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Bitcoin – die Darstellung als Münze suggeriert echten Geldwert © gk

Bitcoin: Der Fall ist unvermeidlich

Christoph Pfluger /  Die Besitzer der Kryptowährungen könnten die acht grössten Automobilfirmen aufkaufen – wenn ihr Besitz einen echten Wert hätte.

Der Bitcoin-Hype wird nicht nur von Gier, sondern auch von zwei gravierenden Systemfehlern angetrieben. Sie zeigen beispielhaft, wie Geld nicht sein darf, wenn es seine grundlegenden Funktionen erfüllen soll.

199 Millionen Dollar für zwei Pizzas: So viel bezahlte Laszlo Hanyesz am 22. Mai 2010 für die erste realwirtschaftliche Transaktion, die mit Bitcoin abgewickelt wurde. Die 10’000 Bitcoin, damals 40 Dollar, bei Redaktionsschluss 199 Millionen wert, hatte der Software-Entwickler aus Florida am eigenen Rechner generiert. Auch wer später Bitcoins kaufte, konnte noch von astronomischen Zuwachsraten profitieren. Wer im Februar 2011 bei einem Wert des Bitcoin von einem Dollar einstieg, konnte bis heute eine Wertsteigerung um das 18’700-fache erzielen.

Mit der Realität haben solche Wertsteigerungen natürlich nichts zu tun; aber es gibt aufschlussreiche Gründe für diesen Hype. Die Preissteigerungen der sogenannten Altcoins, wie die Kryptowährungen auch genannt werden, stimmt selbst professionelle Optimisten nachdenklich. Aber noch jetzt gibt es Ausnahmen wie den US-Investor James Altucher, der kürzlich dem TV-Sender CNBC sagte, der Bitcoin könne durchaus noch auf eine Million Dollar steigen.

Das Problem ist, dass Altucher rein theoretisch recht haben könnte. Denn der Bitcoin und seine Nachahmer unter den verschlüsselten Währungen haben eine in der Geldgeschichte einmalige Konstruktion: Sie werden immer knapper; ihre Wertsteigerung ist gewissermassen programmiert. Das macht sie als spekulative Anlage höchst interessant, als Tauschmittel – wofür sie eigentlich gedacht wären – aber ungeeignet. Ein Geld, dessen Wert steigt, behält man so lange wie möglich. So wird es dem Tausch entzogen und nützt der Wirtschaft nichts. Auf der anderen Seite ist eine Geldanlage nur so lange attraktiv und sicher, als sie in Realwert umgetauscht werden kann. Das ist beim Bitcoin längst unmöglich. Er ist in einem Dilemma gefangen: Behalten die Besitzer ihre Bitcoins, bleibt ihr fiktiver Wert erhalten, tauschen sie sie, fällt er in sich zusammen.

Keine Frage «ob», nur eine Frage «wann»

Wann die Blase platz, ist schwer zu sagen. Historische Präzedenzen gibt es nicht. Die meisten Blasen werden von einer inflationären Ausweitung der Geldmenge begleitet oder sogar von ihr ausgelöst. Beim Bitcoin steht jedoch ein tendenziell knapper werdendes Angebot an Kryptowährung im Vordergrund. Die Deflation ist programmiert.
Die Landung wird hart sein. Es gibt zur Zeit 16,1 Mio. Bitcoin. Bei einem Kurs von 19’966 Dollar (bei Redaktionsschluss; hier aktueller Kurs) entspricht die gesamte Bitcoin Geldmenge der Summe von rund 321 Milliarden Dollar. Damit könnten die gegenwärtigen Besitzer rein theoretisch die gesamte deutsche Wertschöpfung von fünf Wochen kaufen. Das ist natürlich unmöglich. Und man kann nur den Kopf schütteln, dass die Werte, die dieses verschlüsselte Geld stützen sollen, nicht ernsthaft und öffentlich thematisiert werden. Die gesamte Geldmenge in Kryptowährungen beträgt umgerechnet 591 Mrd. Dollar. Das entspricht nahezu der gesamten Geldmenge der Schweiz (M1, Bargeld und Bankguthaben) oder dem Wert der acht grössten Automobilhersteller zusammen (Stand Juni 2017)

