200412_SoZ_China

Die SoZ und andere Medien kritisieren China, anstatt die Versäumnisse der Schweiz zu thematisieren. © tamedia

Corona: «Dummes China-Bashing soll eigene Fehler vertuschen»

Urs P. Gasche /  Der Westen sei «arrogant, ignorant und besserwisserisch», sagt Chinakenner und Herzchirurg Professor Paul Robert Vogt.

Westliche Gesundheitspolitiker und Medien müssten aus den Erfahrungen Chinas im Umgang mit Covid-19 lernen, anstatt die dortigen Versäumnisse zu kritisieren. «Das fortgesetzte, dümmliche China-Bashing soll vom eigenen Versagen ablenken», erklärt Vogt in einem Gastbeitrag der Mittelländischen Zeitung (frühere Grenchner Zeitung).

Seine zum Teil polemische Kritik vom 7. April am Umgang mit der Coronakrise im Westen wurde im Internet schon mehrere Hunderttausend Male aufgerufen und verbreitet sich in Social Media exponentiell.

Herzchirurg und China-Kenner

Paul Robert Vogt ist weder Epidemiologe noch Virologe, sondern Herzchirurg an zwei Zürcher Hirslanden-Kliniken. Seine Aussagen über die Verbreitung und Gefährlichkeit des Sars-CoV-2 stützen sich auf einseitig ausgewählte Quellen und sind nicht alle zum Nennwert zu nehmen. In einem späteren Interview nahm er zu seiner Polemik wie folgt Stellung: «Mit einem weichgespülten Artikel, der nur von ‹political correctness› trieft und die Fakten verschleiert, erreicht man heutzutage gar nichts.» (Bild: Hirslanden)

Allerdings kennt Vogt die chinesischen Verhältnisse aus erster Hand. Fast ein Jahr lang arbeitete er in China und lehrte als Gastprofessor auch an einem Universitätsspital in Wuhan, mit dem er noch heute in Kontakt steht.

Vogt räumt ein, dass die «Command and Control»-Struktur in China anfänglich zu einer Unterdrückung relevanter Informationen geführt habe. Der Umgang mit dem Augenarzt Li Wenliang sei schrecklich gewesen. Aber auch der Westen springe mit Whistleblowern bekanntlich nicht zimperlich um.

Immerhin aber habe China die Pandemie später umso effektiver in den Griff bekommen und begrenzt. Wer ständig verbreite, Zahlen aus China seien sowieso alle beschönigt, gehe offensichtlich davon aus, dass die Pandemie noch viel gefährlicher ist als bei uns dargestellt. Umso dramatischer wäre das Versagen der westlichen Behörden und Medien. Zu Recht habe der «Spiegel» getitelt «Tödliche Arroganz» und damit das überhebliche Europa gemeint.

Vogts Fakten zu China

Europa und die USA haben nach Überzeugung Vogts im Vergleich zu China komplett versagt. China war mit einem neuen Virus konfrontiert und wollte die Gefahr anfänglich nicht wahrhaben. Der Westen aber konnte im Januar wissen, was auf ihn zukam und trotzdem reagiert er nicht. Vogt zählt u.a. folgende Fakten auf:

  1. Nach der SARS-Epidemie [von 2002/03] hat China ein Überwachungsprogramm installiert, welches eine auffällige Häufung atypischer Lungenentzündungen so früh wie möglich melden sollte. Als 4 Patienten in diesem Land mit seiner gigantischen Bevölkerung in kurzer Zeit eine atypische Lungenentzündung zeigten, hat das Überwachungssystem Alarm ausgelöst.
  2. 2016 erschien eine Forschungsarbeit über Corona-Viren. Das «Summary» dieser Publikation war eine perfekte Beschreibung dessen, was aktuell abläuft:

