Latex-Wunden im Supermarkt: Der Migros ist jedes Geschäft recht
Wer diese Woche das «Migros-Magazin» aufschlägt, staunt, wofür die Migros so alles wirbt. Nicht nur für Aktions-Kartoffeln und Coca-Cola oder Waschmittel und Rasierschaum – nein, die Migros wirbt auch für Masken, die aussehen, als ob Blut aus einem Auge triefen würde, für Latex-Wunden und für Kunst-Blut im 1-Liter-Kanister.
Latex-Wunden sind Produkte, die sich auf die Haut aufkleben lassen. Sie stellen Stich-, Schnitt- oder Schussverletzungen dar; auch offene Knochenbrüche. Sie lassen sich mit Schminke und vor allem mit Kunstblut noch realistischer gestalten, als sie ohnehin schon sind. Die Migros wirbt im Hinblick auf Halloween dafür.
Doch angesichts der Kriege zwischen der Ukraine und Russland oder zwischen Israel und der Hamas, angesichts Hunderttausender Getöteter, Verletzter und Verstümmelter zeugen Latex-Wunden in den Supermarkt-Gestellen nicht von sonderlich gutem Geschmack.

Damit dürfte die Migros ihren Ruf weiter schädigen. Sie kommt ja auch im Jubiläumsjahr nicht aus den Negativ-Schlagzeilen heraus: wegen der Probleme beim Verkauf der Fachmärkte, der falschen Tiefpreis-Versprechen, der drohenden Millionenverluste in Deutschland, der Lieferschwierigkeiten bei Milchprodukten, der Werbung für Made-in-Israel-Artikel oder der Abschaffung des Nutri-Scores.
Nun scheint der Migros im Hinblick auf Halloween jedes Geschäft recht zu sein. Und sei es noch so zynisch.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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