Eine Blase derart kolossaler Dimensionen kitzelt natürlich auch das kriminalistische Interesse. Ist es möglich, dass allein die Crowd den Markt in derart astronomische Höhen katapultiert? Wir können es nicht wissen – die Transaktionen sind verschlüsselt. Genau dies zieht zweifelhafte Akteure an. Es ist bekannt, dass Bitcoin die bevorzugte Währung im Darknet ist, wo man ungefähr jedes Verbrechen kaufen kann, das sich ein verirrter Geist irgendwo auf der Welt ausgedacht hat.
Ein grosses Problem sind die rund 1000 «Wale», die zusammen rund 40 Prozent der Bitcoins halten. Kenner der Szene sagen, dass sie miteinander in Kontakt stehen, die Hälfte ihrer Bitcoins koordiniert innert Minuten auf den Markt werfen und Kasse machen könnten. Weil der Bitcoin kein reguliertes Wertpapier ist, ist das sogar legal. Der Bitcoin ist denn auch kein «Betrug», wie Jamie Dillon, Chef der Megabank JPMorgan Chase & Co. behauptet. Die Regeln sind bekannt, sie werden in der Blindheit des Hype einfach nicht verstanden. Nobelpreisträger Joseph Stiglitz kommt der Sache schon näher, wenn er ein Verbot des Bitcoin fordert, weil er entwickelt worden sei, um Regulierungen zu umgehen und weil er keine gesellschaftlich nützliche Funktion habe. Aber: Kryptowährungen, digitales Bargeld, entsprechen durchaus einem Bedürfnis in einer Welt, in der alles bis ins letzte Detail kontrolliert werden kann. Nicht umsonst sind auch viele Banken und sogar Zentralbanken wie die Schwedische Reichsbank daran, digitales Bargeld zu entwickeln.

Der Bitcoin selbst und mit ihm alle Nachahmer sind keineswegs vor Betrug sicher. Mt. Gox in Tokyo war von 2010 bis 2014 der wichtigste Bitcoin-Handelsplatz, der rund 70 Prozent der Transaktionen abwickelte. Im Februar 2014 meldete Mt. Gox den Diebstahl von 850’000 Bitcoin (mit dem damaligen Wert von 480 Mio. Dollar) und ging pleite. 200’000 Bitcoin wurden später wiedergefunden. Der Bitcoin-Entwickler selbst, er agierte unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto, bleibt bis heute im Dunkeln. Mehrere Personen haben allerdings die Bitcoin-Urheberschaft für sich beansprucht oder wurden dahinter vermutet – ohne Nachweis.

Alles nur in der Computer-Software

«Nakamotos» Entwicklung ist clever, aber nicht zu Ende gedacht. Kern der Kryptowährung ist eine öffentliche Datenbank, die sogenannte Blockchain, die auf jedem beteiligten Rechner läuft und sämtliche Transaktionen enthält, wobei deren Sender und Empfänger verschlüsselt sind. Ohne persönliches Passwort, das zum Schutz vor Hackern oft auf Zetteln notiert wird, gibt es nicht nur keinen Zugang zum Guthaben, es geht auch für die gesamte Kryptowelt verloren. Bis heute sind das Milliarden.
Die Daten einer Überweisung werden jeweils an Knotenpunkte übermittelt, sogenannte Miner, die sie nach erfolgter Überprüfung (proof of work) an die Blockchain anfügen. Das System soll wie Edelmetallgeld ohne Vertrauen auskommen, wie es beispielsweise bei der zentralen Buchführung durch die Banken nötig ist, aber immer wieder missbraucht wird.
Für ihre Arbeit werden die Miner mit einem Bitcoin bezahlt. Aber veröffentlicht wird nur diejenige Blockchain des Miners, der eine aufwendige kryptografische Aufgabe als erster erfolgreich löst. Dafür genügte in der Anfangszeit ein PC; heute braucht es dafür Rechenzentren mit speziell zu diesem Zweck gebauten, sehr kurzlebigen Computern.
Zu den hohen Investitionen kommen noch exorbitante Betriebskosten. Nach Berechnungen der Website digiconomist.net erfordert eine Transaktion 240 KWh, das entspricht ungefähr dem monatlichen Stromverbrauch eines Zweipersonenhaushaltes in der Schweiz und dem Sechzigfachen einer Kreditkartenzahlung. Und die Rechenleistung wird immer aufwändiger, der Stromkonsum immer grösser. Schon heute verbraucht das ganze Bitcoin-Netzwerk genauso viel Strom wie Dänemark. Das ist der erste grosse Denkfehler. Der Bitcoin ist nicht nachhaltig. Bis jetzt decken die Kosten des Mining den Ertrag. Aber schon heute müssen steigende Gebühren bezahlt werden, um die Miner dazu zu bewegen, eine Transaktion in eine neue Blockchain aufzunehmen. Wer das nicht will, wartet unter Umständen Tage auf eine Bestätigung der Zahlung.