      “Focusing on SARS-like CoVs, the approach indicates that viruses using the WIV1-CoV spike protein are capable of infecting human alveolar endothelium cultures directly without further spike adaptation. Whereas in vivo data indicate attenuation relative to SARS-CoV, the augmented replication in the presence of human Angiotensin-Converting-Enzyme Typ 2 in vivo suggests that the virus has significant pathogenic potential not captured by current small animal models.”
  3. Im März 2019 stellte eine epidemiologische Studie von Peng Zhou aus Wuhan fest, dass u.a. aufgrund der Biologie der Corona-Viren in den Fledermäusen („bat“) vorausgesagt werden kann, dass es in Kürze eine erneute Corona-Pandemie geben werde. Mit Sicherheit! Man könne nur nicht genau sagen wann und wo, aber China werde der hot-spot sein.
  4. Nachdem bei 27 (andere Quellen sagen: 41) Patienten in Wuhan eine atypische Pneumonie diagnostiziert worden war, aber noch kein einziger Todesfall vorlag, hat die chinesische Regierung am 31. Dezember 2019 die WHO informiert.
  5. Am 07. Januar 2020 hat dasselbe Team von Peng Zhou, welches im März 2019 vor einer Corona-Pandemie gewarnt hatte, das vollständig definierte Genom des verursachenden Virus an die Welt weitergegeben, damit so schnell wie möglich weltweit Test-Kits entwickelt, eine Impfung erforscht und monoklonale Antikörper hergestellt werden können.
  6. Entgegen der Empfehlung der WHO haben die Chinesen Wuhan im Januar mit einem «travel ban» und einer Ausgangssperre lahmgelegt … Nach Meinung internationaler Forschungsteams hat China mit früh und radikal einsetzenden Massnahmen Hunderttausenden von Patienten das Leben gerettet.
  7. Bereits am 31. Dezember 2019 hat Taiwan alle Flüge aus Wuhan gestoppt. Die weiteren 124 Massnahmen Taiwans sind im «Journal of American Medical Association» publiziert – rechtzeitig. Man hätte sie nur zur Kenntnis nehmen müssen.

Vogt verweist auf «die vielen exzellenten wissenschaftlichen Arbeiten mit chinesischen und amerikanisch-chinesischen Autoren», die bis Ende Februar 2020 erschienen sind: «Man hätte wissen können, um was es bei dieser Pandemie geht, und was man vorkehren sollte.»

Politik und Medien hätten bei uns eine besonders unrühmliche Rolle gespielt: «Statt sich auf das eigene Versagen zu konzentrieren, wird die Bevölkerung durch ein fortgesetztes, dümmliches China-Bashing abgelenkt.»

Sonntags-Zeitung: «Wo das Fälschen System hat»

Zuletzt doppelte die Sonntags-Zeitung am Ostersonntag nach unter dem Titel «Wo das Fälschen System hat» und thematisierte die «geschönten» Zahlen in China. Als Quellen nannte die SoZ nicht spezifizierte «Regierungsunterlagen», welche eine Zeitung in Hongkong habe einsehen können, weiter namenlose «Ärzte» und «Virologen» und ebenso namenlose «Experten» des Mercator-Instituts in Berlin. Oder sogar ein «wurde bekannt» musste als Quelle herhalten.

Vorwürfe an die Schweizer Behörden

Vogt erinnert daran, dass Uzbekistan bereits im Dezember 2019 ihre 82 Studenten aus Wuhan zurückbeorderte und alle in Quarantäne steckte. «Und was hat die Schweiz seit der Meldung Chinas an die WHO am 31. Dezember 2019 gemacht? Unsere Landesregierung, unser BAG, unsere Experten, unsere Pandemiekommission? Es sieht so aus, dass sie nichts mitbekommen haben.»
Was Epidemiologen im Bundesamt für Gesundheit BAG laut Vogt wenigstens hätte tun können: die exzellenten wissenschaftlichen Arbeiten der chinesischen und amerikanisch-chinesischen Wissenschaftler studieren, welche die besten amerikanischen und englischen medizinischen Zeitschriften publiziert hatten. Und man hätte wenigstens das notwendige medizinische Material auffüllen können.

