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Natalie Rickli muss die Niederlage allein vor dem ganzen Land begründen. © Tagesschau, SRF

Die einsame Niederlage

Robert Ruoff /  Nach einem Jahr aggressiver Medienpolitik steht die SVP vor einer selbstverschuldeten medienpolitischen Niederlage.

Sie waren alle da, die mächtigen Männer, am 26. August des Jahres 2016, bei der Verkündigung ihrer zwölf Forderungen zur Medienpolitik. Nationalrat Köppel Roger, multifunktionales Sprachrohr des Chefstrategen Christoph B., Nationalrat Grüter Franz, internationaler Datensicherer im Auftrag des französischen Medienmilliardärs Patrick Drahi, Nationalrat Rime Jean-François, Präsident des Gewerbeverbands, Nationalrat Rutz Gregor, grenzenloser Kämpfer für den totalen Markt, und Nationalrat Rösti Albert, Präsident der SVP Schweiz.

Nicht da war Rickli Natalie, schon fast Symbolfigur der SVP-Medienpolitik mit ihrem immer wiederkehrenden Mantra «Die SRG soll nur machen, was die Privaten nicht machen können». Ihre Interessenbindungen als Partner Relation Manager bei der Vermarktungsfirma Goldbach Group machten ihr schon genug zu schaffen. Und sie sollte als Präsidentin der für Medienpolitik zuständigen Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF-NR) nicht gleich schon als Partei-Vertreterin auftreten.

Libertäres Abrissprogramm

Aber Nationalrätin Natalie Rickli sollte mit anderen dafür sorgen, dass das libertäre Abrissprogramm, das die führenden Männer der SVP mit ungebrochenem Selbstbewusstsein verkündeten, auch ganz oben auf der medienpolitischen Agenda stand. Das tat sie denn auch. Und die politische Einsatzgruppe in der KVF-NR erweckte auch lange Zeit den Eindruck, dass sie den Service public der Schweizer Medien massiv zusammenstauchen würde. Sie meinte dabei nicht nur den öffentlichen Service der SRG, sondern auch den Service public der privaten Medienunternehmen. Auch die Privaten sollten kein Gebührengeld mehr bekommen.

Die Präsidentin strapazierte mit endlosen Medien-Hearings die Geduld der Kommission offenbar bis an die Belastungsgrenze und trieb das privat-politische Lobbying ohne viel Fingerspitzengefühl immer wieder zumindest an die Grenze des Erträglichen. Die öffentliche Liste der eingeladenen «Experten» zeigt jedenfalls eine regelmässige starke Präsenz nicht nur der SRG, sondern vor allem auch der Spitzen des Verbands der Schweizer Verleger und der Goldbach Group. Selbst SRG-Kritiker hatten angeblich irgendwann genug von der «kontraproduktiven Gehirnwäsche».

Die Kommission stimmte trotzdem immer mal wieder so fragwürdigen Vorstössen wie der «Open content»-Interpellation des künftigen grünliberalen Präsidenten Jürg Grossen zu, die auch privaten, kommerziell getriebenen nationalen und internationalen Medienunternehmen den kostenlosen Zugriff auf gebührenfinanzierte Eigenproduktionen der SRG erlauben sollte. Das wäre faktisch Quersubventionierung mit Gebührengeldern zum Zwecke der Gewinnsteigerung florierender Unternehmen wie etwa Tamedia, die gerne das Bewegtbild als Werbeträger nutzen. Also für Medienhäuser, deren Verbandsspitzen bei der geringsten Andeutung einer direkten Medienförderung mit lautem Protest kreuz und quer springen. Und in den medienpolitischen Forderungen der SVP, die dem «open content» selbstverständlich zustimmte, heisst es schlicht: «Auf Medienförderung ist zu verzichten.»