Der zweite grosse Denkfehler ist die Mengensteuerung. Aus technischen Gründen und um der Inflation einen systemischen Riegel vorzuschieben, macht der Code die Schöpfung von Bitcoin immer schwieriger, bis die Produktion voraussichtlich im Jahr 2139 auf Null zurückfällt. Ein Geld mit im Voraus fixierter Menge ist volkswirtschaftlicher Unsinn. Die Geldmenge darf nicht von einem Algorithmus oder der Leistung der beteiligten Rechner bestimmt werden, sondern muss sich elastisch nach der Wertschöpfung richten. Steigt sie, muss auch die Geldmenge entsprechend wachsen. Dann bleiben die Preise stabil und ökonomische Entscheidungen werden zuverlässig.

Wird Zug zum «Cryptovalley»?

Weil weder die Spekulanten noch die Ökonomen diese Denkfehler erkennen, ist ein einmaliger Hype um die Kryptowährungen entstanden, von denen es mittlerweile knapp tausend in vielen verschiedenen Varianten gibt. Sie finanzieren sich in der Regel durch sogenannte initial coin offerings (ICO) oder token sales, den Verkauf der von ihnen hergestellten Tauscheinheiten gegen harte Währung oder etabliertes Kryptogeld. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Crowdfunding und unreguliertem Börsengang. Die dabei erzielten Umsätze lagen nach Angaben von Bloomberg allein im Jahr 2017 bis Mitte Oktober bei drei Milliarden Dollar. Dabei geht nicht immer alles mit rechten Dingen zu, wie das Beispiel der Stiftung Tezos aus Zug zeigt. Über ihre im US-Steuerparadies Delaware domizilierte Dynamic Ledger Solutions Inc. nahm Tezos im Juli 232 Mio. Dollar ein– ein Rekordergebnis bei einem ICO. Weil die Investoren, die mit Bitcoin bezahlt hatten und mit ihnen wesentlich höhere Gewinn erzielt hätten, immer noch auf ihre «Tezzies» warten, sind jetzt erste Klagen eingegangen. Das «Cryptovalley», als das sich Zug gerne präsentiert, ist in der Folge unter verschärfte Beobachtung der FINMA geraten, die Blockchain-Lösungen vorher über Jahre hin unterstützt hatte. Mehrere Firmen wurden im September dieses Jahres geschlossen, und die Behörde warnte vor fake cryptocurrencies.
Sie hätte gleich vor allen Kryptowährungen warnen müssen. Ihr Sturz wird unerbittlich sein und grosse Vermögen vernichten. Und es könnte gefürchtete Funke sein, der auch die überbewerteten Aktienmärkte zu Fall bringt.
Hinterher werden wieder alle gesagt haben, sie hätten es kommen sehen. So gescheit wäre auch der grosse Isaac Newton gern gewesen, der Entdecker des Gravitationsgesetzes. Er hätte seine Erkenntnisse zur Schwerkraft besser auf die Papiere der «South Sea Company» angewendet, die 1720 nach einem beispiellosen Höhenflug bei ihrem wahren Wert landeten und Newtons Vermögen vernichteten. Offenbar will der Mensch nur durch Schaden klug werden.
_ _ _ _ _ _ _

Christoph Pfluger ist Herausgeber des «Zeitpunkt» und Autor des Buches «Das nächste Geld – die zehn Fallgruben des Geldsystems und wie wir sie überwinden. edition Zeitpunkt, 2015. 260 Seiten, Fr. 23.-/€ 21.-. ISBN: 978-3-9523955-3-0.3. rev. Aufl., 2016.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Der Text erscheint in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift Zeitpunkt. www.christoph-pfluger.ch

Zum Infosperber-Dossier:

Bitcoin

Bitcoins und andere Kryptowährungen

Nur für waghalsige Spekulanten oder künftiger Zahlungsverkehr ohne Banken?