Das behördliche Versagen habe sich bis heute fortgesetzt. Keine der von Singapur, Taiwan, Hongkong oder China erfolgreich eingesetzten Massnahmen wurden angewendet. Keine Grenzschliessung, keine Grenzkontrollen, jeder konnte und kann immer noch problemlos in die Schweiz immigrieren, ohne überhaupt kontrolliert zu werden. Das habe Vogt noch am 15. März selber so erfahren.

Gegen die Versäumnisse der Schweizer Behörden zieht Vogt weiter vom Leder: Es seien die Österreicher gewesen, welche die Grenze zur Schweiz geschlossen haben. Und es sei die italienische Regierung gewesen, welche Ende März die SBB gestoppt hat. Und noch heute gebe es keine Quarantäne für Personen, die in die Schweiz einreisen.

    «Wie kann es sein, dass eine gemischt amerikanische-chinesische Autorenschaft am 06. März im ‹Science› publiziert, dass nur eine kombinierte Grenzschliessung und eine lokale Ausgangssperre effektiv sind, dann aber die Verbreitung des Virus um 90 Prozent einzudämmen vermögen – das BAG und Bundesrat aber mitteilen, dass Grenzschliessungen nichts bringen, «weil sich die meisten sowieso zu Hause anstecken» würden.

Das Maskentragen hätten die Behörden für unnötig gehalten. Aber nicht etwa, weil dessen Effektivität nicht bewiesen wäre: «Nein, weil man schlicht nicht genügend Masken zur Verfügung stellen konnte.»

Vogt weiter:

    «Wie kann man konstant andere Länder kritisieren, wenn man mit dem zweitteuersten Gesundheitswesen der Welt … weder genügend Masken, noch genügend Desinfektionsmittel, noch genügend medizinisches Material vorweisen kann? Die Schweiz wurde von dieser Pandemie nicht überrascht – nach dem 31. Dezember 2019 hat man mindestens zwei Monate Zeit gehabt, die dringendst notwendige Vorkehrungen zu treffen.»

Vorwürfe an die Medien

Zu diesem Verhalten hätten die Medien ziemlich viel beigetragen, kritisiert Vogt. Die mediale Berichterstattung erschöpfe sich weitgehend im Schönreden von dem, was Bundesrat und das Bundesamt für Gesundheit BAG beschliessen, sowie im Kritisieren anderer Länder.

    «Reicht es nicht, dass der Westen zu Beginn dieser Pandemie hochnäsig und mit einer gewissen Schadenfreude nach China geschaut hat? Muss jetzt die Unterstützung der westlichen Staaten durch China auch noch bösartig diffamiert werden? China hat bis heute 3,86 Milliarden Masken, 38 Millionen Schutzanzüge, 2,4 Millionen Infrarot-Temperatur-Messgeräte und 16’000 Beatmungsgeräte geliefert. Nicht Chinas angeblicher Weltmachtsanspruch, sondern das Versagen der westlichen Länder hat dazu geführt, dass der Westen buchstäblich am medizinischen Tropf Chinas hängt.»

Zur Vergangenheit möchten sie vorläufig nicht Stellung nehmen, erklärten BAG und Bundesrat den Medien. Man müsse sich jetzt mit der Zukunft beschäftigen. Lehren aus allfälligen Fehlern müsse man später ziehen.

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Infosperber-DOSSIER:
Coronavirus: Information statt Panik
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Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine

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Coronavirus: Information statt Panik

Covid-19 fordert Behörden und Medien heraus. Infosperber filtert Wichtiges heraus.

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11 Meinungen

  • am 13.04.2020 um 12:14 Uhr
    Permalink

    Ich halte es nicht für sehr zielführend, solche Polemiken zu publizieren – auch wenn sie sicher auch Wahrheiten enthalten. Aber diese gehen im polemischen Zuckerguss schlicht und einfach unter. Und weil ich auch jemanden kenne, der seit Jahrzehnten mit China zusammenarbeitet und regelmässig dort an Universitäten unterrichtete, weiss ich auch, dass Nähe manchmal auch verblendet.

