beitragsbild

Wie nach einer Messerstecherei: Die Migros verkauft Latex-Wunden als Dekoration. © boland.eu

Latex-Wunden im Supermarkt: Der Migros ist jedes Geschäft recht

Marco Diener /  Trotz 100-Jahr-Festivitäten: Der Ruf der Migros hat gelitten. Und sie tut einiges, um ihn noch weiter zu beschädigen.

Wer diese Woche das «Migros-Magazin» aufschlägt, staunt, wofür die Migros so alles wirbt. Nicht nur für Aktions-Kartoffeln und Coca-Cola oder Waschmittel und Rasierschaum – nein, die Migros wirbt auch für Masken, die aussehen, als ob Blut aus einem Auge triefen würde, für Latex-Wunden und für Kunst-Blut im 1-Liter-Kanister.

Latex-Wunden sind Produkte, die sich auf die Haut aufkleben lassen. Sie stellen Stich-, Schnitt- oder Schussverletzungen dar; auch offene Knochenbrüche. Sie lassen sich mit Schminke und vor allem mit Kunstblut noch realistischer gestalten, als sie ohnehin schon sind. Die Migros wirbt im Hinblick auf Halloween dafür.

Doch angesichts der Kriege zwischen der Ukraine und Russland oder zwischen Israel und der Hamas, angesichts Hunderttausender Getöteter, Verletzter und Verstümmelter zeugen Latex-Wunden in den Supermarkt-Gestellen nicht von sonderlich gutem Geschmack.

artikelbild
Wie im Krieg: Hat es die Migros wirklich nötig, Latex-Wunden zu verkaufen?

Damit dürfte die Migros ihren Ruf weiter schädigen. Sie kommt ja auch im Jubiläumsjahr nicht aus den Negativ-Schlagzeilen heraus: wegen der Probleme beim Verkauf der Fachmärkte, der falschen Tiefpreis-Versprechen, der drohenden Millionenverluste in Deutschland, der Lieferschwierigkeiten bei Milchprodukten, der Werbung für Made-in-Israel-Artikel oder der Abschaffung des Nutri-Scores.

Nun scheint der Migros im Hinblick auf Halloween jedes Geschäft recht zu sein. Und sei es noch so zynisch.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
_____________________
➔ Solche Artikel sind nur dank Ihren SPENDEN möglich. Spenden an unsere Stiftung können Sie bei den Steuern abziehen.

Mit Twint oder Bank-App auch gleich hier:



_____________________
Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Zum Infosperber-Dossier:

Logos Migros etc

Migros, Coop, Aldi, Lidl & Co. in der Verantwortung

Die Detailhändler sprechen ständig von Nachhaltigkeit und Regionalität. Aber sie bewerben Lebensmittel vom anderen Ende der Welt.

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

Direkt mit Twint oder Bank-App



Spenden

Ihre Meinung

Lade Eingabefeld...