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28 Meinungen

  • am 20.12.2017 um 12:09 Uhr
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    Ist mir egal, habe meinen Einsatzt längst in Trockenen und verkaufe laufend Bitcoins

  • am 20.12.2017 um 12:49 Uhr
    Permalink

    Meiner Meinung nach entscheidend ist der im Artikel angesprochene „erste Denkfehler“, der auf der „Unfähigkeit der Menschheit beruht, die exponentielle Funktion zu verstehen“, wie Albert Allen Bartlett sein über dreissig Jahre mehr als 1725 Mal gehaltener Vortrag zum Thema „Arithmetik, Bevölkerung und Energie“ jeweils begann.

    Die aktuelle Blockchaintechnologie unterliegt einer exponentiellen Funktion und es gibt schlicht und einfach nicht genügend Strom, um auf diesen Zug zu setzen, egal was für Quellen wir meinen in Zukunft noch erschliessen zu können.

    Das Bitcoinnetzwerk alleine soll bei gleichbleibendem Wachstum Ende Juli 2019 mehr Strom verbrauchen als die USA, ab Februar 2020 mehr als die ganze Welt.

    Deshalb ist auch dieser aktuelle Schrei nach Digitalisierung absurd. Die Digitalisierung läuft schon lange und wird weiter voran Schreiten, aber dieser jetzt geforderte auf Teufel komm raus Aktionismus ist bloss noch die Tempoverschärfung zur Absägung des Astes auf dem wir sitzen.

  • am 20.12.2017 um 13:16 Uhr
    Permalink

    Hinter dem Bitcoin steht rein gar nicht.
    Trotzdem steigt er vielleicht munter weiter,gerade weil es unmöglich ist,ihn Als
    Zahlungsmittel einzusetzen.
    Nicht zuletzt weil es Leute gibt die reales Geld einsetzen,um ihn zu shorten.
    Das geschieht ja auch im realen Leben.Die Pensionskassen sichern die 1000 Milliarden auch mit Shorts ab.Die Kosten tragen per forza die Versicherten,es geht ja gar nicht anders.
    Bei der schweizer Bank,die Shorts auf Bitcoin anbietet, steht unter Großaktionären an erster Stelle: SCHWEIZERISCHE EIDGENOSSENSCHAFT.

  • am 20.12.2017 um 13:25 Uhr
    Permalink

    Der Wert von Bitcoins basiert auf Vertrauen. Was ist jemand bereit in real existierenden Werten dafür einzutauschen. Dies ist bei Banknoten und Plastikgeld nicht anders. Die Golddeckung ist weg und Gold kann man auch nicht essen. Die Panikmache ist fehl am Platz, aber verständlich, wenn Banker und Staaten plötzlich am kürzeren Hebel sitzen. Ich hoffe Bitcoin setzt sich als demokratische Alternativwährung durch. Das wird die Hochfinanz hoffentlich nicht verhindern.

  • am 20.12.2017 um 13:52 Uhr
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    Mit offline gespeicherten Bitcoins passiert nix.

  • am 20.12.2017 um 15:58 Uhr
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    Ist der Bitcoin nicht ein klassisches Schneeballsystem und somit Illegal? Die Wertsteigerung kommt doch einfach von immer neuen Teilnehmern. Bisherige können ihre Bitcoins mit Gewinn verkaufen, auf Kosten der neuen Teilnehmer. Es ist aber absehbar, dass irgendwann keine neuen mehr kommen. Sobald die gierige Masse merkt, dass neue Kryptowährungen schneller wachsen als der Bitcoin, ist es mit letzterem aus. Zug wird sich als «Crypto Valley» einen gewaltigen Imageschaden als Zufluchtsort für Betrüger und Geldwäscher schaffen. Nach dem Hype um den Bitcoin in den Medien werden die Zeitungen bald voll sein mit Geschichten von Leuten, die ihr Erspartes verloren haben und von mit Bitcoin bezahlten illegalen Geschäften (Drogen, Waffen, Steuerhinterziehung).