    Sinnvoll wird es sein, nach überstandener Krise alle Fakten zu nehmen und unvoreingenommen zu analysieren, was man bei einer nächsten Pandemie besser machen könnte. Dazu gehören aber keinesfalls solche Polemiken, die deutlich mehr schaden als nützen.

  • am 13.04.2020 um 12:24 Uhr
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    Vogt hat recht. Unsere Medien sind gegenüber China arrogant, überheblich und irreführend. Auch gegen Russland und Iran. Scheinen NATO-konform gepresst worden zu sein.

  • am 13.04.2020 um 12:56 Uhr
    Permalink

    Danke für diese exzellente Publikation! Ich habe für das BAG noch ein gewisses Verständnis, dass man die Vergangenheit “noch nicht“ kommentieren will und hoffe sehr dass nach Ende der akuten Krise eine grosse PUK die Verantwortlichen für hunderte unnötige Tote sucht.
    Für die Medien habe ich allerdings weder Verständnis noch Entschuldigungen. Nicht ein Journalist hat sich bisher entschuldigt, weder für das Lächerlich Machen chinesischer Massnahmen, noch für die Behauptung die Massnahmen seien “drakonisch“, “übertrieben“ oder gar “menschenrechtswidrig“ gewesen. Ich bin seit Januar durchgängig in China und zu keinem Zeitpunkt war bei mir ein Supermarkt geschlossen oder die U-Bahn angehalten. Die Massnahmen in 90% Chinas waren weit weniger drastisch als was in Italien läuft. Dennoch starben in Peking (24 Millionen Einwohner) gerade mal 8 Leute nach rund 500 Ansteckungen. Ja mir wird überall Temperatur gemessen, aber nicht registriert. Fragt auch keiner nach Ausweis oder Handynummer. Was da meine Privatsphäre einschränken soll, ist mir komplett schleierhaft. Hilfsgüter an Italien und (durchaus bezahlte) Medizinalgüter an den Westen seien “geschickt“, sollen Macht ausweiten und China beliebt machen. Ja hat der Westen jemals geholfen ohne zugleich Demokratie zu fordern? China fordert nicht dass wir unser System ändern.
    Zuletzt: Journalisten und Politiker reden nur negativ, Experten und Ärzte fast nur positiv über China. Denkt nach bitte! Danke an IS für diesen Artikel

  • am 13.04.2020 um 13:16 Uhr
    Permalink

    Die Darstellung im Link ist alles was es braucht, um die Bevölkerung Vertrauen bildend zu informieren, statt mit Infotainment zu illusionieren; aber am besten regional relevant aktuell! Nur damit kann man dem Subsidiaritätsprinzip der Bundesverfassung gerecht werden, was unsere über-national-sozialistische Versagerelite sich seit 1991 zu unterlassen anmasst und damit ihre Vorsorgepflicht sträflich vernachlässigt hat. Nun steht die Schweiz weltweit zuunterst in der Effektivität des Umgangs mit dem Virus da; was mit
    https://synergy.think-systems.ch/corona-info.htm illusionsbefreit faktische nachgewiesen ist! Siehe auch https://www.facebook.com/emphaticpower.
    Schauen Sie sich bitte die Grafiken des Schweizer Physikers Dr. Peter Meier aus Zürich an und rechnen Sie selbst nach, wenn sie das nicht glauben.

  • am 13.04.2020 um 16:56 Uhr
    Permalink

    Hallo
    Nach dem ich dies hier gelesen habe, erinnerte ich mich an Dr. Paul Vogt. Er berichtet dort, von seiner Stiftung in Ukraine und Usbekistan. Wieso dort zum Teil bessere
    Ergebnisse erzielt werden. Dort behandelt man «ganze Menschen» und nicht eine Ansammlung von Teilen, wo für jedes Teil ein Spezialist zuständig ist. .Diese «Aufteilung» wird sehr von der Politik gefördert, bzw. verlangt.
    Würde man – wie oben vom Osten gezeigt – ganzheitlich vorgehen, so meint Herr Dr.
    Vogt, könnte man 20 Milliarden Franken sparen, vom Wohl der Patienten gar nicht zu
    reden.
    Ich zitiere hier vom Tagi, bin aber sicher Sperber hat auch Unterlagen von Herrn Dr. Vogt und berichtet darüber.
    Ein Danke an Herrn Dr. Vogt, dass er so offen berchtet.
    berichtet hier davon.