Steuerung mit Sparmassnahmen

Die Mehrheit stimmte auch einer Motion zu, die vom Bundesrat die Abschaffung von Spartensendern wie Radio Swiss Classic oder Musikwelle verlangte. Mit dem Ergebnis, dass die SVP bei ihrer eigenen Klientel eine Protestwelle auslöste und der Schweizer Musikrat eine Online-Petition mit dem Aufruf lancierte: «Hände weg von den Spartenradios!» Es war offenkundig eine politische Entscheidung ohne grössere Sachkenntnis. Der Musikrat schreibt auf seiner Website: «Einerseits wird auf diesen werbefreien Sendern bis zu 50% (oder sogar mehr) Schweizer Musik gespielt, was vielen Musikerinnen und Musikern hilft, ihre Karriere überhaupt aufzubauen. Andererseits ist die Vergütung aus den Autorenrechten für viele ein wichtiger Bestandteil ihres Einkommens.»

In der jüngsten Sitzung siegte dann doch die bessere Einsicht. Die Vorstösse zu «open content» und Spartenradios wurden praktisch zurückgenommen.

Aber die Kommissionsmehrheit winkte regelmässig die immer neuen Prüfungsaufträge der SVP und ihrer zugewandten Orte durch, obwohl die Ergebnisse einigermassen absehbar waren. So wollte die SVP wissen, was denn die SRG noch leisten könnte bei einem Gebührenabbau von 1.25 Mia. auf 1 Milliarde oder auf 750 Millionen Franken.
Das Ergebnis war klar: Ein Stellenabbau zwischen 800 und 1900 Vollzeitstellen, Ende der Film- und der Musikförderung, Verringerung der (sehr beliebten) SRG-Eigenproduktionen um 25 bis 40 Prozent, Ende des Finanzausgleichs zwischen den Sprachregionen, Schliessung der Programmstellen in Luzern, Chur, Solothurn, Scuol … und Konzentration auf die Zentren in Lugano, Genf, Bern, Zürich, wie bei den kommerziellen Medienunternehmen. Das wären durchaus noch nicht alle Folgen der angestrebten Sparübung.

Trotzdem hat die SVP in der Kommission den Antrag gestellt, die Gebühren um die Hälfte auf 200 Franken zu kürzen. Und sie hat schliesslich in der Kommission für die No-Billag-Initiative gestimmt, weil sie mit ihrem Antrag unterlegen ist. «Après moi le déluge», sagen die Franzosen: «Nach mir die Sintflut». Oder wie es Frau Rickli im Medienclub des Schweizer Fernsehens formuliert hat: «Lasst doch den Leuten die Freiheit, welche Sender sie sehen wollen, die Schweizer Sender oder die ausländischen Sender, das ist doch egal, das ist die Freiheit!»

Am Wendepunkt

In einer Zeit, in der die Medienlandschaft der Schweiz insgesamt gefährdet ist, mögen die anderen Parteien dieses endlose Spiel der SVP offenkundig nicht mehr mitmachen. Der Vormarsch der internationalen Konzerne, die Finanzkrise der traditionellen Presse, die verdeckte und doch offenkundige Pressekonzentration, die Schliessung von «L’Hebdo», aber auch der Erfolg des Crowdfundings der «Republik» sind alles Signale eines Zeitenwandels, in dem die Politik wahrnehmen muss, dass nicht nur Krise herrscht, sondern dass im Volk ein politischer Wille wächst, sich Medien zu schaffen, die den eigenen Interessen wieder besser dienen als die kommerzialisierte Massenware, die von manchen Schweizer Medienhäusern und von den internationalen Konzernen sowieso angeboten wird.