  • am 20.12.2017 um 17:21 Uhr
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    Das mit gigantischem Abstand am meisten benutzte System zur Bezahlung von illegalen Aktivitäten ist Bargeld.

  • am 20.12.2017 um 23:49 Uhr
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    1/2
    Mal abgesehen davon, dass nur Urs Müller zu wissen scheint:

    „Das Kernproblem konventioneller Währungen ist das Ausmaß an Vertrauen, das nötig ist, damit sie funktionieren. Der Zentralbank muss vertraut werden, dass sie die Währung nicht entwertet, doch die Geschichte des Fiatgeldes ist voll von Verrat an diesem Vertrauen. Banken muss vertraut werden, dass sie unser Geld aufbewahren und es elektronisch transferieren, doch sie verleihen es in Wellen von Kreditblasen mit einem kleinen Bruchteil an Deckung. Wir müssen den Banken unsere Privatsphäre anvertrauen, vertrauen, dass sie Identitätsdieben nicht die Möglichkeit geben, unsere Konten leerzuräumen. Ihre massiven Zusatzkosten machen Micropayments unmöglich.

  • am 20.12.2017 um 23:50 Uhr
    Permalink

    2/2
    Eine Generation früher hatten Nutzer von Time-Sharing-Computersystemen ein ähnliches Problem. Vor dem Aufkommen von starker Verschlüsselung mussten die User sich auf Passwortschutz für ihre Daten verlassen und dem Systemadministrator vertrauen, dass dieser ihre Informationen vertraulich hielt. Diese Privatsphäre konnte jederzeit aufgehoben werden, wenn der Administrator zu dem Schluss kam, dass sie weniger wog als andere Belange, oder auf Anweisung seiner Vorgesetzten. Dann aber wurde starke Verschlüsselung für die Masse der Nutzer verfügbar, und Vertrauen war nicht länger nötig. Daten konnten auf eine Weise gesichert werden, die einen Zugriff durch Dritte – egal aus welchem Grund, egal mit wie guten Entschuldigungen, egal was sonst – unmöglich machten.

    Es ist Zeit, dass wir dasselbe mit Geld machen. Mit einer elektronischen Währung, die auf einem kryptografischen Beweis beruht und kein Vertrauen in Mittelsmänner benötigt, ist Geld sicher und kann mühelos transferiert werden.“

    – Satoshi Nakamoto

  • am 21.12.2017 um 12:53 Uhr
    Permalink

    Wegen diesem fiesen Bitcoin musste die SNB heute Landquart kaufen.Bei Konkurs wäre die Unternehmerin des Jahres auf der Rechnung für ihren Designerplastik hocken geblieben und schon am nächsten Albisguetlitreffen wäre fertig gewesen mit Freibier.Also Leute,Wallet vertrampeln,ab an die Automaten,Papiergeld holen.Sonst wachen wir Morgen in der EU auf.

  • am 21.12.2017 um 17:36 Uhr
    Permalink

    «Me ne fitojnë të gjithë (Mit uns gewinnen alle)». So vollmundig versprach es Sali Berishas Demokratische Partei Albaniens, massgeblich mitverantwortlich für das albanische Pyramidensystem, welches mit dem Lotterieaufstand 1997 spektakulär zusammenkrachte. Das Bitcoin-Konstrukt erinnert frappant an eine ins Gigantische gesteigerte albanische Pyramide. Es braucht wenig Phantasie, um sich vorzustellen, dass sich für die Bitcoin-Zocker das Sprichwort von den «Hunden, welche die Letzten beissen» bewahrheiten wird. – Charles Ponzi lässt freundlich grüssen aus seinem Grabe !