  • am 13.04.2020 um 16:56 Uhr
    Permalink

    Hallo
    Nach dem ich dies hier gelesen habe, erinnerte ich mich an Dr. Paul Vogt. Er berichtet dort, von seiner Stiftung in Ukraine und Usbekistan. Wieso dort zum Teil bessere
    Ergebnisse erzielt werden. Dort behandelt man «ganze Menschen» und nicht eine Ansammlung von Teilen, wo für jedes Teil ein Spezialist zuständig ist. .Diese «Aufteilung» wird sehr von der Politik gefördert, bzw. verlangt.
    Würde man – wie oben vom Osten gezeigt – ganzheitlich vorgehen, so meint Herr Dr.
    Vogt, könnte man 20 Milliarden Franken sparen, vom Wohl der Patienten gar nicht zu
    reden.
    Ich zitiere hier vom Tagi, bin aber sicher Sperber hat auch Unterlagen von Herrn Dr. Vogt und berichtet darüber.
    Ein Danke an Herrn Dr. Vogt, dass er so offen berchtet.
    berichtet hier davon.

  • am 13.04.2020 um 20:32 Uhr
    Permalink

    Keine Idee was Schweizer Behörden falsch machten.
    Wenn ich mir die Entwicklung der Infektion in Deutschland anschauhe und mit Japan, Malaysia, Thailand, Taiwan, Vietnam u.a. vergleiche, dann ist doch einiges schief gelaufen.
    Südkorea hat am Anfang gepennt, aber wohl dann die Kurve gekriegt.

    Es gibt in den deutschen Medien ein China und ein Trump Bashing.
    Welche Fehler die Trump Regierung machte, ist die eine Seite. Aber die USA hat vier mal so viel Infizeirte wie Deutschland, aber auch vier mal zu viel Einwohner.

    Kehren wir mal vor der eigenen Haustüre !
    siehe Professor Bosbach
    "Schluss mit Irreführung: „Wir brauchen harte, gesicherte Fakten statt nur scheinbar objektive“."
    https://www.nachdenkseiten.de/?tag=bosbach-gerd

    Was die Meldungen aus China betrifft:
    "Fehlende SchutzausrüstungChinesische Mediziner warnen: Die Europäer machen die gleichen Fehler wie wir"
    https://www.focus.de/gesundheit/news/fehlende-schutausruestung-chinesische-mediziner-warnen-macht-europa-die-gleichen-fehler-wie-wuhan_id_11784289.html

    Diese Meldung, der chinesischen Wissenschaftler, wird von viele Ärzten bestätigt !

    Besser wäre also statt Fingerpointing, Erfahrungsaustausch über Virenausbreitung und vor allem über Krisenmanagement. Die asiatischen Länder sind uns da weit voraus, da mit Taifunen, Erdbeben und Tsunami häufig Krisensituationen zu bewältigen sind.

  • am 14.04.2020 um 23:41 Uhr
    Permalink

    Dieser Artikel über und der verlinkte Artikel von Paul Robert Vogt bringen meine momentane Ambivalenz gut auf den Punkt: der BR und das BAG haben wohl nicht alles falsch gemacht, aber sie wehren sich mit allen Mitteln dagegen, ihre eigenen Einschätzungen, Prognosen und Massnahmen transparent und nachvollziehbar zu machen und wirklich aussagekräftige Zahlen a) erheben zu lassen und b) zu publizieren. Und sie verschweigen, übergehen oder beschönigen ihre eigenen Fehler und Versäumnisse oder reden sie klein, was zwar menschlich ist, aber das Vertrauen in sie und ihre Glaubwürdigkeit als staatliche Behörden nicht eben stärkt. Vogt bringt das m.E. gut auf den Punkt.
    Danke für diesen wertvollen Beitrag.