Vielleicht geht die politische Entwicklung sogar über die blosse Aktualität hinaus. Man wird sehen, wie weit das gegenwärtige Bündnis medienpolitisch trägt, aber seine Wurzeln reichen tief. Die SP, die CVP und die Grünen – also die drei stabilen Träger des Service publics – sind als politische Parteien Ausdruck gesellschaftlicher Bewegungen, die sich die Gesellschaft und damit auch die Medien für ihre berechtigten Interessen immer wieder neu erobern müssen. Eigene Presse haben sie alle nicht mehr. Für die manchmal ein bisschen wankelmütige sozialdemokratische Partei, die früher Vertretung der Arbeiterklasse war, der Lohnabhängigen, und heute vielleicht der fiktiven Ich-Unternehmer, ist es letzten Endes wohl doch entscheidend, dass es in der Schweiz ein Mediensystem gibt, das der Gemeinschaft gehört und von der Gemeinschaft gestaltet wird, und nicht nur von einigen wenigen Kapitaleigentümern oder vom Staat.

Das gilt auch für die Christdemokraten, die herausgewachsen sind aus der katholisch-konservativen Landbevölkerung, und deren Regionen vom Wallis über das Tessin bis nach Graubünden, aber auch im deutsch- und welschschweizerischen Mittelland von kommerziellen Medienkonzernen bei Weitem nicht so gut bedient würden wie von der SRG, die «die Besonderheiten des Landes und die Bedürfnisse der Kantone» zu berücksichtigen hat. Nationalrat Martin Candinas, der vielleicht kompromissloseste Verteidiger der SRG, hebt auf die Interessen der Regionen immer wieder ab, wenn man ihn nach der Existenzberechtigung der SRG fragt.

Für eine junge politische Bewegung mit einem starken Gestaltungswillen wie die Grünen, ist eine republikanische, gemeinschaftlich finanzierte, organisierte und pluralistisch gestaltete Medienorganisation geradezu eine Bedingung des Erfolgs. Das bürgerrechtlich freiheitliche Verständnis ihrer ökologischen und sozialen Politik verlangt im Übrigen für Regula Rytz, die Managerin dieser gesellschaftspolitischen Emanzipation, folgerichtig ein breites Verständnis eines sowohl öffentlichen als auch privaten Service publics.

Prüfen und Schaden vermeiden

Zumindest schwer durchschaubar war über das ganze letzte Jahr die medienpolitische Haltung der FDP. Nationalrat Kurt Fluri wehrt allerdings ab, wenn man ihn fragt, ob seine Partei eine Wendung vollzogen habe. Er bestreitet zwar nicht gross, dass nicht jeder Prüfungsauftrag gegenüber der SRG zwingend notwendig gewesen sei, aber ein bisschen Druck als Nebenwirkung sei nicht wirklich unerwünscht gewesen. Und dann spricht der FDP-Liberale und Jurist vom staatspolitischen Auftrag von Radio und Fernsehen, wie er in der Verfassung niedergelegt ist. Dieser Auftrag sei gegeben, also sei er einzuhalten.

Für den Solothurner Freisinnigen ist klar, dass der Schaden, wie er durch die Gebührensenkung verursacht würde, nicht hingenommen werden kann. Er spricht von den Berggebieten, die versorgt werden müssen, und von den Inhalten, die nicht verloren gehen dürfen, sprich: von den Eigenproduktionen, die sicherstellen, dass die Swissness bleibt und das «Handwerk» des Fernsehschaffens nicht verloren geht, wenn wir nicht wollen, dass die SRG zum blossen Programmhändler verkommt. Und das heisst für den eben wiedergewählten Präsidenten der Kulturstadt Solothurn auch, dass die SRG ausreichend Mittel haben muss, um Kultur zu unterstützen, die sich nicht einfach aus dem Markt heraus finanziert. Kurt Fluri vertritt nicht immer die reine Lehre mancher Parteifreunde. Aber er produziert Lösungen.

«Ich bin Exekutivpolitiker», sagt er, «und ich meine, dass wir zuerst die Politik bestimmen müssen, die wir machen wollen, und erst auf dieser Grundlage das Budget.»