  • am 21.12.2017 um 22:51 Uhr
    Permalink

    An Herrn Knupfer-Müller: Leute, die einigermassen höflich bleiben wollen und ihre Mitmenschen nicht allzu sehr brüskieren wollen (also auf deutsch ZU RECHT nicht «dumm» nennen wollen), drücken es so aus:

    Slade December 8, 2017 at 10:29 am | Permalink | Reply

    Hi,
    Isn’t a Ponzi scheme defined by 1)promise of greater returns for your investment, and more importantly 2)early withdrawals payed for by later investors, and that it inevitably crashes when no further investments occur?

    n°1 only works in principle if you mine bitcoin, which is providing a service to the whole network and is subject then to the same constraints industries can face, with more or less high barriers to entry.
    n°2 does not seem to be in any way, shape or form the case with bitcoin itself (though bitcoin, like real money, is used in all sorts of Ponzi schemes in that way).

    Doesn’t it also depend in a way on opacity, whereas here everything is public? The currency [Bitcoin < Anm. des Verfassers] is in finite quantity, it moves around in a way that can be known, and it has the value the people assign it. Just like any other finite ressource people may speculate on its value, which makes it a classic bubble, but arguably not a Ponzi scheme per se.
    Please justify why you think it is one [a Ponzi scheme < Anm. des Verfassers], mechanistically speaking; describe the process.

  • am 22.12.2017 um 09:20 Uhr
    Permalink

    Bitcoins are a well disguised Ponzi scheme. As energy demand for each transaction growths exponentially, it will reach the point where no more transactions are possible due to power shortage. The investment for higher returns with bitcoins is hidden in the energy used for mining.

  • am 22.12.2017 um 17:19 Uhr
    Permalink

    You see, Stephn Klee (Kommentar grad oberhalb) would be right IF the bitcoins would not be capped at a certain number. But they ARE capped at a maximum number of 21 Million Bitcoin. When the 21 millionst Bitcoin is mined, that will be the last mined bitcoin, so it is up to Stephan Klee to show, that the energy produced in the coming 100 years will not be enough to mine the 21 millionst bitcoin and therefore he is more intelligent than professional cryptographer Satoshi Nakamoto. Ergo: on first sight Stephan Klee looks just like another guy who has no idea what he is talking about…

  • am 22.12.2017 um 17:56 Uhr
    Permalink

    Was immer vertauscht wird ist die MENGE an bitcoins und ihr WERT. Die Menge bitcoins pro Zeiteinheit wird bestimmt durch die Geschwindigkeit des minings und scheint seit der Einführung nicht zu wachsen sondern im Gegenteil leicht abzunehmen (https://blockchain.info/de/charts/total-bitcoins?timespan=all). Der WERT des bitcoins unterliegt dem Markt von Angebot und Nachfrage. Dabei zeigt sich, dass die Nachfrage seit 2008 tatsächlich exponentiell zu steigen scheint und das kann – wie jede exponentielle Funktion im biophysikalischen / kulturellen / soziologischen Bereich nicht ewig so weiter gehen, das ist klar. Es wird sich also irgendwann auf einem Wert einpendeln, der dem tatsächlichen Marktwert des bitcoin einigermassen entspricht. Man kann auch sehen, dass der WERT von bitcoin regelmässig zusammenbrechende Blasen produziert (z.B: 8. auf 10. April 2013; 30.11. auf 16.12.2013; 8.6. auf 14.7.2017; 25.8. auf 14.9.2017 etc.) aber als gesamtes seit der Einführung dennoch eine scheinbar exponentielle Funktion aufweist (https://blockchain.info/de/charts/market-price?timespan=all). Allerdings ist auch das nicht ganz richtig, denn der Wachstum des WERTES des bitcoin entspricht genauer einer polynominalen Funktion vierten Grades ($ billion = 7E-07x^4 – 0.0003x^3 + 0.0328x^2 – 1.07x + 39). Der Punkt ist: man würde den US Dollar auch nicht als eine exponentiell wachsende Währung bezeichnen nur weil er in einem Betrug von Bernie Madoff in einem Schneeballsystem zu finden war.

  • am 22.12.2017 um 18:24 Uhr
    Permalink

    Entscheidend ist doch weder die Anzahl an Bitcoins oder deren Wert, sondern der Rechenaufwand für jeden neuen Block der Kette.

