Sperberauge

Löhne im 2018: Chefs +23 Prozent, Beschäftigte +2 Prozent

Sperber Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des AutorsKeine © Bénédicte Sambo

Red. /  Die Lohnschere öffnet sich weiter. Die Belegschaft soll bei Manager-Löhnen mitreden, fordert ein britischer Think Tank.

upg. Der von Parteien unabhängige britische Think Tank «High Pay Center» und die Manager-Organisation CIPD tragen die Jahreseinkommen in Grossbritannien akribisch zusammen. Erfasst werden die hundert Konzerne, die vom britischen Börsenindex FTSE erfasst werden.
Fazit für 2018: Die Gehälter der Spitzenmanager dieser 100 Konzerne stiegen um durchschnittlich 23 Prozent, die Löhne der Vollzeitbeschäftigten dieser Unternehmen jedoch nur um 2 Prozent.
Nimmt man bei den Managern nicht den arithmetischen Durchschnitt der Gehälter, sondern den Medianwert, stiegen die Bezüge der Spitzenmanager immer noch um 11 Prozent.

Die Verfasser der Studie schlagen vor, dass in den Vergütungsgremien für Manager künftig auch die Belegschaften vertreten sein sollen.
Kommentar der NZZ: «Solange die Aktionäre kein Interesse am Thema zeigen, dürfte sich aber nichts ändern. Stutzig machen sollte sie [die Aktionäre] wenigstens, wenn die Bezüger der von ihnen angestellten Manager stärker steigen als ihre Dividenden.»
Kommentar von Infosperber: Stutzig machen sollte die Beschäftigten, wenn die Bezüge der obersten Chefs so viel stärker steigen als ihre Löhne.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

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2 Meinungen

  • am 6.01.2019 um 16:46 Uhr
    Permalink

    Wir Schweizer Normalos haben ein probates Mittel, um diesem neo-liberalen Treiben bei unseren Managern einen (finanziellen) Riegel zu schieben.
    – Im MAI19 stimmen wir über die Unternehmenssteuer-Reform ‹USR 3› (sie heisst bekanntlich inzwischen ‹USR 3 bis› bzw. ‹SR 17›) nochmals ab.
    – Im Kern geht es darum, den Arbeitsplatz ‹Schweiz› attraktiv für importierte ausländische Firmen zu halten. So jedenfalls argumentieren die Befürworter der Vorlage.

    Das 1. Problem:
    – Wir stehen primär in Konkurrenz mit den USA + GB.
    – USA (Reduktion des Unternehmenssteuersatzes auf 20 % bereits umgesetzt) und GB (Reduktion des Unternehmenssteuersatzes auf 13 % nach Brexit geplant) haben die Steuer-Schere längst im Griff. Es ist nicht mehr interessant, aus steuerlichen Gründen in die Schweiz umzuziehen.

    Das 2. Problem:
    – Für dieses Steuer-Geschenk ‹USR 3 bis› (es geht bekanntlich nochmals um gegen CHF 3.0 Mia. / Jahr, auch wenn ’sie› im Kontext der ‹Kuh-Handel›-Vorlage nur noch von frisierten CHF 2.0 Mia. / Jahr sprechen) arbeiten die Begünstigten nicht 1 h mehr.
    — Die Aktionär:Innen
    — Die Boni-Empfänger:Innen
    — Die Top-Verdienter:Innen
    – Wir hätten dieses Geld also ohne Schaden für Niemand direkt steuerlich wieder abschöpfen sollen, taten dies aber nicht. Jetzt fehlt es bei Gemeinden + Kantonen + Bund …

    Unsere Neo-Liberalen in Bundesbern haben diese Zusammenhänge nur noch nicht bemerkt: Es macht keinen Sinn mehr, die Unternehmenssteuern auf 13.5 % zu senken. Dazu ist es jetzt zu spät …

  • am 7.01.2019 um 16:20 Uhr
    Permalink

    Was wieder mal das bestätigt; Wer viel hat, dem wird (noch mehr) gegeben, wer nichts hat, dem wird auch das wenige noch genommen. Denn letztenendes frisst den Büezern diese 2% eh die Teuerung weg. Ob’s bei uns anders ist als in USA und GB. Und den meisten Aktionären ist das Portemonnaie weit näher als die Klagen der Büezer. Dann sind da noch Politiker mit grossen leeren Portmonnaies, tollen Lobbyvertretungen ( auchVerwaltungsrats-Mandate genannt) die muss das arg belastete Unternehmen ja auch noch versorgen. Ei, wo kämte man denn hin, wenn man allen 23% mehr Löhne geben müsste!!!

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