Im Fall der SRG heisst das: Bei der Diskussion des Mediengesetzes, das jetzt in Arbeit ist, wird man zuerst über den SRG-Auftrag und die Inhalte diskutieren und dann die nötigen Mittel bereitstellen müssen. Jetzt aber mit «No-Billag» oder einem Gegenvorschlag das Geld wegzusparen und dann zu sehen, was man mit dem Rest noch machen kann, scheint dem politischen Praktiker Kurt Fluri sowohl grundsätzlich als auch praktisch unangemessen.

Allein mit dem «Volk»

Damit steht die SVP allein mit ihrer radikalen Abrisspolitik. Sie ist im Unterschied zu den Grünen, der CVP und der SP, die ihren klaren Ort in unserer Gesellschaft haben, im Grunde eine heimatlose Partei. Ihre ursprüngliche Organisation, die Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei, war schon ihrem Namen nach verbunden mit bestimmten gesellschaftlichen Gruppen: den Bauern, Gewerblern und Bürgern. So, wie sich die SP ursprünglich mit der Arbeiterschaft und die CVP mit der Landbevölkerung verbunden hat, während die Grünen aus den neueren Bürgerbewegungen für Frieden, Umwelt, Frauenemanzipation und Bürgerrechte herausgewachsen sind. Die FDP-Liberalen hingegen schwanken zwischen ihrer neuen Identität als Partei des globalen (Finanz-)Kapitals und ihrer ursprünglichen Rolle als politische Organisation des Bürgertums, das für seine realwirtschaftlichen Leistungen die angemessene politische Organisationsform suchte und durchsetzte – auch mithilfe von Medien wie der NZZ. Das war eine emanzipatorische Leistung. Und bis heute gibt es in der FDP Persönlichkeiten, welche sich selber und die Partei bei Gelegenheit an diese staatspolitische und damit auch an die medienpolitische Verantwortung erinnern.

Für die Führung der SVP sind Medien hingegen in erster Linie Mittel des Machtgewinns, der Machterhaltung und des Profits. Die «Weltwoche» und die «Basler Zeitung» sind dafür offenkundige Beispiele. Und der Umgang mit dem Fernsehen zeigt das ebenso deutlich. «Teleblocher» ist nichts anderes als das Mittel eines reichen Mannes, seine Meinung zu verbreiten. Und als wir im Schweizer Fernsehen vor gut 20 Jahren die ersten live und unzensuriert aufgenommenen Zuschauermeinungen («Testimonials») vom Appenzeller Bauern bis zum Politpromi über das Schweizer Fernsehen verbreitet haben, sprach Christoph Blocher für den Produzenten Marco Fumasoli den denkwürdigen Satz in die Kamera: «Ich schaue nicht Fernsehen, ich benutze das Fernsehen, um darin zu reden.»

Alle konnten es sehen, und alle haben gelacht.

Die einsame Niederlage

Die SVP unter Christoph Blochers Führung bezieht sich nicht auf die Bürger und nicht auf die Gewerbler und nicht auf die Bauern, sie bezieht sich auf «das Volk». Das ist zumindest heikel. «Volk» als unstrukturierte Masse ruft nach Führung. «Volk» ist heute ein Begriff des Populismus.

Die SVP benutzt die Schweiz als sicheres und überschaubares Territorium, von dem aus sie ihre globalen Wirtschaftsinteressen wahrnehmen kann. Ihre Politik unter Führung von Neureichen, wie kürzlich jemand geschrieben hat, stützt diese globale Strategie besonders deutlich in der Medienpolitik und der Medienwirtschaft. So fördert sie im Ergebnis die Kooperation einer Goldbach Group mit internationalen, kommerziell ausgerichteten Medienkonzernen wie Discovery/Eurosport, RTL, ProSieben.Sat1, die zunehmend auch in die Schweiz eindringen, und mit denen Goldbach immer enger verflochten ist. Diese internationalen Medienkonzerne interessieren sich für die Schweiz mit ihrer vielfältigen Kultur und Bevölkerung nur, soweit sie in unserem Land zahlungsfähige Nachfrage finden. Ohne den Service public der SRG und der Privaten hätten sie völlig freie Hand.