  • am 22.12.2017 um 22:51 Uhr
    Permalink

    Die Anzahl spielt deshalb eine Rolle, da irgendwann (beim 21 Millionsten Block) der Rechenaufwand plötzlich auf 0 fällt. Und dies nicht, weil ein Schneeball- oder Ponzi Scheme (nicht genau dasselbe) zusammenbricht, sondern weil es vom System selber so vorgesehen ist. Die Währung ist danach aber weiterhin brauchbar.

  • am 22.12.2017 um 22:52 Uhr
    Permalink

    *um ganz präzise zu sein: nicht BEIM 21 Millionsten Block sondern unmittelbar NACH der Bestätigung des 21 Millionsten Blocks fällt der Rechenaufwand auf 0.

  • am 22.12.2017 um 23:08 Uhr
    Permalink

    Ohh, das war Blödsinn, was ich in meinen letzten zwei posts geschrieben habe. Stephan könnte Recht haben. Stephan, erkläre uns das bitte genauer.

  • am 22.12.2017 um 23:48 Uhr
    Permalink

    Die „kryptografische Sicherung“ jeder Transaktion, auch wenn der 21.-millionste Bitcoin geschürft ist, bleibt und der Aufwand zur Berechnung steigt bei jeder dieser Transaktionen.

  • am 23.12.2017 um 13:22 Uhr
    Permalink

    Mein letzter Beitrag zu Bitcoin und Co.
    Jede Energie besteuern.Warum nicht zu Gunsten einer AHV für Alle.Ehepaare werden immer noch als Herd behandelt,wie bei Billag.
    Bitcoins als böse Energiefresser zu brandmarken,ist moralischer Humbug.
    In der Schweiz sind 50 000 Leute mit einer Kasinosperre belegt.
    Bei bitcoin.de gibt es 24 Stunden, 7 Tage in der Woche Casino.
    Hat ein Spielsuechtiger gestern Abend zu 8000 Euro gekauft und Heute zu 15000 wieder verkauft,denkt er jetzt hoffentlich an seine Familie.
    Hinter den über 1000 verschiedenen Krytos steht rein gar nichts,aber gerade das befeuert die Party.
    Warum gerade Zug ? Bei Glencor hatten sie ja auch keinerlei Bedenken.Schon Philipp Etter tanzte mit Evita Perón.
    Als die Tulpenmanie zusammenbrach, hinterließ Sie keinerlei Spuren.
    Vor wenige Jahren verzichtete Reto Braun auf das Amt,als Post Generaldirektor.
    Er wurde Chef der FANTASTIC CORPORATION in Zugo.Börsenwert 1500 Millionen.
    Wer mir irgendwelche Spuren dieser fantastischen Korporation in Zug zeigen kann bekommt ein Stück Kirschtorte.

  • am 23.12.2017 um 13:48 Uhr
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    Wollen Sie uns veralbern? Wenn Ihr Link nicht auf eine exponetielle Wachstumskurve zeigt, was dann?

    Ihre Aussage, dass «auch die Rechenleistung der Computer über die letzten Jahre» stieg verdeutlicht das Ponzi-Schema, welches sich aber eben gut zu tarnen weiss.

    Wir denken, dass es immer so weiter gehen kann und uns die Technik der Zukunft retten wird. Wir brauchen bloss auf den Quantencomputer und den Fusionsreaktor zu warten…

    Unser ganzes System ist Ponzi, weil wir uns einfach weigern den Naturverbrauch miteinzuberechnen, obwohl wir genau wissen, dass wir die Nautur verbrauchen. Man schaue sich dazu zum Beispiel die Billigfliegerei an.

    Verdeutlichen tut das Problem das FDP (Deutschland) Motto «Digital first, Bedenken second».

    Wolfram Bernhardt hat einen interessanten Blog geschrieben und sieben Entwicklungen aufgeführt die zum Ende dieser Epoche führen (https://agora42.de/was-ist-die-krise-und-wer-sind-wir-danach/).

    Die 7. Entwicklung betitelt er mit «Wem vertrauen?» Dieser Mangel an Vertrauen ist ja auch ein Treiber des ganzen Blockchain-Wahnsinns, unterstützt aber schlussendlich bloss die restlichen 6 Entwicklungen.

    Ich habe beim ersten Post A.A. Bartlett zitiert. Er hat auch noch auf folgendes hingewiesen: [auch] nachhaltige Entwicklung ist ein Oxymoron.

