SSS-DAS-SPIEL

Patrick Jerg: Das Spiel © zvg

Das Spiel: Ein Geheimtipp aus der Schweiz

Patrick Jerg /  Manche Spiele erscheinen aus dem Nichts. Plötzlich sind sie da und verzaubern Spielbegeisterte ohne grosse Vorankündigung.

Es ist die Geschichte eines Notizblocks, eigentlich sind es mittlerweile schon sechs Stück. Grafiker Lukas Kurmann hat sich während der Pandemie «Nulli» ausgedacht, ein einfaches Roll & Write-Spiel, bei dem man würfelt und Linien auf einem Zettel zieht. Damit ist das Spielprinzip bereits erklärt. Doch es genügt, um kniffligen Spielspass zu verbreiten.

Auf den Blättern des Grundspiels «Nulli 0.0» findet man viele Punkte, die in einem gleichmässigen Raster stehen. Um eine Gruppe von Punkten bilden noch kleinere Punkte einen Kreis, im Spiel Insel genannt. Bei «Nulli» spielen alle gleichzeitig. Wer mitspielt, nimmt einen Zettel und einen Stift, jemand würfelt. Die gewürfelte Zahl tragen alle auf ihrem Zettel ein, indem sie eine Linie ziehen.

Kluge Verbindungen

Ist die aktuelle Zahl eine 5, so müssen exakt 5 Punkte auf dem Zettel mit einer geraden Linie verbunden werden. Die Insel besitzt dabei einen besonderen Status. Entweder man zieht die Linie komplett auf der Insel oder irgendwo ausserhalb. Spielt man auf der Insel im Laufe einer Partie alle Punkte weg, erhält man eine Chance zugesprochen. Eine Chance kann man auch verdienen, indem man den einzigen Stern auf dem Spielfeld mit Linien umschliesst.

Mit jedem Wurf erhält man eine neue Zahl, die man sofort in eine Linie auf dem eigenen Zettel umsetzt. Für eine 1 kreuzt man einfach einen beliebigen Punkt an. Und irgendwann wird es eng auf dem Spielfeld. Kann man keine Linie mehr ziehen, darf man mit einer Chance auf eine Zahl verzichten, sie ignorieren. Ist auch das nicht mehr möglich, und man kann keine korrekte Linie ziehen, endet die Partie. Alle dürfen so lange spielen, bis sie ausscheiden. Die übrig gebliebenen Punkte zählt man und notiert sie. Ein «Nulli» ist das höchste der Gefühle, wenn keine Punkte mehr übrig sind.

Neue Rätsel folgen

In weiteren Notizblöcken findet man neue Rätsel. Bei «Nulli 1.0» spielt man über mehrere Felder und entscheidet selber, wann man seine Linien im nächsten Spielfeld ziehen will. Dafür besitzt man schon zu Beginn mehrere Chancen, die man bewusst einsetzen muss, damit die Punkte am Ende nicht eine zu hohe Summe bilden.
«Nulli 2.0» spielt man mit zwei Würfeln. Mit den Ergebnissen bildet man ein Viereck auf dem Zettel. Auch hier muss man so viele Punkte wie möglich einbinden oder einschliessen, um erfolgreich zu sein.

Die kleinen Rätselspiele im Notizblock-Format kommen sehr gut an. Durch reine Mund-zu-Mund-Propaganda haben sich die kleinen Spiele verbreitet. Zuletzt gab es so etwas beim hinterhältigen Kartenspiel «Frantic» in der Schweiz. «Nulli» verzaubert mit einfachen Regeln, einem schnellen Spieleinstieg und kurzem Knobelspass. Unter den mittlerweile 6 Spielblöcken gibt es unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, doch immer spielt die Hoffnung bis zum Schluss beim Würfeln mit. Ich bin gespannt, wohin die Reise noch geht.

Hier bekommt man «Nulli».

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Nulli
Nulli

Nulli

Ein Würfelspiel von Lukas Kurmann
Illustrationen: Lukas Kurmann

Für 1-?? Personen
Ab 6 Jahren | ca. 15 Minuten
Verlag: Zweiend | ab 12 Fr.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Patrick Jerg betreibt seit 14 Jahren die Webseite brettspielblog.ch und veröffentlicht regelmässig Spielkritiken über Brett- und Kartenspiele.
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

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Portrait Patrick Jerg 2

Das Spiel: Alle Beiträge

Spielen macht Spass. Und man lernt so vieles. Ohne Zwang. Einfach so.

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