Auf nationaler Ebene ist auch die Vernetzung von Goldbach mit dem grössten privaten Verlagshaus und Werbevermarkter Tamedia ein Stück vorangekommen. Im Februar dieses Jahres haben beide, Tamedia und Goldbach Audience, eine neue Zusammenarbeit bekannt gegeben. «Ab März 2017», heisst es in der Medienmitteilung, «werden sie ihren Werbekunden gemeinsam ‹qualitativ hochwertige und reichweitenstarke Video-Produkte› anbieten.» Werbung mit Bewegtbild, also Video, weist laut einer Präsentation des Medienwissenschaftlers Matthias Künzler mit Abstand die grösste Wachstumsrate aller Online-Werbeformen aus: von 2012 bis 2015 sind es 250 Prozent! (Basis: Media Focus 2016/3).

Gleichzeitig hat Pietro Supino, Präsident von Tamedia und des Schweizer Verlegerverbands VSM, entschieden den Vorstoss des grünliberalen Nationalrats Jürg Grossen unterstützt, die Eigenproduktionen der SRG als «Open content» zu behandeln. Das hätte unter anderem Tamedia erlaubt, diese Videos gratis zu beziehen und auf ihren Online-Kanälen mit Werbung anzureichern. «Honny soit, qui mal y pense», heisst es auf altfranzösisch: ein Schuft, wer Böses dabei denkt.

Die SVP ist in diesen Tagen mit dem Versuch gescheitert, in der Schweiz den totalen Medienmarkt zu etablieren. Und auch ihr direkter Gegenvorschlag, die Radio-Fernsehgebühr auf 200 Franken zu halbieren, wurde in der Kommission klar abgelehnt. So musste sie einsam und allein für die No-Billag-Initiative stimmen. Was als Drohung gedacht war, erwies sich am Schluss als Falle.

Eine einsame Niederlage war es auch für Nationalrätin Natalie Rickli. Sie war als Prophetin der SRG-Demontage durchs Land gezogen, im Bewusstsein starker Bündnispartner im eigenen Unternehmen, im Gewerbeverband und im Schweizer Verlagswesen. Als Kommissionspräsidentin musste sie nun nicht nur die Niederlage konstatieren. Sie musste sie auch allein vor der Fernsehkamera vor dem ganzen Land begründen.

Von den mächtigen Männern, die vor elf Monaten ihre Medienpolitik gross angekündigt hatten, war niemand zu sehen.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine. Der Autor war bis 2004 Mitarbeiter der SRG und des Schweizer Fernsehens.

Zum Infosperber-Dossier:

SRG_Dossier

Medien: Service public oder Kommerz

Argumente zur Rolle und zur Aufgabe der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG.

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10 Meinungen

  • am 6.07.2017 um 13:13 Uhr
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    Die Wahrheit liegt bekanntlich in der Mitte. Es ist ja abzusehen, dass die «No Billag-Initiative» beim Mitte-Links tickenden Souverän nur geringe Chancen haben wird. Doch 35 Prozent Ja-Stimmen wird die Initiative allemal erreichen. Und dürfen diese 35 Prozent des volkes geringeschätzt werden? Dass ein linkliberaler FDP-Nationalrat Kurt Fluri, mit Betonung links, anders tickt als die FDP als Ganzes, versteht sich. Die Nicht-Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative lässt grüssen. Wie links darf die bürgerliche Schweiz eigentlich sein?
    Die Wahrheit liegt in der Mitte! Es ist nicht einzusehen, den Moloch SRF weiter zu füttern, die Gebühren müssen signifikant reduziert werden, SRF hat den echten «Service Public» sicherzustellen. Dazu gehören keine mehrteiligen Reisereports von Mona Vetsch mit einem Mehrpersonen-Kamerateam, dafür zahle ich keine «Zwangskonzession"! Mir wäre lieber, der Bürger hätte mit einem Teil dieser Konzession die freie Wahl, ein Zeitungsabonnment mindestens teilweise zu finanzieren, es muss ja nicht gerade die Zeitung mit dem kürzesten Namen sein!
    Warten wir einmal das Resultat der «No Billag"-Initiative ab und stimmen wir nicht zu früh in das «Hosianna eines verfehlten Service Public» ein! 800 Stellen können beim Service Public SRF/SRG mühelos gestrichen werden. Und die Saläre bei der SRG sind ohnehin zu hoch. Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt bei weitem nicht. Und links-indokrtiniert soll man auch noch werden? – Nein Danke, nicht in dieser Form!