  • am 15.04.2020 um 12:37 Uhr
    Permalink

    Besten Dank Herrn Gasche für diesen Artikel.

    Kritik an der Reaktion der CH Behörden sollte selbstverständlich zulässig sein. Ob es jemals eine „Aufarbeitung“ geben wird? Mal schauen. Hängt wohl auch davon ab, wie sich die Sache entwickelt.

    Zum „Dumme[n] China-Bashing“: Da bin ich zu 100% bei Herrn Vogt. Die aufgelisteten Fakten sind schon lange bekannt. Man wird diese aber niemals so (komplett) in den Leitmedien lesen.

    Medien und Politiker des Westens betrachten das Reich der Mitte schon immer aus grosser und kritischer Distanz. Spätestens seit dem Beginn des Wirtschaftskriegs zwischen den USA und China hat eine regelrechte Sinophobie eingesetzt. Und ich fürchte das war erst der Anfang. Ich rechne mit scharfer Anti China Propaganda für die nächsten Jahre.

  • am 15.04.2020 um 14:42 Uhr
    Permalink

    Der Westen sei arrogant,ignorant und besserwisserisch, sagt Chinakenner und Herz –
    chirug Prof. Paul Robert Vogt.
    Dort, wo die neue Seuche in Süd – China herkommt, wie schon 2002 die SARS-Seuche,
    sind die sozialen u.dementsprechend auch die hygienischen Verhältnisse teilweise ent
    -setzlich.Viele Menschen in Wuhan,wie anderswo in China,sind auf billiges Fleisch vom sogenannten Feuchtmarkt ( » wet market » ) angewiesen.Dort werden Ratten, Eich
    -hörnchen, Zibetkatzen, Schlangen, Fledermäuse und viele andere gefarmte Wildtiere
    lebend zerlegt und ohne besondere Hygienemaßnahmen als «warmes Fleisch"verkauft
    .Nach Ausbruch der Corona-Seuche wurden 19.000 solcher Farmen geschlossen.Im Feuchtmarkt in Wuhan soll die Seuche entstanden sein.Schon 2007 veröffentlichte das Fachblatt » Clinical Microbiology Reviews » eine Studie in der Forscher aus Hong-
    kong die Sars-Pandemie aus den Jahren 2002 und 2003 analysiert hatten und in der es hieß:"Das Vorkommen eines großen Reservoirs an Sars-CoV-ähnlichen Viren in
    Hufeisennasen-Fledermäusen,zusammen mit der Tradition in Südchina, exotische Säugetiere zu essen,ist eine Zeitbombe».
    Die chinesische Regierung war also von Wissenschaftlern im eigenen Lande gewarnt,
    unternahm aber nichts.Der Kampf gegen die dann ausbrechende Seuche wurde von den Behörden in Wuhan sehr lange verschleppt.Warnende Ärzte wurden polizeilich zur
    Ordnung gerufen.Chinesische Geschäftsleute aus Wuhan konnten weiterhin nach Europa fliegen,auch nach D,land.

  • am 22.04.2020 um 20:27 Uhr
    Permalink

    Herzchirurg Paul Robert Vogt schreibt im verlinkten PDF: „Zudem: wenn es in einem Jahr in der Schweiz angeblich 1600 Influenza-Tote gab, so sprechen wir über 1600 Tote über 12 Monate – ohne präventive Massnahmen. Bei COVID-19 gab es jedoch 600 Tote in 1(!) Monat und das trotz massiver Gegenmassnahmen.“
    Was ist mit dem Jahr 2015, da sind in 3 Monaten https://swprs.files.wordpress.com/2020/04/schweiz-todesfaelle-2010-2020.png 2500 mehr gestorben als durchschnittlich zu erwarten war. Was da ist nicht Polemik, das ist Unwissen oder die Unwahrheit sagen.
    Mit dem Bashing gegen China bin ich auch nicht einverstanden.

    Viele Grüsse Urs Stotz

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