    Mehr habe ich nicht mehr zu sagen, ausser noch, dass nicht nur der Fall des Bitcoin unvermeidlich ist, wenn wir uns weiterhin Weigern die unbequemen Wahrheiten zu akzeptieren.

  • am 28.12.2017 um 11:48 Uhr
    Permalink

    Bei der ganzen Diskussion sollte man versuchen, vielleicht vorher das «normale» Geld zu verstehen. Den Kommentaren nach zu schliessen ist man aber davon teilweise noch weit entfernt?
    Letztendlich ist auch das «normale» Geld ein Schneeballsystem, denn bei einem Kredit wird im Schuldgeldsystem nur gerade das Geld in Höhe des Kredites geschöpft, für die Zinsen braucht es wieder weitere Kredite bzw. Schulden. Ebenso für Wachstum und Gewinne aller Art braucht es eine Geldmengenerhöhung, welche automatisch auch mehr (Fremd) Schulden bedeuten.

    «Es hat sich für Ökonomen als äusserst schwierig herausgestellt, zu erkennen, dass Bankkredite und Investitionen der Banken Geld schaffen.»
    Joseph Alois Schumpeter

    Ausführlich wird das Geld von Prof. Dr. Martin Binswanger in einem Artikel der Aargauer Kantonalbank erklärt, sehr lesenswert. Damit wird mit einigen Irrtümern und falschen Meinungen über Geldentstehung und Funktionen des Tauschersatzmittels Geld aufgeräumt:

    https://www.akb.ch/documents/30573/89695/wie-banken-geld-schaffen.pdf/49d9b11c-eeb9-5a15-e5cd-bb7d5558bcd6?version=1.1

    Auch die freie Gemeinschaftsbank Basel hat einige Artikel verfasst:

    https://www.gemeinschaftsbank.ch/media/00OTTR6P/Freie_Gemeinschaftsbank_transparenz_Geldschoepfung.pdf

  • am 29.12.2017 um 15:27 Uhr
    Permalink

    Lieber Stephan Klee, hehe, ja, die Kurve sieht auf Anhieb tatsächlich wie eine exponentielle Kurve aus, aber sie ist es natürlich nicht. Der Wachstum eines Blocks ist strikt begrenzt auf eine bestimmte Anzahl MB pro 10 Minuten. Auch müsste die Kurve dann in logarithmischer Darstellung eine Gerade ergeben, oder? Und der Knick am oberen Ende ist auch sehr untypisch für eine exponentielle Kurve. Allerdings scheint der Stromverbrauch und andere Dinge tatsächlich ein Problem darzustellen: https://en.bitcoin.it/wiki/Weaknesses. Das Bitcoin ein Ponzi Scheme ist im wörtlichen Sinn wird in diesem Artikel wirklich sehr einfach widerlegt: https://en.bitcoin.it/wiki/Myths#It.27s_a_giant_ponzi_scheme

    Für mich ist das Interessante am ganzen die Idee der Blockchain und dass durch kryptographische Sicherung halt wirklich eine Art Demokratisierung stattfinden könnte, damit die grossen Egos dieser Welt deutlich an Macht verlieren. Ausgereift ist die Technologie wahrscheinlich nicht (und behauptet sie auch nicht von sich selber).

    Alle anderen Bedenken, die sie äussern teile ich (leider Gottes) in der einen oder anderen Form mit Ihnen. Keine Ahnung wo die Menschheit hinsteuert. Da gibt mir nur Galgenhumor temporäre Erleichterung.

  • am 29.12.2017 um 15:29 Uhr
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    An Edgar Huber: Interessante Links, danke. Was ich bis heute nicht verstehe ist: die wahre Wertschöpfung auf diesem Planeten geschieht ja nicht innerhalb eines (geschlossenen) Geldsystems (oder sollte es zumindest nicht), sondern durch Sonneneinstrahlung (Energieeinfuhr) und menschliche Arbeit (Erhöhung der Komplexität), oder? Wird das bei dieser Geld-Diskussion nicht immer etwas vernachlässigt (Nicht als Gegenargument gedacht, sondern nur als Ausweitung zu einer integraleren Diskussion)?

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