  • am 6.07.2017 um 13:36 Uhr
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    Die mittlerweile komplett unglaubwürdige SVP (hat mit dem sog.Volk nichts am Hut und missbraucht m.E. wohl eher dieses wort!). Kann man höchstens für die verfehlte Ausländerpolitik der anderen Parteien berücksichtigen.

  • am 6.07.2017 um 13:52 Uhr
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    @Ernst Küng: Ja, das Schweizer Volk tickt Ihrer Meinung offensichtlich links, ich bin nicht Mtglied der SVP, aber Sie mögen sogar Recht haben!

  • am 6.07.2017 um 14:15 Uhr
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    @beda düggelin. Das hab weder gesagt noch gemeint! Aber ca 35% sind nun mal auch nicht 100% oder habe ich da in der schule was falsches gelernt?

  • am 6.07.2017 um 16:50 Uhr
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    @Ernst Küng: Es wäre schön, wenn die Mehrheit immer recht hätte….. Mein erster Beitrag beinhaltet alles, was es zu sagen gibt.

  • am 6.07.2017 um 23:57 Uhr
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    @Beda Düggelin: Sie reden der im Bericht genannten Abrissbirne das Wort. Offenbar kennen Sie «den Moloch SRF» so gut, dass Sie wissen, dass 800 Stellen gestrichen werden können – und dass dort die Löhne eh zu hoch sind; Sie die eine oder andere Sendung nicht finanzieren wollen … Schlechtestes SVP-Geschwätz.
    Auch ich zahle die Gebühren. Auch mir passt nicht alles. Allerdings schaue sehr wenig. Unregelmässig die Tagesschau oder 10vor10. Ein Blick auf ARD oder ZDF ist auch noch fällig, weil bei SRF machmal Themen nicht oder unvollständig angesprochen werden. Wurde aber im Infosperber schon gebührend behandelt.
    Und wenn ich mit meiner Partnerin den Sonntagskrimi schaue, so tun wir das im auf ARD. Werbefrei. Es gäbe noch x Punkte, die am SRF zu kritisieren sind. Und trotzdem masse ich mit nicht an, 800 Stellen streichen zu wollen oder Konzessionsteile nur nach meinem Gusto oder Ihrer freien Wahl zahlen zu wollen.
    Müssten die Verantwortlichen des SRF die Programme nach Ihren Wünschen ausrichten, wäre einem Recht getan. Was dann aber nichts mehr mit Service Public zu tun hätte …
    Sie sehen Herr Düggelin, ein unabhängiger Service Public kann sowenig ein Düggelin-Sender sein sowenig er ein SVP Sender sein kann. Der Service Public ist unabhängig und deswegen aus sehr konservativer Sicht dadurch zwangsläufig linkslastig – SRF kann es nie allen Recht machen.
    Journalistische Unabhängigkeit darf uns etwas kosten. Service Public ist mir lieber als ständig geblocht zu werden.

  • am 7.07.2017 um 06:17 Uhr
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    No-Billag Initiative: NEIN, aber Programmrevision nötig!

