 26.11.2021 um 09:44 Uhr
    Permalink

    …hierzu ein interessanter Beitrag von Daniela Dahn Journalistin der mir aus dem Herzen spricht…
    https://youtu.be/4KUPyiVwrjM

  • am 27.11.2021 um 10:16 Uhr
    Permalink

    @Juerg Moser
    Sie haben natürlich Recht, aber er ist ein Notbehelf, um nicht zu verzweifeln. Ich habe vor Kurzem mit meinem langjährigsten Freund (45 Jahre) und Patenonkels meines Sohnes abschliessen müssen. Während all dieser Zeit fiel nie ein böses Wort zwischen uns und jetzt wollen er sowie sein Partner keinen Kontakt mehr, obwohl beide geimpft sind.
    Man muss sich auf der Zunge zergehen lassen, dass die Ungeimpften daran schuld sein sollen, dass die Impfung nicht oder höchstens beschränkt wirkt und auch Geimpfte das Virus weitertragen können.
    Da es in der Natur der Viren liegt, zu mutieren, kann dieses üble Spiel bis zum Sankt Nimmerleinstag fortgeführt werden. Dass die Grippeimpfung jedes Jahr neu gemixt wird, ist den meisten Leuten nicht bewusst. An die Grippe haben wir uns «gewöhnt», man bricht bei diesem Wort nicht mehr in Entsetzensschreie aus, also muss eine grössere Keule zur Hand genommen werden.
    Es liegt im Bereich meines Vorstellungsvermögens, dass man einen Krieg führen kann, ohne offizielle Kriegserklärung, ohne dass Blut fliesst, aber mit denselben Folgen.
    Die einzige Frage ist, wem die Pandemie nützt. Das Problem ist die Beweisbarkeit, also zerfleischt man sich lieber gegenseitig, das ist einfacher.
    So, und jetzt freue ich mich schon darauf, in die Verschwörungstheoretikerschublade sortiert zu werden, obwohl ich lieber an den von Herrn Oettli angebotenen Wellnessferien teilgenommen hätte.

    • am 29.11.2021 um 00:27 Uhr
      Permalink

      Meinen Sie wirklich, COVID-19 sei nicht schlimmer als eine saisonale Grippe? Natürlich verdienen an der Grippe und auch an COVID-19 etliche Leute Geld und das ist auch richtig so (z.B. Pflegefachleute, Ärzte und auch die Pharmaindustrie etc.). Wahrscheinlich haben sie keine Ahnung wie es in einem Krieg zu und her geht, aber dank Ihren Verharmlosungen haben Sie auch COVID-19 Opfer zu verantworten.

      • am 29.11.2021 um 19:26 Uhr
        Permalink

        @Paul-Emile Müller
        Herzlichen Dank für Ihre «freundlichen» Unterstellungen. Apropos Kriegserfahrungen: Mein Oberstufenlehrer, ehemaliger Aktivdienstler während des zweiten Weltkriegs, Gebirgsgrenadier und Unteroffizier, erklärte uns, dass Nazideutschland Respekt vor der kleinen , wehrhaften Schweiz gehabt hätte. Unsere Topografie sei unser Riesenvorteil gewesen und im Notfall hätten wir uns einfach ins Reduit zurückgezogen. Das Fach Geschichte endete für uns übrigens bei Napoleon und wer war ich mit meinen fünfzehn Lebensjährchen, um meinen Lehrer anzuzweifeln?
        Einige Informationen später schien es mir dann doch sehr unwahrscheinlich, dass der Zwergpinscher Schweiz einen tollwütigen Pitbull in Schach halten konnte.
        Die vier Millionen Einwohner damals hätte man wohl ziemlich komprimieren müssen, damit sie ins Reduit gepasst hätten.
        Meine erste Begegnung mit Indoktrination.
        Wenn wir als Kinder jeweils lustlos im Essen herumstocherten, pflegte man uns darauf hinzuweisen, dass die armen Kinder in Afrika verhungern würden und sich um diese Mahlzeit prügeln würden. Ich fragte mich damals, ob ich daran schuld sei, dass die armen Kinder nichts zu essen hätten und hätte ihnen meine Mahlzeit gerne überlassen. Es ist so eine Sache mit der Schuld, gell?
        Beste Grüsse und gute Gesundheit weiterhin.

  • am 27.11.2021 um 10:24 Uhr
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    Asche auf mein Haupt. Die Wellnessferien hat natürlich Herr Mall angeboten. Entschuldigung, Herr Oettli.

  • am 28.11.2021 um 00:01 Uhr
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    Danke Herr Müller-Muralt für diesen schönen hundertjährigen Einwurf— hatte viel Spass beim Lesen. Auch die vielen Kommentare erregter Mitleser können meinen Spass nicht vergällen, im Gegenteil!

  • am 28.11.2021 um 20:26 Uhr
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    Vor dem Corona-Zeitalter las ich ein tolles Buch von David Quammen der über fast alle interessanten Virenstämme recherchierte . Titel: Spillover. Erklärt wurde, warum man bei Aids keinen Impfstoff entwickeln konnte/wollte. mRNA Viren mutieren zu schnell, so dass es nicht sinnvoll ist, hierzu einen Impfstoff zu entwickeln. So kommt es wohl jetzt zum jährlichen / halbjährlichen / monatlichen usw. impfen…….in den Industriestaaten vielleicht machbar, aber in der 3.Welt unvorstellbar.

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