    Nach dem vernünftigen Gebührenentscheid im revidierten Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) muss als zweiter Schritt die Überprüfung der SRG-Programme folgen. Es stellen sich insbesondere folgende Fragen:

    1. Warum gehören das permanente Ausstrahlen von Kriminal-, Gewalt- oder Horrorfilmen und die Raser-Animation Formel-1 zum Service public?
    2. Warum kann man die Ausstrahlung von Klamauk-Formaten (zum Beispiel Reality-TV) und von seichten, synchronisierten US-Unterhaltungsfilmen nicht einfach den privaten Fernsehkanälen überlassen werden?
    3. Wo liegt die Schmerzgrenze bei Sendungen für kleinste Minderheiten? Sollte man solche Minderheiteninteressen nicht besser durch Printmedien abdecken lassen?
    4. Warum brauchen wir mehrere Vollprogramme von 6 bis 24 Uhr? Könnte man nicht mehr Wiederholungen ausstrahlen?

    Mit Sparmassnahmen an der richtigen Stelle könnten Gebühren gesenkt, die Werbefenster verkleinert oder mehr und bessere eigenständige Sendungen produziert werden.

    Übrigens: Die Politik hätte sich schon lange um den konkreten Programmauftrag kümmern können, tat sie aber nicht.

  • am 7.07.2017 um 07:46 Uhr
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    @Toll, Herr Dietschi, dass Sie so viele Ansatzpunkte erkannt haben. Herr Schneider hat dies noch besser gemacht (vielen Dank!), dies zeigt auf, dass am «Service Public» viel zu ändern ist. Wenn dies alles an die Hand genommen wird, dann ist ja alles in bester Ordnung, vielleicht werden dann nur 600 Stellen gestrichen… Wenn ein gesunder Mix zwischen der hochgehaltenen «journalistischen Unabhängigkeit» und der SVP-Phobie gefunden werden könnte, wäre viel erreicht, mit Betonung auf wäre. Gefordert ist nur Ausgewogenheit, dies fordert auch der echte «Service Public».
    Und nochmals, ich bin nicht SVP-Mitglied.

  • am 7.07.2017 um 09:04 Uhr
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    Nach der Lektüre des Herrn Ruoff,las ich einmal mehr «Kurt Marti» – «Tal des Schweigens».Jeder der wie ich in einem Randgebiet lebt,das erst noch durch die katholisch-konservative Tradition geprägt ist,weis wie Kurt Marti,das die SRG lieber beim insabbiare mithilft,als zu informieren.Das Buch wird nicht beworben und der Rotpunktverlag verkauft es mehr unter dem Ladentisch.Am Rotpunktverlag leuchten nur noch die roten Socken der Wanderfreunde,für die er launige Führer verlegt.
    Mich erstaunt Herr Düggelin,wo soll diese SRG links sein ? Das die SRG-Steuer pro Haushalt erhoben wird,macht sie zu einer Kopie der Herd-Modells des Benito Mussolini.In den damaligen Zeiten wurden ja auch unsere Sozialversicherungen geschaffen,in der AHV bleibt ja die Frau ein Anhängsel ihres Gemahls.Frau Leuthard hat sich ja jüngst wieder in Roma den Segen des Papstes für ihr korporatives Modell geholt.

  • am 7.07.2017 um 09:13 Uhr
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    @Herr Rothenbühler, ihr Kommentar gefällt mir gar nicht schlecht. Da kann ich wohl an Ihren Beispielen am heutigen «Status quo» der SRG feststellen, oder irre ich mich? «Das die SRG-Steuer pro Haushalt erhoben wird, macht sie zu einer Kopie der Herd-Modells des Benito Mussolini», so ihre Aussage. Das heisst aber nicht, dass man die SRG gar als «faschistisch» bezeichnen könnte….. Nein, im Ernst, Journalismus ist ein höchst spannender Beruf, nur sollte man die politisch-richtige Gesinnung von Beginn weg mitbringen, um erfolgreich zu sein. Was meine Wahrnehmung, dass eben auch die SRG mehrheitlich links tickt, unterstreicht.

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